Flughäfen in Russland gewinnen Preise und werden in weniger als zwei Jahren gebaut

Heute kam die Meldung, dass der Moskauer Flughafen Sheremetyevo als bester Flughafen der Welt ausgezeichnet wurde. Russland hat in den letzten zehn Jahren unzählige Flughäfen gebaut. Ob man den Berliner Flughafen BER von den Russen bauen lassen sollte?

In den letzten Jahren wurden in Russland dutzende Flughafen-Terminals und sogar völlig neue Flughäfen gebaut. Alleine der nun vom britischen Gepäckdienstleister Stasher zum besten Flughafen der Welt gewählte Airport in Moskau hat in den letzten zehn Jahren vier neue Terminals bekommen. Wer vor 20 Jahren mal dort gelandet ist, wird den Flughafen nicht wiedererkennen. Damals bestand er aus einen seelenlosen internationalen Terminal und einer Beton-Baracke für Inlandsflüge.

Heute sind dort sechs moderne Terminals in teilweise futuristischem Design und hochmoderner Ausstattung in Betrieb. Und das ist ja nur einer von vier Flughäfen der russischen Hauptstadt, die auch noch alle mit Zügen mit dem Stadtzentrum verbunden sind.

Auch auf der Krim wird übrigens viel gebaut. Zum Beispiel wurde in Simferopol, der Hauptstadt der Krim, innerhalb von nur 22 Monaten ein neues Terminal für 6,5 Millionen Passagiere pro Jahr gebaut. Wie lange wird an dem Terminal von BER nochmal gebaut?

In Petersburg wurde 2013 ein neues Terminal eröffnet und ich kenne keinen Flughafen, wo man so schnell abgefertigt wird. Ich habe im neuen Terminal weder beim Check-In, noch bei der Passkontrolle, seit dem länger als fünf Minuten gewartet. Ok, außer bei der Einreise, wenn gerade einige 747 aus China gelandet sind, da habe ich mal über eine halbe Stunde an der Passkontrolle gewartet. Aber normalerweise sind bei der Einreise selten mehr als zwei oder drei Leute vor mir gewesen.

2007 hat Russland beschlossen, einen neuen Weltraumbahnhof zu bauen. Und obwohl es Bauverzögerungen und einige Korruptionsskandale gab, wurde die Anlage im April 2016 eröffnet. Zusätzlich zu dem Weltraumbahnhof musste auch eine eigene Stadt für die Mitarbeiter inklusive Flughafen gebaut werden. Auch wenn Anlage und Infrastruktur teilweise noch im Bau sind (planmäßige Fertigstellung ist für 2025 vorgesehen) und weitere Startrampen im Bau sind, ist der Betrieb bereits aufgenommen worden und die ersten erfolgreichen Raketenstarts haben stattgefunden.

Natürlich gibt es bei den Russen im Zusammenhang mit diesen Projekten auch Verzögerungen und Korruptionsskandale, aber nicht solche Verzögerungen, wie bei deutschen Großprojekten, wie bei BER, der Elbphilharmonie oder Stuttgart-21. Und ob man das Chaos bei BER nicht auch mit Korruption erklären kann und nicht nur mit kompletter Inkompetenz, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. (Warum nicht, können Sie hier lesen, der Grund ist § 146 GVG)

Allein bei dem Bau des Weltraumbahnhofs in Russland gab es mehrere Korruptionsskandale, allerdings sind in der Folge auch mehrere Geschäftsführer der Baustelle zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Der ganze Weltraumbahnhof kostet 180 Milliarden Rubel, das sind ca. 25 Milliarden Euro. Was kostet BER inzwischen? Aber die Russen bauen dafür einen Weltraumbahnhof inklusive Kleinstadt und Flughafen, Berlin nicht einmal ein Flughafenterminal mit Startbahnen.

Vielleicht sollten wir die Flughäfen in Deutschland tatsächlich von den Russen bauen lassen? Dann würden sie fertig werden und vielleicht sogar als beste der Welt ausgezeichnet werden.

Aber jetzt ohne Häme: Die deutsche Fraport betreibt zum Beispiel den Petersburger Flughafen, bei dem wirklich alles immer reibungslos funktioniert. Vielleicht wäre Teamwork die Lösung? Die Russen bauen uns die Flughäfen und die Deutschen sind für den Betrieb zuständig.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Es gibt da auch eine Theorie, die vielleicht nicht stimmt, aber auch nicht ganz abwegig ist: BER und der Stuttgart 21-Bahnhof werden absichtlich verzögert, weil unter dem Flughafen/Bahnhof geheime Militäranlagen (tief genug um einen Angriff auf die Regierung (Berlin) und die US-Militärzentrale (Stuttgart) mit Atomwaffen zu überstehen) gebaut werden (nach dem Vorbild des US-Flughafens in Denver).
    Solange es da offizielle Bauprojekte gibt, wundert sich keiner, wenn da immer Baufahrzeuge rumfahren und arbeiten, und keiner merkt, dass da auch noch etwas ganz anderes gebaut wird.

