Leserfragen

„Putin – ein Ehrenmann?“ Leserfragen zu einem Artikel bei Reitschuster

Ich bekomme gerade sehr viele Mails über einen Artikel, der bei Boris Reitschuster veröffentlicht wurde. Daher werde ich dazu ausnahmsweise etwas sagen.

Eines muss ich gleich vorwegschicken: Ich rede nicht über Kollegen von den alternativen Medien, sondern nur mit ihnen. Daher werde ich mich über den Artikel, der bei Reitschuster veröffentlicht wurde, auch nicht äußern. Ich bin kein Freund davon, mir ein Fernduell mit Kollegen zu liefern und nehme an so etwas auch dann nicht teil, wenn mich ein Kollege in seinen Artikeln angreift, anstatt mich vorher anzurufen und mit mir zu reden.

Ich habe im März 2021 Kontakt mit Boris Reitschuster gehabt und auch mit ihm telefoniert. Menschlich waren wir uns dabei sehr sympathisch, ich habe damals darüber berichtet. Aber wir waren uns auch einig, dass wir uns beim Thema Russland uneinig sind. Ich habe ihm damals vorgeschlagen, dass wir mal eine öffentliche Diskussion auf YouTube führen, damit sich unsere Leser ein Bild der Argumente des jeweils anderen machen können. Mein Angebot steht noch.

Nun ist bei Reitschuster ein Artikel mit der Überschrift „Putin – ein Ehrenmann? – Warum der Kremlchef so stark fehlgedeutet wird“ erschienen, zu dem ich viele Fragen per Mail bekomme. Ich werde auf den Artikel aus den oben genannten Gründen nicht eingehen, aber in dem Artikel wird dieses Bild gezeigt, auf das ich eingehen möchte, denn das zeigt recht eindrücklich, was von dem zu halten ist, was die Gegner der russischen Politik Russland so alles vorwerfen.

Die Vorwürfe auf dem Bild

Ich will hier nicht auf das eingehen, was die Sowjetunion betrifft. Das heutige Russland ist genauso wenig die Sowjetunion, wie die heutige Bundesrepublik Deutschland nicht Nazi-Deutschland ist. Das waren andere Systeme und Ideologien, die mit ihren heutigen Nachfolgern nicht gleichgesetzt werden können. In Russland – und das sagt auch Putin immer wieder – ist es Konsens, dass die Sowjetunion ein repressiver Staat war, der aufgrund seiner Staatsideologie auch viel Unheil angerichtet hat.

Daher wollen wir uns hier die Vorwürfe anschauen, die dem heutigen Russland auf dem Bild gemacht werden. Es geht hier um das, was das „neue Russland“ betrifft, wie es in Russland selbst auch genannt wird, also um die Zeit seit dem Ende der Sowjetunion im Dezember 1991.

1988-1994 Bergkarabachkrieg

Der Konflikt um die Region Berg-Karabach ist 1988 ausgebrochen und war Anfang der 1990er Jahre zeitweise ein heißer Krieg, bevor unter Vermittlung Russlands 1994 ein Waffenstillstand ausgehandelt wurde. Ein Schuldiger ist schwer zu benennen, der Konflikt hat seine Wurzeln noch im 19. Jahrhundert. Die Region, also der Kaukasus, ist ein Flickenteppich unzähliger kleiner und größerer Ethnien und daher ein traditionelles Pulverfass.

In der gemischt besiedelten Region Berg-Karabach kam es ab 1988 zu Konflikten zwischen den christlichen Armeniern und den islamischen Aserbaidschanern. Im Ergebnis hat Armenien den Krieg damals gewonnen und die Aserbeidschaner wurden aus Bergkarabach vertrieben. Zu einer Aussöhnung ist es danach nicht gekommen.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russland gar nicht in den Krieg verwickelt.

1991-92 Südossetienkrieg

Der Krieg, um den es hier geht, war auch einer der Bürgerkriege, die in der Folge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ausgebrochen sind. Die Osseten und Abchasen gehörten in der Sowjetunion zur georgischen Teilrepublik, aber sie wollten nie Teil eines unabhängigen georgischen Staates sein. Der Grund ist, dass es im Zuge des Bürgerkrieges nach der Oktoberrevolution auch Konflikte zwischen Georgiern einerseits und den Osseten und Abchasen andererseits gegeben hat, bei denen tausende Osseten und Abchasier getötet wurden. Ossetien spricht von einem Genozid der Georgier. In die danach entvölkerten Orte sind dann Georgier eingezogen.

In der Sowjetunion war es egal, zu welcher Sowjetrepublik ein Landstrich gehörte, so wie es auch egal ist, ob ein Dorf in Deutschland zu Hessen oder Niedersachsen gehört. Wichtig wurde das erst, als Georgien unabhängig wurde und der Konflikt wieder aufbrach.

So kam es zu dem Krieg ab 1991, bei dem die Osseten dafür gekämpft haben, nicht unter georgische Kontrolle zu geraten. Der Krieg wurde dann beendet, wobei Südosstien und Abchasien de facto (aber international nicht anerkannt) unabhängig von Georgien wurden. Die Kontaktlinie wurde seit 1992 von russischen Friedenstruppen gesichert.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russland gar nicht in den Krieg verwickelt.

1992 Transnistrienkrieg

Auch das war ein Bürgerkrieg im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion. Die kleine ehemalige Sowjetrepublik Moldawien liegt heute zwischen der Ukraine und Rumänien und ist ein gemischter Vielvölkerstaat. 1992 brach dort ein Krieg aus, weil das kleine Gebiet Transnistrien, in dem sehr viele Russen leben, sich nicht an Moldawien anschließen wollte, in dem es starke nationalistische rumänische Tendenzen gab. Übrigens kamen den Russen in Transnistrien damals auch Freiwillige aus der Ukraine zu Hilfe, so waren die Zeiten damals, als es die inzwischen künstlich geschaffene Spaltung zwischen Ukrainern und Russen noch nicht gab.

Der Krieg wurde beendet, als die in Transnistrien stationierte 14. sowjetische Armee die Parteien trennte. Anschließend gab es einen Waffenstillstand und seitdem patrouillieren moldawische, transnistrische und russische Friedenstruppen die Kontaktlinie gemeinsam.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russlands einzige Rolle darin, die Kampfhandlungen zu beenden.

1992-93 erster Abchasienkrieg

Hier gilt das gleiche, wie schon bei dem Südossetienkrieg. Es war der Konflikt Georgiens mit den Minderheiten der Osseten und Abchasen.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russland gar nicht in den Krieg verwickelt.

1992 Ost-Progorodny-Konflikt

Auch dieser Konflikt gehört zu den Konflikten um Ossetien und Abchasien. Der Kaukasus ist nun einmal ein Schmelztiegel der Kulturen und vor allem der (kleinen) Völker, die sich beim Zusammenbruch der Sowjetunion teilweise bekriegt haben. Nordossetien und Inguschetien sind beide Teile Russlands, es war also ein ethnischer inner-russischer Konflikt, in den russische Einheiten eingegriffen haben, um die Übergriffe militanter islamistischer Inguscheten auf Osseten zu unterbinden.

Dieser Konflikt wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war es ethnischer Konflikt zwischen zwei Völkern, den russische Einheiten beendet haben.

1992-97 Tadschikischer Bürgerkrieg

Tadschikistan war eine sowjetische Teilrepublik, die nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig wurde. In dem darauf folgenden Bürgerkrieg kämpften verschiedene Strömungen (von ehemaligen Kommunisten über pro-westliche Kräfte bis hin zu Islamisten) gegeneinander. 1994 gab es einen Waffenstillstand, der von russischen Friedenstruppen gesichert werden sollte, der aber nicht hielt. Erst 1997 kam es zu einem in Moskau ausgehandelten Frieden.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russland gar nicht in den Krieg verwickelt, sondern nur Vermittler zwischen den Kriegsparteien.

1993 Georgischer Bürgerkrieg

Georgien war, wie an den Konflikten um Ossetien und Abchasien gesehen, eine sowjetische Teilrepublik, die nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig wurde. Im Zuge der Konflikte kam es auch zu Putschen in Georgien und zu einem Bürgerkrieg verschiedener Kräfte, die in dem jungen Staat an die Macht wollten.

Dieser georgische Bürgerkrieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russland gar nicht in den Krieg verwickelt.

1994-96 Erster Tschetschenienkrieg

Zum Tschetschenienkrieg gibt es zwei Sichtweisen. Die westliche Sichtweise spricht von dem Unabhängigkeitskampf des tschetschenischen Volkes, die russische Sichtweise ist eine andere: Es waren keineswegs die Tschetschenen, die für ihre Unabhängigkeit kämpften, sondern eingesickerte arabische Salafisten, die dort – Zitat der Rebellen damals – „einen islamischen Staat, ein Kalifat“ errichten wollten. Diese Begriffe, die im Westen erst ab 2012 bekannt wurden, als arabische wahhabitische Islamisten im Irak und in Syrien ihr Terrorregime errichteten, waren in Russland bereits seit 1994 ein Thema.

