Russische Internet-Trolle? Eine Lachnummer im Vergleich mit den Trollen aus den USA

Eine Studie macht die Runde, die festgestellt haben will, wie russische Trolle bei Twitter im Westen die öffentliche Meinung manipulieren. Das ist ein gefundenes Fressen für die Medien, solange es gegen Russland geht. Dass aber Großbritannien und die USA die das gleiche getan haben, wird das verschwiegen.
 
Die Zahlen, die die Medien melden, klingen nach einer gigantischen russischen Kampagne auf Twitter, so zum Beispiel im Spiegel: „In dem Datensatz sind mehr als zehn Millionen Tweets enthalten, die ältesten stammen aus dem Jahr 2009. Die Millionen von Tweets stammen von knapp 5000 Accounts. 3841 dieser Accounts rechnet Twitter Russland zu. Sie seien durch die staatliche Trollfabrik namens Internet Research Agency (IRA) gesteuert worden.
 
Das klingt sehr massiv, ist es aber genauem Hinsehen gar nicht und schon gar nicht für Deutschland. Denn die allermeisten der Tweets waren auf Englisch gehalten und es geht Twitter ja auch nicht um Deutschland, sondern um die US-Hysterie der angeblichen russischen Einmischung in US-Wahlen.
 
Für Deutschland sagt der Spiegel: „Knapp 100.000 dieser Tweets wurden von Twitter als deutschsprachig erkannt.“
 
Das sind dann schon nur noch 100.000 in zehn Jahren, also im Schnitt 10.000 pro Jahr. Klingt auch noch viel, ist es aber nicht, wie wir gleich sehen werden. Denn interessant wird es ja erst, wenn man sich die Hashtags dazu ansieht: „Die zehn häufigsten Themen der Trolle, gemessen an der Verwendung von Hashtags: #Merkel (2444 Mal verwendet), #Flüchtlinge (1305 Mal verwendet), #Erdogan (1271 Mal verwendet), #Deutschland (1131 Mal verwendet), #stopptTerror (1073), #Türkei (957), #IS (848), #AfD (798), #CDU (788), #EU (724).
 
Damit ist der Hashtag #Merkel mit 2.444 Verwendungen führend. Warum ist das nicht viel? Erinnern Sie sich noch an das Jahr 2015, als die #RefugeesWelcome Hashtags in Tweets die Runde machten? Schon im September 2015 gab es eine Untersuchung, die feststellte, dass allein im Sommer 2015, als die Flüchtlinge nach Europa stürmten, über 19.000 Tweets alleine in der Kombination #RefugeesWelcome und #Germany veröffentlicht wurden. Dagegen sind die 2.444 #Merkel in zehn Jahren gar nichts.
 
Aber das Beste ist, dass diese Tweets, die die Flüchtlinge euphorisch in Deutschland willkommen hießen, gar nicht aus Deutschland kamen, sondern aus anglo-amerikanischen Trollfabriken. Und es war eine voll auf Deutschland ausgelegte Kampagne, denn die Kombination von #RefugeesWelcome und einem Ländernamen war für Deutschland führend: Der Hashtag wurde in 77 Prozent der Fälle mit Germany kombiniert, bei 12 Prozent mit Österreich und nur in knapp fünf Prozent der Fälle mit England, der Rest ist nicht mehr messbar.
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Aber aus Deutschland stammten nur sechs Prozent der Tweets, am meisten haben sich augenscheinlich Briten und Amerikaner über die Refugees in Germany gefreut, denn von denen kamen zusammen fast 40 Prozent dieser Tweets. Es war also eine ganz klar aus dem Ausland gesteuerte Kampagne, die die Meinung in Deutschland beeinflussen sollte, eben das, was man heute Russland vorwirft. Aber wie die Zahlen zeigen, sind die russischen Einflussnahmen geradezu lächerlich gering im Gegensatz zu den anglo-amerikanischen. Nur wird über die erst gar berichtet.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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