Leserfrage: Warum berichten Sie nicht über russische Politik-Talkshows wie Sovolev?

In einer Mail wurde ich gefragt, ob ich nicht auch mal über russische Politik-Talkshows schreiben würde, zum Beispiel über die in Russland beliebte Talkshow von Herrn Solovev.
 
Der Grund ist einfach: Ich halte diese Talkshows für uninteressant. Die Talkshow von Herrn Solovev ist das gleiche, wie die deutschen Formate von Maischberger, „Hart aber fair“ und wie sie alle heißen. In Deutschland dürfen dort einige Menschen ihre Slogans und Parolen absondern, aber einen Nachrichtenwert hat es nicht. Und wenn es um Russland geht, dann dürfen in der Regel vier „Nato-Versteher“ einen „Putin-Versteher“ fertig machen.
 
Das russische Format funktioniert genauso, nur dass dort vier „Putin-Versteher“ einen „Nato-Versteher“ in die Mangel nehmen.
 
Beides hat vielleicht einen gewissen Unterhaltungswert, aber eben leider keinen echten Informationswert.
 
Ähnlich wie bei Gladiatorspielen gehen die Gruppen aufeinander los und den Zuschauer interessiert weniger das Ergebnis als der Kampf selbst. Und der Zuschauer feuert im Geiste diejenigen an, die ihm sympathischer sind.
 
Gut, dass heute Worte und nicht Schwerter zum Einsatz kommen, aber berichten muss man über so etwas aus meiner Sicht nicht.

In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme - den wir gerade erleben - wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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