Im Persischen Golf brennen zwei Öltanker – Angriff durch den Iran oder False Flag Operation?

Im Persischen Golf brennen zwei Öltanker, die Schuld wird unterschwellig dem Iran gegeben. Was ist der Hintergrund?

Der Persische Golf ist spätestens seit der Iranischen Revolution 1979 ein Pulverfass. Aber es gab dort trotzdem in den letzten 40 Jahren keine Angriffe auf Tanker, egal wer dort gegen wen Krieg geführt hat oder wer von wem mit Sanktionen belegt wurde. Der Ölexport ist für alle dort wichtig, es gab zwar Drohungen, aber nie ist etwas geschehen. Bis vor einem Monat.

Wir erinnern uns. Anfang Mai 2018 hat Trump das Atomabkommen mit dem Iran gebrochen. Die EU-Staaten sprechen sich in blumigen Worten für den Erhalt des Abkommens aus, tun aber nichts, um es einzuhalten, denn sie haben sich in dem Abkommen verpflichtet, den Handel mit dem Iran wieder aufzunehmen, was sie jedoch auf Druck der USA nicht tun, denn sie stellen kein Abrechnungssystem zur Verfügung, über das der Handel abgewickelt werden könnte. Und ohne Bezahlung gibt es bekanntlich keinen Handel. Auch die EU verstößt also gegen das Abkommen.

Der Iran war sehr geduldig und hat sich ein Jahr lange die Sanktionen der USA und die Tatenlosigkeit der EU gefallen lassen, bevor er Anfang Mai angekündigt hat, nun Teile des Abkommens nicht mehr zu erfüllen. Das ist übrigens sein gutes Recht, denn im Abkommen ist ihm genau das erlaubt worden, falls ein Staat wieder Sanktionen verhängen sollte. Statt aber darauf hinzuweisen, sprechen Politiker und Medien in Europa von einem „inakzeptablen Ultimatum“ des Iran.

Die USA hatten schon im April eine zweite Flugzeugträgergruppe in den Golf geschickt und dem Iran im Falle von „Provokationen“ mit Krieg gedroht. Wie die Geschichte mehrmals gezeigt hat, finden solche Provokationen meist genau dann statt, wenn die USA gerade mit Krieg gedroht haben. So war es zuletzt in Syrien, wo Obama seine rote Linie gezogen und mit einem US-Angriff gedroht hatte, falls Assad Giftgas einsetzen sollte. Und siehe da, es kam kurz darauf zum ersten Einsatz von Giftgas. Wie man heute weiß, war es nicht Assad, der es eingesetzt hatte.

Und das gleiche geschah im Iran. Kaum hatten die USA ihre Drohung ausgesprochen, kam es zum ersten Mal zu Sabotage an Tankern im Golf. Und wieder fragt man sich, ob der Iran so lebensmüde ist, wie es Assad angeblich war, und direkt nach einer US-Kriegsdrohung einen Krieg mit so einer Provokation selbst erzwingt. Was hätte der Iran dabei zu gewinnen? Nichts, aber er hätte sehr viel zu verlieren. In den USA hingegen sind die Falken um Bolton und Pompeo anscheinend zum Krieg entschlossen, nur Trump steht noch auf der Bremse.

Der Iran kann an einem Krieg gegen die USA, die auf ihrer Seite wahrscheinlich auch noch Saudi-Arabien und möglicherweise Israel hätten, nicht interessiert sein. Aber in Israel sitzen Falken, die schon lange ein militärisches Vorgehen gegen den Iran wollen. Auch Saudi-Arabien hätte durchaus Interesse, seinen Hauptrivalen in der Region mit einem Krieg der USA zu erledigen. Und wie stark der Einfluss der Falken in Washington auf die CIA ist, kann niemand sagen. Es gibt also genug Geheimdienste, die daran interessiert sind, einen solchen Zwischenfall zu inszenieren, um einen Kriegsgrund zu fabrizieren. Es wäre ja nicht da erste Mal, man erinnere sich nur an den Golf von Tomkin. Damals haben die USA Angriffe auf ihre Schiffe frei erfunden, um einen Grund für den Vietnamkrieg zu haben.

