„Ukraine-Krise“: Was der Spiegel seinen Lesern über Joe Biden und seinen Sohn verschweigt

Es ist wirklich faszinierend, wie eindeutig und offen die deutschen Medien Partei ergreifen, anstatt objektiv und kritisch zu berichten, wie ich an einem einfachen Beispiel aufzeigen will.

Natürlich geht es in diesem Beispiel um den „Ukraine-Skandal“, der derzeit die Medien beherrscht. Ich will jetzt gar nicht auf die Hintergründe des Falls eingehen, es geht nur die Berichterstattung zu einem kleinen, aber wichtigen Aspekt.

Bei dem „Ukraine-Skandal“ geht es um die Frage, ob Joe Biden und sein Sohn in Korruption verwickelt sind. Und nun möchte ich nur die bekannten und unbestrittenen Fakten aufzählen:

  1. Joe Biden war Vizepräsident der USA und hat seinen Sohn, der keinerlei Regierungsamt hatte, regelmäßig auf dienstliche Reisen ins Ausland mitgenommen. (In Deutschland ist es schon ein Skandal, wenn der Ehepartner eines Ministers mit dem Dienstwagen zur Arbeit gebracht wird)
  2. Bekannt ist eine Reise nach Peking 2013 und während Papa Biden große Politik gemacht hat, hat Sohnemann Biden Anteile an einem chinesischen Investmentfond erhalten, für die er später etwas über 400.000 Dollar bezahlt hat.
  3. Papa Biden war unter Obama nach dem Maidan für die Ukraine zuständig und als die Reifen auf dem Maidan noch qualmten, hat Sohnemann Biden sofort einen mit 50.000 Dollar monatlich dotierten Nebenjob bei einem ukrainischen Gaskonzern bekommen. Sohnemann Hunter Biden kannte weder die Ukraine, noch hatte er Erfahrung im Gasgeschäft. Er war komplett unqualifiziert für den Job. Aber er war der Sohn des US-Vizepräsidenten, der gerade für die Ukraine zuständig war.

Das sind die Fakten.

Im Spiegel können wir dazu seit Tagen einen sich immer wiederholenden Satz lesen:

„Trump verdächtigt die Bidens ohne Belege, in Korruptionsvorgänge in der Ukraine wie in China verwickelt gewesen zu sein.“

Ohne Belege? Das macht der Spiegel geschickt, denn: Ja, es gibt für die „Korruptionsvorgänge“ noch keine Belege und das liegt daran, dass Papa Biden den Generalstaatsanwalt der Ukraine, der gegen den Gaskonzern ermittelt hat, gefeuert hat. Der neue Generalstaatsanwalt hat dann die Ermittlungen eingestellt. Daher kann es keine Belege geben, denn Papa Biden hat die Ermittlungen, die Belege hätten erbringen können, selbst abgewürgt.

Joe Biden hat die ukrainische Regierung erpresst: Wenn sie nicht sofort den Generalstaatsanwalt feuern, wird eine Milliarde US-Dollar an Hilfsgeldern nicht an die Ukraine ausbezahlt. Das hat Biden 2018 selbst ganz stolz öffentlich erzählt.

Joe Biden Admits to Getting Ukrainian Prosecutor who Investigated Son Fired

Und nun frage ich Sie: Wie würde der Spiegel berichten, wenn ein russischer Ministerpräsident seinen völlig unfähigen Sohn, der auch noch zeitweise Drogen- und Alkoholabhängig war, in leitende Stellungen bringen würde? Wir würden wochenlang Überschriften über Korruption und Vetternwirtschaft in Russland lesen.

Der „New Yorker“ hat in einem ausführlichen Artikel über die Bidens detailliert über die Eskapaden von Biden junior berichtet. Demnach war Hunter Biden, während er 50.000 Dollar pro Monat aus der Ukraine bekam, schwer alkoholabhängig und hat teilweise, bevor er das Haus verlassen hat, eine ganze Flasche Wodka getrunken.

Egal, ob einer beiden Bidens in der Ukraine mit den Korruptsfällen zu tun hatte oder nicht: Was wir hier sehen ist Vetternwirtschaft erster Güte, bei der Joe Biden seinem Sohn Positionen und Geld zuschanzt, die der nur bekommen hat, weil Papa Vizepräsident der USA war. Niemand hätte einen zu dem Zeitpunkt Drogen- und Alkoholabhängigen ohne jede relevante Berufserfahrung in den Vorstand eines Gaskonzerns geholt und ihm für´s Nichtstun 50.000 Dollar pro Monat bezahlt.

