Und wieder: Der Spiegel lenkt von Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan ab und verharmlost sie

Wieder einmal gibt es Zahlen zu den Kriegsopfern in Afghanistan und wieder versucht der Spiegel zu vertuschen, dass es die USA sind, die für hunderte tote Zivilisten in kurzer Zeit verantwortlich sind.

Schon Anfang August habe ich über einen ähnlichen Fall berichtet. Damals hatte die UNO Zahlen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die USA mit ihren Luftangriffen mehr Zivilisten in Afghanistan umbringen, als die bösen Taliban. Auch damals nannte der Spiegel das Problem nicht beim Namen und sprach in der Überschrift von „der afghanischen Regierung und ihren Verbündeten“, anstatt die USA beim Namen zu nennen.

Das gleiche Spiel hat sich am Donnerstag wiederholt. Dieses Mal lautet die Überschrift im Spiegel: „Human Rights Watch – Menschenrechtler werfen afghanischen Sondereinheiten Kriegsverbrechen vor“ und wieder werden die USA dabei in der Überschrift nicht erwähnt.

Dass in Wirklichkeit die USA die volle Verantwortung für die Kriegsverbrechen tragen, kann man erst erkennen, wenn man den Artikel aufmerksam liest. Er beginnt so:

„Afghanische Einheiten, die vom US-Geheimdienst CIA unterstützt werden, haben der Organisation Human Rights Watch (HRW) zufolge schwere Menschenrechtsverletzungen begangen. Diese Einheiten hätten bei Operationen unrechtmäßig Zivilisten getötet, Festgenommene verschwinden lassen oder etwa Kliniken angegriffen, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation.“

Es sind demnach die Afghanen, die für die Kriegsverbrechen verantwortlich sind. Die CIA unterstützt sie nur. Die CIA kann also eigentlich gar nichts dafür, denkt sich der Leser.

Erst später kann man lesen:

„Die Einheiten gehörten nominell dem afghanischen Geheimdienst NDS an, sie fielen aber weder unter dessen normale Befehlskette noch unter US-amerikanische Befehlsketten, heißt es in dem Bericht. Ihre Mitglieder würden größtenteils von der CIA angeworben, geschult, ausgerüstet und beaufsichtigt.“

Das ist schon näher an der Wahrheit. Es ist also die CIA verantwortlich und nicht die Afghanen. Die CIA rekrutiert die Täter, bildet sie aus und führt sie. Die CIA lässt andere auf ihren Befehl die Drecksarbeit machen. Und der Spiegel nennt das nicht beim Namen, sondern versteckt es hinter solchen umständlich formulierten Absätzen, anstatt die Sache in einem einfachen Satz beim Namen zu nennen.

Den UNO-Bericht, über den der Spiegel Anfang August berichtet hatte, erwähnt der Spiegel heute in dem Zusammenhang lieber nicht. Stattdessen kann man über US-Luftangriffe folgendes lesen:

„Auch die Zahl der US-Luftschläge in dem Land nahm zuletzt zu und war im September so hoch wie noch nie seit 2013. Das geht aus einem Bericht des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) hervor. Demnach haben Piloten der US-Luftwaffe in dem Land im September 948 Geschosse abgefeuert. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2013 waren es noch nie so viele innerhalb eines Monats. Die Geschosse sind zumeist Raketen.“

Kein Wort hier über die zivilen Opfer, über die die UNO berichtet hat. Dass es überhaupt zivile Opfer dabei gibt, dazu kommt der Spiegel erst zum Ende des Artikels und formuliert verschämt:

„Insgesamt wurden von Januar bis September Statistiken der US-Luftwaffe zufolge 5431 Geschosse abgefeuert. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Luftschläge in Afghanistan ist seit 2015 gestiegen, ab 2017 massiv. Die Befugnisse für Luftschläge waren sukzessive erweitert worden. Die Zahl der zivilen Opfer durch die US-Luftschläge ist stark angestiegen.“

Man könnte die Zahlen der von den USA dabei ermordeten Zivilisten ja nennen, schließlich hat der Spiegel Anfang August über den UNO-Bericht geschrieben, da standen sie drin. Aber anscheinend will der Spiegel seinem Leser nicht allzu viel Negatives über das Vorgehen der USA in Afghanistan zumuten. Zu wiederholen, dass die USA dort mehr Zivilisten töten, als die Taliban, passt nicht ins Bild. Was würde wohl im Spiegel stehen, wenn die Russen in Syrien mehr Zivilisten töten würden, als der IS? Ob der Spiegel dann auch so verschämt berichten würde? Wohl kaum, es wäre von „Massakern unter der Zivilbevölkerung“ und ähnlichem die Rede. Das ist keine Unterstellung von mir, das kann man leicht feststellen, wenn man die Spiegel-Artikel zu Kriegstoten durch die USA und durch Russland vergleicht, wie ich es hier getan habe.

