Mit mathematischer Sicherheit: Der große Crash wird kommen

Eine ziemlich unscheinbare Meldung im Spiegel zeigt auf, wo das Problem liegt. Durch das aktuelle System von Schulden und Zinseszins stehen die weltweiten Schulden bei 318% der Wirtschaftsleistung. Man muss kein Prophet oder Experte sein, um zu sehen, dass das nicht mehr rückzahlbar ist und dass es mindestens zu einem Crash, wenn nicht zu einem totalen Zusammenbruch führen muss.
 
Ich will das einmal an Beispielen aufzeigen. Die Verschuldung aller Firmen, Staaten und privaten Haushalte liegt also bei 318% ihrer Wirtschaftskraft. Was bedeutet das im Einzelnen?
 
Nehmen wir einen privaten Haushalt, der in Deutschland 40.000 Euro pro Jahr verdient. Davon gehen Steuern runter und es bleiben zum Beispiel 26.000 Euro übrig. Seine Schulden von 318% bedeuten aber, dass er 127.000 Euro Schulden hat. Das kostet an Zinsen und Tilgung im Schnitt wohl fast 10.000 pro Jahr, damit bleiben nur 16.000 zum Leben. Das ist nicht viel Geld für eine Familie. Und nun stellen wir uns vor, diese Familie macht trotzdem jedes Jahr neue Schulden. Welche Bank würde denen noch Geld geben? Und wie lange lässt sich das durchhalten? Was passiert bei einer Krise, also wenn jemand seine Arbeit verliert?
 
Sie würden jedem, der so lebt, sagen, dass er mit dem Feuer spielt und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er Privatinsolvenz anmelden kann.
 
Nehmen wir eine Firma als Beispiel, die eine Million Umsatz macht und eine Umsatzrendite von 10% hat, was schon viel ist. Diese Firma hat also 100.000 Gewinn pro Jahr, aber Schulden in Höhe von 3,18 Millionen, was selbst in einem günstigen Fall 250.000 an Zinsen und Tilgung pro Jahr kostet. Wie lange kann das gut gehen?
 
Und nun zu den Staaten: Als Griechenland 2011 pleite ging, war es mit ca. 130% seines BIP verschuldet, die Schulden weltweit liegen aber im Schnitt bei wie gesagt 318%. Griechenland stand im Vergleich noch richtig gut da, war aber in Wahrheit pleite.
 
Natürlich bedeuten weltweit 318% im Durchschnitt, dass es einigen besser geht. Aber einigen geht es eben auch noch schlechter, wobei ich mir kaum vorstellen kann, wie das aussehen soll. Und dieser Schuldenberg wächst sogar dann, wenn niemand neue Schulden macht und zwar Dank der Zinsen und Zinseszinsen. Ein Ausweg ist quasi unmöglich. Und das sieht man daran, dass die die Gesamtschulden der Welt bei 244 Billionen liegen und seit 2016 sogar um 12% gestiegen sind. Solange die Wirtschaft kräftig wächst, bleibt der Wert von 318% einigermaßen stabil, aber sobald es eine kleine Krise gibt, wird das komplett aus dem Ruder laufen. Und Krisen gehören nun einmal zu Wirtschaft dazu, es gab sie immer und wird sie immer geben.
 
Es gibt im bestehenden Wirtschafts- und Finanzsystem keinen Ausweg, die Schulden werden weiter wachsen und es wird früher oder später zu einer Pleitewelle kommen müssen, denn irgendwann wird es schlicht unbezahlbar. Und eine solche Pleitewelle wird, wenn sie beginnt, wie ein Sturm über die Erde ziehen, denn die ersten Pleiten werden dazu führen, dass Menschen arbeitslos und damit ebenfalls pleite sind. Firmen verlieren Geschäftspartner und Kunden, die kein Geld mehr haben und werden ebenfalls pleite gehen. In dem Augenblick, wo diese Welle beginnt, wird sie sich aus sich selbst heraus immer mehr verstärken.
 
Staaten haben einen Ausweg: Sie können ihre Währung abwerten, aber eine daraus folgende Mega-Inflation würde der Wirtschaft den Todesstoß versetzen und dazu führen, dass niemand mehr Geld haben will, sondern Ware. Man wird tauschen müssen, wenn der Bäcker kaum weiß, ob er von den heutigen Einnahmen morgen auch wieder die Zutaten kaufen kann, die er braucht, um morgen wieder Brot zu backen.
Unsere Großeltern kennen das noch aus der Nachkriegszeit, als das deutsche Geld wertlos war, der Schwarzmarkt blühte und die wahre Währung in Deutschland Zigaretten waren und nicht wertloses buntes Papier.
 
