„Ukraine-Skandal“: Das russische Fernsehen über die Geschäfte von Joe Bidens Sohn in der Ukraine

In der Sendung „Nachrichten der Woche“ hat das russische Fernsehen über die Geschäfte und Verstrickungen der Familie Biden in der Ukraine und die damit verbundenen Korruptionsskandale berichtet. Ein solcher Bericht wäre im deutschen Fernsehen undenkbar.

Das russische Fernsehen hat über die bekannten, aber von westlichen Medien verheimlichten Verwicklungen von Joe und Hunter Biden in die Ukraine berichtet. Diese Dinge sind längst bekannt, ich selbst habe darüber schon vor längerer Zeit berichtet. Die Medien in Deutschland verheimlichen diese Hintergründe jedoch, denn sie könnten erklären, warum und nach welchen Informationen Trump in der Ukraine sucht. Da diese Dinge sowohl in Russland, als auch in der Ukraine allgemein bekannt sind, würde es auch erklären, warum Trump gar keinen Druck auf Selensky ausüben musste. Selensky hat ein eigenes, innenpolitisches Interesse, diese Dinge, in die die vorherige ukrainische Regierung unter Poroschenko verwickelt war, aufzuklären.

Da es interessant ist, wie in Russland über diese Sache berichtet wird, habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Details über die Aktivitäten der Familie Biden in der Ukraine. Der Ältere ist Joseph, Trumps Hauptrivale bei den US-Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr. Deshalb sind ihre ukrainischen Interessen so kitzelig für die Familie. Wir erinnern uns: Selensky hat Trump versprochen, die unter Poroschenko geschlossene Untersuchung in der Sache wieder aufzunehmen.

Biden hat es selbst zugegeben, hat die Erpressung gestanden. Im Januar 2018 prahlte Joseph Biden öffentlich damit, wie er Poroschenko unter Druck gesetzt hat, den Generalstaatsanwalt Schokin binnen sechs Stunden zu feuern.

„Ich sagte, Ihr bekommt die Milliarde Dollar nicht. Ich gehe Euch sechs Stunden und wenn der Staatsanwalt nicht gefeuert wird, werdet Ihr das Geld nicht bekommen. Und dieser Hurensohn wurde gefeuert“ sagte Biden.

Joe Biden Admits to Getting Ukrainian Prosecutor who Investigated Son Fired

Seine Enthüllungen sorgten im Publikum nur für zustimmendes Gelächter. Doch diese Detektivgeschichte provozierte von Anfang an Ermittlungen.

Der amerikanische Kurator Biden wurde in Kiew immer als lieber Gast begrüßt: am Flugzeug der rote Teppiche und der traditionelle Laib Brot von Mädchen in ukrainischen Trachten. Bei einem Treffen mit der politischen Elite saß Poroschenko an der Seite und Biden – anstelle von Poroschenko – am Kopfende des Tisches. Es war immer klar, wer der Herr im Hause ist.

„Ihr müsst den Krebs bekämpfen, die grassierende Korruption in eurer Gesellschaft“ sagte Biden.

Biden mag den Vergleich mit dem Krebstumor so sehr, dass er ihn in jeder Rede wiederholt hat. Die Ukraine ist unheilbar krank. Aber die Vereinigten Staaten werden sie sicher heilen.

„Ich sage Menschen aus anderen Ländern nie, was sie tun sollen. Aber man kann keine Demokratie auf dieser Welt finden, in der der Krebs der Korruption so weit verbreitet ist“ sagte Biden.

Seine Rede im Parlament zog sich in die Länge. Sie wurde immer wieder von Applaus unterbrochen.

„Als er Washingtons Kurator in der Ukraine war, verhielt er sich nicht wie eine Person, die ihr Land vertrat, er trat wie der Vertreter einer Kolonialmacht in der Kolonie auf. Und die Rolle der Kolonie spielte leider mein Land.“ sagte der Abgeordnete Viktor Medvedtschuk.

Bidens Familie kam unmittelbar nach dem Maidan in die Ukraine. Im Mai 2014 bekam der Sohn des amerikanischen Vizepräsidenten Hunter einen Job bei dem privaten Öl- und Gasunternehmen „Burisma“. Er leitete den juristischen Bereich. Neben Hunter Biden waren Devon Archer, ein enger Freund von John Kerrys Stiefsohn, und der ehemalige polnische Präsident Alexander Kwasniewski, ein glühender Befürworter der europäischen Integration der Ukraine, im Aufsichtsrat. Die Holding gehörte Nikolai Slotschevsky, einem ehemaligen Umweltminister der Ukraine.

Nach der Maidan-Revolution begannen die Probleme für Slotschevsky. Die neue Regierung eröffnete Strafverfahren gegen die alte Mannschaft. Der Besitzer von Burisma gab der Burisma als Umweltminister Gasfelder umsonst und erteilte sich Lizenzen für Fracking. Um nicht strafrechtlich verfolgt zu werden, suchte er dringend Gönner in den Vereinigten Staaten.

„Wahre Korruption, in großem Maßstab, findet sich in Amerika. Und korrupte Ukrainer sind nur Helfer für ihre Gönner aus Übersee. Burisma ist ein Unternehmen, das pures Geld aus dem Boden pumpt. Sie haben daher mehrere Westler in den Aufsichtsrat geholt, um ihre Methoden zu decken“ sagte Iskander Hisakhov, Chefredakteur der Online-Publikation „Ukraine“.

