Korrespondenten-Berichte: Wie der Spiegel Berichte schreibt, ohne etwas zu berichten

Über die Skandale im ukrainischen Wahlkampf gibt es in deutschen Medien immer noch keine Berichte. Im Spiegel zeigt die Moskau-Korrespondentin Christina Hebel mal wieder, wie man einen Artikel schreiben kann, ohne etwas zu schreiben.

Der Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine ist eine Schlammschlacht ohne gleichen. Der Präsident ist in mehrere große Korruptionsskandale verstrickt und versuchte, seinen wichtigsten Konkurrenten vom Geheimdienst abhören zu lassen. Außerdem sind massive Wahlfälschungen nicht nur geplant, sie sind sogar offiziell angekündigt worden, indem man einfach den in Russland lebenden Ukrainern die Möglichkeit genommen hat, zu Wahl zu gehen. So sind vier bis fünf Millionen Ukrainer, die kaum für den amtierenden Präsidenten Poroschenko gestimmt hätten, von der Wahl ausgeschlossen worden. Aber die westlichen Medien und auch die Politik schweigen zu all den Vorgängen, selbst wenn bereits Journalisten aus der EU bereits mit Einreiseverboten in die Ukraine belegt werden.

Im Westen erinnert man sich noch an den großen Skandal um Watergate, aber das ist ein Stück aus dem Kindergarten, wenn man sich die heutige Situation in Kiew anschaut. Da müsste man doch erwarten, dass die Medien darüber berichten. Aber Fehlanzeige.

Nun erschien ein Artikel der Moskau-Korrespondentin des Spiegel und bei Korrespondenten-Berichten müsste man doch erwarten, dass sie besonders gute Informationen liefern. Aber Frau Hebel hat schon vor einigen Tagen gezeigt, wie man über ein Thema berichten kann, ohne darüber zu berichten. Und dieser Tradition bleibt sie wieder treu.

Anstatt über den Wahlkampf und die Skandale zu berichten, schreibt die Korrespondentin einen nichtssagenden Artikel, in dem sie, wie schon vor einer Woche, Ukrainer zu Wort kommen lässt. So interessant es sein mag zu lesen, was eine 21-jährige Studentin oder eine 80-jährige Rentnerin über die Kandidaten denken, so wenig informativ ist es auch. Aber das sind die einzigen Informationen, die uns Frau Hebel im Spiegel präsentiert. Trotz aller Skandale hat sie nichts anderes zu berichten.

Wieder einmal kann man anschaulich sehen, dass Korrespondenten-Berichte nur den Eindruck machen sollen, uns aus erster Hand zu informieren. In Wahrheit sind Korrespondenten-Berichte jedoch meist die inhaltslosesten Artikel, die man finden kann. Aber einen Korrespondenten vor Ort zu haben, klingt einfach gut.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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