„Equal Pay Day“: Warum es das Problem der ungleichen Bezahlung für gleiche Arbeit gar nicht gibt

Heute ist viel in den Medien vom „Equal Pay Day“ die Rede. Was mich wundert ist, dass das wirkliche Problem in Medien und Politik nicht angesprochen wird, dabei ließe sich das Problem der ungleichen Bezahlung von Mann und Frau morgen lösen.

Überrascht hat mich heute, dass man sogar im Spiegel lesen kann, dass es die berühmte ungleiche Bezahlung von Mann und Frau in Deutschland gar nicht gibt. Also es gibt zwar die 21% Unterschied beim Lohn, wenn man ganz Deutschland betrachtet, aber keine unterschiedliche Bezahlung bei gleicher Arbeit. Das muss ich wahrscheinlich erklären.

Im Spiegel steht:

„Laut Statistischem Bundesamt lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen im Jahr 2018 um 21 Prozent unter dem von Männern.“

Das stimmt. Der kritische Absatz kommt dann etwas später im Artikel. Wenn man Qualifikation und Tätigkeit in die Berechnung mit einbezieht, um zu sehen, ob es tatsächlich ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit gibt, sieht die Sache schon anders aus:

„Bereinigt liegt die Lohnlücke laut Statistischem Bundesamt nämlich nur bei rund sechs Prozent, das ergab zumindest die letzte Berechnung auf Basis von Daten von 2014. Würden noch weitere lohnrelevante Faktoren einbezogen in die Kalkulation, würde wohl auch diese Lücke noch schrumpfen, heißt es auf der Seite des Amtes.“

Das ist genau das, was ich schon mehrmals geschrieben habe. Die meisten Menschen arbeiten in Jobs, in denen es keine unterschiedliche Bezahlung gibt. Es gelten Tarifverträge, die genau regeln, wer wie viel verdient. Und auch dort, wo es keine Tarifverträge gibt, zahlt kein Supermarkt dem Verkäufer an der Fleischtheke mehr, bloß weil er ein Mann ist. Die Arbeitsverträge und -bedingungen inklusive Gehalt sind bei den meisten Jobs standardisiert, da ist es egal, ob man Männlein oder Weiblein ist.

Wenn man das berücksichtigt, reden wir bestenfalls über ganz seltene Ausnahmen, bei denen es tatsächlich eine ungerechte Bezahlung für gleiche Arbeit gibt. Selbst das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass dieser Unterschied bei Berücksichtigung aller Faktoren praktisch gegen Null geht.

Da stellt sich aber die Frage, wie es dann kommt, dass Frauen insgesamt in Deutschland trotzdem 21% weniger verdienen, als Männer. Und die Antwort ist einfach und daran sieht man, dass man dieses Problem über Nacht lösen könnte. Die Antwort besteht aus drei miteinander verbundenen Teilen:

  1. Typische „Frauenberufe“, also zum Beispiel Pflegeberufe oder Erzieher, werden schlecht bezahlt. Das ist in meinen Augen ein Skandal, denn diese Berufe sind für die Gesellschaft sehr wichtig und sollten entsprechend gut bezahlt werden. Das könnte die Politik morgen ändern, indem sie für diese wichtigen Berufe höhere Mindestlöhne einführt.
  2. Frauen machen öfter „Babypause“ und gehen öfter in Teilzeit. Das hat zwei Gründe, zum einen verdient die Frau eben oft weniger, als der Mann (siehe Punkt 1) und so entscheidet man sich in einer jungen Familie automatisch dafür, dass derjenige zu Hause bleibt, auf dessen Gehalt man eher verzichten kann. Der zweite Grund ist die Natur: Wir sprechen nicht umsonst von dem „Mutterinstinkt“, dieser Instinkt und damit der Wunsch, beim Kind zu bleiben, ist bei Frauen nun einmal stärker ausgeprägt, als bei Männern. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
  3. Es gibt zu wenig Kinderbetreuung. Wie soll eine Krankenschwester ihren Schichtdienst machen, wenn die Kita nur von 8 bis 16 geöffnet ist? Kinderbetreuung müsste rund um die Uhr gewährleistet sein, damit Menschen in der modernen Arbeitswelt, die von uns allen immer mehr Flexibilität fordert, Beruf und Kinder auch unter einen Hut bekommen können. So, wie es heute ist, führt es ebenfalls dazu, dass Frauen benachteiligt sind, denn was macht man als Alleinerziehende (und das sind ja nun mal meistens Frauen, siehe Mutterinstinkt), wenn Arbeitszeiten und Kita-Öffnungszeiten nicht zusammen passen? Man fällt aus dem Berufsleben heraus und hat damit finanzielle Nachteile, die sich oft auf das gesamte restliche Berufsleben auswirken, denn eine Pause von mehreren Jahren ist ein Karrierekiller.