    Vielleicht ist die deutsche Regierung mal wieder gar nicht so inkompetent wie sie aussieht – sondern einfach nur böse…

    1. @ Stop Bush and Clinton,

      Genau dass ist das Einzige, was Sinn macht und logisch ist. Dass das Know How von Architekten und Ingenieuren soooo wahnsinnig gelitten haben soll, dass nichts mehr klappt, ist meines Erachtens Propaganda und Illusion. SIE WISSEN schon, wie es geht. (Jede/r weiss, dass normasle Bauvorheben in Deutschland halt lange benoetigen auf Grund des Behoerdenterrors)
      Nur wenn das „Unterirdische“ herangezogen wird, ist alles logisch und klar, denn unterirdische Ansiedlungen oder auch Staedte, deren Tunnelsysteme absolut weitlaeufig sein muessen, dauern halt.

      Wenn keine hunderte Zement und Sandlaster mehr fahren wird der Flughafen sehr schnell fertig.

      DAUMEN hoch….

      1. Nichts gegen die Idee an sich. Aber es gibt da ein paar Dinge, die nicht dazu passen. So ist das eigentliche Terminal-Gebäude schon vor Ewigkeiten hochgezogen worden. Da im Nachhinein riesige Erdarbeiten UNTER dem Gebäude zu veranstalten, ist schon … nun ja. eine „Herausforderung“. Zumal wenn seit 2012, dem ursprünglichen Eröffnungsjahr, gar keine Hundertschaften an Erdaushub wegschaffenden LKWs mehr beobachtet werden konnten.. oder irre ich mich da?

        Also ja, man darf gern spekulieren. Und es gab ja in der Vergangenheit schon einige sehr spektakuläre Geheimaktionen. ZB. die angeblich zum Abbau von Mangan-Knollen gebaute Hughes Glomar Expolorer, die tatsächlich der CIA-Aktion zur Hebung eines gesunkenen sowjetischen Ubootes diente:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Azorian-Projekt#Hughes_Glomar_Explorer

        1. Wie gesagt, ich weiss nicht, ob an der Theorie etwas dran ist — aber für die Dinge, die nicht dazu passen, könnte es Erklärungen geben: z.B. zuerst das Terminal-Gebäude hochziehen, um damit die eigentliche Baustelle für russische und chinesische Satelliten zu verstecken.

          Seit spätestens 2013 fahren täglich mehrere Leerzüge zum BER – zum Belüften.
          https://www.deutschlandfunkkultur.de/mit-dem-geisterzug-zum-geisterflughafen.947.de.html?dram:article_id=239567

          Machen die vielleicht auch noch etwas anderes? (z.B. Erdaushub an eine andere Baustelle schaffen, Material transportieren, …)?
          Würde es jedenfalls nicht ausschliessen.

          1. Soso.. würdest du nicht ausschließen…

            In dem von dir verlinkten Artikel ist explizit die Rede davon, daß das ganz reguläre Personenzüge der S-Bahn sind, die sogar bis/ab Schönefeld ganz normal mit Passagieren besetzt sind. Wo soll man da die Erde verstecken, die damit angeblich abtransportiert werden soll?

            Und das mit dem Belüften des Tunnels ist gar nicht so abwegig! Das Prinzip wurde/wird in New York seit Bau der U-Bahn zum Belüften der Tunnel angewandt. Ist wie bei der Luftpumpe – der Zug fährt außerhalb der City in den Tunnel ein und schiebt die Luft vor sich her.

            Ich bin jederzeit zu haben für Verschwörungstheorien – gern auch originelle! Aber bitte keine absurden!

            1. Man könnte z.B. zusätzliche Wagen anhängen, oder auch ausser den Personenzügen noch andere Züge schicken – es würde sich ja keiner Gedanken um die Geräusche o.ä. machen, weil die Personenzüge bekannt sind.

              Wohin mit der Erde? Z. B. an Baustellen, von denen aus dann weiter abtransportiert wird (incl. BER-Baustelle, nicht sicher wie viele Baufahrzeuge da noch ständig ein- und ausfahren, sicher weiss das jemand in der Gegend besser?), oder in Tunnel/Gruben die schon vorher dafür angelegt wurden.

              1. Viel zu kompliziert!

                Wenn man das gewollt hätte, hätte man zB. Schwierigkeiten mit dem Baugrund vorspielen können. In Berlin gar nicht mal so unwahrscheinlich Ich sag nur „Des heiligen römischen Reiches Streusandbüchse“. Dann hätte man Gründe gehabt, „sich mit dem Tiefbau länger beschäftigen zu müssen“. VOR dem Bau des Terminals! So aber…Man kann ein fertiges Gebäude nicht beliebig untergraben, verstehst du? Gerade in „märkischer Heide, märkischem Sand“….

