Assange verhaftet – Schlag gegen Pressefreiheit und das Recht auf freie Verbreitung von Informationen

Die Verhaftung von Julian Assange hat auch in Russland die Schlagzeilen beherrscht und war auch Thema bei der wöchentlichen Pressekonferenz des russischen Außenministeriums, wo sowohl die Verhaftung selbst auch die Umstände scharf kritisiert wurden.

Man muss wohl kaum darauf hinweisen, dass die Verhaftung von Assange sämtliche Äußerungen westlicher Politiker zum angeblichen Schutz von Whistleblowern ad absurdum führen und beweisen, dass Pressefreiheit im Westen nur gegeben ist, wenn die Äußerungen der Linie der westlichen Politik entsprechen. Schließlich hat Wikileaks immer die Wahrheit veröffentlicht, man kann ihnen keine Falschinformationen vorwerfen. Im Gegenteil: Ohne Wikileaks hätte die Welt nichts von den Kriegsverbrechen der USA im Irak und vielen anderen Skandalen erfahren. Wikileaks hat seinerzeit auch Edward Snowden geholfen, der wäre ansonsten wohl inzwischen in den USA im Gefängnis. Eigentlich sollte so ein Mann wie Assange den Friedensnobelpreis bekommen, anstatt im Gefängnis zu sitzen.

Übrigens haben in den russischen Medien die Kommentatoren gesagt, dass Assange sich schlicht die falsche Botschaft ausgesucht hat, er könnte heute in Freiheit in Russland leben, wie Edward Snowden auch.

Das russische Außenministerium hat heute ebenfalls eine offizielle Stellungnahme dazu abgegeben, die ich hier übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Wir konnten live sehen, wie die britische Polizei eine Operation durchgeführt hat, um den Gründer von Wikileaks, Julian Assange, zu verhaften. Es wurde darauf hingewiesen, dass dies mit Zustimmung der Botschaft auf dem Gebiet der diplomatischen Mission Ecuadors durchgeführt wurde. Die Art und Weise, in der die Operation durchgeführt wurde, hinterlässt den Eindruck einer unverhohlenen und eklatanten Missachtung der Menschenwürde des Verhafteten. Wir hoffen, dass alle Rechte von Julian Assange respektiert werden.

Wir haben die Reaktionen der professionellen journalistischen Gemeinschaft, von NGOs und Menschenrechtsorganisationen gesehen. Die Geschichte um Julian Assange hat nicht erst heute begonnen. Verfolgung und Rufmord, die Schaffung menschenunwürdiger Lebensbedingungen, sind ein Verrat des Rechts auf Redefreiheit und des Rechts auf freie Verbreitung von Informationen. Es ist ein Schlag gegen die Rechte der Journalisten. Anders kann man das nicht bezeichnen.

Ende der Übersetzung

Wenn Sie sich dafür interessieren, wie Russland auf die Fragen der internationalen Politik blickt, dann sollten Sie sich die Beschreibung meines Buches ansehen, in dem ich Putin direkt und ungekürzt in langen Zitaten zu Wort kommen lasse. Auch über Menschenrechte und Pressefreiheit hat Putin vieles gesagt, was Menschen im Westen, die seine Aussagen nicht kennen, sehr verwundern dürfte.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Ich glaube nicht, dass es in irgendeinem Staat der Welt, einschliesslich Russland, ein Recht auf freie Verbreitung von Informationen gibt, wenn diese Informationen offiziell der Geheimhaltung unterliegen.

    1. Dieser Kommentar lässt tief blicken….
      Denken Sie mal darüber nach, wie man Skandale bei Armee oder Geheimdienst aufdecken soll, wenn darüber nicht berichtet werden darf. Es geht ja nicht um Geheimnisverrat, sondern um das Aufdecken von Skandalen und von Gesetzesbrüchen durch zum Beispiel US-Soldaten, die aus dem Hubschrauber Zivilisten zusammenschießen oder Menschen foltern. Das sind Kriegsverbrechen.
      Soll man darüber Ihrer Meinung nach nicht berichten dürfen?
      Das ist doch eine sehr merkwürdige Ansicht und ich hoffe inständig, dass Sie bei Ihrem Kommentar einfach den Gedanken nicht zu Ende gedacht haben…

      1. Herr Röper,

        Sie scheinen aus meinem Kommentar herauszudeuten, dass ich es gut finde, wenn Staaten die Verbreitung von Informationen, die der Geheimhaltung unterliegen, unter Strafe stellen. Das steht da aber gar nicht drin.

        Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass alle Staaten der Welt, einschliesslich Russland dies tun.

        Die dementsprechende Geltendmachung des angeblichen Rechts der freien Verbreitung von Informationen durch die Sprecherin des russischen Aussenministeriums ist daher scheinheilige Propaganda, da sie genau weiss, dass es ein solches Recht auch in Russland nicht gibt.

        Ich selber bin dafür, dass jede Geheimhaltung abgeschafft wird und alle Informationen, die durch den Bürger mit seinen Steuern finanziert werden offengelegt werden. Aber leider ist das nicht so. Wir müssen immer zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden.

    2. Wahrheitssucher, im Gegensatz zur sogenannten westlichen Wertegemeinschaft überfällt Russland nicht ständig unter falschen Vorwänden andere Länder und verübt massive Kriegsverbrechen und hat es demzufolge nicht nötig, Leute wie Assange oder Snowden unter Mißachtung selbst einfachster völkerrechtlicher Normen auf der ganzen Welt zu jagen! Wer wie diese selbsternannte westliche „Wertegemeinschaft“ Kriege anzettelt, Verbrechen verübt und ganze Regionen ins Chaos stürzt, hat deshalb jedes Recht auf Geheimhaltung dieser Verbrechen verwirkt! Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, zu erfahren, wer mit ihren Steuergeldern welche Verbrechen verübt! Es ist doch ein Stück aus dem Tollhaus, dass diese sogenannten westlichen Rechtsstaaten denjenigen verfolgen und einsperren wollen, der die Verbrechen und die Verbrecher öffentlich macht, während stattdessen die Verbrecher aus Regierungsstuben und militärischen Führungsriegen eingesperrt gehören!

  2. Man kann natürlich im Westen nicht wissen, wie Russland mit den eigenen whistleblowern umgeht. Nach unseren Medien wurden die alle in Gulags schworen. Nach dem, was wurde hier hoffen, ist Russland anders und fairer. So Typen wie Nawalny oder Chodorkowsky sind ja absolut nicht vergleichbar.
    Ich persönlich hoffe, dass Russland aus den Fehlern des Westens lernt, und etwas wie eine richtige Demokratie aufbauen kann.
    Sehrvinteressant fandvuvhvdueses Video, wo ein Russe erzählt, was nan von der westlichen „Demokratie“ so hält.
    https://youtu.be/ekmQcbX2SXU

    1. Natürlich gibt es auch in Russland Gesetze, wie mit Geheimnisverrat umzugehen ist! Aber im Gegensatz zur westlichen „Wertegemeinschaft“ überfällt Russland nicht ständig andere Länder und verübt dort Kriegsverbrechen!

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