Man könnte also morgen diese Dinge ändern, indem man „Frauenberufe“ besser bezahlt und kostenlose, flächendeckende und flexible Kinderbetreuung anbietet. Nebenbei würde eine bessere Bezahlung von zum Beispiel Erzieherinnen und Pflegerinnen auch dazu führen, dass Pflegeeinrichtungen und Kitas kein Problem mehr hätten, Personal zu finden, wenn diese Berufe attraktiver werden. Es hätte also die ganze Gesellschaft etwas davon!

Aber statt diese Themen und Lösungsvorschläge beim Namen zu nennen, wird auf eine abstrakte Ungerechtigkeit hingewiesen, weil die „böse Männerwelt“ den Frauen 21% weniger bezahlt. Solche Parolen lösen kein Problem und sie sind – wie gesehen – auch in der Sache falsch.

Ich würde mir wünschen, dass man anstatt eines „Equal Pay Day“ einen „Pay Social Jobs Better Day“ einführen würde. Damit könnte man das Problem tatsächlich lösen. Wenn ich aber die Parolen von Medien und Politik höre, habe ich immer das Gefühl, dass niemand dieses Problem ernsthaft lösen will.

Ich habe schon vor einiger Zeit hierzu einen Vergleich geschrieben, in dem man sehen kann, in welchen Ländern die Karrierechancen für Frauen am größten sind. Deutschland steht weit unten auf der Liste, weit oben stehen genau die Länder, die diese von mir genannten Hindernisse aus dem Weg geräumt haben. Da helfen auch die Gesetze nichts, die Firmen dazu bringen sollen, Männer und Frauen gleich zu bezahlen, wenn es in Wirklichkeit das Problem der ungleichen Bezahlung für gleiche Arbeit gar nicht gibt, sondern es ein Problem mit der fairen Bezahlung von „Frauenberufen“ (blödes Wort) gibt.

Dass man dieses Problem in Politik und Medien seit Jahren thematisiert, anstatt es zu lösen, was ja einfach wäre, ist für mich ein Zeichen dafür, dass man die Menschen damit beschäftigen möchte. Warum auch immer. Nur lösen wollen es die, die es lösen könnten, nicht.

Darüber sollten wir mal nachdenken.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Das jammern an diesem einen Tag über etwas was es kaum gibt gehört zum Gender Wahn.
    Es werden Benachteiligungen förmlich herbei geredet. Allein das verhunzen der eigenen Sprache treibt schon sonderbare Blüten. Mir treibt diese „innen“ beim Lesen schon die Zornesröte ins Gesicht. Es nervt nicht nur sondern unterbindet oft flüssiges Lesen enorm.

    Natürlich bin ich für gerechte Bezahlung kein Thema, aber das Problem liegt meiner Meinung nach auf wirtschaftlicher Ebene. Der Markt bestimmt den Preis so haben es gelernt.

    Bei den Müttern/Vätern, bei den Pflege-und Erziehungsberufen, im Bildungsbereich steht das Produkt ; gut erzogen und bestmöglichst ausgebildet eben bestenfalls nach 20 Jahren dem Markt zur Verfügung.
    Und deshalb hat das Produkt eben keinen Marktwert, sondern verursacht nur Kosten die man privatisiert oder Spot billig not versorgt. Bloß gut das die Kinder das erst im Laufe ihres Lebens erfahren sonst würden viele freiwillig zurück kriechen.

    Gender – ein “kulturrevolutionäres Umerziehungsprogramm”
    Und dieses Programm wird mittels weltweiter Propaganda verbreitet. Mit viel Geld und mit massiver Unterstützung des großen supranationalen Kapitals und seiner großen Stiftungen und durch selbsternannte souveräne globale Eliten professionell vorangetrie­ben, wie die Rockefeller-Stiftung, der Club of Rome, die verschiedenen Soros-Stiftungen, Oetker-Stiftung, die Bilderberger und was es sonst noch gibt,.

    Und hier gibt uns Hans Sachs einen außerordentlich wichtigen Hinweis, dem wir, kurz recherchierend, nachgehen müssen, weil er ein neues Licht wirft auf jene weltweite Kampagne für das „Gender-Mainstreaming“, aber nicht nur darauf. Diese gesamte Strategie der US-Außenpolitik, die ja eine Art Counter Insurgency Politics ist, verdankt sich Edward Bernay (1891 – 1995), eines Neffen Sigmund Freuds. (https://agensev.de/freud-gender-und-die-massenpsychologie-der-gleichheit/)

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