Ein solches Szenario ist fast unabwendbar, wie jeder mit einem bisschen mathematischen Verstand schnell versteht. Mehr noch: Es hätte eigentlich schon bei der Finanzkrise von 2008 eintreten müssen und es wurde nur verhindert, indem Zentralbanken und die Staaten mit gigantischen Summen eingegriffen haben. Und sie tun es noch heute. Monat für Monat pumpen die Zentralbanken Milliarden in die Märkte, um die Folgen der Krise von 2008 abzufedern. Sie ist also keineswegs vorbei, wie viele denken, sie wurde nur mit viel neu geschaffenen Geld verdeckt. Und übrigens mit neuen Schulden.
 
Aber wenn nun eine neue Krise kommt, ist dieses Mittel ausgeschöpft, die Zentralbanken können die Zinsen kaum weiter senken und ob noch mehr frisches Geld die Krise abfedern kann, ist fraglich. Die Mittel der Staaten und Zentralbanken zum Kampf gegen solche Krise sind wohl weitgehend erschöpft, zumindest habe ich noch von keinem Experten gehört, welche es noch geben könnte.
 
Diese Dramatik sehen aber nur Experten deutlich, der normale Leser wird den kleinen Artikel im Spiegel, der diese explosive Information enthält, wohl nicht einmal lesen.
 
So war es auch 2008: zuerst sprachen die Experten über die Probleme, es gab entsprechende Artikel in den Medien, solche wie diesen im Spiegel. Nur hat es niemanden interessiert. Aber trotzdem nahm die Zahl der überschuldeten amerikanischen Hausbesitzer zu. Und als immer mehr Häuser über Zwangsversteigerungen auf den Markt kamen, brachen die Immobilienpreise ein. Das bedeutete, dass auch Kunden, denen es noch gut ging, plötzlich in Häusern wohnten, die weniger wert waren, als die aufgenommene Hypothek. Und als die Banken neue Sicherheiten forderten, die die Leute nicht hatten, wurden ihnen die Kredite gekündigt und auch sie waren plötzlich hoch verschuldet, aber ohne Haus. Und so nahm die Krise aus sich selbst an Kraft zu.
 
So verlaufen Krisen, es ist immer das gleiche Muster. Die Frage ist also, wann uns die aktuellen 318% Schulden der Wirtschaftsleistung beginnen, um die Ohren zu fliegen. Nach einem gemächlichen Beginn, wird es – genau wie 2008 – an einem Morgen plötzlich ganz schnell gehen.
 
Niemand weiß, wann es passiert, nur dass es passiert, ist mathematisch sicher, solange das System aus Zins und Zinseszins dafür sorgt, dass die Schulden auf jeden Fall weiter wachsen.
 
Und noch eines ist sicher: Die Schulden des Einen sind das Vermögen eines anderen. Wenn Sie ein Haus kaufen und den Kredit nicht bezahlen können, dann gehört das Haus der Bank. Man darf also erwarten, dass bei einer solchen Krise die einen das verlieren, was sie auf Kredit gekauft haben und die anderen es bekommen. Es steht eine unglaubliche Umverteilung von Eigentum bevor, was bedeutet, dass es Profiteure einer solchen Entwicklung geben wird. Und wo Profiteure sind, das zeigt die Geschichte, da gibt es Leute, die die entsprechende Situation herbeiführen wollen.
 
Egal, ob unser Finanzsystem diese Krise überlebt oder ob danach ein neues Finanzsystem entsteht, das Eigentum wird neu verteilt sein.
 
Niemand weiß, wann das eintritt. Man weiß auch nicht, ob die Staaten und Banken noch einmal wie 2008 einen Weg finden, die ganz große Katastrophe zu verhindern, aber auf lange Sicht ist dieses System nicht zu retten.
 
Nachtrag: Ich habe diesen Beitrag bewusst einfach und für Laien verständlich geschrieben. Ich habe gerade einen Artikel von heute gefunden, der das gleiche Thema etwas spezifischer aufnimmt.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Bei der Betrachtung der Szenarien vermisse ich die Unterscheidung zwischen Systemen mit FIAT-Geld und solchen, bei denen dem Geld materielle Werte gegenüberstehen. Die Einen sagen, dass letzteres besser ist und andere sagen, dass es schlechter ist. Das sollte als Nebenthema durch die ganze Diskussion hindurch im Auge behalten werden.

    Auch unabhängig von akuten Krisen ist es klar, dass unser steinzeitlich anmutendes Geld- und Bewertungssystem so bald wie möglich an die aktuellen Lebensumstände der Menschen angepasst werden sollte. Extreme Häufung und extremer Mangel sind deutliche Fehler des aktuellen Systems.

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