Mission „2-Prozent-Ziel“ der USA erfolgreich: Europa ist der am schnellsten wachsende Markt für US-Waffen

Die US-Rüstungsindustrie freut sich darüber, dass Europa nun zum größten und wichtigsten Markt für sie geworden ist. Washington hat sein Ziel erreicht: Die Europäer finanzieren ein gigantisches Konjunkturprogramm für die US-Rüstungsindustrie.

Wir konnten in den Medien in den letzten Jahren immer wieder davon lesen, dass die USA von den Europäern fordern, zwei Prozent des BIP für Rüstung auszugeben. Die Medien haben dies immer mit der „russischen Bedrohung“ begründet, anstatt mit der Tatsache, dass es dabei um nichts weiter geht, als um ein Konjunkturprogramm für die US-Rüstungslobby.

Washington hat sein Ziel schon erreicht, auch wenn die zwei Prozent vom BIP noch nicht erreicht wurden. Allein Deutschland gibt in diesem Jahr fünf Milliarden Euro zusätzlich für Waffen aus. Und Washington war bei der Umsetzung des Ziels auch keineswegs zurückhaltend. Es war sogar sehr deutlich, denn als die EU auf die Idee kam, die Mehrausgaben an die eigene Rüstungsindustrie zu geben und sogar einen Milliarden schweren Fond für die Förderung militärischer Forschung auflegte, da hat Washington umgehend mit Sanktionen gegen die EU gedroht, wenn US-Firmen dabei leer ausgehen. Die USA schreiben den Nato-„Partnern“ nicht nur vor, wie viel sie für Waffen ausgeben sollen, sondern auch, wem sie das Geld zu geben haben.

Die deutschen Medien haben diesen Zusammenhang diskret verschwiegen und stattdessen in einer großen Propagandakampagne angebliche Bedrohungen an die Wand gemalt. Sogar eigene Studien wurden in der EU herausgegeben, die aussagten, dass man ohne US-Hilfe am Ende sei. Die Medien haben das dankbar aufgegriffen und der Tenor in den Medien war: „Die USA sind unsere Freunde, die uns so selbstlos helfen, also müssen wir nun mehr bezahlen.“

Dass es ohne die imperialistische Politik der USA die „Bedrohungen“, vor denen wir nun Angst haben sollen, gar nicht geben würde, wurde dabei diskret verschwiegen. Die USA benehmen sich wie ein Imperium, das seinen europäischen Vasallen Anweisungen gibt. Es ist das gleiche Muster, das jeder geschichtlich interessierte Mensch schon beim römischen Reich beobachten konnte.

Die politischen Mittel der Imperien haben sich seit der Antike kaum verändert. Nur vermeiden die Medien heute den Begriff „Imperium“ und sprechen lieber von einer „Weltmacht“. Das hat den Vorteil, dass sich die Vasallen nicht als Vasallen fühlen, sondern als „Partner“. Partner, die von der Weltmacht bei Ungehorsam mit Strafe in Form von Sanktionen bedroht werden.

Während die Medien von der „russischen Bedrohung“ schreiben, hat Russland seine Verteidigungsausgaben seit 2016 von über 80 Milliarden auf unter 60 Milliarden in 2019, also um über 25%, gesenkt. Würden die deutschen Medien ihren Lesern mitteilen, dass Russlands Verteidigungsausgaben so massiv sinken, während sie gleichzeitig wegen der „wachsenden russischen Bedrohung“ immer mehr Geld für Verteidigung wollen, würde kein Leser, der beim Lesen auch gleichzeitig denken kann, sie noch ernst nehmen.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/150888/umfrage/militaerausgaben-von-russland-seit-2000/

Der Spiegel meldet heute jedoch überglücklich, dass die Ausgaben der Nato-Länder (ohne USA) von 2016 bis 2020 dagegen um 100 Milliarden steigen werden:

„Im Jahr 2019 werden die Nato-Partner erneut mehr Geld für die Verteidigung ausgeben. Die Verteidigungsausgaben der europäischen Bündnispartner und Kanadas werden nach ersten Schätzungen um 3,9 Prozent wachsen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Damit würden die Ausgaben bereits im fünften Jahr in Folge steigen. Nach Angaben Stoltenbergs wird sich die Summe der Mehrausgaben der Nato-Partner der USA von Anfang 2016 bis Ende 2020 auf deutlich mehr als 100 Milliarden Dollar belaufen.“

In dem ganzen Artikel findet der Leser jedoch kein Wort darüber, wer davon profitiert, nämlich US-Firmen und nicht etwa europäische Unternehmen. Diese Zusammenhänge stellt der Spiegel nicht her, wer die finden will, muss schon selbst suchen.

Und siehe da: Gestern erst hat der Spiegel berichtet, wie glücklich die US-Rüstungsindustrie über die Mehreinnahmen aus Europa ist. Über die Äußerungen der US-Rüstungsindustrie konnte man schon in der Einleitung lesen:

„Laut deren Managern ist Europa der am schnellsten wachsende Markt weltweit.“

Und im Artikel kannte die Begeisterung der US-Rüstungsmanager dann keine Grenzen mehr:

„“Es gibt in Europa einen großen Appetit auf Verteidigung insgesamt“, fasste Boeing-Manager Thomas Breckenridge die aktuelle Geschäftsentwicklung für den US-Konzern zusammen. Denn US-Rüstungsunternehmen registrieren eine kräftig steigende Nachfrage aus Europa. Führende Spitzenkräfte etwa von Lockheed Martin und Boeing berichteten auf der Luftfahrtmesse in Paris von regem Interesse an Kampffliegern, Raketenabwehrsystemen und anderen Waffen. Europa sei mittlerweile der am schnellsten wachsende Markt weltweit, sagte Rick Edwards, der das internationale Geschäft von Lockheed leitet.“

Zusammenfassend kann man den USA gratulieren: Sie haben ihre Rüstungsindustrie sehr erfolgreich unterstützt, indem sie zuerst selbst Gefahren für Europa geschaffen haben und auf dieser Basis dann mit einer jahrelangen, beispiellosen Propagandakampagne das Feld für steigende Rüstungsausgaben geebnet haben. Und die deutschen Medien waren dabei willige Unterstützer.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Man kann das wirklich nur als Irrsinn bezeichnen, was dort abläuft! Die Milliarden werden nur aus dem Fenster für sinnloses Zeug geworfen!

    Eigentlich wollte ich, Thomas, den heutigen Abend nutzen, um einerseits Werbung für dein Buch „Seht ihr, was ihr angerichtet habt“ machen, aber nun ist es schon wieder sehr spät geworden.
    Mir fehlten immer die richtigen Argumente, wenn behauptet wurde, die osteuropäischen Länder wären freiwillig in die NATO gegangen!
    In deinem Buch wird nun Wladimir Wladimirowitsch zitiert, wie jemand, dessen Namen und Land er nicht nennen wollte, aus dem Nähkästchen plauderte, wonach diesen Ländern erklärt wurde, wenn ihr in die EU wollt, müsst ihr vorher in die NATO! Und wenn sie dort drin sind, bestimmt der jeweilige US-Botschafter, wer Verteidigungsminister und wer Stabschef wird!

    Ich kriege inzwischen Adrenalinstöße, wenn die EU ioder die NATO mit Demokratie in Verbindung gebracht werden!

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