  2. Für wie viel Verzögerung allein diese Firma verantwortlich war?

    https://www.mopo.de/hamburg/imtech-skandal-die-verbrecher-aus-der-chef-etage-25716450

    https://www.morgenpost.de/flughafen-BER/article214361051/250-000-Euro-Betrug-beim-BER-Bau-vor-Gericht.html

    https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/imtech-eine-freundschaft-endet-im-gefaengnis/19430458.html?ticket=ST-549003-Iq2ygZQbo69OfFmTLLRO-ap1

    Wenn man die „Suche“ bemüht hat man das Gefühl das BER kein Hauptstadtflughafen sondern eine Homebase für Betrüger mit Direktzugang zu einem Flughafen ist. Allein die exorbitanten Bezüge der Chefversager spotten jeder Beschreibung. Nicht hatten diese „Fachkräfte“ zu bieten. Bei den Glanzleistungen wären die in der freien Wirtschaft schon lange weg. Und dann noch die zur Schau getragene Selbsteinschätzung. Pfui Teufel.

    https://www.stern.de/wirtschaft/news/ber-korruption–ex-technikchef-jochen-grossmann-zu-hoher-geldstrafe-verurteilt-3817622.html

    Selbst im Bereich der Entrauchungsanlage welche zum Teil Auftrag von Siemens war gab es immer wieder Probleme. Aber macht ja nichts, immerhin zahlt der Steuerzahle gut mit. Ca.6 Monate volles Gehalt und nochmal über 230.000€ extra und das alles bei Selbstkündigung. Würde das ein normaler Arbeiter tun gäbe es erst einmal 3 Monate Sperre.

    https://www.welt.de/wirtschaft/article129211413/Siemens-Manager-wird-neuer-Technikchef-am-BER.html

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/285-000-euro-abfindung-fuer-ber-technikchef-marks-15565685.html

  3. Der Fraport hat hier in Kreta die Flughäfen übernommen, danach haben die Schilder ausgehängt, dass jetzt alles besser würde und wie toll sie wären.
    Seitdem wird man für 30 Meter mit dem bus abgeholt. Ich finde es ganz schlimm dass sich deutsche Firmen Filetstücke in der Welt zusammen klauen. Mich erinnert das nur an monopoly, wo diejenigen, due die Wasserwerke, E-Werke und Bahnhöfe bekamen das Spiel gewannen.

  4. Zum Flughafen Sheremetyevo:
    Auch da ist nicht alles Gold, was glänzt.
    Wenn man vom Terminal D oder F (internationale Ankünfte) zum Terminal B (Inlandflüge) gehen muss, so gibt es nur einen Weg und das ist ein Fahrstuhl. Man kann diesen nicht mit dem Gepäckwagen betreten. Das bedeutet das ganze Gepäck schleppen. Unten angekommen erwartet des Fluggast eins von Siemens gebautes Bähnlein, bei welchem die Wagen weniger Platz bieten als ein Metrowagen. Auch ist der Eingang zu den Wagen nicht getrennt. Man muss sich also durch die wartende Menschenmasse durchschlängeln und das mit dem grossen Koffer und dem Kabinenkoffer.
    Scheinbar haben die Planer nicht daran gedacht, dass es Menschen gibt, die mit dem vollen Gepäck durch dieses Nadelöhr durchmüssen.
    Anschliessend ist alles wieder grosszügig konzipiert, man gelangt in eine riesige Halle wo man sich verloren vorkommt. Kann dort an den Schaltern den Koffer abgeben.
    Wenn man mit dem Taxi von Moskau her kommt, so hat man keine nennenswerte Probleme in die Abfertigungshalle zu gelangen. Kommt man aber mit dem Aeroexpress an, so muss man durch dieses Nadelöhr. Es gibt keinen anderen Weg.
    Um das Gepäckproblem beim Nadelöhr zu umgehen, sollten die Koffer oben beim Terminal D abgegeben werden können.
    Kommt man am Terminal B an und will man mit dem Aeroexpress nach Moskau, so spielt sich das Ganze umgekehrt ab. Es ist die reinste Plackerei. Als das Terminal B noch nicht existierte, lief bei Nachtflügen alles über das Terminal D ab.
    Zu den Zollkontrollen: Würde endlich der alte Zopf mit der Migrations Card entfernt, so würde die Abfertigung auch flüssiger ablaufen. Wenn man an das Prozedere vor 10 Jahren zurückdenkt, so ist es schon viel besser geworden, denn damals musste man die Migrationskarte noch von Hand ausfüllen. Später musste man sie vor der Beamtin noch 2x unterschreiben. Das ist ein altes Überbleibsel aus alter Zeit, denn der Pass wird ja jetzt elektronisch erfasst, da braucht es die Migrationskarte eigentlich nicht mehr.
    Zum Bähnlein: Der Flughafen Zürich-Kloten hat da ein sehr gutes Konzept, die Wagen sind geräumiger und die Ein-und Ausgänge sind sauber mittels einem Warteraum voneinander getrennt. Es existieren also schon Beispiele, wie man es besser lösen könnte.
    Zum Zoll: Was nützt es viele Abfertigungskabinen zu haben, wenn immer nur ein Teil davon besetzt ist.
    Ich gebe es zu, es ist nicht immer einfach Bestehendes mit Neuem optimal zu verbinden. Mit etwas gutem Willen könnte aber der Engpass im Flughafen Sheremetyevo zwischen dem Terminal B und den anderen Terminals beseitigt werden.

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