Russisches Flugzeug vor Syrien verschwunden – Russland spricht von feindlichem Akt durch Israel

Das russische Militär hat am Morgen gemeldet, dass das russische Militärflugzeug mit 15 Soldaten an Bord, dass in der Nacht vor der Küste Syriens vom Radar verschwunden ist, von der syrischen Luftabwehr abgeschossen wurde, weil dort vier israelische F16 einen Angriff vom Mittelmeer aus auf Ziele in Latakia flogen. Dabei nutzten die israelischen Flugzeuge das russische Flugzeug als Deckung.
 
Dass israelische Flugzeuge zu dem Zeitpunkt, als das russische Flugzeug vom Radar verschwand, vor Ort waren meldeten die russischen Medien fast sofort. Außerdem gab es Meldungen, dass auch eine französische Fregatte eine Rakete abgeschossen hat.
 
Nun hat sich jedoch das russische Militär festgelegt. Die israelischen Flugzeuge hätten demnach ihren Angriff so geflogen, dass sie aus der gleichen Richtung kamen, wo auch das russische Flugzeug unterwegs war. Da das russische Flugzeug ein größeres Radarecho hat, als die F16-Jets der Israelis, hat eine von den Syrern auf die israelischen Jets abgeschossene Rakete von Typ S200 sich das auf das größere Radarecho eingepeilt und so die Il20 getroffen, die sich in fünf Kilometer Höhe im Landeanflug befand. Auf diese Weise hätten die israelischen Flugzeuge das russische Flugzeug als Deckung benutzt. Eine von den Israelis ausgesprochene Warnung, dass sie einen Angriff fliegen würden, sei so kurzfristig gekommen, dass das russische Flugzeug die Region nicht mehr verlassen konnte.
 
Die Meldung der russischen Armee beschuldigt die israelischen Piloten, bewusst auf diese Weise das russischen Flugzeug als Deckung missbraucht zu haben und spricht von einer Provokation. „Das ist ein feindlicher Akt, der nicht mit dem partnerschaftlichen Verhältnis zwischen Russland und Israel vereinbart ist. Wir behalten uns das Recht auf adäquate Reaktionen vor.“, heißt es von der russischen Armee.
 
Weiter sagte der Sprecher der Armee: „Dabei haben die israelischen Flugzeuge absichtlich eine gefährliche Situation für Schiffe und Flugzeuge in der Region geschaffen.
 
Außerdem meldet die russische Armee auch, dass die deutsche Korvette „Oldenburg“ in dem Gebiet eingetroffen ist, wo sich auch amerikanische und französische Schiffe bereit halten, um den angekündigten „Vergeltungsschlag“ gegen Syrien zu führen, den die USA seit einiger Zeit ankündigen. Zusammengenommen seien dort auf Nato-Schiffen vornehmlich aus den USA und Frankreich mehrere hundert Tomahawk-Raketen zusammengezogen worden.
 
Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt. Wer sich erinnert, wie hart Russland 2015 reagiert hat, als die Türkei ein russisches Flugzeug abgeschossen hat, der versteht, dass nun auch sehr harte Reaktionen gegenüber Israel möglich sind. Möglich sind alle Varianten wirtschaftlicher Sanktionen, aber auch, dass Russland nun beginnt, israelische Flugzeuge über Syrien anzugreifen. Im Falle der Türkei hatte Russland 2015 die politischen Beziehungen praktisch komplett eingefroren.
 
Die Situation rund um Syrien ist dadurch noch komplizierter geworden.
 
Nachtrag: Inzwischen konnte ich die Pressekonferenz des russischen Verteidigungsministerum komplett anschauen. Dabei wurde auf einer Karte die Position der Flugzeuge gezeigt. Demnach befand sich das russische Flugzeug ca. 35 Kilometer vor der Küste in fünf Kilometer Höhe und bereitete sich auf die Landung vor. Die israelischen Flugzeuge brachten das russische Flugzeug zwischen sich und ihre Ziele in Syrien, sodass das russische Flugzeug zwangsläufig Gefahr lief, von der syrischen Flugabwehr getroffen zu werden. Der Sprecher nannte das Verhalten der Israelis eine „vorsätzliche Provokation“.
 
Es gibt ein Abkommen zwischen Russland und Israel zur Vermeidung direkter militärischer Konfrontationen. Demnach informiert Israel die Russen über bevorstehende Angriffe auf syrisches Territorium, damit keine russischen Einheiten in Gefahr geraten und sich bei Bedarf aus der Gefahrenzone entfernen können. In dieser Nacht sei die israelische Warnung weniger als eine Minute vor dem Angriff erfolgt, sodass das russische Flugzeug keine Möglichkeit mehr hatte, die Gefahrenzone zu verlassen.
 
Es wurde auch berichtet, dass der russische Verteidigungsminister Schoigu bereits mit seinem israelischen Kollegen Liebermann in dieser Sache telefoniert habe. Über den Inhalt des Gespräches wurde nichts bekannt.
 
Russische Schiffe sind mittlerweile am Unglücksort angekommen und haben mit der Bergung von Flugzeugteilen und Leichen begonnen.
 
Auch Putin hat sich inzwischen geäußert. Der ungarische Ministerpräsident Orban war heute zu Besuch in Moskau und bei der Pressekonferenz wurde Putin dazu eine Frage gestellt. Er sagte, Russland würde reagieren, in dem es die Sicherheit seiner Einheiten vor Ort erhöhen werde und die Reaktion würden so ausfallen, dass „alle es bemerken werden“.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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