Das Ziel der Islamisten war es, den gesamten Kaukasus, also das russische, aber islamisch geprägte Gebiet zwischen Schwarzem Meer und Kaspischen Meer unter Kontrolle zu bekommen.

1996 endete der Krieg mit einer faktischen Autonomie für Tschetschenien, weil die russische Armee in dem unter Jelzin chronisch bankrotten Russland sich nicht gegen die eingewanderten Islamisten durchsetzen konnte.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, obwohl es sich um einen Konflikt innerhalb des russischen Staates gehandelt hat, der eingesickerten ausländischen Islamisten ausgelöst worden ist.

1998 Zweiter Abchasienkrieg

Was der Zweite Abchasienkrieg sein soll, erschließt sich nicht. Abchasien hat sich 1994 für unabhängig von Georgien erklärt und das 1999 in einem Referendum bestätigt. Es gab – wie auch bei Südossetien – immer wieder kleine Scharmützel mit Georgien, aber von einem Krieg, der dort 1998 getobt haben soll, konnte ich nicht einmal auf russischsprachigen Internetseiten etwas finden.

Das wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, obwohl anscheinend gar nichts los gewesen ist, sondern bestenfalls irgendjemand ein kleines Scharmützel als „Krieg“ bezeichnet.

1999 Dagestankrieg und 1999-09 Zweiter Tschetschenienkrieg

Die Ereignisse von 1999 werden auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als zwei Kriege aufgelistet, was aber schlicht nicht stimmt. Tatsächlich begann der Zweite Tschetschenienkrieg mit einem Angriff der Islamisten, die Tschetschenien seit 1996 kontrollierten, auf Dagestan, denn sie wollten ihr „Kalifat“ vergrößern. Zum 20. Jahrestag der Ereignisse habe ich darüber berichtet, den Artikel finden Sie hier.

Ansonsten gilt für den Zweiten Tschetschenienkrieg das gleiche, wie bei dem Ersten Tschetschenienkrieg, nur dass Russland den Krieg dieses Mal gewonnen hat. Interessant ist, wie das möglich wurde, denn es straft die westliche Legende, die Tschetschenen hätten für ihre Unabhängigkeit von Russland gekämpft, Lügen.

Putin hatte sich vom „pro-russischen“ Tschetschenführer Kadyrow (dessen Sohn heute Präsident von Tschetschenien ist) überreden lassen, eine Amnestie auszurufen. Daraufhin wechselten die Tschetschenen, die vorher Angst vor russischer Strafverfolgung für ihre Teilnahme an dem Krieg hatten, die Seiten. So gelang es – mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung -, die eingesickerten ausländischen Islamisten aus Tschetschenien zu vertreiben.

2002-04 Pankisi-Gorge-Krise

Das Pankisi-Tal liegt in Georgien und wird unter anderem von Tschetschenen bewohnt. Das Tal war Anfang der 2000er Jahre ein Rückzugsort für Kriminelle aus den Bereichen Waffen- und Drogenschmuggel. Georgien wurde vom Ausland gedrängt, dagegen vorzugehen. Übrigens keineswegs nur von Russland, sondern auch von den USA, weil sich in dem Tal auch Araber von Al-Kaida und anderen Terrororganisationen versteckt hielten.

Wenn diese Terroristen in Tschetschenien kämpften, wurden sie von den USA unterstützt, wenn sie sich hingegen in Georgien niederließen, das die USA als Vorposten gegen Russland aufbauen wollten (was es danach ja auch geworden ist), dann sind die USA gegen sie vorgegangen.

Übrigens gehörte auch der Tschetschene, der beim sogenannten „Tiergartenmord“ in Berlin erschossen worden ist, zu einer der Pankisi-Gruppen und er war ebenfalls in islamistische Terroranschläge und die organisierte Kriminalität verstrickt. Russland hat mehrmals seine Auslieferung aus Deutschland beantragt, was aber immer abgelehnt wurde.

Dieser „Krieg“ (der keiner war) wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, dabei war Russland in die Geschichte nicht tiefer verwickelt, als zum Beispiel die USA, und obwohl es sich – auch aus westlicher Sicht – um ein international gefordertes Vorgehen Georgiens gegen Al-Kaida und die organisierte Kriminalität gehandelt hat.

2007 Inguschetienkrieg

Auch diesen Krieg hat es nie gegeben. Stattdessen handelt es sich dabei wieder um eines der Probleme des Kaukasus und des Tschetschenienkrieges. In der russischen Teilrepublik Inguschetien hatten Islamisten im Zuge des nahen Tschetschenienkrieges starken Zulauf. Sogar der Spiegel schrieb über Inguschetien und die Lage dort 2008:

„Nach dem Krieg im benachbarten Tschetschenien wurde es zur Hochburg bewaffneter Islamisten. Die erschießen nahezu täglich Polizisten und Geheimdienstler, sprengen deren Fahrzeuge in die Luft oder feuern Granaten auf Behördengebäude. Allein im ersten Halbjahr 2008 kamen in Inguschien 70 Polizisten bei bewaffneten Angriffen um. (…) Die islamischen Militanten kämpfen für ein »Kaukasisches Emirat«, das vom Kaspischen bis zum Schwarzen Meer reichen soll. Denn in den Nachbarrepubliken Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien und Dagestan haben die Islamisten ebenfalls Zulauf. Auch in Dagestan, mit 2,6 Millionen Einwohnern die größte nordkaukasische Teilrepublik, gehören Attentate zum Alltag“

Auch hier kann von einem „russischen Krieg“ also keine Rede sein, vielmehr ging es um den Kampf gegen den islamistischen Terror in einer Teilrepublik Russlands. Trotzdem wird dieser „Krieg“ auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet.

2008 Kaukasuskrieg

Die Probleme zwischen Ossetien und Abchasien einerseits, und Georgien andererseits, kennen wir inzwischen. Nachdem der durch die von Soros organisiert Rosenrevolution an die Macht gekommene georgische Präsident Saakaschwili nationalistische Töne anschlug und die Gebiete wieder unter georgische Kontrolle bringen wollte, machten die USA Georgien Hoffnung auf einen Nato-Beitritt und feuerten Saakaschwili in seiner anti-russischen und nationalistischen Rhetorik an.

Saakaschwili war daher der Meinung, die USA würden Georgien in einem Krieg mit Russland zu Hilfe kommen. Das war ein Irrtum.

Als georgische Truppen Anfang August 2008 zuerst die russischen Friedenstruppen angegriffen und dann eine ganze Nacht lang Wohngebiete der südossetischen Hauptstadt Zchinwali bombardiert hatten, setzten sich russische Truppen in Marsch und als sie einen Tag später vor Ort waren, hatte die georgische Armee nicht den Hauch einer Chance. Der Krieg dauerte nur fünf Tage und Russland rückte sogar für einige Tage auf georgisches Gebiet vor, um dort wichtige militärische Infrastruktur zu zerstören. Dann zogen die Russen wieder ab.

Diese Version bestätigt auch der Untersuchungsbericht der EU aus dem Jahr 2009. Darin wird der Angriff Georgiens als völkerrechtswidrig bezeichnet, das russische Vorgehen jedoch als angemessen-Lediglich die wenige Tage andauernde russische Besetzung einiger Teile Georgiens wird als überzogen, aber als vom Völkerrecht gedeckt bezeichnet.

Dieser Krieg wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, obwohl Georgien den Krieg angefangen und obwohl sogar die EU-Untersuchung zu dem Schluss gekommen ist, dass Russland sich nur verteidigt hat.

seit 2009 Guerillakrieg im Nordkaukasus

Auch hier erschließt sich nicht, was genau damit gemeint sein soll. Nachdem der Tschetschenienkrieg 2009 für beendet erklärt worden ist, herrscht im Kaukasus relative Ruhe. Wirklich ruhig in dem Sinne, wie wir das in Mitteleuropa verstehen, wird es dort aufgrund des Schmelztiegels aus Völkern und Religionen wahrscheinlich nie, aber offene Kampfhandlungen gibt es dort nicht mehr und von einem Guerillakrieg kann keine Rede sein.

Wie zersplittert der Kaukasus ist, macht dieser Artikel verständlich.

2010 Unruhen in Südkirgisien

Kirgisien ist auch eine ehemalige Sowjetrepublik, die nach 1991 unabhängig wurde. Das Land ist instabil und 2010 gab es Unruhen und einen Putsch. Nur was Russland damit zu tun haben soll, erschließt sich nicht. Es waren innenpolitische Probleme.

