„Euro-Irrer“, „Hooligan“ und ein Platz in der Hölle – Das russische Fernsehen über die EU und den Brexit

Das russische Fernsehen hat am Sonntag in der Sendung „Nachrichten der Woche“ über den Brexit berichtet. Die deutlichen Worte, die dabei fallen, findet man in den deutschen Medien so nicht. Daher habe ich den Beitrag übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Es ist interessant, wie schnell das Wort „Hölle“ als das Gegenteil von Paradies in den Sprachschatz der EU-Politiker eintrat. So erklärte der Chef der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, dass sein Arbeitsplatz in Brüssel zur „Hölle“ geworden sei. Aufgrund der Menge an angehäuften Meinungsverschiedenheiten innerhalb der EU.

Donald Tusk fragte sich: „Wie sieht der Platz in der Hölle aus?“, der den Unterstützern des Brexit vorbehalten ist. Diese Worte sprengten die sanfte britische Presse buchstäblich in die Luft. Die Mehrheitsführerin im Parlament und Aktivistin für den Brexit, Andrea Ledsom, verlangte von Tusk eine Entschuldigung. Er weigerte sich. Daraufhin nannte ihn der Sprecher der rechten demokratischen Unionspartei Sammy Wilson „Euromaniac“ (Übersetzt etwa „Euro-Irrer“, Anm. d. Übersetzers):

„Dieser Euromaniac will um jeden Preis die europäische Bürokratie erhalten, unter der Großbritannien gelitten hat. Es sind Tusk und seine unverschämten Unterhändler in der EU, die Ängste schüren, um die Ergebnisse des Referendums aufzuheben“ glaubt Wilson.

Und es kam noch mehr. Nigel Farage, britisches Mitglied des Europäischen Parlaments, schrieb fröhlich an die Adresse von Tusk: „Nach dem Brexit werden wir von nicht gewählten und arroganten Hooligans wie Ihnen befreit und wir werden unser Land selbst regieren.“

Das war nur das Vorspiel zum Besuch von Theresa May in Brüssel, der am 5. Februar stattfand. Sie war fast in Trauer gekleidet. Es fehlte nur noch ein schwarzer Hut und ein schwarzen Schleier, um die weinenden Augen zu verdecken.

Wo sind diese legendären Leopardenschuhe geblieben, die May als „politische Eisbrecher“ für schwierige Verhandlungen bezeichnet hatte? Vergessen. Nun trägt sie schwarze, unprätentiöse Boote mit einer keuschen Ferse, wie man sie für eine wichtige Prüfung anzieht, um den Professor nicht zu verärgern.

Bei diesem Pärchen ist der Professor Jean-Claude Juncker. Allerdings ist er nicht einmal ein Professor, sondern ein höflicher Henker. Vor den Fahnen zum förmlichen Fotografieren stehend, vergaß Teresa May, die zu den notorisch scheiternden Verhandlungen wie zu einer Urteilsverkündigung ging, sogar den obligatorischen Handschlag. Doch der höfliche Henker streckte seine Hand aus, als würde er sie an sportliche Regeln erinnern, wenn Gegner sich vor einem Wettkampf die Hände geben. Auch wenn ich der Henker bin, gebe ich dir die Hand, wir müssen ja jetzt etwas zusammen tun. Und sie reichten einander die Hände. Die Hinrichtung dauerte nicht lange, aber politisch war sie für Theresa May tödlich.

Nach London kehrte sie mit leeren Händen zurück und träumte von einem Schluck Penderin-Whiskey aus Wales. Teresa May gestand einmal, dass er es ist, der sie im Zuge der Serie von Niederlagen auf dem Weg zum Brexit tröstet.

Gute Wahl. Zumindest politisch korrekt. Schließlich brennt der Whisky aus Schottland und vor allem aus Irland derzeit allzu sehr. Diese Whiskys erinnern an Arbeit, denn diese geografischen Assoziationen sind vor dem Hintergrund des EU-Austritts zu schmerzhaft. Denn Großbritannien selbst kann dabei auseinanderfallen.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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