Im Spiegel kann man stattdessen über Trumps Verdacht und Vorwürfe, die Bidens seien in der Ukraine in illegale Geschäfte verstrickt, folgendes lesen:

„Trumps Verdacht gründet sich offenbar auf Gerüchte, Joe Biden habe als Vizepräsident die Absetzung eines früheren ukrainischen Generalstaatsanwalts betrieben, um seinen Sohn Hunter vor Korruptionsermittlungen zu schützen.“

Gerüchte? Biden selbst hat ganz stolz öffentlich erzählt, wie er den Generalstaatsanwalt, den „Hurensohn“ („Son of a bitch“), gefeuert hat. Aber der Spiegel schreibt von „Gerüchten„, Papa Biden habe „die Absetzung eines früheren ukrainischen Generalstaatsanwalts betrieben„. Da fühlt man sich als Spiegel-Leser doch gleich umfänglich informiert, oder nicht?

Mal ehrlich: Ist es nicht die Aufgabe einer Regierung, etwaige Missstände oder gar Korruptionsvorwürfe in einer Vorgängerregierung zu untersuchen? Wäre ich Biden und hätte ich eine weiße Westen, würde ich selbst eine Untersuchung fordern, um die (in einem solchen Falle) ungerechtfertigten Vorwürfe, die meinen Ruf beschädigen, aus der Welt zu schaffen.

Stattdessen zetert Joe Biden gegen die Ermittlungen. Darüber sollte man mal nachdenken.

Nach dem Maidan-Putsch in der Ukraine hat der Westen von der neuen Regierung gefordert, die Korruption in der alten Regierung zu untersuchen. Genau das fordert Trump gegen seine Vorgängerregierung. Was ist daran verwerflich? Zumal, wenn da nichts dran wäre, dann wäre Trump doch hinterher blamiert.

Stattdessen betreiben die Demokraten ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump. Das lässt tief blicken.

Aber der Spiegel-Leser erfährt von all dem natürlich nichts.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Kleine Ergänzung: Hunter Biden war nicht wirklich Konzernvorstand einer Gasfirma. Also jedenfalls nicht in administrativer oder gar operativer Funktion.

    Die „Burisma“ ist rechtlich gesehen eine zypriotische „Limited“. Also eine bessere Briefkastenfirma.

    https://zypern-limited-kaufen.de

    Also schlichte Steuerhinterziehung. Ob mittels Umgehung örtlicher Steuern, die man stattdessen in Zypern „zahlt“ oder mittels Lizenz/Patenbboxen, mti denen leicht Milionen ins Ausland verschoben werden können.

    Wer da „in Zypern“ im Vorstand einer „Limited“sitzt oder nicht, hat für das operative Geschäft fern der Insel (also zB. in der Ukraine) keine Bedeutung. Damit sind die Posten da reine Gefälligkeitsjobs, und die Personen darin erhalten ihre Gehälter als „Money for nothing“.

    Es handelt sich bei diesen „Vorständen“ nicht ohne Grund um Personen aus dem Westen, die gute Kontakte zu Finanzmärkten, Banken oder – siehe Hunter Biden – in die Politik haben. Im Grunde hat sich die Burisma mit Hunter Bidens „Job“ nur das Wohlwollen der US-Regierung erkauft. Korruption vom Feinsten!

  2. Eine Kolumne von Alice Bota (Die Zeit, 4.10.2019)

    „Nicht beachtet zu werden ist nicht schön, aber es gibt Schlimmeres, nämlich beachtet zu werden von Donald Trump. Man muss da nur die Ukrainer fragen. Neuerdings sind die Titelseiten amerikanischer Zeitungen voll mit der Ukraine, und auf CNN, Fox News, NBC tönt es: Ukraine! Ukraine! Ukraine!

    Toll!, möchte man rufen. Endlich kommt der gewöhnliche Amerikaner nicht mehr vorbei an diesem Land in Europa, das bemerkenswerte Literaten, eine reiche Kultur, eine lange (und bittere) Geschichte hat, 2014 einen korrupten Präsidenten aus dem Amt gejagt, 2019 einen anderen abgewählt hat und sich seit über fünf Jahren in einem Krieg mit Russland behauptet. Über all das wäre zu reden. Für Donald Trump gibt es allerdings nur einen Grund, sich mit der Ukraine zu befassen: seine Wiederwahl.