Dieser „Krieg“ wird auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet, obwohl es gar keinen Krieg gegeben hat, sondern es sich um einen Putsch gehandelt hat, mit dem Russland nicht einmal etwas zu tun hatte.

2010-2012 Aufstand in Tadschikistan

Dies ist wieder ein Beispiel für „Kriege“, die es nie gegeben hat. Es erschließt sich nicht, von welchem „Aufstand die Tadschikistan“ die Rede ist, denn das Land war zwischen 2010 und 2012 recht stabil. Wer im Netz nach Ereignissen aus dieser Zeit in Tadschikistan sucht, der findet Meldungen über Bauprojekte, über eine Einigung mit China in einem Grenzstreit und noch ein paar andere Ereignisse, aber nichts über einen Aufstand, der das Land laut des von Reitschuster verlinkten Bildes zwei Jahre lang erschüttert haben soll.

Trotzdem wird das auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel als Beispiel für „russische Kriege“ aufgelistet.

seit 2011 Syrien

Auch das ist Desinformation, denn Russland ist zwar in Syrien aktiv, aber erst seit 2015. 2011 waren es die USA, die den Krieg in Syrien angefangen haben. Sollte das für Sie neu sein, können Sie es hier nachlesen. Die USA haben den Syrienkrieg mit der CIA-Operation „Timber Sycamore“ losgetreten, von der deutsche Medien bis heute nicht berichten, obwohl die Dokumente in Washington schon vor Jahren freigegeben worden sind.

2014 Krimkrise

Der letzte „russische Krieg“ auf dem Bild in dem Reitschuster-Artikel betrifft die Krimkrise 2014, in deren Folge sich die Krim mit Russland wiedervereinigt hat. Da ich darüber schon sehr viel geschrieben habe, erspare ich mir das hier und verweise auf diesen Artikel, in dem ich die Ereignisse des Frühjahres 2014 minutiös wiedergegeben habe.

Fazit

Ich schätze die Arbeit, die Boris Reitschuster in der Covid-19-Frage macht, sehr. Er gehört bei diesem Thema ganz sicher zu den besten Journalisten in Deutschland. Allerdings bin ich bei Russland vollkommen anderer Meinung als er und dieses von Reitschuster in seinem Artikel gezeigte Bild über „russische Kriege“ ist ein eindrückliches Beispiel für die Gründe, denn es suggeriert etwas (nämlich Russlands angebliche Aggressivität), was es nicht gibt. Zumindest sind die auf dem Bild genannten Beispiele alle widerlegbar und das Bild ist nichts anderes als auf Unwahrheiten basierende Meinungsmache. Und Meinungsmache ist per Definition kein guter Journalismus.

Es ist schade, dass Reitschuster, der bei seiner Berichterstattung über Corona, so vorbildlich mit Fakten und vor allem Quellen arbeitet, beim Thema Russland anders vorgeht, und zum Beispiel solche Bilder postet, anstatt mit Quellen belegte Fakten zu bringen.

Indem ich hier einen Reitschuster-Artikel thematisiert habe, habe ich eine Ausnahme gemacht, denn wie eingangs erwähnt, will ich keinen Spaltpilz in die alternativen und kritischen Medien pflanzen. Daher reagiere ich normalerweise nicht auf Reitschuster-Artikel über Russland und darum bin ich auch jetzt nicht auf den Artikel selbst eingegangen, sondern nur auf das in dem Artikel verlinkte Bild.

Vielleicht ist Boris ja eines Tages bereit, mit mir öffentlich über das Thema Russland zu diskutieren, ich denke, das könnte sehr interessant werden.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

72 Antworten

  1. Hallo Herr Röper und alle andern User. Kenne Reitschuster seit vielen Jahren. Er ist mir seit vielen Jahren als Korrespondent in Moskau und in vielen MSM Takkshows negativ aufgefallen. Als das gegen Putin hetzen noch Geld eingebracht hat, da war er bei den MSM willkommen. Er wurde fallen gelassen. Was macht ein echter Wendehals? Er sucht sich ein neues Einkommensziel. Da gibt es ja sehr viel.
    Egal wann und wo ich etwas lese und ein Link zeigt auf Reitschuster, ist bei mir eine Blockade! Das was er schreibt, bekomme ich woanders EHRLICHER.
    Tut mir leid wenn ich die Träume einiger User zum Platzen bringe, aber da bin ich konsequent!
    Da ich un Russland lebe, habe ich wohl eine andere Sicht auf die Dinge als die Mehrheit in der BRinD.

    1. Volle Zustimmung!
      Reitschuster ist genau das, was man bei den Diensten so liebt und auch finanziert: A sagen (in 80% der Artikel) und dann B rüberbringen in den restlichen Beiträgen. Die Propaganda gegen Russland wird auch heute noch gut bezahlt!

      1. Es ist ein offenes Geheimnis, dass dort der Verfassungsschutz schreibt. Man muss sich nur einmal die Figuren ansehen, die dort als vermeintliche Erlöser gepuscht werden. Selbst Hans-Georg Maaßen haben sie nicht ausgespart.

    2. danke für den interessanten Hinweis. Ich kannte Reitschuster bis Corona nicht, da ich dem Mainstream schon seit über 10 Jahren nicht folge. Bezüglich Corona und vor allem der von ihm kritisierten Regierungsmaßnahmen fand ich seine Arbeit eigentlich immer sehr wertvoll.
      Leider ist mir Herr Reitschuster jetzt seit der Anerkennung der beiden Volksrepubliken im Donbass durch Putin mehrmals negativ aufgefallen. Zu Putins Rede, in der dieser die Anerkennung erklärt hatte hat Reitschuster einen sehr reisserischen Kommentar verfasst, in dem er Putins menschenfeindliche Gesinnung bewiesen sah, Ukraine die Existenz absprechend und diverses weiteres (ich hatte an dieser Stelle aufhört weiterzulesen). In der Übersetzung durch Thomas (vielen Dank für diese Arbeit!) konnte ich hierzu aber garnichts finden. Ich kann leider kein Russisch und bin deshalb auf Thomas‘ Arbeit angewiesen, aber es bewahrheitet sich halt immer wieder: wenn jemand Stimmung über einen anderen verbreitet sollte man auch den Betroffenen selbst anhören.
      Danach kamen nochmal zwei Artikel von Reitschuster, wo mir Überschrift eigentlich schon Aussage genug war…
      Hier darf dann schonmal die Frage an Herrn Reitschuster gestellt werden: wo waren Sie denn in den vergangenen 8 Jahren, als die Ukrainer ihr eigenes Volk massakriert haben? Welche Alternative stand denn jetzt noch offen, um den Krieg gegen die ethnischen Russen in der Ukraine zu beenden, nachdem Selenskij sämtliche Aufforderungen zur Umsetzung des Minsker Abkommens ausgeschlagen hat und sich völlig kompromisslos gezeigt hat. Selenskij sollte doch aus der Geschichte wissen, dass die Angelsachsen ihm im Falle das Falles im Regen stehen lassen werden (siehe Tschechei und Polen vor WK-II)…
      Kurzum – Reitschuster ist für mich keine verlässliche Informationsquelle mehr und ich stufe ihn inzwischen als gesteuertes alternatives Medium ein.

  2. Ich kenne Herrn Reitschuster nur dem Namen nach und seine Publikationen überhaupt nicht.
    Aber schon die oben zitierte Fragestellung geht eindeutig in die falsche Richtung. Es interessiert mich wenig, ob Putin ein Ehrenmann ist oder nicht, zumal ich ihn nicht kenne. Bei unseren Politikern interessiert mich das deutlich mehr. Falls Reitschuster zu dem Ergebnis kommt, dass Putin kein Ehrenmann ist, was soll das besagen? Will er damit die Verbrechen, die Vorgehensweise des Westens gutreden? Eigentlich ist die Frage sogar blödsinnig, da sie nicht gleichzeitig über seine Widersacher, allen voran Biden, Selensky, Scholz usw. gestellt wird? Die Frage hört sich an wie eine Anbiederung an BILD und SPIEGEL, ARD und ZdF. Sie ist entlarvend.

  3. Also einige Punkte auf der Liste wären evtl. diskutabel, aber ausgerechnet „Syrien Bürgerkrieg“ Russland anzulasten, das zwingt direkt zu der Frage „Wieviel Dollars?“ und ab da brauch ich bei Reitschuster nicht weiter zu lesen; denn damit hat er sich geoutet als jemand, der auch auf der Lohnliste steht. Mehr Geschichtsfälschung geht kaum.

    1. Die Überschrift lautet „Sowjetisch-russische Kriege und Militärinterventionen seit 1945“.
      Und das Russland in Syrien interveniert hat, ist ja nicht bestritten.

