Kommentar – Die Folgen der Political Correctness am Beispiel der „Causa Özil“

In diesem Beitrag geht es nicht um einen konkreten Artikel der Medien, sondern um die Political Correctness am Beispiel von Mesut Özil.
 
In Deutschland greift ein Monster um sich und erringt immer mehr Macht. Es wird „Political Correctness“ genannt und ist im Grunde nichts anderes als Zensur. Unliebsame Meinungen werden verunglimpft, weil man dieses und jenes nicht mehr sagen darf.
Wer sich auf dem Glatteis der Political Correctness vertut, kann schnell Probleme bekommen. Wer z.B. für traditionelle Familienwerte eintritt, ist schnell mit dem Stigma belastet, gegen Frauenrechte zu sein. Und wenn jemand dabei in der Öffentlichkeit steht, dann folgt die gesellschaftliche und mediale Hinrichtung, wie das Beispiel Eva Herrmann zeigt. Egal,ob man ihre Thesen gut oder schlecht findet, in einem freien Land sollte sie die Möglichkeit haben, diese zu vertreten ohne bei der Tagesschau deswegen gefeuert und anschließend in einer ZDF-Talkshow medial hingerichtet zu werden.
Und wenn jemand meint, dass die Masseneinwanderung den Charakter eines Landes verändert und er deshalb dagegen ist, er ist ein Nazi. Und das, obwohl die meisten Länder der Welt großen Wert auf ihre Identität und den Charakter ihres Landes legen. Nur wenn ein Deutscher diese Meinung hat, ist er medial erledigt, gilt als Nazi und wird gesellschaftlich ausgegrenzt. Ich selbst lebe im Ausland und ich kann klar sagen, dass der deutsche Mainstream mit dieser Haltung international sehr einsam da steht. Aber wenn andere Regierungen ihre Länder vor Überfremdung schützen wollen, bekommen sie in den deutschen Medien massive Kritik, so wie es derzeit z.B. bei Polen oder Ungarn zu beobachten ist.
Und wenn jemand das Finanzsystem kritisiert, dann wird er als Antisemit beschimpft, wie wir derzeit am Beispiel von Xavier Naidoo beobachten können. Man kann sich aber mit dem Finanzsystem gar nicht ernsthaft beschäftigen, ohne festzustellen, dass viele der großen Banken und Fonds nun einmal von Juden gegründet und immer noch gehalten werden. Das ist eine Tatsache und sicher nicht die Schuld von Xavier Naidoo. Trotzdem ist er wegen seiner Kritik am Finanzsystem und den willfährigen Politikern, die den Banken und Hedgefonds jeden Wunsch von den Lippen ablesen, medial geschlachtet worden und sogar seine bereits beschlossene Teilnahme am Eurovision Contest wurde seinerzeit vom NDR wieder zurückgezogen.
Und wenn jemand der Meinung ist, dass er es unschön findet, wenn sich z.B. Männer in der Öffentlichkeit zärtlich küssen, dann bekommt er es mit all den Unterstützern von Schwulen, Lesben, Transgendern und all den anderen über 60 Geschlechtern zu tun, die nach den Thesen der in Deutschland geförderten „Genderforschung“ durch die Lande irren.
Der Diskurs in Deutschland wird stark verengt, die Meinungsvielfalt eingeschränkt, jeder muss genau darauf achten, was er sagt, denn wie allein schon die Beispiele von Eva Herrmann und Xavier Naidoo zeigen, kann eine falsche Meinung schnell nicht nur die mediale und gesellschaftliche Ächtung bedeuten, in der Folge kommt meist auch das finanzielle Aus. Und es gibt ja noch weit mehr Beispiele als diese beiden genannten.
Aktuell nun also Mesut Özil.
Was hat er verbrochen? Er hat sich mit Erdogan fotografieren lassen.
Na und?
Mal ehrlich. Özil ist ein Fußballer, er lebt im Ausland, weit weg von der deutschen Politik. Er ist kein Politiker und wahrscheinlich interessiert er sich auch nicht sonderlich für Politik. Aber trotzdem wurden an ihn politische Maßstäbe angelegt.
Erdogan ist aktuell einer der Buhmänner der deutschen Presse, zusammen mit Putin, Trump und Orban. Und wer sich mit einem solchen Buhmann fotografieren lässt, der riskiert seine eigene mediale Schlachtung. Egal, ob Özil etwas von Politik versteht oder nicht, egal ob er ein Erdogan-Unterstützer ist oder nicht. Danach wurde in der ganzen Debatte überhaupt nicht gefragt. Und auch der DFB hat ihn im Regen stehen lassen. Eine einfache Erklärung des DFB, dass Özil Fußballer und nicht Politiker ist und der DFB voll hinter ihm steht, solange er guten Fußball spielt, hätte gereicht. Aber beim DFB kennt man die Fallstricke der Political Correctness und niemand dort hatte „genug Arsch in der Hose“, es zu riskieren, Özil auch nur mit einer solchen Verlautbarung aus der Schusslinie zu nehmen.
Um es ganz klar zu sagen: Ich bin kein Fußballfan und Özil ist mir herzlich egal. Ich bin auch kein Fan von Eva Herrmann und die Musik von Xavier Naidoo ist nicht mein Geschmack. Mich ärgert aber, dass man heute in Deutschland auf Schritt und Tritt darauf achten muss, was man sagt, wen man trifft usw. Meinungsfreiheit geht anders. Die gibt es in Deutschland zwar offiziell, aber was ist diese wert, wenn man für die „falsche“ Meinung medial, politisch, gesellschaftlich und finanziell fertig gemacht werden kann?
Und was bei Prominenten im Großen gilt, gilt bei jedem von uns im Kleinen. Ich lebe seit 1998 fast ununterbrochen im Ausland und diese Entwicklungen der Political Correctness sind an mir vorbeigezogen. Ich werde meine Sprache nicht an die neuen Regeln anpassen und die schiefen Blicke und Kommentare, die ich in Deutschland bekommen habe, als ich beim Bäcker einen „Negerkuss“ kaufen wollte, fand ich höflich ausgedrückt, befremdlich.
 
