Terror in Straßburg – Welche Auswirkungen hat das auf die Proteste in Frankreich?

Der Terroranschlag von Straßburg kommt nicht überraschend. Seit 2015, dem Jahr der Massenmigration, gewöhnen wir uns langsam an Terroranschläge in Europa, denn es gibt sie jedes Jahr. Vor allem in der Weihnachtszeit und auf Weihnachtsmärkten passiert inzwischen praktisch jährlich etwas.
 
Frankreich ist derzeit ohnehin ein zutiefst erschüttertes Land. Seit fast einem Monat sorgen die Gelbwesten mit ihren Protesten für Schlagzeilen, die große Mehrheit der Franzosen unterstützt ihre Ziele, auch wenn die Gewalt der wenigen Radikalen mehrheitlich abgelehnt wird.
 
Nun kommt in dieser Gemengelage in Frankreich ein Terroranschlag hinzu. Was wird das bewirken? Werden die Gelbwesten ihre Demonstrationen einstellen? Wird ihre Unterstützung in der Bevölkerung angesichts der aufgefrischten Bedrohung durch den Terror schwinden? Das sind Fragen, auf die wir erst am Wochenende eine Antwort sehen, wenn die Gelbwesten am Samstag wieder demonstrieren wollen.
 
Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die Unterstützung schwindet. Es ist ein normales Phänomen, dass sich Bevölkerungen hinter ihre Regierung stellen, wenn Gefahr von außen droht. Diese Phänomen machten sich manche Diktatoren zu Nutze, um von inneren Missständen abzulenken. Es ist auch der Grund, warum die Sanktionen, die die USA so gerne gegen andere Länder verhängen, noch nie Wirkung gezeigt haben. Die Menschen versammeln sich hinter der Regierung, wenn ein äußerer Feind ins Spiel kommt, egal ob in Form von Sanktionen, Terror oder sogar Krieg.
 
Aus dieser Sicht – und so zynisch es klingen mag – profitiert von dem Terroranschlag in Straßburg in erster Linie wahrscheinlich Macron, weil der Anschlag die öffentliche Aufmerksamkeit von den objektiv vorhandenen Missständen im Land und von dem Protest dagegen auf eine neues Thema lenkt. Dieser Effekt wird sich noch verstärken, wenn es zu weiteren Terroranschlägen in Frankreich kommen sollte. Es könnte der Anfang vom Ende der Gelbwesten sein.
 
Zu diesem Zeitpunkt ist das noch reine Spekulation, wir werden erst in den nächsten Tagen sehen, wie die französische Öffentlichkeit und die Gelbwesten selbst auf die Tragödie reagieren werden.
 
Zu dem Zeitpunkt, wo ich dies schreibe, ist der Täter noch auf der Flucht.
 
Es gibt ein paar Dinge, die er zum Beispiel mit Amri gemeinsam hat, dem Terroristen, der in Berlin den Weihnachtsmarkt auf dem Breitschildplatz angegriffen hat. Aber auch andere Terroristen, die in den letzten Jahren in Europa aktiv waren, teilen diese Merkmale. Viele von ihnen waren unter Beobachtung der Sicherheitsorgane und galten als Gefährder, so wie auch der Täter von Straßburg. Viele von ihnen haben am Tatort ihre Ausweise liegen gelassen, der Täter von Straßburg tat dies übrigens nicht. Und fast alle wurden bei der Tat oder während ihrer Flucht erschossen, sodass es nicht zu einer Aufklärung der Fälle vor Gerichten kommen konnte.
 
Wollen wir mal abwarten, ob man diesen Täter lebendig festnehmen kann und es diesmal eine gerichtliche Untersuchung des Falles geben wird.
 
Nachtrag: Selbst der Spiegel ist im großen und ganzen meiner Meinung und bestätigt meine Einschätzung in einem Artikel. Sicher werden die Medien in Frankreich nun in die gleiche Kerbe schlagen und versuchen den Gelbwesten die Lust am Demonstrieren zu nehmen, weil man in einer solchen Situation ja zusammenstehen muss.
 
Wenn man sich die Aussage von Präsident Roosevelt in Erinnerung ruft („In der Politik passiert nichts zufällig, wenn etwas passiert, dann kann man sicher sein, dass es genauso geplant war“), dann wird man nachdenklich bei der Frage, warum es ausgerechnet jetzt zu einem Terroranschlag in Frankreich kam, der dem in die Enge getriebenen Macron derart hilft.
 
Für mich bleibt die Schlüsselfrage daher folgende: Wird der Täter lebend gefasst? Oder wird auch er – wie viele andere Terroristen in Europa vorher – erschossen, was dann dazu führt, dass eine wirkliche öffentliche Aufklärung des Terroranschlags nicht mehr möglich ist?
 
Nachtrag: Inzwischen wurde gemeldet, dass der Täter erschossen wurde. Überraschung…

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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