In den westlichen Medien kein Thema: Das russische Fernsehen über neue Hyperschall-Raketen

Ein Thema, das in den deutschen Medien totgeschwiegen wird, ist die neue Generation russischer Hyperschall-Raketen, die für jede Raketen- oder Flugabwehr unerreichbar sind. Die wöchentliche Sendung „Nachrichten der Woche“ hat nun in einem Bericht ausführlich über diese neuen Waffen und ihre Möglichkeiten berichtet. Ich habe den Beitrag übersetzt.
 
Beginn der Übersetzung:
 
Das wichtigste Ereignis des Jahres ist eine neue russische Waffe. Das Kräfteverhältnis kann jetzt mit 1945 verglichen werden, als die Vereinigten Staaten die Atombombe hatten und die Sowjetunion nicht. Nur ist es jetzt umgekehrt, es steht zu unseren Gunsten. In diesen Tagen, als die Interkontinentalrakete Avangard offiziell dem Präsidenten präsentiert wurde, kam es zu einem grundlegenden Wandel, als er das Nationale Verteidigungszentrum besuchte. Aus der Region Orenburg flog eine Avangard zum Testgelände von Kamtschatka und traf dabei die Ziele exakt.
 
Die Amerikaner haben nichts dergleichen und auch sonst niemand, nur Russland besitzt diese Technologie. Das ist ein echter Durchbruch, einer von denen, auf die Putin in seiner März-Ansprache hingewiesen hat. Der Start ist vergleichbar mit dem ersten Flug in den Weltraum des sowjetischen Sputnik 1957. In unserem Land herrschte allgemeine Freude und die Welt war schockiert.
 
Wie auch der Sputnik durch den revolutionären Einsatz neuer physikalischer Prinzipien zum technologischen Durchbruch wurde, also zum ersten Flug in den Weltraum, hat auch Avangard nun etwas bisher Unvorstellbares demonstriert. Sie fliegt 27 Mal schneller als Schall! In verschiedenen Höhen ist die Schallgeschwindigkeit unterschiedlich, je höher, desto langsamer ist der Schall.
 
Wenn wir also über 27-fache Schallgeschwindigkeit sprechen, dann sprechen wir in verschiedenen Flugphasen auch über verschiedene Höhen in der Atmosphäre. In jedem Fall fliegt die Avangard mit einer Geschwindigkeit nahe der Geschwindigkeit eines Satelliten im Orbit. Und Avangard tut das in der Atmosphäre, eingehüllt in eine Blase aus feurigem Plasma, wie ein Meteorit. Die Temperatur einer solchen Blase liegt bei weit über tausend Grad. Dabei schmilzt Metall, aber die Avangard fliegt trotzdem und „denkt“ auch noch darüber nach, wohin.
 
Im Flug ist sie vertikal und horizontal lenkbar, was bedeutet, dass niemand weiß, wo sie in der nächsten Sekunde sein wird. Die hohe Geschwindigkeit und Unberechenbarkeit der Flugbahn machen die Avangard für jede Raketenabwehr unerreichbar. Das bedeutet, dass die Avangard in der Lage ist, das wertvollste, die Zentren der Satellitenkommunikation, zu vernichten und jedes Raketenabwehrsystem wird sofort „blind“.
 
Die Amerikaner versuchten, etwas Ähnliches zu schaffen, scheiterten jedoch. Ihr riesiges, korruptes Militärbudget hat wohl einen anderen Zweck.
 
Wenn man dann auch noch weiß, dass auch die neuen luftgestützten, ebenfalls Hyperschall-schnellen und für eine Luftabwehr unerreichbaren Raketen vom Typ „Kinzhal“ („Dolch“) seit Beginn des Jahres an die Streitkräfte ausgeliefert werden, dann bedeutet dies, dass auch die US-Flugzeugträger nicht mehr unverwundbar sind. Der „Dolch“ wird in Amerika „Flugzeugträger-Killer“ genannt. Das heißt Flugzeugträger, die schon immer als Symbol für die amerikanische Macht galten, die die USA in lokalen Kriegen auf der ganzen Welt einsetzen, sind jetzt nichts weiter als schwimmendes Altmetall.
 