    Trump pflegt eine obsessive Beziehung zu der Ukraine, die allerdings wenig mit der Ukraine zu tun hat. Er benutzt das Land dafür, erstens sein Verhältnis mit Russland zu bereinigen, weshalb er absurderweise der Ukraine Einmischungen in den amerikanischen Wahlkampf vorwirft. Und zweitens will er mit seinen politischen Gegnern daheim abrechnen. Deshalb wiederholt Trump sein Mantra von der gefährlichen Korruption in der Ukraine. Nachdem Schokin 2016 auf ukrainischen und internationalen Druck hin entlassen wurde, übernahm Juri Luzenko, der ähnlich handelte wie sein Vorgänger. Als sich abzeichnete, dass bald ein neuer Präsident an die Macht käme, nährte Luzenko die Gerüchte, sein Vorgänger sei gefeuert worden, um Ermittlungen gegen Burisma zu verhindern. Nun jedoch behauptet er, es habe überhaupt keinen Grund gegeben, gegen Hunter Biden zu ermitteln. “

    Man hat mit den deutschen „Qualitätsmedien“ wirklich den Eindruck, im Irrenhaus zu sein! Der gleiche Schwachsinn wie im Spiegel! Die Ukraine behauptet sich im Krieg gegen Russland! Wie kann man denn nur solchen Unsinn schreiben? Ansonsten die gleichen Hirngespinste wie im Spiegel über Shokin und Luzenko!
    Auf „internationalen und ukrainischen Druck hin wurde Shokin entlassen“! Ja, ist korrekt! Biden hat von der „internationalen“ Seite Druck gemacht und Poroschenko hat diesen Druck weitergereicht!
    Es ist unglaublich, mit was für Methoden diese Systemmedien die Öffentlichkeit zu manipulieren versuchen!
    Auf meine Kommentare verzichtet die Zeit übrigens! Meine Kommentarfunktion wurde gesperrt!

    1. Zitat: „Auf meine Kommentare verzichtet die Zeit übrigens! Meine Kommentarfunktion wurde gesperrt!“

      Das liegt an Deinem gesunden Rechts- und Wahrheitsempfinden. Das ist wie Weihwasser für den Teufel. 😉

    2. Unfaßbar!

      Man möchte sich vor Vergnügen einpieseln…. ja, wenn es nicht so schlimm wäre. Denn diese Lügen werden ja von einer großen Öffentlichkeit als „Wahrheit“ wahrgenommen – einfach weil eine differenzierte, alternative Sicht auf diese Vorgänge in den großen Medien komplett ausbleibt. Damit aber entsteht eine Stimmung, die ernste Konsequenzen zur Folge hat. Es geht ja schließlich nicht um Rangeleien in einem Kleingartenverband….

  3. Hm jaaaa, was wird verschwiegen? Man verliert langsam den Überblick bei solch lückenhafter Qualitätsmedienberichtserstattung. 🙂

    https://www.politico.com/magazine/story/2019/08/02/joe-biden-investigation-hunter-brother-hedge-fund-money-2020-campaign-227407

    Eine sehr übersichtliche Zusammenfassung. Nach der Durchsicht muss ich sagen das Herr Biden schon mit der Familie reichlich bestraft ist. Was für Schleimspur Rutscher.

    „Was fängt jetzt der ukrainische Oligarch Zlochevsky mit dem smarten Yale-Boy Hunter Biden an, den er im Mai 2014 als “Berater” für – nach Medienberichten – bis zu 50 000 US-Dollar monatlich anstellt? Nachdem klar wurde, welchen außenpolitischen Notwendigkeit sich die ukrainischen Monopolkapitalisten nach dem Fall Janukowytschs anzudienen hatten, kommt es bei Burisma zu einer Einstellungsoffensive. Führungspositionen des Konzerns werden mit gut vernetzten US-Amerikanern gefüllt. Schon 2013 war der Investmentbanker Alan Apter (zuvor Tätigkeiten bei so ziemlich allen Finanzkriminellen mit Reputation: Merrill Lynch, Renaissance Capital, Morgan Stanley) zum Chairman of the Board bei Burisma geworden. David Leiter und Devon Archer, zwei Mitarbeiter des früheren US-Außenministers John Kerry, fanden Anfang 2014 Weg zu Zlochevskys dubiosem Unternehmen. Und 2016 nahm auch Joseph Cofer Black, der unter der Bush-Administration zwischen 1999 bis 2002 Direktor des CIA Counterterrorist Center war, eine Tätigkeit bei dem ukrainischen Öl- und Gasunternemen auf.“

    https://lowerclassmag.com/2019/09/30/die-hunter-biden-story-ukrainische-oligarchen-us-amerikanische-berater-und-joschka-fischer-als-gruener-sidekick/

