Die Weißhelme – furchtlose Helfer oder Propaganda-Instrument?

In den Medien wird immer wieder von den Weißhelmen in Syrien berichtet. Dabei lernt der Leser in Deutschland und im Westen, dass es sich dabei um eine Zivilschutz-Organisation handelt, die darüberhinaus neutral sei. Sogar den alternativen Friedensnobelpreis haben sie bekommen und einen Oscar für ihre Reportagen. So eine Organisation muss doch über alle Kritik erhaben sein, oder?
Über die Kritik, die es an den Weißhelmen trotzdem gibt, hört man im Westen praktisch nichts. Dabei ist der erste Widerspruch ja schon offen sichtbar. Wenn sie neutral wären, warum sind sie dann nur in Gebieten tätig, die von islamistischen Rebellen kontrolliert werden?
Jetzt könnte man antworten, dass Assad sie auf seinem Gebiet nicht zulässt, obwohl sie nur helfen und Menschen retten wollen und nichts gegen Assad haben, denn sie sind ja angeblich neutral. Nur das Verbot der Tätigkeit auf syrisch kontrolliertem Gebiet würde ja schon auf eine Gegnerschaft zumindest von Seiten Assads hindeuten. Und Gegner sind per se eben nicht neutral zu einander, denn Assad müsste dafür ja einen Grund haben, auch wenn dieser vielleicht für uns nicht nachvollziehbar sein würde.Aber es gäbe ihn trotzdem.
Aber zurück zur Kritik an den Weißhelmen. Als ich über die Weißhelme recherchierte, bin ich darauf gestoßen, dass die Kritik an ihnen fast ausschließlich von den russischen Auslandsmedien RT und Sputnik kommt. Das ist natürlich auch problematisch. Es ist problematisch, wenn man blind der westlichen Propaganda folgt, die ja auch mit dem Ziel unterwegs ist, die Meinung im Westen zu beeinflussen und zu formen. Allein das Pentagon hat ein Budget von über 4 Milliarden Dollar jährlich und knapp 30.000 festangestellte Mitarbeiter, die sich nur darum kümmern, die eigene Propaganda in den weltweiten Nachrichten zu unterzubringen. Es ist aber auch nicht weniger problematisch, blind den Russen zu folgen, auch die haben ja Interessen. Man muss sich also Berichte genau ansehen und den Quellen folgen.
Daher war ich sehr froh, als ich zumindest mal einen kritischen Beitrag in der ARD gefunden habe, der zumindest ein paar der sonst als die reine Wahrheit präsentierten Kriegslügen des Westens aufdeckt und sogar einen Experten zu Wort kommen lässt, der klar erklärt, dass die Giftgas-Angriffe kaum von Assad kommen können, da sie erstens immer dann stattfinden, wenn er ohnehin gerade eine Schlacht gewinnt und zweitens – noch wichtiger – die Giftgas-Angriffe ihm nur Nachteile bringen, den Rebellen aber nur Vorteile.
Und auch einige der Fälschungen, die von den Weißhelmen gekommen sind, wurden von der ARD benannt. So der Fall eines kleinen Jungen, dessen Bild um die Welt ging, nachdem sein Haus zerstört wurde. Ein Jahr später sagte der Vater aus, dass dies alles gestellt gewesen sei, inszeniert von den Weißhelmen. Der Kameramann der Weißhelme, der die Bilder gemacht hat, behauptete daraufhin, der Vater müsse diese Interviews auf Druck der syrischen Regierung geben, aber woher will er das wissen, die beiden kennen sich ja gar nicht? Die ARD berichtet zwar über den Fall, stellt diese Frage aber gar nicht.
Ein weiteres Beispiel in dem ARD-Bericht betrifft einen von vielen Fällen, wo ein und der selbe Mann in verschiedenen Videos der Opposition auftaucht, nur dass er jedes Mal eine andere Rolle spielt. Derartige Fälle gibt es viele in Syrien und bei den Berichten der Weißhelme. Die ARD führt nur ein Beispiel an und kann hierzu auch nur feststellen, dass es diesem Fall unbestreitbar ist, dass hier die syrische Opposition mit gestellten Videos die Unwahrheit verbreitet.
Aber wer sind eigentlich die Weißhelme? Ist es eine Zivilschutzorganisation, die sich in dem Krieg gebildet hat und selbst wenn sie nicht neutral sondern auf Seiten der islamistischen Rebellen steht, trotzdem humanitäre Arbeit macht?