      Die Liste soll halt zeigen, wie aktiv Russland militärisch in der Weltpolitik mitmischt. Und das finde ich schon recht beeindruckend. Vor allem, weil ja bei den meisten Konflikten von Seiten Russlands kaum aktiv verhandelt bzw. vermittelt wurde.
      Sie werden das sicher anders bewerten, nur Falschinformation ist das nicht.

      1. lol
        Ihr Beispiel ist ziemlicher Unsinn denn Rußland wurde von der syrischen Regierung gebeten zu intervenieren. Und diese syrische Regierung wurde während dem Krieg auch mehrfach wiedergewählt.

        Die Liste ist Propagandabullshit und das gilt teils auch für Punkte welche noch während der Sowjetzeit gefallen sind.. Wer das nicht erkennt sollte weiterhin beim Spiegel oder der TAZ lesen.

        Im übrigen scheinen sie ein Problem mit dem Lesen haben denn im Text von Thomas Röper können sie sehen das Rußland häufig nur entweder seine Truppen nur als Trennungslinie oder Rußland nur als Moderator aktiv war.

  4. Nobody is perfect.

    Fakt.

    Aber seit Jahren ist der Herr Putin (fast) der einzige Regierungschef – den ich respektiere – wäre er nicht so besonnen und vorausschauend vorgegangen – der 3.WK hätte uns schon lange von den Maden zerfressen lassen… – falls nach den atomaren Hitzewellen noch was für die Maden übriggeblieben wäre…

    Vom wert(e)-losen-westen respektiere ich absolut niemanden…

    😎😎

  5. Diese Auflistung von sowjetisch/russischen Kriegen bzw. Stellvertreterkriegen ist einfach nur dummes Zeug.
    Z. B. Griechenland, Nicaragua, Schweinebucht oder Vietnam, da muss USA stehen. Die USA überfallen z.B. Kuba oder Vietnam und das soll dann ein sowjetischer Stellvertreterkrieg sein? Kompletter Unfug!
    Ich achte die Arbeit von B. Reitschuster in Sachen Corona sehr, was er über Russland und Putin schreibt, war schon damals nicht vermittelbar. Sind es persönliche Anymositäten? Oder ist es einfach nur der westliche Blick, der mit der russischen Weltsicht nichts anfangen kann?

      1. Bevor sie solche Antworten von sich geben, sollten sie doch mal ein paar Fakten dazu einbringen. Welche Lügen sollen das denn sein? Würde mich schon mal interessieren. Ich glaube nicht, dass T.Röper so leicht auf irgendetwas reinfällt.

    1. „Z. B. Griechenland, Nicaragua, Schweinebucht oder Vietnam, da muss USA stehen. Die USA überfallen z.B. Kuba oder Vietnam und das soll dann ein sowjetischer Stellvertreterkrieg sein?“

      Wenn man das sozialistische Lebensmodell als Grund nimmt dann sind natürlich die Russen/Internationale daran Schuld
      das die USA in der Schweinebucht absoffen,
      der Vietnamese die US Soldaten als gebrochene Junkies oder als Tote heimschickten, im Iran nun das Wort Allah mehr Wert ist als eine weltliche Regierung,
      In Nicaragua die Drogen finanzierten US Söldner gegen das Volk nichts ausrichten konnten u.s.w.

      Aber ja klar Russland muss schuld sein.

    2. Die fraglichen Grafik wurde auch von einem gewissen Torsten H und nicht von Herrn Reitschuster erstellt, der dieselbe lediglich in seinem „kritischen“ Artikel über Herrn Putin, verwendet hat.

      Der Adressat von Beschwerden über sachliche Fehler in der Grafik ist Herr H und eben nicht Herr Reitschuster, welchem man nur die Unterlassung einer kritischen Prüfung der besagten Grafik zu einem komplexen historischen Thema vorwerfen kann.

      Ich habe, falls es Sie interessiert, Herr Kutusow, selbst eine kritische Reflexion der besagten Grafik, die ich bereits letztes Jahr erstellt habe, in der Kommentarspalte veröffentlicht.

  6. Für mich ist das kein ordentlicher Journalismus mehr: Weniger Meinung und mehr Fakten wären für den Leser besser. Durch seine gute Landes- und Sprachkenntnis bekommen diese Artikel zusätzlich ein gewisses ‚Gschmäckle. Schade.

      1. Die von Herrn Reitschuster natürlich.
        Was Putin angeht, so schätze ich die voluminöse Biographie von Fasbender, wo auch eine ganze Reihe unklarer / dunkler Ecken nüchtern / sachlich / distanziert angesprochen werden.

  7. Die meisten freien Medien sind geheimdienstlich gesteuert und verbreiten Falschmeldungen. Wer keinen Verstand hat, selber zu denken, um das Geschriebene für sich zu bewerten, muss halt glauben, was an Lügen hervorgebracht wird.

    Notorisches Lügen ist eine Krankheit von traumatisierten Menschen. Lesen Sie das Buch von David Schlesinger „Die Zeit des Anderen“.

      1. Ich habe auch das Gefühl dass am Reitschuster irgendwas faul ist… hat den Geschmack von „kontrollierter Opposition“. Ich mein bei diversen Themen reflektiert er und argumentiert sachlich, zb in seinen Videos. Aber was Russland angeht ist er schon seit dem MS Auftritt zsm mit Paul Schreyer irgendwie brainwashed.

        1. Schon daß er als einziger von den “Alternativen Medienmachern“ so einfach Zugang zur Bundespressekonferenz bekam hat mich stutzig werden lassen. Außerdem das Grußwort von Markwort auf seiner Webseite das ist auch sehr seltsam.

  8. Die UdSSR mit dem Nazireich zu vergleichen ist schon unverschämt: Man kann sagen dass die UdSSR in ihren revolutionären Anfängen brutal war und das auch die Emanzipation von den anti-zaristischen und zT offen russophoben Anfängen in den Jahren 1937-38 heftig war und zT die Falschen getroffen hat (auch in der Komintern). ABER in der Folge entwickelte sich das Land zunehmend stabil und schuf viel mehr Leben als es vernichtete. Kein Vergleich zu dem teutonischen Amoklauf 1933-1945.
    Zumal alles was in Russland passierte maßgeblich durch die deutschen Angriffskriege stimuliert wurde: von Lenin, über Petljura bis zum Schlieffenplan/Barbarossa. Es ist daher absolut daneben und eigentlich Volksverhetzung aus deutscher Sicht der UdSSR oder Russland da irgendwelche systemischen Härten vorzuhalten. Der Druck aus D war immer da, und er ist auch heute noch da: siehe Frank-Walter Steynmeier auf dem Maidan, siehe die Einlassungen der Koboldkönigin an die russische Adresse.

    1. „Würde Deutschland sein ganzes politisches und wirtschaftliches Gewicht hinter eine prinzipientreue Politik stellen, würde Russland die Ukraine auf deutschen Druck hin verlassen. Aber das passiert nicht wegen Ausreden und strategischer Korruption in Deutschland.“

      Zu dieser Aussage ab es diese Zustimmung.

      „In der Tat. Der russische Krieg gegen die Ukraine war und bleibt von Deutschland finanziert.“

      Diese Behauptung kommt ausgerechnet von einem grünlastigen „Experten“ der Böll Stiftung.
      Aber der Typ kann noch eine Schippe drauflegen!

      „Russland ist ein Nazi-Land. Akzeptiere diese Tatsache einfach. Es erklärt buchstäblich alles über Russlands Aktionen.“

      So etwas nennt man in Deutschland Bildungsferne. Welch armselige Gestalten sich an den Steuer Zuweisungen so laben.

      https://twitter.com/sumlenny

    2. welche deutschen Angriffskriege (Mehrzahl)?
      1914 war kein deutscher Angriff auf das Zarenreich und 1941. Da sollte man sich gute Literatur besorgen (zb. Bernd Schwipper) dann weiß man was das war.

      Im übrigen, die Ähnlichkeiten der Nazis in Deutschland und den Sowjets in Rußland sind ins Auge springend.

      1. Der deutsche Angriff auf die UdSSR war jedenfalls kein Präventivkrieg, wie dass bedauerlicherweise auch ein Teil der Vertreter der non-nazistischen deutschen Rechte glauben.

        Ein US-amerikanischer Militärhistoriker hat die sogenannte Präventivkrieg übrigens widerlegt oder doch weitgehend entkräftet.

        Die Behauptung, dass die der außenpolitisch völlig inkompetente Stalin einen Revolutionsexportkrieg gegen alle nicht-kommunistischen Staaten Europas geplant hatte und dabei insbesondere Deutschland als Schlüsselstaat betrachtete, ist zweifelhaft.

