Kein Scherz: US-Energieministerium nennt Fracking-Gas nun „Freedom-Gas“

Eine Pressemitteilung aus dem US-Energieministerium bezeichnet das extrem umweltschädlich geförderte Fracking-Gas als „Freedom-Gas“. Was wie Satire klingt, meint man in Washington ernst.

Die USA setzen in ihrer Propaganda inflationär auf den Begriff „Freiheit“. Bei denen ist alles „frei“, was mit den USA zu tun hat. Das alleine ist schon Realsatire, weil die USA das Land sind, in dem anteilig an der Gesamtbevölkerung mehr Menschen im Gefängnis sitzen, als in jedem anderen Land der Erde, einschließlich so böser Länder wie Nordkorea, China, Russland, Iran oder Syrien. Freiheit gibt es in den USA, wo sogar Gefängnisse privatisiert werden, nur für die Unternehmen, nicht aber für die Menschen. Je mehr Menschen je länger im Knast sitzen, umso besser für die Firmen, die Gefängnisse betreiben. So funktioniert das „Land of the Free“.

Nun also ist auch das Fracking-Gas der USA „Freiheits-Gas“.

Die Pressemitteilung des US-Energieministeriums berichtet von der Eröffnung eines neuen Flüssig-Gas-Terminals in (wo sollte es anders sein?) Freeport. Der Energieminister wird dort mit folgenden Worten zitiert: „Die Erhöhung der Exportkapazität des Freeport Flüssig-Gas-Projektes ist wichtig, um der Welt und den US-Alliierten mit „Freedom-Gas“ saubere und erschwingliche Energie zu liefern.“

Klar, Erdgas ist der sauberste fossile Energieträger. Aber das US-Gas wird durch Fracking gewonnen und bei der Verflüssigung und dem Transport des Gases mit Spezialtankern entweicht viel Methan in die Atmosphäre, was ein sehr schädliches Gas ist. Außerdem machen die teure Förderung und der teure Transport durch Versflüssigung das Gas um 30% teurer, als herkömmliches Gas. Die Ironie ist, dass die USA selbst russisches Flüssig-Gas importieren, weil es durch die konventionelle Förderung immer noch billiger ist als US-Gas, auch wenn es erst teuer als Flüssig-Gas in die USA transportiert werden muss. Gleicheitig wollen die USA aber, dass die Welt ihr Gas kauft.

Aber damit nicht genug der „Freiheit“, weiter sagte ein Staatssekretär: „Ich freue mich, dass das Energieministerium tut, was es kann, um Moleküle der US-Freiheit (molecules of U.S. freedom) in die Welt zu exportieren.“

Das erklärt natürlich den Widerstand der USA gegen Nord Stream 2, denn wer kann schon gegen „Moleküle der US-Freiheit“ sein?

Hoffentlich sind die Europäer frei genug, um selbst zu entscheiden, ob sie ihre Wohnungen mit „freien Molekülen“ oder mit „russischen Molekülen“ heizen wollen, die 30% weniger kosten, nicht durch umweltschädliches Fracking gefördert werden und beim Transport durch Pipelines kein Methan in die Atmosphäre abgeben.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Freedom (Gas)?
    Oder vielmehr Free-Dom ?
    Also: ‚Free‘ Domination !

    Zu deutsch: Beherrschung der Freiheit oder des Frei-Seins.

    Die Mächtigen spielen meist mit offenen Karten – nur halten sie einem diese verdreht herum vor.

    1. Die sind einfach nur noch geistig umnachtet! Ich werde jetzt bei meinem Gasversorger mal nachfragen, ober US-Fracking-Gas verkauft oder plant, solches zu verkaufen. Wenn ja, betrachte ich das als Kündigungsgrund, außer die Gasversorger werden von US-Kollaborateuren aus der Politik verpflichtet, solches zu nehmen!

  2. https://www.tagesspiegel.de/politik/energieversorgung-deutschland-will-mehr-fluessig-gas-aus-den-usa/23978156.html

    https://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-kauft-immer-mehr-teures-US-Fluessiggas-article21000888.html

    „US-Minister Perry räumte in Brüssel ein, dass Flüssiggas deutlich teurer ist als sogenanntes Röhrengas aus Russland. Doch könne es nicht nur um den Preis gehen, sondern auch um die Verlässlichkeit der Lieferungen. „Wenn man sich nur darum kümmert, wie billig das Angebot ist, dann wird man womöglich keinen BMW oder Mercedes Benz kaufen oder ein anderes der schönen Automobile aus der Europäischen Union“, sagte Perry. „Man kann vielleicht woanders billiger kaufen, aber das ist vielleicht nicht zuverlässig. Das ist dasselbe mit russischem Gas.““

    Ich denke die 2 Links reichen um deine Frage zu beantworten. Gehe mal ruhig davon aus das die Tanker nicht auf eine Versorgungslücke warten müssen sondern das wir alle diesen ökologischen Wahnsinn bezahlen müssen.

  3. Die Gasversorger könnte man wirklich mal fragen, welches Gas sie uns verabreichen. Wenn die Frage nach der Herkunft häufiger auftaucht, entsteht vielleicht sogar etwas Druck im Kessel.
    Und zum Thema Freedom: Das hatten wir schon mal. Freedom Fries – nachdem die Franzosen nicht nach der ami-Pfeife tanzen wollten.

  4. Heiße die Pommes eigentlich immer noch „Freedom Fries“?

    Zu den LNG-Importen eine Frage: Hast du eine Quelle, aus der man die russischen LNG-Lieferungen an die USA ableiten kann? Google ist da wenig hilfreich….

  5. Auf SpiegelOnlineist vom 02.05.2019 war zu lesen: EU steigert Importe an US-Flüssiggas um 272 Prozent.
    Meine Gedanken:
    Auch wenn hier noch von einem „relativ“ kleinen Anteil des Ganzen Erdgasverbrauchs der EU gesprochen wird, so muss man doch festhalten, dass ein einst als sauberer Brenn- und Treibstoff immer schmutziger wird. Hier ist wie von *Steve / Kommentar vom 30.05.19 / erwähnt wichtig dass die Konsumenten über die Herkunft des Gases informiert werden. Ich bezweifle stark, dass der Konsument bereit ist, für ein Gas das unter derart Umwelt-zerstörerischen Fördermethoden, bereit ist auch noch mehr zu bezahlen. Könnte das Gas nicht verkauft werden so würde es auch nicht mehr eingekauft (Ich glaube dies nennt man Marktwirtschaft. Das vertreten doch die USA sonst mit allem was sie haben „Zu Wasser und in der Luft….“).

  6. So etwas nennt man Hinterzimmer Diplomatie.
    Die Firmenbosse hatten Angst vor Sanktionen also werden jetzt die Bürger der EU mit Frackinggas sanktioniert schließlich lassen wir uns ja alles gefallen.

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