Ja, Russland hat einen fundamentalen Durchbruch erzielt. Aber niemand sollte denken, dass wir uns ohne Grund dazu entschlossen haben, diesen Schritt zu machen. Das Wettrüsten wurde von den Vereinigten Staaten ausgelöst, die sich einseitig aus dem Vertrag gegen die Abwehr ballistischer Raketen, ABM, zurückgezogen haben. Bereits im Jahr 2004 warnten wir, dass wir als Reaktion auf die Entscheidung, ein globales Raketenabwehrsystem errichten, Sorge zu tragen hätten, dass dieses Problem überwunden werden könnte, damit die USA nicht das Gefühl haben, einen atomaren Erstschlag gegen Russland ungestraft führen zu können. Damals wurde uns gesagt: Macht was Ihr wollt. Sie winkten nur ab und glaubten nicht an die Fähigkeiten Russlands. Jetzt, da ihre Raketenabwehr durch die neuen Raketen nutzlos geworden ist, ist die Situation so, wie sie nun einmal ist. Es war nicht unsere Entscheidung, sondern nur unser Recht, uns vor möglichen Dummheiten zu schützen.
 
Die schneebedeckte Steppe bei Orenburg. Standort der Raketentruppe Dombarovsky, eines von fünf russischen Weltraumzentren. In einem der Schächte befindet sich eine Trägerrakete, unter deren Verkleidung die Avangard steckt. Alles ist bereit für den Start.
 
Oberbefehlshaber Wladimir Putin betritt das Nationale Verteidigungszentrum und Generaloberst Sergej Karakaev, Befehlshaber der strategischen Raketentruppen, erstattet Bericht. Putin antwortet ganz kurz: „Genehmigt. Viel Erfolg.“
 
Nach einigen Sekunden öffnet sich die Schachtabdeckung. Flammen schießen heraus, die erste Stufe wird gezündet und die Avangard hebt ab.
 
„Liebe Kameraden, ich möchte mich an alle, vor allem an den Konstruktionsleiter, die Ingenieure, die Arbeiter und an alle, die dieses vielversprechende Waffensystem geschaffen haben, wenden. Ich gratuliere Ihnen zu diesem großartigen Ereignis in der Geschichte der Streitkräfte und bei der Gewährleistung der Sicherheit des russischen Staates“ sagte das Staatsoberhaupt.
 
Die Avangard kann gemäß der gestellten Anforderungen 20-mal schneller fliegen, als der Schall. Aber selbst so eine fantastische Geschwindigkeit scheint nicht das Ende der Fahnenstange zu sein.
 
„Die letzten Tests haben gezeigt, dass sie Geschwindigkeiten nahe der 30-fachen Schallgeschwindigkeit erreicht hat, Mach 27. Bei diesen Geschwindigkeiten ist sie für keine Raketenabwehrrakete erreichbar“ sagte Juri Borisov, stellvertretender Premierminister für die Verteidigungsindustrie.
 
Der Flug fand auf der Strecke Dombarovsky-Kura statt. Auf dem Testgelände in Kamtschatka wurden viele unserer früheren Raketen getestet. Diesmal haben die Raketentruppen die Avangard erfolgreich in Empfang genommen. Sicher gibt es Videos von dem Einschlag, aber vorerst sind die streng geheim.
 
Was ist der Hauptunterschied zwischen der Avantgarde und einer Interkontinentalrakete? Ein ballistischer Flugkörper bewegt sich mehr oder weniger vorhersehbar. Start, Flug in die unteren Schichten des Weltraums, Beschleunigungsphase, dann Freigabe der Gefechtsköpfe bei Geschwindigkeiten vier bis achtfacher Schallgeschwindigkeit. Alles auf dem vorhersehbaren Weg einer ballistischen Flugbahn oder mit gelenkten Sprengköpfen. In jedem Fall jedoch kann das Raketenabwehrsystem eines potentiellen Feindes einen solchen Flug mehr oder weniger erfolgreich verfolgen und berechnen. Um die angreifende Rakete abzufangen, schießen Sie Raketen vom Boden ab. Dafür haben sie maximal eineinhalb Minuten, nicht viel, aber ausreichend um die meisten Sprengköpfe abzufangen.
 
