Das russische Außenministerium über die peinliche Reaktion der Bundesregierung auf US-Bombenangriffe in Syrien

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums hat sich am Donnerstag zu den US-Luftangriffen auf Idlib in Syrien geäußert und vor allem Deutschland für seine Reaktion scharf kritisiert.

Der Westen hat Russland und Syrien mehrfach kritisiert, weil sie gegen die Terroristen in der Region Idlib vorgegangen sind. Als denn Ende August endlich wieder eine Waffenruhe vereinbart war, haben die USA die Terroristen plötzlich bombardiert. Es gab viele zivile Opfer, die genaue Zahl ist umstritten, man spricht von insgesamt über 40 Opfern.

Der Westen kritisiert Russland und Syrien für ihr Vorgehen in der Region, weil ja in Idlib angeblich demokratische und gemäßigte Rebellen sitzen. Dass es sich um die Al-Kaida handelt, wird im Westen wahlweise ignoriert oder als „russische Propaganda“ bezeichnet. Dabei ist das unbestritten, die Terrorgruppen dort sagen ja offen, wer sie sind.

Aber wenn es doch angeblich alles ganz demokratische Jungs sind, warum haben die USA sie dann bombardiert und von der Ausschaltung eines Kommandopostens der Terroristen gesprochen? Und warum haben die USA den Angriff ausgerechnet jetzt geflogen, wo es eine neue Waffenruhe gab und die Zivilisten das Gebiet über extra eingerichtete „humanitäre Korridore“ verlassen können? Haben die USA etwa gar kein Interesse daran, dass dort endlich Ruhe und Frieden einkehren?

Als die Bundesregierung auf der Bundespressekonferenz danach gefragt wurde, sprach sie davon, sie habe keine Informationen darüber. Klar, seit wann kritisiert eine deutsche Regierung die USA? Zumal die Bundeswehr mit ihren Tornados ja „Komplize“ der USA ist.

Diese überaus peinliche Reaktion der Bundesregierung, die ich am Ende des Artikels im Video verlinkt habe, war für die Sprecherin des russischen Außenministeriums wohl auch der Gipfel der Scheinheiligkeit und Verlogenheit. Jedenfalls fand sie sehr deutliche Worte in Richtung ihrer Kollegen Pressesprecher der deutschen Regierung. Ich habe diese offizielle Position Russlands dazu übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Uns ist die Erklärung des deutschen Regierungssprechers Seibert aufgefallen, die Bundesregierung habe keine ausführlichen Informationen über den Luftangriff der US-Streitkräfte am 31. August in der Deeskalationszone in Idlib. Was bedeutet, er habe keine „ausführlichen Informationen“? Was fehlt ihm? Als Maßnahmen als Reaktion auf bestimmter Ereignisse in Salisbury ergriffen wurden, für die es keine Beweise gibt, wurde uns gesagt, dass es „ausführliche Beweise“ gibt, die aber niemand je gesehen hat. Aber als die ganze Welt Zeuge war und alle Medien über die Luftangriffe der USA auf Idlib berichtet haben und die USA auch selbst alles bestätigt haben, da sagt die deutsche Regierung, dass es keine ausreichenden Informationen gibt? Wie jetzt? Ist das eine neue, interessante Form von Demokratie und Meinungsfreiheit?

Deutschland kann als Mitglied der von Washington angeführten internationalen Koalition von seinen Verbündeten die nötigen Informationen anfordern, wenn die umfassenden Informationen aus den Medien nicht ausreichen und falls niemand in der Bundesregierung die offiziellen Mitteilungen auf den Seiten Seiten der US-Regierung lesen kann. Außerdem gibt es ja auch noch Informationskanäle bei der NATO. Man könnte auch über die EU versuchen, offiziell zu klären, was dort passiert ist. Wir wissen um die Partnerschaft zwischen Washington und Brüssel, die endlos Erklärungen zur Lage in Idlib und in Syrien als Ganzes abgeben. Wir sind sicher, dass diese Informationen es der deutschen Seite ermöglicht hätten, die Situation in der syrischen Provinz besser zu beurteilen.

Es verwundert, dass sich Berlin vor dem Hintergrund einer solchen Uninformiertheit unverschämte Äußerungen gegenüber Russland erlaubt und unserem Land gezielte Bombardierungen von ziviler und humanitärer Infrastruktur in Idlib vorwirft.

Die eindeutige Rhetorik, die ausschließlich darauf abzielt, willkürliche Schuldzuweisungen zu machen, anstatt die Wahrheit und eine ausgewogene Analyse zu suchen, entspricht kaum dem Geist konstruktiver Zusammenarbeit, auch bei dem Dialog über Syrien.

Ende der Übersetzung

Hier noch die peinliche Posse aus der Bundespressekonferenz, die zu dieser Reaktion der russischen Regierung geführt hat.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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