      2. Sie meinen wohl die stalinistischen Kommunisten, denn der Sowjets ist zu pauschal und kann auch nur Bürger der UdSSR bezeichnen, die ihrerseits größtenteils keine überzeugenden Kommunisten waren.

    3. Der Druck auf die UdSSR ging hauptsächlich von Großbritannien und den USA aus, während Deutschland nur unter der Herrschaft der durch klandestine Finanztransferleistungen der Briten und US-Amerikaner an die Macht gelangten Nazis zwischen 1933-1945 eine ernstliche Bedrohung der UdSSR gewesen war.

      Herr Steinmeier ist nur Oberhaupt eines Klientelstaates der USA und hat im Gegensatz zu Hitler, der sich bewusst gewesen ist, wem er seine Macht zu verdanken hatte, aber seine einstigen Förderer unterschätzte und zu spät erkannt, dass er nur ein Arbeitsinstrument fremder Machtinteressen gewesen war.

  9. Übrigens bei „Вести недели“ konnte man heute wieder ganz viel „Westfernsehen“ genießen. Besonders die Münchner sog.Sicherheitskonferenz war Gegenstand ausführlicher Betrachtungen der sich dort erleichternden Größen in Bild und Originalton – und das Schönste, unser allseits geliebter Heusgen, der Christoph, der alte Schlingel verstieg sich doch dazu, sein Bedauern darüber Ausdruck zu verleihen, daß – und jetzt kommt’s – sein „alter Freund Sergej Lawrow“ nicht erschienen sei … tja, was man doch so alles in westlichen Diplomatieunfähigkeitskreisen unter „Freundschaft“ versteht…
    Jedenfalls können sich jetzt wieder ganz viele Rußlandkenner über diese perfide Propaganda Putins echauffieren …

  10. Die übliche Putinhetze, da ja Corona bald vorbei ist braucht es neue Themen um die Leser bei Laune zu halten.
    Hr. Reitschuster beschwert sich ja immer das seine Widersacher der Diskussion ausweichen.
    Jetzt hat er ja die Gelegenheit mit Hr. Roeper zu diskutieren. Gerne auch bei Nuoflix.

  11. Ein grandioser Artikel der historische Klarheit schafft… vielen Dank Thomas Röper…

    Herr Reitschuster ist oftmals ein kleiner bissiger „Pinscher“ der sich in der Rolle gefällt, anderen ans Bein zu pinkeln… manchmal benutzt er dafür auch schlüssige Fakten… Jedoch beim Thema Russland ist er schon immer durch Fakten Resistenz aufgefallen… Und er hat, als er noch bei ARD und ZDF auftreten konnte, dort eine Rolle eingenommen, gegen die der Hetzer Röttgen der reinste Waisenknabe ist… Das sollte man nie vergessen !!!!

  12. Das ist genau der Grund, weshalb ich Reitschuster mißtraue.
    Er ist in meinen Augen ein Agitator, ein Propagandist – kein Journalist, der ergebnisoffen recherchiert. Er war jahrelang der „nützliche Idiot“ diverser deutscher Medien, wenn es darum ging, antirussische Propaganda zu machen. Für den Focus arbeitete er sogar 15 Jahre lang direkt als „Moskau-Korrespondent“ in Russland. Und der Focus wird nicht ohne Grund als „Endlager des Journalismus“ bezeichnet. Dort landet, wer zu schlecht für normale Medien ist und nicht skrupellos genug für die Bild.

    Seine Bücher sprechen – im Wortsinne – Bände: „Wladimir Putin. Wohin steuert er Russland? (2004)“ oder „Putins Demokratur“ (2006), schließlich „Putins verdeckter Krieg (2016). Er scheint regelrecht besessen von Putin zu sein!
    „Sternstunden“ waren auch diverse „Dokus“ des ZDF, in denen Reitschuster als angeblicher Experte gegen Putin vom Leder zog, sich gar anmaßte, die Psyche Putins analysieren zu können – unter anderem sekundiert vom damaligen Verfassungsschutz-Chef Hans Georg Maaßen. Heute werden beide von denselben Medien als „rechtsradikal“ abgekanzelt, was zumindest auf die beiden allem Anschein nach auch zutrifft. Aber das waren sie zuvor auch schon! Eine politische Grundeinstellung ändert man nicht so leicht. Nur hat es da noch niemanden interessiert, weil sie das gewünschte Narrativ bedienten.

    Nein, von Reitschuster würde ich kein Stück Brot annehmen, Auch wenn er – aus welchen Gründen auch immer – im Thema Corona wohl ausnahmsweise mal „auf der richtigen Seite“ steht. Ich schätze, sein „Arbeitsstil“ ist derselbe, wie bei der „Verfolgung“ Putins geblieben: Man nehme, was ins Narrativ paßt und unterschlage, was nicht paßt. Egal wie wahr oder unwahr.

    Ich mißtraue seiner Motivation. Einer wie Reitschuster hätte auch als Lautsprecher der Corona-Paniker gedient, wenn die Gage stimmt.

    Auch die Preise, die er erhalten hat, sind aufschlußreich (Wiki)

    Journalistenpreis des Bundes der Vertriebenen Bayern (1998)
    Journalistenpreis des Vereins Andere Zeiten (2004)
    2008 wurde er für seinen „hohen persönlichen Einsatz für die Meinungs- und Versammlungsfreiheit und damit für die Wahrung von Bürger- und Menschenrechten“ in Russland mit der Theodor-Heuss-Medaille der Theodor-Heuss-Stiftung geehrt.
    2021: Goldener Aluhut der Der goldene Aluhut gUG in der Kategorie „Blogs und Medien“ (Negativpreis)

    Übrigens eine interessante Parallele weist Reitschuster auch mit Alexej Nawalny auf: Beide sind Rechtsaußen UND erklärte Putin-Feinde. Und wäre Reitschuster nicht ins Fadenkreuz der Corniker geraten, wäre er sicher immer noch gut gelitten von den „Qualitätsmedien“ und in der aktuellen verbalen Generalmobilmachung gegen Putin und Russland sicher ein vielgefragter „Experte“.

    1. Herr Maaßen ist ebenfalls nur ein Propagator und Vertreter der kontrollierten Opposition, weil er nur ein rechtskonservativer Transatlantiker ist, der von linken Transatlantikern als deutscher Nationalist fehlwahrgenommen wird, obwohl die von ihm repräsentierte Werteunion in der Souveränitätsfrage mit der ehemaligen Mutterpartei CDU/CSU übereinstimmt und eben nicht für die Wiedererringung der nationale Eigenständigkeit Deutschlands eintritt.

      Maaßen ist nur ein Agent der USA, während Kaczynski wenigstens, wie andere Machthaber US-amerikanischer Klientelstaaten in der Vergangenheit – wie Chiang kai-Shek – glaubt, ein authentischer Nationalist zu sein und, dass die USA nur ein „Verbündeter“ seines Landes seien und nicht dessen Suzerän oder dass die limitierte Souveränität seines Landes zumindest nur zeitweilig ist und die USA ihm die volle Eigenständigkeit zugestehen werde, sobald der gemeinsame Feind – im konkreten vorliegenden Fall Russland unter Putin – „besiegt“ ist.

    2. Focus als Endlager des Journalismus? – Mir fällt dabei eher ein, dass der Focus gemäß diverser Autoren, die sich mit Nachrichtendiensten beschäftigen, als Nachrichtenschleuder des BND gilt.

      Das Durchreichen bei den Preisen erinnert mich an selbigen Prozess den man auch bei CORRECTI!V beobachten konnte. Hier war eine von BND und britischem Geheimdienst (via BELLINGCAT) in Zusammenarbeit mit dem SBU gesteuerte Recherche zu MH17 der Grund für dieses Durchreichen. Dies geschieht dann durch Aktivierung von Vertrauensjournalisten in Entscheidungspositionen in Mainstream Medien bzw. Institutionen.

      Reitschuster war langjähriger Moskaukorrespondent des FOCUS. Als solcher ist er natürlich eine erste Adresse für den Nachrichtendienst. Gründete darauf seine Zulassung zur BPK?