„Burisma“ war damals nicht das größte Privatunternehmen, aber sehr vielversprechend. In Bezug auf die Anzahl der Förderlizenzen lag sie vor ihren Wettbewerbern. Die arbeiten an Lagerstätten im Osten, in der Region Charkiw, und im Westen, in Ivano-Frankovsky, Lwiw und Tschernowitskaja.

„Diese Gasvorkommen, sie sind klein in der Ukraine, aber sie füttern eine gewisse Anzahl von Menschen. Sie sind alle extrem illegal, extrem undurchsichtig, aber sie füttern viele der mächtigen Leute der Ukraine“ sagte Iskander Hisakhov.

Rudy Giuliani – Donald Trumps persönlicher Anwalt – führt seine eigenen Ermittlungen durch und untersucht selbst die Rolle, die Hunter Biden mit Unterstützung seines Vaters im Gasgeschäft der Ukraine gespielt hat, weil in Kiew die Strafverfahren gegen „Burisma“ eingestellt worden sind.

„Unter der Obama-Administration erhielt Bidens Sohn, ein völlig inkompetenter Mann, 5-6 Millionen Dollar, worauf er in den Aufsichtsrat des korruptesten ukrainischen Unternehmens eintrat. Mir liegen Dokumente vor, die die Überweisung von 3 Millionen Dollar an Herrn Bidens Sohn bestätigen. Ich habe alle Fakten: Daten, den Weg des Geldes von der Ukraine über Lettland und dann nach Zypern“ sagte Giuliani.

Als derselbe Joe Biden von der ukrainischen Regierung forderte, den Kampf gegen die Korruption zu beginnen, griff Generalstaatsanwalt Viktor Schokin den Fall Slotschevsky auf. Und als er das dem Büro des amerikanischen Botschafters Pyatt berichtete, erklärte er unverblümt: Er, Schokin, sei bereit, den Besitzer von „Burisma“ unter Druck zu setzen. Dieses Gespräch fand Ende 2015 statt. Nachdem Biden davon erfahren hatte, flog er überstürzt nach Kiew und forderte Poroschenko auf, Schokin zu feuern.

„Präsident Poroschenko sagte mir, dass Biden verlangt, dass ich abgesetzt werde. Ich fragte ihn, unter welchem Vorwand ich abgesetzt werden soll. Ich schreibe ein Rücktrittsgesuch, kein Problem. Ich war von Anfang bereit, ein Rücktrittsgesuch zu schreiben. Bei mir gibt es keine Korruption, nichts. Wie kann man erklären, dass ich abgesetzt werde?“ fragte Viktor Schokin.

Aber Poroschenko hatte es nicht eilig, der Anordnung nachzukommen. Erstens war Schokin sein Kumpel. Zweitens hatte er schon als stellvertretender Staatsanwalt die Geschäfte des „Schokoladen-Tycoons“ Poroschenko gedeckt. Poroschenko mahnte unter Freunden an, die Ermittlungen gegen „Burisma“ sollten beendet werden. Aber Schokin hörte nicht zu. Und Biden drängte weiter.

Der amerikanische Kurator war am Ende zufrieden. Obwohl die Entlassung des Generalstaatsanwalts Monate, anstatt sechs Stunden gedauert hat, wie Biden prahlte, wurde der Fall Burisma eingestellt.

„Amerika erlaubt den Regierungen eine solche Korruption in der Dritten Welt bei seinen Vasallen, den untergeordneten Staaten. In den Ländern, die aus amerikanischer Sicht bereits ihre Trophäen sind, kann man alles tun, jede Form von Korruption“ sagte Vladimir Kornilov, politischer Analyst bei Russia Today.

Schokin sagt nun gegen Hunter Biden aus und versucht, als Generalstaatsanwalt wieder eingesetzt zu werden. Burisma produziert weiterhin Fracking-Gas, obwohl der amerikanische Mäzen bereits seinen Einfluss verloren hat. Hunter verließ Burisma Anfang des Jahres von sich aus.

Ende der Übersetzung


Wenn Sie sich für die Ukraine nach dem Maidan und für die Ereignisse des Jahres 2014 interessieren, als der Maidan stattfand, als die Krim zu Russland wechselte und als der Bürgerkrieg losgetreten wurde, sollten Sie sich die Beschreibung zu meinem Buch einmal ansehen, in dem ich diese Ereignisse detailliert auf ca. 670 Seiten genau beschreibe. Auch über Hunter Biden und seine fragwürdige Einsetzung in den Aufsichtsrat von Burisma habe ich in dem Buch schon vor langer Zeit berichtet. In den Ereignissen von 2014 liegt der Grund, warum wir heute wieder von einem neuen Kalten Krieg sprechen. Obwohl es um das Jahr 2014 geht, sind diese Ereignisse als Grund für die heutige politische Situation also hochaktuell, denn wer die heutige Situation verstehen will, muss ihre Ursachen kennen.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. In irgendeiner Meldung eines deutschen Käseblattes habe ich dazu heute gelesen, dass „sein Umfeld“ Trump gewarnt habe, in dieser Geschichte nachzubohren! In den russischen Medien erfahren wir natürlich wieder Details, die die deutschen „Qualitätsmedien“ der Öffentlichkeit vorenthalten! Warum liegt auf der Hand! Damit das Bild von der sauberen „US-Demokratie“ und dem „Rechtsstaat“ USA weiter hochgehalten werden kann, obwohl die USA in der Rangliste der kriminellen Staaten wohl mit Abstand an erster Stelle stehen!

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