Und wie steht es mit der „Avangard“? Nach der Trennung von der Trägerrakete entwickelt der Gefechtskopf geradezu kosmische Geschwindigkeiten. 27 Mal so schnell wie der Schall, das ist sehr nahe an der Geschwindigkeit von Satelliten im Orbit. Gleichzeitig kann sich die Avangard sowohl im unteren Weltraum als auch in dichten Schichten der Atmosphäre in niedrigeren Höhen bewegen und dabei auch noch aktiv manövrieren. Das heißt, sie ist nicht nur schwer zu erfassen, es ist fast unmöglich. Aber selbst wenn es klappt, nachdem der Gefechtskopf die Zone der feindlichen Raketenabwehr erreicht hat, dauert es ungefähr 20-25 Sekunden, um das Ziel zu treffen. Abwehrraketen können in dieser Zeit bestenfalls gestartet werden. Aber zu diesem Zeitpunkt ist die Avangard schon ganz woanders.
 
„Das bedeutet, dass der Gefechtskopf keine vorhersehbare Flugbahn hat. Und jedes Luftabwehr- und Raketenabwehrsystem basiert auf der Tatsache, dass die Flugbahn im Voraus berechnet wird und die Raketenabwehr die Rakete trifft und diese zerstört. Wenn jedoch keine feste Flugbahn vorhanden ist, kann auch nichts berechnet werden“ erklärte Sergei Ivanov, Sonderbeauftragter des Präsidenten der Russischen Föderation für Umweltschutz, Ökologie und Verkehr.
 
Aber dieses Projekt wäre fast nicht zu Stande gekommen. Das Jahr 2004: Viele Rüstungsunternehmen stehen still, andere sind im Zerfall begriffen. Und plötzlich erklärt Putin, Russland stehe kurz davor, eine völlig neue Waffe zu entwickeln.
 
Und dann für mehrere Jahre kein Wort darüber. Experten stellten sich irgendwann die Frage, ob das Projekt überhaupt existiert. Die größte Schwierigkeit besteht darin, wie man eine Einheit steuert, die in einer Plasmawolke fliegt. Aber der Entwicklungsleiter bat den Präsidenten, ihm noch eine weitere Chance zu geben. Und die wurde genutzt.
 
„Das ist in der Tat der dritte Test, der alle Hauptmerkmale bestätigt hat, und wir hatten bereits im vergangenen Jahr einen Vertrag über die Lieferung dieses Systems abgeschlossen. Wir hoffen, dass ab nächstem Jahr das erste Regiment damit ausgerüstet wird“ sagte Juri Borisov.
 
Russische Entwickler haben das scheinbar Unmögliche möglich gemacht. Amerika mit seinem Bataillon von Nobelpreisträgern versucht seit Jahren erfolglos, mit Hyperschall zu fliegen. Und wir haben schon solche Systeme fertiggestellt. Der Präsident berichtete im März: Die Hyperschallwaffe wird bald im Arsenal der Streitkräfte sein. Aber zu welchem Preis?! Wie viele Experten waren an diesen Durchbruch beteiligt? Putin lüftete das Geheimnis.
 
„Als die Arbeit an diesen Systemen, einschließlich der Avangard, abgeschlossen war, bat ich darum, mir eine Liste der Personen zu geben, die dafür ausgezeichnet werden sollten. Sie brachten mir mehrere Blätter, auf denen nicht Personen, sondern Unternehmen, Forschungsinstitute und Designbüros aufgelistet waren. Ich blätterte das durch und fragte: Was ist das? Und der Chefentwickler sagt mir: Dies ist unsere Kooperation. Wenn es eine von diesen Organisationen nicht gegeben hätte, hätten wir das Projekt nicht abschließen können“ sagte der Präsident.
 
Und jetzt, nur wenige Monate später, ist die Avangard einsatzbereit.
 
Ende der Übersetzung
Wenn Sie sich für die russische Sicht auf die internationale Politik interessieren, sollten Sie sich mein Buch einmal ansehen, in dem ich Putin selbst mit langen Zitaten zu den aktuellen Fragen zu Wort kommen lasse. Dies Buch war aus meiner Sicht notwendig, weil in den westlichen Medien zwar viel über Putin berichtet wird, aber er selbst nie zu Wort kommt. Und wenn doch, werden seine Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen, dass sie einen völlig anderen Sinn bekommen.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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