      Jedenfalls ist die Beibehaltung seiner Anti-Haltung gegenüber „Putins Russland“ durchaus sinnvoll, denn alles andere würde Fragen aufwerfen…

  13. „Das heutige Russland ist genauso wenig die Sowjetunion, wie die heutige Bundesrepublik Deutschland nicht Nazi-Deutschland ist.“
    Ich glaube, es ist eigentlich gemeint, dass die heutige BRD genauso wenig Nazi-Deutschland sei, wie das heutige Russland die Sowjetunion.
    Dann ist aber das „nicht“ vor „Nazi-Deutschland“ zuviel. Denn so sagt der Satz, dass die heutige BRD genauso wenig NICHT „Nazi-Deutschland“ ist, wie RU nicht die SU. Wenn also die heutige RU nicht die SU ist, ist die heutige BRD … „Nazi-Deutschland“!
    Und wer mich und die Geschichte der BRD bzw. „Trizoniens“ nach 1945 kennt, wird wissen, dass der Satz MIT dem „nicht“ völlig korrekt ist – erst recht, wenn er sich vor Augen hält, wie sehr die heutige geifernde antirussische Propaganda derjenigen der Nazis gegen den „jüdischen Bolschewismus“ ähnelt und wie geil deutsche Politiker (die keinerlei Kriegserlebnisse haben) wieder danach geifern, ihre Untertanen auf dem Schlachtfeld zu opfern. Für wen? Das zeigte schon John Heartfield in seiner Fotomontage „Krieg und Leichen – die letzte Hoffnung der Reichen“. (Die Hyäne, die die Reichen symbolisiert, hat sogar schon das spätere „Hoheitszeichen“ der Bundeswehrmacht am Hals!) Denn wenn man die eigene Wirtschaft im Dienste der US-Milliardäre und ihres Militärisch-industriellen Pharma-Komplexes an die Wand fährt und Millionen noch weiter in die Armut treibt, muss man … nein: nicht dagegen steuern und Geld wieder zurück umverteilen, sondern eben: einen Krieg vom Zaun brechen (im Zweifel fragen Sie Annalenachen), „selbst auf die Gefahr des Galgens“ – wie es bei Marx über 300% Profite fürs Kapital heißt. Und was wäre profitabler als ein Krieg? Ok, Big Pharma hat in den letzten 2 Jahren gezeigt, dass sie locker 2000% Profite machen können… aber sonst?
    „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ (Brecht) – und das gilt heute mehr denn je in den letzten 77 Jahren.

  14. Ich glaube nicht, dass Herr Röper diesen Artikel geschrieben hat, damit sich jetzt die Kommentatoren an Herrn Reitschuster abarbeiten können. Wer die Arbeit von Herrn Reitschuster nicht mag, der soll die halt nicht lesen.
    Das kann man leider auch auf anderen (alternativen) Medien beobachten, wie über andere Menschen abgelästert wird, nur weil ein Blogger oder andere Medienbetreibende die nicht gut finden.
    Manche scheinen die Kommentarfunktion einer Internetseite als eine Art modernen Pranger anzusehen, wo jeder mal mit Dreck werfen darf.

  15. Reitschuster ist kein Journalist! Er war schon immer Propagandist für jeden und alles!
    Nachdem ihn die MSM abgeschossen hatten, mußte er sich zwangsweise neu profilieren und tat das mit dem Thema Corona. Ein schlauer Schachzug! Denn mit seinem neuen Publikum läßt sich auch jede Menge Geld verdienen, oder besser gesagt über Paypal-Spendenkonto erbetteln.
    Seinem Artikel nach zu urteilen vermute ich , daß seine Corona-Videos nicht mehr so viel Cash generieren, wie er für seinen Lebensstil braucht und er sucht sich wieder ein neues Schlachtfeld.
    Russlandbashing sollte laufen, nachdem der deutsche Michl seit nun über 10 Jahre auf den Bösen Russen eingeschworen wurde. Vielleicht bekommt er so ja irgendwann nochmal die Chance wieder bei der Propagandaschau groß raus zu kommen?

  16. Die Richtung der Vermutung stimmt m.M.n. Muss ja nicht um Spenden gehen, Soros und Konsorten sind sicher großzügig, ich hatte immer mal mal auf der Seite von Reitschuster gelesen, empfunden gruselig (mindestens wenn es um RF geht), könnte es sein, daß man auf diese Art und Weise eine Teil der Gegner der Corona-Maßnahmen zumindest noch in den Russen-Hass mitnehmen will? Ist er eine „Maulhure“ im Dienste des Systems?

    1. Laut Nachdenkseiten soll Herr Reitschuster als Teilnehmer der sogenannten Integrity Initiative der zivilen Frontorganisation namens Institute for Statecraft des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 ein Agent desselben sein.

  17. P.S. In der DDR waren Bürgerrechtsbewegungen angeblich von IM’s (Informelle Mitarbeiter) durchsetzt, ein ganz Teil würde ich auch in der westlichen Beeinflussung verorten. In der BRD konnte die NPD nicht verboten werden weil sie zu nicht unerheblichen Teil aus VM’s des BND bestand. Warum sollte man einen Reitschuster mit seiner Vorgeschichte nicht als „Blogger“ installieren?

  18. Reitschuster als gesteuerte Opposition, als Soros- oder Geheimdienstmann?! Da sollte man die Kirche doch mal im Dorf lassen. Er zerlegt mit für Alternativmedien unglaublicher Reichweite praktisch im Alleingang die Corona-Politik der Bundesregierung. Wenn diese demnächst endgültig über ihre Lügen stolpert, ist das zum großen Teil sein Verdienst.

    Ich glaube, seine Zeit in Rußland mit ja persönlich erlebten Repressalien hat ihn (volles Verständnis) etwas betriebsblind werden lassen. Diese Eigenschaft teilt er mit einem gut Teil der russischen Bürger. Diese sind sich auch oft der Wichtigkeit ihres Landes für die Geopolitik nicht bewußt, nämlich daß sie (zuallermindest in Europa) das letzte unabhängige Land sind, das noch nicht in die „freie Völkergemeinschaft“ hineingebombt wurde und entsprechend viele Hoffnungen auf RU gesetzt werden.

    Streng genommen benutzen wir damit aber Rußland für unsere eigenen Interessen oder setzen auf es, weil DE so schnell nicht mehr eigenständig auf die Beine kommen wird. Es ist gut, daß es nach wie vor einen Gegenpol auf der Welt gibt; aber eigentlich will ja der Bär nur in Ruhe gelassen werden. Daß es Kräfte gibt, die ihm allein aufgrund seiner Größe und Existenz ans Fell wollen – das, so glaube ich, hat B.R. nicht recht auf dem Zettel.

    Also: Jedem Schuster seinen Leisten. Reitschusters Seite werde ich nach wie vor verschlingen, sein Metier ist offenbar die Innenpolitik, hie wie dort. Wenn es um Geopolitik geht, schaue ich aber lieber hier beim Anti-Spiegel rein.

  19. Das Pandemie ist durchgekaut und war als Ablenkung vom sich zuspitzenden innerukrainischen Konflikt ausreichend lange präsent.
    Der eigentlich innerukrainische Konflikt, jetzt ein von den USA missbrauchter Vorgang, hat die Medienpräsenz erobert und der Krieg der Worte und Argumente ist im vollen Gange.
    Auch Reitschuster muss Brötchen einkaufen und verkauft dann auf dem Medienmarkt solche eine
    „Argumentationskette“.

    Nach meiner Kenntnis war Stalin ein Georgier, Chrustschow und Breshnew waren Ukrainer. Andropow stammte aus dem Kaukasus.
    Laut Wikipedia war Tschernenko der erste Russe, der in der SU seit Stalin mal der Chef war.

    Und auch Gorbatschow hat müttelicherseits ukrainische Wurzeln.
    Also – man kann der russischen Ethnie nun wirklich nicht alles überbügeln, was besonders die georgischen und ukrainischen Spitzenvertreter in dem Vielvölkerstaat Sowjetunion „verzapft“ haben.

    1. „Auch Reitschuster muss Brötchen einkaufen“ Ich denke inzwischen auch, daß er deshalb und trotz seiner großen „Liebe zu Rußland“ jetzt in die Propagandakompanie eingerückt ist.

      1. Seine Focus-Zeit wohl vergessen? Er liebt vielleicht die russische Art, aber genauso wie bei Deutschland will er kein souveränes Russland. Den juckt es herzlich wenig mit den Kriegen, die die USA überall verursachen. Ihn juckt es nicht, dass in Deutschland immer noch US-amerikanische Soldaten und Atombomben stationiert sind.
        All das war schon immer ein Merkmal von Reitschuster. Schon damals als Mitarbeiter beim Focus.

        1. Herr Reitschuster interessiert sich auch nicht für die kampagnenhafte und z.T. verdeckte Einmischung Großbritanniens in die inneren Angelegenheiten Deutschlands und scheint diese, falls die Vermutung der Nachdenkseiten über seine Teilnahme an der Integrity Initiative, wahr sein sollte, sogar zu begrüßen und fungiert willfährig als Agent einer fremden Macht in Deutschland.

    2. Chruschtschow war kein Ukrainer im Sinne der ethnischen Herkunft, sondern ein ethnischer Russe, dessen Familie aus dem im heutigen Russland gelegenen Kursk stammt und in die nahegelegene und damals zum Russischen Reich gehörende Ukraine übergesiedelt ist.

