Das russische Fernsehen über die Vorbereitungen für eine Invasion Venezuelas durch die USA

Das russische Fernsehen berichtete in der Sendung „Nachrichten der Woche“ über die US-Vorbereitungen für eine Invasion Venezuelas und auch detailliert darüber, mit welchen Mitteln Washington in Venezuela die Fäden zieht. Ich habe den Beitrag übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Bei Donald Trumps nationalem Sicherheitsberater John Bolton war nie eine übertriebene Liebe zur Menschheit bemerkbar, aber er ausgerechnet ist nun aktiv an der Lieferung humanitärer Hilfe nach Venezuela beteiligt. Ja, und das so aktiv, dass selbst das Internationale Komitee vom Roten Kreuz nicht mit Bolton Schritt halten kann.

Einige Lieferungen sind nach Angbaben aus sozialen Netzwerken bereits angekommen. Am Himmel Kolumbiens, das an Venezuela grenzt, wurden mindestenss drei amerikanische Lufttransporter vom Typ C17 der US-Streitkräfte gesehen, die auf dem Flughafen von Bogota gelandet sind. Und in die Richtung der Grenze von Kolumbien und Venezuela sind viele gepanzerte Fahrzeuge unterwegs.

Nach Angaben des Verfassers dieses Videos wurden diese Aufnahmen in der Gegend der kolumbianischen Stadt Kukuta, 18 Kilometer von der Grenze zu Venezuela entfernt, gemacht. Auf einem weiteren Video aus dem Gebiet in der Nähe der Grenzbrücke „Simon Bolivar“ über den Fluss Tačira sind sogar Schüsse zu hören.

In der gleichen kolumbianischen Stadt Kukuta tauchte überraschend der Kommandeur des südlichen US-Kommandos Admiral Craig Faller auf. Gemeinsam mit kolumbianischen Generälen soll er die kolumbianische Grenze zu Venezuela inspiziert haben.

„Natürlich fragt man sich, warum hat ein hochrangiger amerikanischer Militär sich die Zeit genommen hat, die Grenze zu inspizieren. All das bereitet Anlass zur Sorge darüber, welche Pläne gegen Venezuela geschmiedet werden“ sagte Wladimir Zaharsky, Botschafter der Russischen Föderation in Venezuela.

Auf dem Aktendeckel von Sicherheitsberater Bolton konnte man lesen: „Fünftausend Soldaten nach Kolumbien“. Sich zu fragen, ob Bolton diese Notizen versehentlich oder mit Absicht in die Kamera gehalten hat, ist sinnlos, denn Amerika droht Venezuela ohnehin direkt mit einer militärischen Invasion.

Washington wartete ab, bis die Sanktionen gegen Venezuela ihre Wikrung entafaltet haben. Konten des staatlichen Ölkonzerns und der Zentralbank in den USA sind blockiert, Kunden kaufen weniger schwarzes Gold aus Venezuelas, aus Angst, selbst unter die amerikanischen Sanktionen zu fallen.

Und das echte Gold des Landes im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar, das in einer Bank in London aufbewahrt wird, wird Nikolas Maduro nicht übergegeben. Das will man Juan Guaido geben, einem Mann, von dessen Existenz viele Venezolaner vor kurzem noch nichts wussten und der sich nun als Präsident Venezuelas zu bezeichnet. Nach einen Anruf aus Washington. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Sohn eines Piloten und einer Lehrerin kommt nicht aus der Hauptstadt. Sein erster Beruf war Bergbauingenieur. Der 35-jährige Guaido malt für das Volk das Bild eines einfachen Mannes.

Westliche Medien schreiben, dass Guaido es schwer hatte im Studium in Caracas, es hatte nicht genug Geld. Aber das hinderte ihn nicht daran, danach in die US-Hauptstadt zu gehen und eine amerikanische Ausbildung an der George Washington University zu erhalten. Guaido wurde ein Magister der Staatsverwaltung, und sein Kurator war ein hochrangiger venezolanischer Beamter, der von Hugo Chavez aus dem Staatsdienst entfernt worden war.

Nach Angaben des amerikanischen Journalisten Dan Cohen flogen Guaido und vier weitere Studentenführer nach Belgrad und nahmen an speziellen Trainings der serbischen radikalen Organisation „Otpor“ teil, deren Aktivisten Slobodan Milosevic stürzten.

Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens ging „Otpor“ mit Geld amerikanischer Fonds, die der CIA nahestehen, nach Georgien, in die Ukraine und nun nach Venezuela. Das Symbol der serbischen Zelle (die geballene Faust) wanderte über Tausende von Kilometern auf das Logo der Jugendopposition in Caracas und wurde nur ein wenig verändert und „Otpor“ heißt hier „Widerstand“. Sie begannen mit gewaltfreien Methoden und zeigten der Polizei ihre nackten Hintern, danach setzten sie auch Gewalt ein.

Auf diesem Video ist Guaido während der Zusammenstöße in Caracas 2014 zu sehen, die zum Tod von 43 Menschen führten. Die Demonstranten setzten Molotow-Cocktails und Barrikaden aus brennenden Reifen ein. Nun hat er das Video von seinem Twitter-Account entfernt, weil es nicht zu dem Bild eines friedlichen Kämpfers für die Demokratie passt. Und der Artikel über Guaido in Wikipedia wurde schon in letzter Zeit mehr als drei Dutzend Mal korrigiert.

Über die Straßen spannten Demonstranten damals Metallseile als Fallen für die Polizei. Dabei starben Motorradfahrer, die Seile schnitten ihnen die Köpfe ab. Guaido bestritt alles. Nach den blutigen Protesten gegen die Oppositionsführer, zu denen Guaido damals noch nicht gehörte, ermittelte die Staatsanwaltschaft, einige flohen. Nun sind zwei von ihnen in Washington, sie werden im Weißen Haus empfangen. Carlos Vecchio wurde von den USA sogar zu Venezuelas Botschafter in Washington ausgerufen.

Eine exotische Situation. Vecchio wird offiziell vom Außenministerium anerkannt, obwohl er keine Botschaft hat, denn in der diplomatische Mission Venezuelas, die sich in einem Gebäude im historischen Zentrum Washingtons befindet, arbeiten immer noch Maduros Diplomaten. Kundgebungen von Linken und Antikriegsbewegungen unter dem Motto „Hände weg Venezuela!“ fanden in der Nähe der Botschaft und vor dem Weißen Haus statt.

Die Hauptaufgabe Washingtons ist es nun, die venezolanische Armee aufzuhetzen und so traten auf CNN ehemalige venezolanische Militärs auf, die außerhalb Venezuelas leben und forderten von Trump Waffen für den Kampf. Und in der New York Times schrieb Guaido einen Artikel, in dem er andeutet, geheime Gespräche mit dem Militär zu führen . Aber bisher hat er nur einen Überläufer, einen Luftwaffengeneral. Die anderen demonstrieren vor dem Hintergrund des beispiellosen Drucks der USA ihre Unterstützung für die Regierung.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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