    „Westbindung mit Rendite

    Zur neuen Orientierung auf Brüssel und Washington gehört die Einbindung in diverse Institutionen des freien Westens: Das Atlantic Council wird von Burisma als Partner angegeben, genauso die Amicus Europae Fundation des polnischen Expräsidenten Aleksander Kwaśniewski, der im Übrigen selbst bei Burisma angestellt ist. Zusammen mit der Prince Albert II of Monaco Foundation veranstaltet Zlochevskys Konzern das “Jährliche Internationale Forum für Energiesicherheit”, dem – tatata, Auftritt Grüne-Kellerleiche – zumindest zugute gehalten werden muss, auch Joschka Fischers unerbittlich luxuriösen Lebensstil gefördert zu haben. Denn 2016 durfte sich auch der zum Konzernlobbyisten gewandelte frühere Jugoslawien-Bomber auf dem Forum als Key-Speaker verdingen – zusammen übrigens mit Hunter Biden, der als “unabhäniger Direktor bei Burisma” angepriesen wird, sowie dem früheren US-Vize-Energieminister (1999–2001), TJ Glauthier.“

    https://antac.org.ua/en/investigations/flourishing-businesses-of-mykola-zlochevskyi/

  4. Sicherlich benutzt Trump die Ukraine für seine Wiederwahl, aber werden alle Tatsachen verdreht, Trump ist kein Engel, aber das ist eine Hexenjagd.
    Die Vorgänger Regierungen haben 5 Milliarden US-Dollar in den Umsturz gesteckt. Leute die auf den Dächern in Kiew waren und unschuldige Menschen hingerichtet haben, all das haben die US-Regierungen auf dem Gewissen. Der Joe Biden, Poroschenko und diese ganze Clique gehören in ein Arbeitslager, in dem sie nur Wasser und Brot bekommen, schlafen auf primitiven Holzbrettern, das wäre eine gerechte Strafe. Diese ganze EU samt US sind alle korrupt und die stecken bis über die Halskrause im Sumpf. Von all den Geldern die aus Deutschland , USA und EU geflossen sind, davon kein Ukrainer/in was an Nutzen gehabt.

    Ich war eigentlich für die EU, aber wenn ich das alles sehe, dann höre ich meine Mutter sagen: Der Völkerbund hat nicht funktioniert und die EU wird es auch nicht. Diese gesagten Worte liegen gut 50 Jahre zurück, mir ganz komisch wenn ich daran denke.

    1. Mit den 5 Milliarden sollte man vorsichtig sein. Allzu oft liest man, daß die USA mit dieser Summe den Putsch 2014 unterstützt hätten. Damit läuft man den Transatlantikern aber ins offene Messer, denn diese Summe verteilte sich tatsächlich auf sehr viele Jahre, und begonnen hatte das schon in den 90ern.

      Dennoch sollte man das wissen, denn es bestätigt ein Prinzip der US-Einmischung in andere Länder, wenn sie dort „den Aufbau demokratischer Stukturen fördern“. Und vor dem Putsch 2104 gab es ja schon eine der vielen „Farbrevolutionen“ in der Ukraine – die „Orangene Revolution“ 2004:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Orange_Revolution

      Und auch damals schon ging es darum, den Einfluß Russlands zurückzudrängen und den der USA zu stärken. Am Ende „gewann“ der westliche Kandidat, Juschtschenko, die wiederholten Stichwahlen (gegen Janukowitsch) und wurde Präsident – mit Julia Timoschenko als Ministerpräsidentin. Später „zerstitt“ man sich…

      Interessante Beobachtung am Rande – just zu dieser Zeit, als hier enorm positiv über die „Orangene Revolution“, nun ja, „berichtet“ wurde, änderte die CDU ihren Auftritt, und führte die seitdem mitgeschleifte Farbe Orange in ihre Präsentationen, Parteilogos etc. ein.
      Das KANN Zufall sein…. 😉

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