An dieser Stelle möchte ich etwas generelles zu dem Wort „Neger“ sagen, dass ja so böse ist, dass man selbst „Negerkuss“ nicht mehr sagen darf. Neger kommt von dem Wort „negro“ und bedeutet „schwarz“. „Nigger“ dagegen ist ein Schimpfwort, das ich verurteile. Als ich vor 30 Jahren zur Schule ging, lernten wir, dass man „Neger“ nicht mehr sagen darf. Damals sollte es „farbig“ heißen. Dies ist heute auch verpönt, heute redet man von „Afro-Amerikanern“.
 
Merken Sie was? Es ist eine amerikanische Diskussion, die uns in Europa oder Deutschland gar nicht betrifft. Oder müssen wir in Deutschland nun „Afro-Deutsche“ sagen? Das habe ich noch nicht gelesen.
 
In Deutschland betrifft uns nicht die Diskussion um Menschen mit dunkler Hautfarbe, davon gibt es zu wenige, als dass es ein gesellschaftliches Thema wäre. Das ist in den USA ein Thema. In Deutschland ist der Anteil an türkischen oder muslimischen Einwanderern ein Thema. Aber darauf will ich hier nicht eingehen. Ich möchte verdeutlichen, dass uns ein Thema aufdoktroiert wird, dass in unserem Land gar keine Rolle spielt.
 
Warum aber wird uns in Europa und Deutschland eine amerikanische Diskussion aufgezwungen, die uns gar nicht betrifft?
 
Und nun ganz sachlich: Wenn Menschen mit dunkler Hautfarbe (wie auch immer man sie politisch korrekt nennen muss), wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, dann ist das skandalös. Egal, ob in den USA oder in Deutschland. Aber wie wir sehen, ändert sich an der Frage der Diskriminierung nichts, egal wie man sie nennt. Was es braucht, sind echte Maßnahmen, um die Diskriminierung zu beenden, aber keine Sprachverbote. Die Political Correctness – und an diesem Beispiel sieht man es deutlich – löst keine Probleme sondern lenkt nur von ihnen ab. Es braucht Maßnahmen, um Probleme zu lösen, nicht immer neue Worte. Worte haben noch nie ein Problem gelöst, Lösungen brauchen Maßnahmen und Handlungen.
Und als ich gehört habe, dass nun schon Kinderbücher wie „Pippi Langstrumpf“ oder „Die kleine Hexe“ politisch korrekt neu herausgegeben werden, weil der inoffiziellen Sprachpolizei bestimmte Formulierungen nicht gefallen, da hat es mich regelrecht umgehauen. Denn an dem Problem, das Menschen mit dunkler Hautfarbe in den USA (und wahrscheinlich auch in Deutschland) diskriminiert werden, wird auch das nichts ändern.
 
Ergänzung 29. Juli 2018
 
Nachdem die Presse über einen Monat lang auf Özil eingedroschen hat, ist die Diskussion in den Medien gekippt. Özil ist spektakulär als Nationalspieler zurückgetreten und hat sich über Rassismus beschwert. Und plötzlich gibt es eine Diskussion über Rassismus in Deutschland am Beispiel Özil.
 
Schlagartig ist das Foto mit Erdogan vergessen und schlagartig ist Özil nun das Opfer von Rassismus in Deutschland. So kann man es nun plötzlich in der Presse lesen. Özil ist nicht mehr der böse oder dumme Erdogan-Fan, sondern ein Rassismus-Opfer. Beide Thesen sind unsinnig bei einem Menschen, der einfach nur Sportler ist, sich bewusst für zwei Staatsangehörigkeiten entschieden hat und außerdem noch gar nicht in Deutschland lebt, sondern sich seine Brötchen in England verdient.
 
So kann eine Diskussion völlig aus dem Ruder laufen. Und kaum jemand weiß noch, dass es eigentlich nur um ein Foto von Özil mit Erdogan ging. Eine reine Privatsache von Özil.
 
Aber in der politisch korrekten Welt des Mainstream sind Schlagwörter wichtiger als Fakten. Und so werden Themen aufgebauscht, die eigentlich keine sind. Hauptsache, man kann andauernd mit diesen Schlagworten eine neue Sau durchs mediale Dorf treiben und manchmal, wie im Falle Özil, diese Sau zuerst die Straße hinauf und anschließend auch wieder hinunter treiben.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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