      Breschnew war allenfalls z.T. ukrainischer Abstammung und Andropow war laut eigenen Angaben Sohn einer finnischen Jüdin, hatte aber keine nordkaukasischen Wurzeln gehabt.

  20. Reitschuster ist ein NATO-Transatlantiker, ein Marktfundamentalist und ein Sozialdarwinist, der bis vor kurzem auf seiner Hauptseite keinen einzigen Artikel zur Ukraine-Russland-NATO-Krise hatte.
    Reitschuster ist eng mit der Transatlantiker-Seite „Achse der Guten“ verbunden und kooperiert auch mit den Leuten hinter der Seite wie z.B. der transatlantische-marktfundamentalistische Antideutsche Henryk M. Broder.

    1. Henryk Broder ist bei der moderaten und demokratischen, nationalkonservativen Rechten, der ich mich selbst ebenfalls zurechne, in äußerst umstritten und ist ein überzeugter Zionist und Transatlantiker und eben kein deutscher Patriot.

      Seine Hauptsorge gilt nur einem Volk und das ist das jüdische Volk, was völlig akzeptabel ist, jedoch die Frage aufwirft warum er sich nicht, wie auch Herr Özil, nicht auch öffentlich zu seinem Volkstum bekennt und seine ethnische Solidarität nicht offen kommuniziert.

      Jüdischer und türkischer Abstammungspatriotismus sind vereinbar mit deutschem Nationalpatriotismus, jedoch nicht jüdischer und türkischer Nationalpatriotismus, denn das Bekenntnis zu einer Nation schließt im Regelfall das Bekenntnis zu einer anderen aus.

  21. Wär nicht übel wenn Reitschuster auch erwähnt hätte wie viele dieser Konflikte auch von den Sowjets/Russen initiiert wurden?
    In vielen dieser Fälle wurde der Widerstand gegen westliche Kolonialregime unterstützt, ich dachte Typen wie Boris stehen hinter den ganzen Freedom Fighters der Welt? Anscheinend nicht, wenn sie kranke, dreckige Sozialisten sind.
    Interessant dass die Sowjets eigentlich nur in aktive Konflikte eingriffen, niemals wurde aus dem Nichts heraus ein Umsturz einer demokratisch gewählten Regierung inklusive jahrzehntelangem Bürgerkrieg verursacht (also was der CIA in Guatemala trieb). Dafür fehlte den Sowjets wohl ein weltumspannendes Netzwerk an NGOs.

    Er hat auch noch die Nerven den Kongo zu erwähnen? Kaum als das belgische Genozid-Regime vorbei war, (ja, das gleiche Belgien das noch in den 50ern Menschen aus Afrika im Zoo präsentierte) musste natürlich Premierminister Patrice Lumumba von der Freien Welt ermordet werden bevor Gott bewahre noch Frieden in den Kongo einkehrte.

    Ich frag mich ob er nicht doch ein Fan von Apartheid ist, denn diese wurde u.a. in Angola durch Kuba und die UdSSR bekämpft, während Südafrika Atomwaffen von Klaus Schwabs damaligem Familiengeschäft erhielt.

    Was ist eigentlich mit der ganzen Entwicklungshilfe in den betroffenen Ländern, all die Infrastruktur die für Afghanistan, Ägypten, Kuba, Mali usw. gebaut wurde. Hauptsache irgendwas mit Millionen von Toten hinschreiben, wen interessieren schon Beweise oder Kontext.

    Außerdem führten fast alle, wenn nicht alle Kriege seit ca. 1988 auf den Verfall der Sowjetunion zurück, weil sie auch innerhalb dieser stattfanden. Die Ausbreitung des Kommunismus gefällt ihm also nicht, aber die Implosion auch nicht? Was hätten die machen sollen, auch noch Tschetschenien abgeben, Russland noch mal aufspalten ganz nach Brzezinskis Traum?

  22. Sehr geehrter Herr Röper, die von Ihnen in diesem Artikel abgedruckte Grafik sowjetischer und russischer Kriege und Militärinterventionen ist mir ebenfalls bekannt und wurde von mir bereits in der WikiMANNia wegen der darin enthaltenen faktuellen Unrichtigkeiten gerügt.
    Nachfolgend möchte ich Ihnen hiermit behilflich sein und die von mir bereits im letzten Jahr erstellte Kritische Reflexion der betreffenden Grafik zu russischen und sowjetischen Kriegen und Militärinterventionen von Herrn H als Ergänzung zur Verfügung stellen:

    – Der Guerillakrieg der antikommunistischen bewaffneten Widerstandsgruppen im Baltikum begann erst 1948 (nicht bereits 1944) und wurde von den Auslandsgeheimdiensten der USA, Großbritanniens und Schwedens unterstützt. Die Widerstandsgruppen betätigten sich terroristisch, wobei sie auch unbeteiligte und unschuldige Zivilpersonen – darunter auch eigene Volksgenossen töteten – und setzten sich z.T. aus an Kriegsverbrechen beteiligten Nazi-Kollaborateuren zusammen.

    – Der Koreakrieg wurde vom US-amerikanischen Klientelstaat Südkorea begonnen, die Initiative zur Teilung Koreas ging von den USA aus und die USA begingen mit dem Einsatz von biologischen und chemischen Waffen sowie großflächigen Bombardements sehr gut dokumentierte z.T. sehr schwere Kriegsverbrechen. Der Krieg war insgesamt in erster Linie ein Stellvertreterkrieg zwischen der Volksrepublik China und den USA als ein solcher zwischen der UdSSR und den USA.

    – Der Volksaufstand in der DDR wurde von sich als Provokateuren betätigenden und an einer Gewalteskalation interessierten westlichen Geheimdienstagenten unterstützt und seine Niederschlagung durch die sowjetischen Besatzungsarmee forderte weit weniger Opfer als etwa die Niederschlagung der Volksaufstände in Ungarn und der Tschechoslowakei.

    – An der Niederschlagung des Prager Frühlings waren ebenfalls die Armeen Polens, Ungarns und Bulgariens beteiligt.

    – Der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan war die Erfüllung eines gegenüber der eigeninitiativ und eigenständig ohne sowjetische Anleitung oder Unterstützung durch einen Putsch an die Macht gelangten linken (und nicht ausschließlich kommunistischen) Regierung gegebenen Versprechens nach einem vorangegangenen Gesuch derselben um militärischen Beistand gegen die bereits vor dem sowjetischen Militärintervention von den USA finanzierten, bewaffneten, ausgebildeten sowie logistisch und technisch unterstützten Mudschaheddin. Die USA brachten die linke Putschregierung Afghanistans durch die Unterstützung der islamistischen Rebellen in Bedrängnis, um diese zum Gesuch um Militärbeistand bei der UdSSR zu nötigen, mit dem Ziel der UdSSR nach ihrer militärischen Intervention in Afghanistan einen Abnutzungskrieg aufzuzwingen.

    – Der Ogadenkrieg war ein von Somalia begonnener Angriffskrieg gegen Äthiopien mit dem Ziel der Besetzung und Annexion der mehrheitlich von ethnischen Somali besiedelten Region Ogaden und die sowjetische sowie kubanische und südjementische Unterstützung war infolgedessen militärische Hilfeleistung gegen einen Aggressor.

    – Der Transnistrien-Krieg war ein durch ethno-lingual motivierte Streitigkeiten zwischen der rumänischsprachigen, ethnisch rumänischen Mehrheitsbevölkerung einerseits und russischsprachigen Volksgruppen im östlichen Landesteil andererseits ausgelöster Bürgerkrieg zwischen Moldawien und dem sich inzwischen zu einem konsolidierten Protostaat entwickelten Sezessionsgebiet Transnistrien. Das postsowjetische Russland unterstützte tendenziell Transnistrien, agiert jedoch auch als Vermittler und betätigt sich jetzt als Garant des durch einen Waffenstillstandsvertrag erzwungenen Friedens zwischen beiden Konfliktparteien.

    – Im Tadschikischen Bürgerkrieg zwischen der neostalinistischen Regierung einerseits und einer ideologisch antagonistischen Koalition von pro-westlichen, säkular-demokratischen und islamistischen Kräften andererseits unterstützte Russland die pro forma legale Regierung, u.a. aus Furcht vor einem islamistischen Umsturz, da auch die Taliban ihre Gesinnungsgenossen in Tadschikistan unterstützten und Russland kein Interesse an einem längerfristigen Bürgerkrieg und Staatszerfall Tadschikistans gehabt hatte.

