Das russische Außenministerium über die Drohungen der USA gegen das venezolanische Militär

Bei ihrer wöchentlichen Pressekonferenz hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums über eine Rede Trumps in Miami gesprochen und Trump scharf für seine Drohungen gegen Soldaten des venezolanischen Militärs verurteilt. Sie fand sehr deutliche Worte in der offiziellen Erklärung Russlands zu dieser Rede. Ich habe die Erklärung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Am 18. Februar hielt US-Präsident Trump in Miami eine Rede über Venezuela im Besonderen und über die Position der Vereinigten Staaten über Lateinamerika insgesamt.

Seine Rede war von ideologisierten Phrasen durchtränkt. Er sprach über den „Niedergang des Sozialismus“, den kommenden Orientierungswechsel nicht nur in Venezuela, sondern auch auf Kuba und in Nicaragua, worin er die Bildung einer homogenen politischen Landschaft in Lateinamerika sieht.

Es entstand der Eindruck, dass nicht der Präsident der Vereinigten Staaten Trump, sondern der „Präsident der westlichen Hemisphäre“ Monroe sprach und dass heute nicht 2019, sondern 1823 ist. (Anmerkung des Übersetzers: 1823 verkündete Präsident Monroe die nach ihm benannte „Monroe-Doktrin“, in der die USA für sich die politische Herrschaft über beide amerikanischen Kontinente einforderten)

„Wir werden Freundschaft mit anderen Ländern der Welt suchen und wir verstehen, dass es ihr Recht ist, ihre Interessen an erste Stelle zu setzen. Wir wollen niemandem unsere Lebensweise aufzwingen.“ Das sagte US-Präsident Trump, allerdings nicht in Miami, sondern bei seinem Amtsantritt. Die berechtigte Frage ist: Wann hat er gesagt, was er tatsächlich denkt und was geht jetzt in Washington vor?

Ich möchte mich nicht zu einer Rede äußern, die das Recht anderer Völker ignoriert, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, ohne Einmischung von außen, ohne Sanktionen und Druck, in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Normen des Völkerrechts, wie sie in der Charta der Vereinten Nationen festgelegt ist. Eine solche eklatante Missachtung der Rechte anderer ist kein Frieden, wenn ich mich auf einen Ausspruch des großen mexikanischen Politikers Juarez beziehen darf.

Es ist nicht nur so, dass sich der außenpolitische Diskurs des US-Präsidenten Trump vor allem an das innenpolitische Publikum in Florida richtete, das aus Nachkommen der Länder südlich von Rio Grande besteht und von deren Stimmen heute die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen abhängen. Leider wird die lateinamerikanische Agenda Washingtons wieder entscheidend von der ultrakonservativen Lobby in Miami beeinflusst.

Wir sehen, wie dreist sie versuchen, all die politischen Errungenschaften zu entwerten, die die lateinamerikanischen und karibischen Staaten im Hinblick auf den Aufbau eines neuen Stils der zwischenstaatlichen Beziehungen in der westlichen Hemisphäre erreichen konnten.

Diese Region war die erste atomwaffenfreie Zone auf dem Planeten und wurde vor kurzem zu einer Zone des Friedens erklärt, in der alle Länder ein harmonisches Zusammenleben anstreben, indem sie ihre gewählten sozialen und politischen Systeme gegenseitig respektieren. In Lateinamerika und der Karibik entstand ein einzigartiges Konzept: „Einheit in Vielfalt“. Wie weit entfernt ist das von dem in Washington gebräuchlichen Begriff der politischen Einheitlichkeit. Bedenken Sie: politische Vereinheitlichung oder „Einheit in Vielfalt“. Was für ein grundlegend wichtiger Unterschied.

Statt dieser Einheit wird nun vorgeschlagen, zu dem zurückzukehren, was man endgülig hinter sich gelassen glaubte: Die bedingungslose Unterordnung unter die, die sich selbst als die Herren dieser Region betrachten.

Ich hoffe, dass die heutigen Politiker, die über das Schicksal der Region entscheiden, sich an die auf dem Giebel des kolumbianischen Außenministeriums in Bogotá eingravierten Worte eines anderen großen Lateinamerikaners, Bolivar, erinnern: „Jede Nation hat das Recht, die Regierung nach ihrem Ermessen zu wählen, und Andere sollten diese Wahl respektieren.“

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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