Der Spiegel-Leser soll den Eindruck bekommen, dass Russland ganz böse ist und massenhaft Zivilisten massakriert. Dabei sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Die USA töten unvergleichlich mehr Zivilisten, als die Russen.

Der Spiegel beendet seinen Artikel mit folgender Information:

„In dem vierteljährlich erscheinenden Sigar-Bericht wurden in der Regel auch wichtige weitere Kennzahlen zum Afghanistankonflikt veröffentlicht. Allerdings werden viele mittlerweile zurückgehalten. So wurde etwa die absolute Zahl der im Konflikt getöteten oder verwundeten afghanischen Sicherheitskräfte als geheim eingestuft. (…) Daten darüber, ob die Regierung oder die Taliban einen Bezirk kontrollieren, werden seit Jahresbeginn nicht mehr erhoben.“

Die Opferzahlen steigen also, das bestätigen nicht nur die UNO und andere Organisationen, auch die USA bestätigen es indirekt. Welchen Grund hätten sie sonst, die Zahlen nun plötzlich geheim zu halten? Und da inzwischen bekannt ist, das die USA mehr Zivilisten in Afghanistan töten, als die Taliban, muss man es so verstehen, dass die USA diese Fakten in Zukunft verheimlichen wollen, indem man erstens keine Zahlen mehr veröffentlicht und zweitens auch nicht berichtet, wer welche Region beherrscht. Aus dieser Information könnte man ja zumindest grobe Informationen darüber herleiten, wer für die Toten in welcher Region verantwortlich ist.

Die USA können froh sein, dass sie so treue Medien, wie den Spiegel haben. Der Spiegel lenkt von der Verantwortung der USA ab und dort, wo er sie zumindest verklausuliert und verschämt doch erwähnt, fehlen kritische Anmerkungen oder gar Fragen. Das nennt sich in Deutschland übrigens selbst „Qualitätsjournalismus“.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

3 Antworten

  1. „Die USA können froh sein, dass sie so treue Medien, wie den Spiegel haben. “

    Treue Medien? Eher richtig ist, wie wir ja alle wissen, dass unsere Mainstream-Medien und Öffentlich-Rechtliche Anstalten zu Wurmfortsätzen der PR-Industrie verkommen sind.

    „Lügenpresse“ ist aus einem einzigen, aber schlagenden Grund völlig treffend und richtig: die Medien – und die ÖR – belügen uns über deren tatsächlichen Arbeit und Auftrag, und der ist: einseitig, antidemokratisch, antipluralistisch, staatstragend, autoritäts- und systemstützend, US- und IL-hörig, prokapitalistisch, proglobalistisch, einlullend antiaufklärerisch zu berichten.

    Es gibt keine offensichtlichere Lüge wie die, dass Hauptmedien und ÖR unbeeinflusst und neutral über Fakten berichten würden.

    Medienmitarbeiter und Mitarbeiter der ÖR sind willfährige Gehilfen zur Durchsetzung einzig und allein der Interessen der Profiteure. Und das gilt leider heute nicht nur genau so für die TAZ oder den Freitag, sondern auch Telepolis und immer mehr andere. Weiches Wasser höhlt den Stein –

    aber kontinuierlich und konsequent eingesetzte Geldmittel höhlt noch viel mehr!

    Wir (im Westen) sind in den Händen einiger weniger Milliardäre – und deren Büttelheerscharen.

    PS: Lese gerade Edward Snowden, „Permanent Record“, müsste Pflichtlektüre an demokratischen Schulen sein – wenn es denn so etwas irgendwo gäbe.

  2. Ist doch völlig klar das,der Staats-Spiegel vertuscht und verschweigt!
    Werden doch vor Ära Trump solche Kriegsverbrecher wie Bush,Clinton Obama die in Deutschschland Ehrenwerte sind,auf Steuerzahlerkosten gefeiert und verköstigt.Zudem gilt es die angeblichen Kriegsverbrechen des Deutschen Nachkriegsvolkes Aufrecht zu halten damit der Rubel für die nächsten 100 Jahre weiterhin rollt,dass Deutsche Nachkriegs- Volk zu Tyrannisieren,am besten abzuschaffen und bis dahin klein zu halten.

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