    – Der Kaukasuskrieg von 2008 war ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA. Dieser begann durch einen von der ursprünglich durch einen verdeckten Eingriff der USA an die Macht gelangten (Rosenrevolution) Regierung Georgiens angeordneten Militäreinsatz gegen die seit den 1990er Jahren de facto souveränen Protostaaten Abchasien und Südossetien (deren Einwohner mehrheitlich russische Staatsangehörige waren und bis heute sind), wobei auch Streubomben zum Einsatz kamen und Angriffe schwerer Artillerie auf zivile Wohngebiete unter Inkaufnahme der Tötung von Zivilpersonen stattfanden sowie der Versuch der gewaltsamen Vertreibung der legal stationierten russischen Friedenstruppen in den betreffenden Gebieten. Die russische Militärintervention war aus völkerrechtlicher Sicht als Nothilfe (Schutz eigener Bürger) und Notwehr (Unterstützung von einer fremden Macht angegriffenen eigenen Militärpersonals) mit Ausnahme bestimmter Fehlhandlungen legal.

    – Die militärischen Operationen Russlands im Nordkaukasus seit 2009 gegen die dortigen islamistischen Terrorgruppen sind legitim und legal und verglichen mit den z.T. schweren Verstößen gegen das Kriegsvölkerrecht in den beiden Tschetschenienkriegen weitestgehend verhältnismäßig.

    – Eine geheimdienstliche oder gar militärische Beteiligung Russlands an den Unruhen in Südkirgisien im Jahre 2010 und dem Aufstand in Tadschikistan in 2010-2012 sind nicht nachweisbar bzw. nicht gegeben gewesen.

    – Die sogenannte Krim-Krise wurde letztlich durch einen verdeckten Eingriff der USA zur Herbeiführung eines Regimewechsels in der Ukraine (Euromaidan) ausgelöst und eine Annexion der Krim durch Russland hatte es nicht gegeben, sondern nur einen von der Mehrheit der ansässigen Bevölkerung initiierten und getragenen sowie von Russland durch einen militärischen Eingriff ermöglichten Sezessionsakt der Krim von der Ukraine und einem anschließenden Wechsel ihrer staatlichen Zugehörigkeit nach einem von der Mehrheit der Bürger in einem Plebiszit zum Ausdruck gebrachten authentischen Votum als demokratischer Legitimationsgrundlage.

    – Der Griechische Bürgerkrieg war weder ein Bürgerkrieg noch ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und der UdSSR, sondern eine zuerst britische und dann US-amerikanische Militärintervention in Griechenland zur Beseitigung der bei der Bevölkerung über gewaltigen Rückhalt verfügenden kommunistischen Partisanenbewegung zwecks Eingliederung Griechenlands in den Westblock. Die griechischen Kommunisten erhielten nur zeitweilige Unterstützung durch Bulgarien und Jugoslawien, aber nicht von der UdSSR, die sich an das mit Großbritannien geschlossene Abkommen zur Aufteilung der beiderseitig festgelegten Einflusssphären hielt, weil Griechenland darin der britischen Einflusssphäre zugeordnet worden war.

    – Eine sowjetische Unterstützung für die antikolonialistischen Befreiungsbewegungen während des französischen Indochinakrieges und des Malaysischen Unabhängigkeitskrieges war, wenn überhaupt, nur sehr minimal, während die USA selbst die Viet Minh verdeckt unterstützt hatten, um Frankreichs Kolonialherrschaft in Indochina zu beenden und später selbst die Herrschaft über diese Region zu erlangen.

    – Eine Unterstützung des Tibetaufstandes in der Zeit vor dem sowjetisch-chinesischen Zerwürfnis ist eindeutig ausgeschlossen, während eine solche in der Zeit danach zwar denkbar und theoretisch möglich, aber im Gegensatz zu derjenigen der USA nicht belegt ist.

    – Die Unterstützung der kommunistischen Widerstandsbewegungen in Indochina bzw. Nordvietnams/Vietnams und des kommunistischen Regimes von Laos hatte nie denselben Umfang erreicht wie jene der USA für die antikommunistischen Widerstandsbewegungen bzw. Südvietnam sowie der nicht-kommunistischen Regime von Laos und Kambodscha.

    – Eine sowjetische Unterstützung für die kommunistischen bzw. sozialrevolutionären Guerillabewegungen in Guatemala während des dortigen Bürgerkrieges ist nicht belegt.

    – Die sowjetische Unterstützung für Patrice Lumumba im Kongo war aus völkerrechtlicher Sicht legal, weil dieser der legale Regierungschef seines Landes war und die USA und Belgien ihn in Folge von verdeckten Operationen stürzten und ermorden ließen.

    – Die Kubakrise entstand durch die Weigerung der USA zu einem öffentlichen Eingeständnis der Ebenbürtigkeit der UdSSR in Folge der ihrerseits vollkommen legitimen Wiederherstellung des Gleichgewichts der Schreckens durch die Stationierung von mit Nuklearsprengköpfen ausgestatteten Mittelstreckenraketen auf Kuba als Antwort auf die Existenz von entsprechenden Raketenbasen der USA in der Türkei.

    – Beim Unabhängigkeitskrieg von Bangladesch unterstützte die UdSSR Indien, das sich zur Abwendung einer wirtschaftlichen und humanitären Katastrophe wegen der Fluchtbewegung aus dem damaligen Ostpakistan (des heutigen Bangladesch) aufgrund des dortigen Völkermords durch die Armee Westpakistans (des heutigen Pakistans) an Millionen Bengalen und Angehörigen ethno-religiöser Minderheiten, zur Unterstützung des dortigen Widerstands gezwungen war.

    – Die sowjetische Unterstützung für das sandinistische Regime in Nicaragua während des Contrakrieges (der kein Bürgerkrieg, sondern ein von den USA mithilfe von Söldnern geführter schmutziger Krieg gegen Nicaragua war) war sehr gering und insgesamt unbedeutend.

    – Der Bürgerkrieg in Syrien ist kein Bürgerkrieg, sondern ein mit dem Contrakrieg vergleichbarer Krieg der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Israels, der Türkei, Saudi-Arabiens und Katars, in welchem die genannten Mächte überwiegend aus ausländischen Söldnern und Terroristen bestehende Milizen finanzieren, bewaffnen, ausbilden sowie logistisch und technisch unterstützen. Russland unterstützt in diesem Krieg die legale Staatsführung Syriens mit dessen ausdrücklicher Erlaubnis, weshalb die Präsenz und die Aktivitäten der russischen Streitkräfte in Syrien im Gegensatz zu denjenigen anderer Staaten völkerrechtskonform sind. Die Behauptung Russland würde vorsätzlich und systematisch zivile Einrichtungen und Infrastrukturobjekte bombardieren, ist nicht belegt und höchstwahrscheinlich Propaganda der mit al-Quaida verbundenen Weißhelme.

  23. Reitschuster zensuriert in Minuten

    Ich habe gerade auf dem Telegram-Kanal von H. Reitschuster auf diesen Artikel hier hingewiesen – und wurde innert 5 Minuten für Kommentare gesperrt.

    Das ist nicht die feine Art eines „sauberen“ und ehrlichen Journalisten.

  24. Ich hatte folgendes Video:
    https://www.youtube.com/watch?v=f69EYMqaqiY&t=328s
    von Reitschuster nach 5 Minuten abgebrochen und einen Kommentar dazu verfasst.

    Nachfolgend der Kommentar:
    „Leider gab es bis jetzt keine Antwort auf meine Frage, ob mir jemand den Passus in der NATO-Russland-Grundakte zeigen kann, die besagt, dass Russland die Osterweiterung der NATO gebilligt hat. Ich gehe daher davon aus, dass dieser Passus gar nicht existiert. Sollte dem so sein, muss ich aber leider feststellen, dass Sie Herr Reitschuster hier die Unwahrheit verbreiten. Ich schätze Ihre Beiträge zum Thema Corona sehr, aber bei dem Thema Russland scheinen Sie, auch wenn Sie früher in Russland tätig waren, verblendet zu sein oder wie ist die offensichtliche Unwahrheit, die Sie hier verbreiten sonst zu erklären?
    Ich finde es schade, dass nun auch Sie NATO Kriegspropaganda verbreiten. Trotzdem bleibe ich Ihr Abonnent und hoffe, dass das nächste Mal wieder besser recherchiert wird.
    PS: Sollte doch noch jemand den von Herrn Reitschuster angesprochenen Passus in der NATO-Russland-Grundakte über die Anerkennung der NATO Osterweiterung durch Russland finden und ihn mir zeigen, nehme ich selbstverständlich alles zurück!“

    Vielleicht weiß hier ja jemand eine Antwort auf meine Frage nach dem Passus der Billigung der NATO-Osterweiterung aus der NATO-Russland-Grundakte. Ich gehe aber davon aus, dass es diesen Passus nicht gibt, weshalb Reitschuster zumindest was das Thema Russland angeht für mich gestorben ist.

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