US-Hysterie: Putin macht bei Podiumsdiskussion einen Scherz – In den USA reagiert die Behörde für Cybersicherheit

Die Hysterie über Wahleinmischungen hat in den USA längst ein psychotisches Niveau erreicht. Heute wurde dort sogar ein Scherz von Putin mit entsetztem Ernst kommentiert.

In Moskau findet derzeit die „Russian Energy Week“, eine große, internationale Konferenz über alles rund um die Zukunft der Energieversorgung statt. Präsident Putin hat an der heutigen Podiumsdiskussion teilgenommen. Ich werde darüber noch ausführlich schreiben und auch viel übersetzen, aber eine Aussage, über die ich noch detailliert schreiben werde, nehme ich vorweg.

Mit den kompletten Übersetzungen muss ich warten, bis das komplette Gesprächsprotokoll der Diskussion online ist, was sicher bis Donnerstag dauern wird, weil irgendwo derzeit Leute sitzen, die alles Gesagte abtippen müssen. Diese Arbeit dauert eben einige Stunden und bis dahin werden die fertigen Abschnitte Stück für Stück veröffentlicht.

Aber ich habe die Diskussion live im Fernsehen verfolgt und es gab einige interessante Aussagen Putins, so wurde er zum Beispiel nach seiner Meinung über Greta gefragt, was ich ebenfalls schon im Vorwege übersetzt habe. Gleich mehrere Fragen des amerikanischen Journalisten Keir Simmons von MSNBC, der die Diskussion moderiert hat, betrafen die Legende von der russischen Einmischung in die US-Wahlen und den aktuellen „Ukraine-Skandal„. Die Fragen und Antworten werde ich in den nächsten Tagen komplett übersetzen und veröffentlichen.

Aber einen Ausschnitt kann und will ich Ihnen schon jetzt nicht vorenthalten, weil ein Scherz von Putin in den USA bereits Wellen geschlagen hat.

Der Moderator fragte, ob Russland sich „erneut“ in die US-Wahlen einmischen werde. Da das nicht die erste Frage zu dem leidigen Thema war, reagierte Putin leicht genervt und begann seine Antwort mit einem Scherz und flüsterte:

„Ich verrate Ihnen ein Geheimnis, aber sagen Sie es nicht weiter: Wir werden das ganz sicher tun, damit Ihr noch mehr Spaß habt.“

Danach antwortete Putin dann wieder ernsthaft, dass an all den Geschichten nichts dran ist, dass schon die Frage des Journalisten nach der „erneuten Einmischung“ Unsinn sei, nachdem der Mueller-Bericht gezeigt hat, dass es die russische Wahleinmischung gar nicht gegeben hat. Und so weiter.

Aber in den USA wurde der Scherz ernst genommen. Jeff Selding, Korrespondent für Sicherheitsfragen des staatlichen US-Auslandssenders Voice of America, hat getweetet:

„Reaktion von @CISAgov (US-Cybersicherheitsbehörde) auf die Aussage von Russlands Präsident Putin, sich in die Wahlen 2020 einzumischen: „Ja, das werden wir definitiv tun … aber sagen Sie es niemandem“
„Wir haben alle Instrumente, damit unsere Regierung das abwehren kann“ sagt @CISAManfra (Jeanette Manfra von der Cybersicherheitsbehörde) zu Voice of America“

Man kann sich in der Tat kaum vorstellen, was in den USA für eine Hysterie herrschen muss, wenn so ein offensichtlicher Scherz dort von einem „Korrespondenten für Sicherheitsfragen“ (der Mann scheint hochkompetent zu sein) ernst genommen wird und er sofort bei der Behörde für Cybersicherheit eine Stellungnahme anfordert.

Mal abwarten, ob wir morgen in einem deutschen „Qualitätsmedium“ die Schlagzeile „Putin kündigt Einmischung in US-Wahlen 2020 an!“ lesen.

Nachtrag: MSNBC hat inzwischen ein Video darüber veröffentlicht, wo deutlich gemacht wird, dass es ein Scherz war und wo die Stelle der Diskussion auch gezeigt wird.

Putin Makes Joke About Russia Gearing Up To Interfere In The 2020 Election | Hallie Jackson | MSNBC

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. „Putin kündigt Einmischung in US-Wahlen 2020 an!“ — Das wird Adam Schiff sagen, dann werden die Qualitätsmedien ihn zitieren. Und Schiff wird dann sagen, dass er russische Quellen hat, die ihm Naktfotos von Trump in Moskau zeigten. Die Fotos wurden, wird Schiff sagen, von John Brennan aus der Ukraine geschmuggelt. Danach wird John Brennan mehr aus seinem Gerüchte-Blasorchester ins Feld schicken. Dann wird die Bundesregierung die Zusammenarbeit mit der NATO aufs Eis legen so lange Trump Präsident ist, und wenn ein Amtsenthebungsverfahren wirklich eingeleitet wird, nach der Verfassung der USA wird das die Annulierung der ersten Amtszeit Trumps bedeuten, so dass Trump noch weitere 2 Amtszeiten das Amt führen kann.

