Angebliche russische Einmischung in Wahlen: Wie der Spiegel unbequeme Informationen einfach weglässt

Im Spiegel erschien ein Artikel, den man nicht kritisieren kann, wenn man kein Russisch versteht. Denn dass der Spiegel eine ganz entscheidende Information weggelassen hat, kann ein deutscher Leser ohne Russischkenntnisse nicht bemerken. Geschickt gemacht vom Spiegel.

Der Artikel ist eigentlich gar nicht spektakulär und wäre mir beinahe nicht aufgefallen. Da ich jedoch die Nachrichten verschiedener Portale und Länder parallel verfolge und dabei die verschiedenen Meldungen zu den gleichen Themen vergleiche, bin ich dann doch darüber gestolpert, wie der Spiegel geschickt die entscheidende Information weggelassen hat.

Es geht um den russischen Oligarchen Deripaska, der viel Geld verloren hat, als er auf die US-Sanktionsliste gekommen ist. Sein Konzern, ein wichtiger Aluminiumproduzent, bekam gewisse Schwierigkeiten und auch Gespräche mit Volkswagen wurden abgebrochen. Dabei ging es um den russischen Autokonzern GAZ, bei dem Deripaska Aktionär ist und der mit VW über eine Kooperation gesprochen hat. Deripaska sagt, er habe durch die Sanktionen 7,5 Milliarden Dollar verloren.

Im Spiegel steht dazu:

„Um Sanktionen gegen seine Firmen aufheben zu lassen, verklagt der russische Oligarch Oleg Deripaska die USA. Er sei ein Opfer der amerikanischen Russlandermittlungen. (…) Die USA hatten Deripaska im April 2018 wegen seiner Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin auf eine Sanktionsliste gesetzt. Deripaska klagte nun, er sei das „jüngste Opfer“ der US-Ermittlungen zu einer möglichen Einmischung Russlands in die US-Politik. Aufgrund der Sanktionen habe er unter einer „umfassenden Zerstörung“ seines Vermögens, seines Rufs und seiner wirtschaftlichen Existenz gelitten.“

Das klingt eher nach einer Verzweiflungstat von Deripaska, gerade so, als ob er sich in einer Opferrolle sieht und nicht so, als hätte er gute Chancen. Aber das klingt nur deshalb so, weil der Spiegel das Argument von Deripaska weglässt: Deripsaska wurde wegen der angeblichen Einmischung Russlands in US-Wahlen auf die Sanktionsliste gesetzt. Das Problem ist aber, dass es diese Einmischung offensichtlich nicht gab und damit auch keinen Grund für Sanktionen. Und deshalb will Deripaska nicht nur von der Liste gestrichen werden, sondern auch noch Schadenersatz in Milliardenhöhe.

Und das ist das Problem für den Spiegel: Er möchte nicht darüber berichten, dass es keine russische Einmischung in US-Wahlen gegeben hat. Aber der mit so viel Medien-Tam-Tam begleitete Sonderermittler Mueller hat auch nach fast zwei Jahren Ermittlungsarbeit absolut nichts handfestes gefunden, der Abschlussbericht dürfte demnächst veröffentlicht werden. Das ist ein Waterloo für die Gegner von Trump und vor allem für die Presse, die uns seit zweieinhalb Jahren über diese Vorwürfe berichtet, als wären sie längst erwiesen. Nun hat Mueller Millionen für die Ermittlungen verpulvert, aber außer ein paar Anklagen wegen Steuerhinterziehung und ähnlichem ist nichts dabei raus gekommen.

Und über diese Peinlichkeit will der Spiegel im Zusammenhang mit einem eigentlich so unwichtigen Thema wie Deripaska nicht berichten. Also lässt er die entscheidende Information einfach weg. Voilà, so funktioniert Qualitätsjournalismus in Deutschland!

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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