Die Sicht der Anderen: Das russische Fernsehen über die Führungskrisen in der EU

In dem wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens wurde heute die Führungskrise in der EU behandelt, die man derzeit in Frankreich, Großbritannien und Deutschland beobachten kann. Ich habe den Beitrag übersetzt.
 
Beginn der Übersetzung:
 
Nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg bot die politische Landschaft Europas einen so erbärmlichen Anblick. Sehen Sie selbst. Vor dem Hintergrund dessen, was in Frankreich passiert, fiel das Vertrauen in Präsident Macron in Frankreich auf ein Rekordtief von 18%. 70% der Franzosen sind mit der Regierungspolitik unzufrieden. Das heißt, in Frankreich gibt es keine Führung.
 
Es gibt auch keine Führung in Großbritannien. Noch nie zuvor ist das Kabinett von Theresa May in einer so schwierigen Lage gewesen. Nachdem sie mit der EU eine Vereinbarung über den Brexit vereinbart hatte, verließen vier Minister, die eine Beziehung zum Brexit hatten, aus Protest ihr Kabinett. Und jetzt, als die Debatte über das Dokument selbst im britischen Parlament begann, warfen die Abgeordneten Teresa May vor, zu lügen und die Wahrheit über die Bedingungen zu verheimlichen, unter denen Großbritannien die Europäische Union verlassen sollte.
 
Der Vorsitzende der Fraktion der Scottish National Party, Ian Blackford, sprach am lebhaftesten über das Thema: „Vielleicht ist die Zeit gekommen, dass die Premierministerin die Verantwortung für den Brexit übernimmt? Die Premierministerin täuscht jeden, ob absichtlich oder nicht. Die Veröffentlichung des Berichts über die rechtlichen Aspekte des EU-Austritts hat Tatsachen offenbart, die die Regierung zu verbergen versuchte.“
 
Der Zorn des Schotten wird von Jim Shannon, Mitglied der Unionist Party of Great Britain, geteilt: „Die Regierung stimmte dafür, dass Nordirland das stille Opfer von Großbritannien wird.“
 
Wir wollen hier gar nicht über den Inhalt des komplizierten Dokuments zum Brexit sprechen, das mit der EU vereinbart wurde. Im Moment reden wir nur über die Reaktion der Gegner von Theresa May. Und die Reaktion ist, dass die Mehrheit der Abgeordneten des britischen Unterhauses dafür gestimmt hat, die Missachtung des Kabinetts gegenüber dem gesetzgebenden Organ zu untersuchen.
 
Sehen Sie es wie Sie wollen, aber das bedeutet, dass Großbritannien jetzt Frankreich folgt und ohne politische Führung ist.
 
Deutschland: Auf dem CDU-Parteitag wurde statt der scheinbar ewigen Angela Merkel eine andere Dame, Annegret Kramp-Karrenbauer, gewählt. Für Bundeskanzlerin Merkel bedeutet dies einen langen Abschied. Zuvor hatte sie bereits erklärt, dass sie nicht beabsichtigt, für die nächste Amtszeit als Kanzlerin gewählt zu werden. Und jetzt ist sie auch keine Anführerin in ihrer eigenen Partei mehr. Sie ist nun eine Lame Duck. Das heißt, derzeit gibt es in Deutschland keine Führungskraft, weil niemand Entscheidungen von Merkel erwartet und nichts mehr von ihr abhängt.
 
Alle drei der stärksten europäischen Länder sind gleichzeitig ohne Führung und dass zu solchen Zeiten: Brexit plus Druck aus den Vereinigten Staaten. Ungarn hat mit Orban als einziges Land noch eine starke Führung, aber er ist Euroskeptiker.
 
Also vielleicht jemand in Warschau? Nein, Polen greift der Europäischen Union nur parasitär in die Tasche und erhält jährlich Zuschüsse in Höhe von 20 Milliarden Euro und spielt gleichzeitig in der EU die Rolle eines amerikanischen Trojaners. Und dann ist da noch eine Troika aus ebenso trojanischen Ponys, die Balten.
 
Österreich schaut zögerlich in Richtung Russland. Spanien ist mehr mit Gibraltar beschäftigt. Die Holländer mit sich selbst. Schweden ist überfüllt mit Migranten. Dänemark denkt nur über die Entfernung von seiner Küste bis zur Nord Stream 2 Pipeline nach. Unter dem Strich herrscht in Europa eine Führungskrise, die eine wirkliche Lähmung bedeutet.
 
Ende der Übersetzung
 
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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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