Der Spiegel als Propaganda-Instrument der USA: Diesmal am Beispiel von Venezuela

Der Spiegel gefällt sich in diesen Tagen wieder als US-Propaganda-Instrument. Man kommt kaum mit dem Schreiben hinterher. Diesmal werde ich an einem Artikel zu Venezuela aufzeigen, wie der Spiegel seine Leser auf die falsche Fährte führt und reine Propaganda verbreitet. Sehen Sie selbst.

Der Artikel enthält eigentlich kaum interessante Neuigkeiten, die USA haben weitere Sanktionen gegen 49 Venezolaner verhängt. Das ist eigentlich nicht besonders interessant. Spannend ist aber, wie der Spiegel diese recht unwichtige Nachricht nutzt, um den Leser in Sachen Venezuela falsch zu „informieren“. So teilt der Spiegel dem Leser mit: „Venezuela steckt derzeit in einem erbitterten Machtkampf zwischen Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó.

Dass dieser Machtkampf nicht wäre, wenn nicht das Ausland Guaido unterstützen würde, sagt der Spiegel nicht. Er sagt auch nicht, dass der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages diese Unterstützung aus dem Ausland als völkerrechtswidrig bezeichnet hat. Die Unterstützung für Guaido in Venezuela selbst hat auch nach inzwischen fünf Wochen nicht ausgereicht, auch nur regelmäßige Proteste gegen Maduro hervorzurufen. Die Sache ist eigentlich vorbei, es sei denn, die USA greifen militärisch ein. Die Unterstützung für Guaido im Lande ist zu gering. Er hat verloren.

Dann kann man im Spiegel lesen: „Am vergangenen Wochenende war Guaidós Versuch gescheitert, Hilfsgüter von Kolumbien und Brasilien aus nach Venezuela zu bringen.“

Natürlich. Kein Land der Welt lässt Waren einfach so ins Land. In den USA sind über 40 Millionen Menschen auf Lebensmittelmarken angewiesen. Wenn jetzt China behaupten würde, es wollte diesen Menschen Hilfsgüter liefern, würden die USA die ungeprüft über die Grenze lassen? Natürlich nicht! Aber warum sollte Venezuela das tun? Noch dazu, wo es den begründeten Verdacht gibt, dass dabei Waffen für die Opposition ins Land geschmuggelt werden sollen.

In Deutschland wurde berichtet, dass dabei am letzten Wochenende auch LKW mit „Hilfsgütern“ in Brand geraten sind. Die deutschen Medien gaben daran Maduro die Schuld: Seine Sicherheitskräfte sollen die LKW in Brand gesteckt haben, wie wir zum Beispiel beim ZDF erfahren konnten.

Das wurde bezweifelt, weil die LKW, wie man auf Bildern sehen kann, inmitten der Demonstranten standen, als sie brannten und die Sicherheitskräfte recht weit weg standen. Eine Leserin machte mich auf ein Video aufmerksam, dass auf Twitter veröffentlicht wurde. Dort kann man sehen, wie die Demonstranten Molotow-Cocktails auf die LKW werfen und sie in Brand stecken. Darüber wieder kein Wort in den deutschen Medien.

In den ausgebrannten LKW hat Venezuela Stacheldraht und andere Dinge gefunden, die nicht wirklich zur US-Legende von der „humanitären Hilfe“ passen. Entsprechende Fotos legte der venezolanische Außenminister beim UNO-Sicherheitsrat vor, worüber in Deutschland auch nicht berichtet wurde. Nun kann man behaupten, das wäre venezolanische Propaganda, aber es einfach zu verschweigen, ist keine Berichterstattung. Es ist ebenfalls Propaganda, denn es soll beim Leser Stimmung gegen Maduro gemacht werden und alle Informationen, die nicht ins von Washington gewollte Bild passen, werden dem deutschen Leser verheimlicht.

Und natürlich darf folgendes im Spiegel nicht fehlen: „An Grenzübergängen kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit venezolanischen Sicherheitskräften.“

Warum wird so etwas nicht im Bezug auf die Gelbwesten formuliert? Da ist die Rede von Randalierern und einer Polizei, die angeblich für Sicherheit sorgt. In Wirklichkeit gab es bei den Vorfällen an der venezolanischen Grenze kaum mehr Verletzte, als an einem inzwischen „normalen“ Samstag in Frankreich, wenn die Polizei mit aller Brutalität gegen die Gelbwesten vorgeht.

Und völlig unkritisch zitiert der Spiegel den Venezuela-Beauftragten der USA: „Der US-Beauftragte für Venezuela, Elliott Abrams, sagte in Washington, die US-Regierung habe außerdem Dutzende Personen aus dem Umfeld Maduros mit Visa-Restriktionen belegt.

In den deutschen Medien fehlt jeder Hinweis darauf, wer Herr Abrams ist. Er war einer der Strippenzieher beim Iran-Contra-Skandal und ist dafür zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Es ist also ein Mann, der schon bei vielen Regime-Changes der USA in Lateinamerika eine entscheidende Rolle gesppielt hat. Dazu aber kein Wort in den deutschen Medien.

Im Spiegel gibt es auch kein Wort zu den Hilfslieferungen, die Venezuela tatsächlich erhält und auch gerne ins Land lässt. Maduro bittet auch um Hilfe, während es in den deutschen Medien so dargestellt wird, als lasse er sein Volk kaltblütig verhungern. Nur auf die US-„Hilfe“ ist er nicht erpicht, denn niemand weiß, was tatsächlich in den LKW ist.

Im Spiegel steht stattdessen: „Während die USA wegen der Blockade von Hilfslieferungen Sanktionen gegen Venezuelas Regierung verhängten, stellte Russland ihr Getreidelieferungen in Aussicht: Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach gegenüber der venezolanischen Vizepräsidentin Delcy Rodríguez bei einem Treffen in Moskau von „massiven Getreidelieferungen“ und Arzneimittelhilfen. Damit wolle Russland laut Lawrow der Regierung in Caracas bei der Bewältigung der „wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten“ helfen.

Dass die USA schon Jahre vorher Sanktionen verhängt haben, steht im Spiegel nicht. Dabei haben die USA schon vor Jahren mit Sanktionen gegen Venezuela begonnen, denn es geht ihnen um einen Regime-Change, um die Erdölvorräte Venezuelas unter Kontrolle zu bekommen. Venezuela hat die größten Erdölreserven der Welt. Aber anstatt darüber auch nur einen Satz zu verlieren, begründet der Spiegel die Sanktionen mit einer angeblichen „Blockade von Hilfslieferungen„. Und dass Moskau tatsächlich 300 Tonnen Hilfslieferungen zugesagt und mit der Lieferung bereits begonnen hat, steht im Spiegel nur als Behauptung des russischen Außenministers in Anführungsstrichen.

Am besten ist dann aber folgender Satz im Spiegel: „Russland und die USA beschuldigten sich gegenseitig, Hilfslieferungen zu politischen Zwecken zu instrumentalisieren.“

Der Spiegel hätte ja darauf hinweisen können, dass das Rote Kreuz nicht etwa Russland „politische Zwecke“ vorwirft, sondern den USA eine „Politisierung“ der „Hilfslieferungen“ vorwirft und sowohl eine Zusammenarbeit mit den USA deswegen abgelehnt hat, als auch gegen den Versuch der USA protestiert hat, auf die LKW das Symbol des Roten Kreuzes zu malen. Aber der Spiegel übernimmt hier komplett die Propaganda aus Washington, alles andere wird weggelassen. Selbst die Medien der DDR waren damals objektiver, als es der Spiegel heute ist.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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