Türkei kauft russisches Luftabwehrsystem – Washington stoppt Lieferung von F-35

Erdogan ist dem Westen schon lange ein Dorn im Auge und pünktlich zu den Kommunalwahlen am Sonntag gab die türkische Währung wieder nach. Nun erhöhen die USA den Druck weiter.

Erdogan hat die Wahlen zwar nicht verloren, wie die deutschen Medien gerne behaupten, aber er hat auch nicht klar gewonnen. Mit 44% wurde seine Partei wieder stärkste Kraft, jedoch in den großen Städten haben Kandidaten anderer Parteien gewonnen, während Erdogan in der ländlichen Türkei klar gewonnen hat.

Um dies klar zu sagen, ich bin kein Anhänger von Erdogan und seiner Politik. Mir geht es nur um objektive Berichterstattung, die die westlichen Medien bei diesem Thema vermissen lassen. Das ist insofern merkwürdig, weil es bei Erdogan genug berechtigte Kritik gibt. Man könnte also objektiv und vollständig berichten. Aber das wird nicht getan, weil dazu eben auch gehören würde, dass man sagen muss, dass die USA mit unfairen und völkerrechtswidrigen Mitteln versuchen, ihre politischen und wirtschaftlichen Ziele durchzusetzen. Und das würde den deutschen Medien nie so deutlich über die Lippen kommen.

Die türkische Wirtschaft, die noch Anfang 2018 als eine dynamischsten der Welt galt, mit starkem Wachstum und geringer Staatsverschuldung, wurde letztes Jahr von den Finanzmärkten angegriffen, was zu einer Wirtschaftskrise führte.

Ich möchte nicht alles zu den Konfliktpunkten zwischen Ankara und Washington wiederholen, die Hintergründe dazu finden Sie hier.

Einer der aktuellsten Streitpunkte zwischen der Türkei und den USA ist die türkische Absicht, das hochmoderne russische Flugabwehrsystem S-400 zu kaufen. Das gefällt den USA aus zwei Gründen nicht. Erstens wollen sie ihre eigenen Systeme verkaufen, es geht also ums Geld. Zweitens kämen mit dem S-400 zumindest für einige Zeit russische Ausbilder in die Türkei, die dann Daten über den Tarnkappen-Jet F-35 sammeln und mit diesen Daten dessen Tarnung ausschalten könnten.

Ich habe schon darüber berichtet, dass die USA nicht mehr viel Zeit haben, um noch effektiv zu reagieren, denn die S-400 soll im Sommer geliefert werden und im Oktober einsatzbereit sein. Die USA müssen also entweder Erdogan entmachten, um den Deal mit Russland noch zu stoppen oder ihre Lieferungen der F-35 stoppen. Diese Drohung steht schon seit dem letzten Jahr im Raum.

Die USA machen nun ihre Drohung wahr und haben verkündet, der Türkei weder die Jets noch auch nur Teile dafür zu liefern, solange die Türkei am Kauf der S-400 festhält. Sogar im Spiegel wurde darüber korrekt berichtet:

„Der Ankauf des Systems aus Russland ist seit Längerem ein Streitpunkt zwischen der Türkei und den USA. In einer Analyse des Magazins „The National Interest“ hieß es im Juli, eine große Sorge der Amerikaner sei die „Vermischung“ des russischen Produkts mit den amerikanischen Jets. Wenn die Türkei beides habe, könne sie testen, wie gut das Abwehrsystem gegen die Fähigkeiten der Jets abschneide – Daten, die Russland über die Türkei dann auch bekommen könnte.“

Was der Spiegel in diesem Zusammenhang in seinem Artikel nicht erwähnt ist, dass man in diesem Zusammenhang auch den Putschversuch gegen Erdogan und die Angriffe der Finanzmärkte gegen die Türkei sehen muss, denn diese Dinge wurden aus den USA gesteuert. Nur dann ergibt sich ein stimmiges Bild der Lage.

Die große Frage ist nun, ob die Türkei möglicherweise dann auch umsteigt und statt der F-35 die neue russische SU-57 bestellt. Aber das ist derzeit reine Spekulation, Meldungen dazu gibt es (noch) keine.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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