Und so verwundert es nicht, dass die Vereinigten Emirate vor kurzem gemeldet hat, dass hinter der Sabotage der Tanker ein Geheimdienst steckt. Nur welcher, das wollten sie nicht mitteilen. Das erledigte US-Sicherheitsberater Bolton, der mitteilte, Beweise für die Beteiligung des Iran zu haben. Nur vorgelegt hat er sie bisher nicht.

Trotz all dieser Bemühung ist Trump noch immer nicht bereit, den Iran anzugreifen und auch die Weltgemeinschaft ist wenig begeistert von solchen Plänen. Da war zu erwarten, dass es zu einer neuen, heftigeren Provokation kommen musste. Und siehe da, heute ist es soweit. Heute wurde gemeldet, dass zwei Tanker nicht bloß sabotiert wurden, ohne dass viel Schaden entstanden wäre, heute wurden zwei Tanker anscheinend von U-Booten torpediert.

Und natürlich werden wir in den nächsten Stunden und Tagen hören, dass dafür nur der Iran verantwortlich sein kann. Dabei sollte sich jeder denkende Mensch fragen, wozu der Iran das tun sollte, bzw. wer an einem Krieg im Golf interessiert ist.

Und da gibt es drei Staaten: Erstens die Falken in den USA, die gerne auch die iranischen Ölquellen kontrollieren würden, zweitens Saudi-Arabien, das gerne seinen Rivalen in der Region loswerden möchte und drittens Israel, das schon seit Jahren für einen Krieg gegen den Iran wirbt.

Nur wird dieser furchtbar einfache Zusammenhang in den deutschen Medien nicht hergestellt. Aber ich schrieb es: Jeder denkende Mensch sollte sich diese Fragen stellen. Und denken scheint in den Redaktionen der deutschen Medien etwas zu sein, was die Redakteure komplett überfordert.

Nachtrag: Die unbelegten, einseitigen und indirekten Schuldzuweisungen begannen bereits wenige Stunden nach dem Vorfall, bei dem auch ein Tanker aus Norwegen betroffen war. Die norwegische Schifffahrtsbehörde hat norwegische Schiffe angewiesen, sich von iranischen Gewässern so weit wie möglich fern zu halten. Dabei ist der Vorfall im Golf von Oman geschehen und nicht in iranischen Gewässern.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Das derzeitige politische Regime im Iran sollte unbedingt gestürzt weren, allerdings nicht durch von den USA unterstützte extremistische und terroristische Vereinigungen wie die Volksmudschaheddin und die IS-nahe Dschundollah.

  2. Da der Iran nicht von irrsinnigen Selbstmördern regiert wird, müssen es wohl andere Spezialisten sein … wir Deutschen bauen übrigens tolle Stealth-U-Boote, die wir regelmäßig an Israel verscherbeln (hätte fast verschekeln gesagt). Israel hilft gerne aus bei solchen Dingen … 9/11, Nizza, München, Breitscheidplatz und und und …

    1. Dann wissen Sie jetzt,welches Radio Sie besser nicht mehr hören sollten. Es geschah in internationalen Gewässern im Golf von Oman, wie Medien, Reedereien und Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten. Ihr Radio hat anscheinend in vorauseilendem Gehorsam schon den Verdacht auf den Iran lenken wollen und dabei nachprüfbar gelogen.

  3. Ich frage mich eigentlich wer noch so dumm ist und auf solche false flag-Geschichten hereinfällt? Das zeugt doch nur von der unglaublich niedrigen medialen Aufklärung innerhalb der westlichen Welt und davon, dass die vierte Gewalt eben doch kein Aufklärer ist.
    Ich sehe es kommen wir bekommen den Iran-Krieg. Der muss einfach kommen. Es ist glaube ich nur eine Frage der Zeit. Die Konsequenzen werden katastrophal sein.

Schreibe einen Kommentar