  2. Die Amerikaner verstehen keinen Spaß. Das merkt man schon an dem Fragebogen zur Einreise. Die Haben echt bescheuerte Fragen. Und ich möchte keinen Raten bei der Frage: „Wollen Sie in den USA einen Anschlag verüben“ mit JA zu antworten. Es sei den ihr wollt feststellen wie humorlos die Amerikaner sind.

    1. Die sind doch nicht humorlos.
      Die haben Angst. Vor Allem und Jedem.

      Apropo Wahleinmischung.
      Welche Wahl? Die zwischen Cholera und Pest… Was wäre wohl für Russland und die Welt besser?
      Cholera oder Pest…

      Schafft euch doch erstmal eine Demokratie an, dann würde sich vielleicht eine Wahleinmischung lohnen, aber so ist es doch vollkommen egal, wer da den korrupten und steinreichen Präsidenten stellt. Ihr fickt die Welt doch sowieso.

  3. „der Mann scheint hochkompetent zu sein“ Gröööhl! Ich mag das, wenn Du (zu recht) Leute so beleidigst, dass sie sich noch gebauchpinselt fühlen würden, wenn sie es lesen würden.

    Für Leute die keinen Kontakt mit Amerikanern haben, eine kurze Erklärung zu „kompetenten“ Amerikanern.

    In den USA ist es üblicherweise, zumindest in den Großfirmen die ich von innen kenne, so:
    Kompetenz ist umgekehrt proportional zur Position der Person. Also je inkompetenter, desto wahrscheinlicher hat die Person viel zu sagen. Außerdem ist der Durchschnittsamerikaner Fachidiot.
    Je höher die Position, desto mehr Telefonkonferenzen mit seinen Mitarbeitern um die noch halbwegs kompetenten Fachidioten in der Konferenz so lange diskutieren zu lassen, bis ein vermutlich brauchbares Ergebnis herauskommt. Ob das wirklich brauchbar ist, kann keiner beurteilen, da keiner da ist, der über ausreichend Kompetenzbereiche verfügt. Das präsentiert dann der Vorgesetzte als seinen Entschluss und das wird durchgezogen auf biegen und brechen. Unterwegs auftretende Probleme beachtet man erst dann, wenn man sie nicht tot-reden kann. Einwände von außen in der Planungsphase ignoriert man generell, da man ja die gebündelte Fach(idioten)kompetenz innen erwartet.
    Es wird ein Prozess vorgegeben und diesem wird (auch in den Abgrund) gefolgt. Den Prozess kann nur derjenige ändern, der herausfindet, wie der Prozess funktioniert um den Prozess zu ändern … das kann nach meiner Erfahrung Tage dauern und der Prozess um den Prozess zu ändern ist so kompliziert, dass 90% der Leute das gar nicht erst versuchen und die restlichen 10% stellen fest, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, bis man damit fertig ist den Prozess zu ändern.

    Die einzige Ausnahme, wie man den Wahnsinn stoppt ist, man rechnet einen Millionenbetrag an unnötigen Kosten aus, und schickt das dem für diese Kosten weltweit zuständigen Manager. Ab dem Moment ist es plötzlich für alle darunter möglich auch Gehirn einzusetzen, nur ist man dann ab sofort bei den meisten anderen Managern unterhalb dieses Managers unbeliebt, mit Ausnahme der Manager die am Stuhl des Managers sägen der dadurch eine auf den Sack bekommen hat.
    Ich war nur kleiner Techniker als Einzelunternehmer-Fremdfirma und musste in einem Weltkonzern Probleme lösen die sich auf China und Australien ausgewirkt hatten … dabei war ich doch eigentlich nur für Europa zuständig.

    Achja … wer sich besonders unbeliebt machen möchte, lässt diesen Spruch in einer Telefonkonferenz fallen: „So the root cause is again, there’s no process to enable the brain!“. Das produzierte eine weitere mehrstündige Telefonkonferenz, mit dem alleinigen Thema, wie und ob man mich feuern kann. Aber auch in der Sache kamen wir damit weiter, da es ein gewisses Problembewusstsein schuf.

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