Die Kritiker behaupten, dass die Weißhelme ein Produkt der englischen Geheimdienste seien und als Propaganda-Waffe gegen Assad dienen. In einem Beitrag von RT bestätigt ausgerechnet der britische Außenminister Johnson diese These zumindest teilweise, als er in einem Interview sagt, dass Großbritannien die Weißhelme mit 65 Million Pfund unterstütze und auch ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigt, dass die USA die Weißhelme mit 23 Millionen Dollar unterstützen.
Die Weißhelme werden ganz offiziell von den USA und Großbritannien finanziell großzügig unterstützt. Und gleichzeitig sollen wir glauben, die Organisation wäre neutral. Es ist bekannt, dass in einem Krieg immer gelogen wird, aber wir sollen glauben, die Hauptgegner Assads finanzieren völlig selbstlos eine Organisation ohne eine Gegenleistung z.B. in Form von propagandistischer Unterstützung zu fordern?
Aber wenn das so ist, dann sind die Weißhelme eben nicht bloß nicht neutral, sie sind dann sogar Teil der Konfliktparteien. Also Gegner Assads. Und obwohl all dies längst bekannt ist, melden die Medien immer noch die Lüge von den neutralen und selbstlosen Helfern.
Wenn man nun weiß, wer die Weißhelme finanziert, dann wird auch klar, warum sie so viele gestellte Videos verbreiten, die alle die Grausamkeit der syrischen Regierung belegen sollen. In dem RT-Bericht wird das Beispiel eines Videos gezeigt, auf dem zu sehen ist, wie zwei Retter und ein Verletzter bewegungslos ausharren, während der Kameramann die richtige Einstellung sucht, um mit der Aufzeichnung zu beginnen. Auf sein Kommando beginnt dann die Action, das Opfer beginnt vor Schmerzen zu schreien und die Retter versuchen ihn aus Trümmern zu ziehen. Auf sozialen Netzwerken haben die drei anschließend noch ein gemeinsames Foto veröffentlicht, auf dem das Opfer zwar noch staubbedeckt aber wieder völlig gesund ist. Dieses konkrete Video verschwand wieder von den Seiten der Weißhelme, weil die Fälschung zu offensichtlich war, aber das Internet vergisst bekanntlich nichts.
Ebenfalls in dem RT-Bericht zu sehen sind Bilder, auf denen die angeblich neutralen und unbewaffneten Weißhelme zusammen mit islamistischen Kämpfern Fahnen des IS schwenken und in die Luft schießen. Auch kommt ein Weißhelm zu Wort, der erklärt, man werfe geborgene Leichen des Gegners einfach auf den Müll. Für einen Angehörigen einer Organisation, die sich als neutral bezeichnet, eine sehr vielsagende Aussage.
Es gibt noch grausamere Videos, die allerdings auf youtube schnell gelöscht werden und die ich hier auch nicht verlinken würde. Auf diesen Videos kann man Hinrichtungen sehen, die von Weißhelmen durchgeführt wurden, die bei sogenannten Rettungseinsätzen in Filmen der Weißhelme aufgetreten sind. Ich habe ein Video gesehen, wo ein solcher „Retter“ einem etwa zehnjährigen Jungen unter dem Jubel von bewaffneten Kämpfern den Kopf mit einem Messer abschneidet und ein Video, in dem ein anderer „Retter“ Menschen mit Genickschuss hinrichtet.
Und diese Gruppe hat den alternativen Friedensnobelpreis und einen Oscar für ihre Filme erhalten. Und obwohl alle diese Dinge jedem bekannt sind, der sich mit dem Thema Syrienkrieg beschäftigt, werden sie in den westlichen Medien praktisch komplett verschwiegen und dafür die Legende von den „selbstlosen Rettern“ erzählt.
Und wenn ich behaupte, dass diese Dinge jedem bekannt sind, der sich mit dem Syrienkrieg beschäftigt, dann meine ich das auch so. Denn wer zu dem Thema recherchiert, der kann gar nicht verhindern, auf diese Dinge zu stoßen. Wenn also die Qualitätsjournalisten der westlichen Medien hierzu nichts melden, dann ist das de facto das Eingeständnis der Tatsache, dass es wahr ist. Denn es gibt nur zwei Möglichkeiten:
1. Sie haben gar nicht recherchiert, sondern Bilder und Texte ungeprüft übernommen und veröffentlicht oder
2. Sie wissen davon, können es aber nicht als russische Propaganda umdeklarieren, weil es zu offensichtlich wahr ist. Denn könnten sie es als russische Propaganda verkaufen, dann würden sich die westlichen Medien darauf stürzen und die „russischen Propaganda-Lügen“ entlarven. Die Tatsache, dass dies nicht einmal versucht wird, zeigt, dass es nicht möglich ist, denn diese Dinge sind zu offensichtlich wahr.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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