Proteste in Frankreich – Bilder von Polizeigewalt werden in Deutschland nicht gezeigt

Wenn in den Medien von den Protesten in Frankreich die Rede ist, dann wird viel von den Krawallmachern und den Sachschäden berichtet. Was in Deutschland ausgespart wird, ist die Polizeigewalt. Die Bilder aus Frankreich, die uns die Medien vorenthalten, sind jedoch erschreckend.
 
Das Titelbild ist aus einem Video auf Twitter, es handelt sich dabei demnach um Schüler, die demonstriert haben und von der Polizei festgesetzt wurden. Es erinnert stark an die Bilder, mit denen sonst der IS seine Gefangenen präsentiert oder auch an Bilder aus Guantanamo. Man stelle sich einmal vor, solche Bilder kämen zum Beispiel aus Russland, der Aufschrei der Medien wegen der Polizeigewalt gegen friedliche, minderjährige Demonstranten würde Wochen andauern. Wenn dies nun in Frankreich passiert, kein Wort dazu in den Medien.
 
Ich selber spreche kein französisch, aber indem ich nur den Links auf Twitter gefolgt bin und auch einige Twitter-Accounts per copy/paste auf youtube gesucht habe, bin ich auf sehr viele Bilder und Filme mit ausgesprochen brutaler Polizeigewalt gestoßen. Davon findet sich in den deutschen Medien jedoch nichts. In Frankreich, vor allem unter den Demonstranten, dürfte das Wut hervorrufen, sodass eine weitere Eskalation nicht ausgeschlossen werden kann.
 
Für Samstag sind neue Demonstrationen angesagt. Die Nervosität bei der französischen Regierung ist enorm, aber die deutschen Medien sind heute mit dem CDU-Parteitag beschäftigt und mit der Frage, wer Nachfolger(in) von Merkel wird. Da geht es in Deutschland völlig unter, dass der Regierungschef in Paris vor einem Putsch im Lande gewarnt hat. Die Demonstranten gaben als Ziel aus, diesmal den Präsidentenpalast zu erreichen, die französische Regierung warnt vor bewaffneten Demonstranten und fordert die „echten“ Demonstranten“ auf, nicht in Paris zu demonstrieren. Die Polizei würde mit Härte antworten. Diese Meldungen habe ich aus russischen Medien, die sich dabei auf französische Medien wie den Figaro berufen. Auch eine entsprechende Fernsehansprache des Regierungschefs wurde im russischen Fernsehen gezeigt.
 
Gestern habe ich bereits berichtet, dass zumindest eine Polizeigewerkschaft in Frankreich die Polizisten aufgefordert hat, ab morgen in einen unbefristeten Generalstreik zu treten und sich den Demonstranten anzuschließen. Ich kann nicht einschätzen, wie wirkungsvoll dieser Aufruf ist, aber die Regierung hat insgesamt 89.000 Polizisten landesweit für morgen zum Dienst gerufen, 8.000 davon in Paris. Was passiert, wenn diese sich tatsächlich den Demonstranten anschließen?
 
Ich habe gestern auch berichtet, dass die Regierung in Paris den Einsatz der Armee erwägt. Das ist vor diesem Hintergrund auch sehr wahrscheinlich. Und dazu passt, dass RT-Deutsch Beispiele aus sozialen Netzwerken zusammengetragen hat, wo Franzosen Videos und Fotos von Armeeeinheiten zeigen, die auf den Weg nach Paris sein sollen.
 
All dies sind mehr als beunruhigende Nachrichten. Macron bleibt derweil stur, die Anfang des Jahres abgeschaffte Vermögenssteuer will er auf keinen Fall wieder einführen, die Benzinsteuer und andere Steuererhöhungen, gegen die die Menschen in Frankreich auf die Straße gehen, will er hingegen nur um ein halbes Jahr verschieben, anstatt komplett auf sie zu verzichten. Damit lassen sich die Gelbwesten anscheinend nicht abspeisen.
 
Macron selbst zeigt sich in diesen Tagen als völlig unfähiger Krisenmanager. Anstatt sich selbst an das Volk zu wenden und zu versuchen, die Initiative zurück zu gewinnen, hat er eine Ansprache an die Nation erst für nächste Woche angekündigt. Macorn versteckt sich im Präsidentenpalast und versucht anscheinend, die Krise auszusitzen. Das dürfte auch bei den Abgeordneten seiner Partei nicht gut ankommen, denn sie sind mit den Protesten direkt konfrontiert.
 
Hoffen wir, dass es am Samstag nicht zum Schlimmsten kommt in Frankreich.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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