Kriegsverbrechen: Haben britische Soldaten unbewaffnete Kinder in Afghanistan erschossen?

Am Donnerstag hat sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums über Kriegsverbrechen britischer Soldaten in Afghanistan geäußert, über die die deutschen Medien bisher nicht berichtet haben.

In internationalen Medien habe ich von den Vorwürfen schon gehört, die in Großbritannien gegen das eigene Militär erhoben werden. Da ich noch nicht dazu gekommen bin, darüber einen eigenen Artikel zu schreiben, übersetze ich die offizielle Erklärung des russischen Außenministeriums dazu und füge Links aus britischen Medien hinzu, die bestätigen, worüber Frau Sacharova, die Sprecherin des russischen Außenministers, redet.

Beginn der Übersetzung:

Wir sind auf Medienberichte investigativer Journalisten aufmerksam geworden, die Beweise für Kriegsverbrechen zeigen, die im Laufe der Zeit von britischen Soldaten im Irak und in Afghanistan begangen wurden, und die von der Regierung des Vereinigten Königreichs geduldet wurden.

Es handelt sich um 52 Fälle von Tötungen von Zivilisten durch das britische Militär in Afghanistan bis 2017, zu denen die Verfahren ohne Anklage eingestellt wurden. In einem Fall geht es um die Erschießung von vier afghanischen Kindern durch Soldaten einer britische Spezialeinheit. Die Kinder haben keine terroristischen oder gefährlichen Aktivitäten durchgeführt und waren an keiner extremistischen Aktion beteiligt. Sie haben nur zu Hause zu Abend gegessen. Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums sprach von „unbewiesenen Fälschungen“.

Zuvor wurde im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung der britischen Polizei mit dem Codenamen „Operation Northmoor“ eindeutig festgestellt, dass britische Geheimdienste Dokumente gefälscht haben, um die Verantwortung für die Morde an unbewaffneten Zivilisten der afghanische Armee in die Schuhe zu schieben. Die Ermittler haben Videoaufnahmen erhalten, die zeigen, wie unbewaffnete, afghanische Zivilisten vom britischen Militär erschossen wurden und nicht von ihren afghanischen Kollegen. Laut den Medien – wir haben die Artikel und Quellen, ich denke, Sie haben sie auch, denn diese Informationen wurden bereits im Jahr 2017 veröffentlicht – wollte das britische Verteidigungsministerium die Kriegsverbrechen vor der Presse verbergen, weil es glaubte, dass „die Veröffentlichung der Details der Untersuchung die nationale Sicherheit, das Vertrauen der Öffentlichkeit und die Zusammenarbeit mit Verbündeten schädigen kann.“ Schon dieser Satz allein reicht aus, um das Ausmaß und die Methoden der britischen Regierung zu verstehen, wie sie mit Daten und Fakten zu wichtigen internationalen Fragen, sowie vorsätzlich Falschinformationen arbeitet. Und wir haben wiederholt solche Provokationen erlebt, die vom offiziellen London vorbereitet wurden. Die während der polizeilichen Untersuchung gesammelten Beweise wurden ja von London selbst als „glaubwürdig und sehr ernst“ und als „eine drohende Katastrophe für die Regierung“ bezeichnet.

Bei diesen Untersuchungen geht es nur um das britische Militär, aber wenn wir die Situation aus einem breiteren Blickwinkel betrachten, wurden ähnliche Verbrechen auch von Vertretern anderer Staaten begangen. Insbesondere gab es Berichte über 17 afghanische Opfer, darunter den Tod von sieben Kindern, im Jahr 2014 – die Daten müssen noch überprüft werden – als Folge von Fahrlässigkeit des Neuseeländischen Militärs. Sie haben ein Minenfeld nicht ordnungsgemäß entfernt, als sie es nicht mehr gebraucht haben.

Es scheint, dass der Grund für diese Verbrechen die beim Militär verbreitete Sicht auf die lokale Bevölkerung war. Gerade so, als ob es nicht um die Menschen geht, für die die internationalen Streitkräfte dort eingesetzt wurden, um mit ihrer Operation im Land Stabilität und Sicherheit wieder herzustellen und den Terrorismus zu bekämpfen, sondern als wären das Menschen zweiter Klasse, deren Leben man für die eigenen politischen Ziele opfern kann. Die offen fortgesetzten Versuche, solche Tatsachen zu verschleiern, führen zu einem Gefühl der Straflosigkeit, gerade so, als sei alles straffrei möglich.

Wir verurteilen die Verbrechen gegen Zivilisten in Afghanistan auf das Schärfste und fordern die britischen und neuseeländischen Regierungen auf, die Ermittlungen zu Ende zu führen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen, anstatt diese Informationen zu verschleiern. Wir fordern auch, dass das Verantwortlichen der ausländischen Militärkontingente, die in Afghanistan stationiert sind, Maßnahmen treffen, um Verbrechen gegen Zivilisten in Zukunft zu verhindern. Wir sind davon überzeugt, dass es ohne Gerechtigkeit schwierig sein wird, einen Sieg im Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu erringen.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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