Venezuela: Guaido lässt mal wieder die Maske fallen und zeigt seine wahren Absichten

Aus Venezuela gibt es schon lange kaum Nachrichten in den Medien, es ist ruhig um den Putschversuch geworden, der dort seit Januar läuft. Heute gab es jedoch eine kuriose und entlarvende Meldung, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Ich habe schon lange nicht mehr über Venezuela geschrieben, obwohl das Thema in den russischen Medien immer noch präsent ist. Aber die Meldungen sind jede für sich meist nicht wirklich erwähnenswert. Nachdem die ersten großen Stromausfälle noch ein Thema in Deutschland waren, wurde später über die fielen folgenden Stromausfälle nicht mehr berichtet. Zu offensichtlich wäre dem deutschen Leser wahrscheinlich vor Augen geführt worden, dass diese plötzliche Häufung nicht an der Misswirtschaft der Regierung liegen kann, sondern dass sie die Folge von Cyberattacken der USA sind.

Auch neue Sanktionen der USA waren nicht wirklich interessant, obwohl die USA versuchen, sämtliche Auslandsvermögen der Regierung und auch ihren internationalen Zahlungsverkehr einzufrieren. Aber auch das ist nicht neu, es gab eben nur immer mal wieder neue Details.

Das sind in Kombination interessante Meldungen, aber wenn jede Meldung einzeln kommt und danach wochenlang nichts, dann ist jede einzelne Meldung eben auch nicht unbedingt berichtenswert, denn da ich keine Redaktion habe, sondern alleine arbeite, muss ich manchmal auch Themen bei Seite lassen, weil es genug andere, interessantere Themen gibt.

Heute jedoch kam eine Meldung, die auch keinen großen Nachrichtenwert hat, aber unglaublich entlarvend ist. Am 15. August haben Russland und Venezuela einen Vertrag über gegenseitige Flottenbesuche geschlossen. Sie wollen sich gegenseitig besuchen kommen. Das ist eigentlich nichts besonderes, sondern weitgehend normale Praxis.

Allerdings muss man sich in Erinnerung rufen, dass der Putschist Guaido sich im Januar mit massiver Rückendeckung der USA zum „Übergangspräsidenten“ erklärt hat, nachdem Russland und Venezuela über einen möglichen russischen Stützpunkt in dem Land verhandelt haben und im Dezember 2018 zwei russische strategische Bomber Venezuela einen Freundschaftsbesuch abgestattet haben.

Da hörte der Spaß für die USA auf und sie haben den Putschversuch losgetreten. Und wenn wir uns an den Verlauf der ersten Wochen und Monate erinnern, so lag damals die unverholene Drohung der USA in der Luft, notfalls in Venezuela einzumarschieren und Guaido mit Gewalt an die Macht zu bringen.

Bei der Gelegenheit zeigte Guaido sein wahres Gesicht, denn er teilte mit, die Idee eines US-Einmarsches in sein eigenes Land zu unterstützen. Er war bereit, einen Krieg und einen Bürgerkrieg im eigenen Land zu riskieren, wenn er nur mit Unterstützung der USA an die Macht kommen könnte. Dass dabei tausende seiner Landsleute sterben und Teile des Landes verwüstet werden, war ihm egal. Er hat es in Kauf genommen.

Wenn man das weiß, dann kann man sich nur wundern, wie Guaido nun die Absicht kommentiert hat, russische Kriegsschiffe könnten zu einem Freundschaftsbesuch nach Venezuela kommen:

„Wir haben die Anwesenheit russischer Kriegsschiffe in unseren Hoheitsgewässern in keiner Form gebilligt, es wäre eine schwerwiegende Verletzung der nationalen Souveränität“

So zitierte „Union Radio“ den Politiker am Dienstag, wie die TASS gemeldet hat und hinzufügte:

„Guaido zufolge ist die Initiative für Besuche von Kriegsschiffen eine „Show“, die zeigen soll, dass die amtierende Regierung internationale Unterstützung hat.“

Der gleiche Mann, der einen US-Einmarsch in sein eigenes Land gefordert hat, hält nun einen Freundschaftsbesuch russischer Kriegsschiffe für eine „Verletzung der nationalen Souveränität„. Wer noch irgendwelche Zweifel hatte, dass es Guaido nicht um die Venezolaner geht, sondern er eine von den USA gesteuerte und finanzierte Marionette ist, dürfte nun verstanden haben, worum es geht.

Und damit dürfte auch klar sein, worum es den USA geht: Nicht etwa um Demokratie, Menschenrechte und ähnliches, sondern um Machtinteressen gegen Russland und natürlich um das Öl, denn in Venezuela lagern die weltweit größten Ölreserven.

Und wenn Guaido über „internationale Unterstützung“ redet, macht er sich lächerlich. Zwar erwähnen auch die deutschen „Qualitätsmedien“ gerne, dass ca. 50 Staaten Guaido unterstützen, aber das bedeutet eben auch, dass über 140 Staaten nach wie vor Maduro und seine Regierung anerkennen.

Unfreiwillig zeigen diese Zahlen die wahre Situation der internationalen Politik: Nur ca. 50 von über 190 Staaten der Welt sind noch bereit, den USA zu folgen, der Rest lehnt es mehr oder weniger offen ab. Russland und China tun es laut und deutlich, aber all die anderen Staaten, die trotz des Drucks aus Washington Guaido bis heute nicht anerkennen, senden damit ein stilles Signal des Protestes gegen das völkerrechtswidrige Verhalten der USA und ihrer westlichen Vasallen.

Und dass das Verhalten der USA, das auch von Deutschland und vielen (aber nicht allen) Ländern der EU unterstützt wird, völkerrechtswidrig ist, ist nicht etwa meine unwesentliche Meinung, sondern zu diesem Schluss kam der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

    1. Flottenverbände von NATO Staaten besuchen sich auch regelmäßig. Damit meine ich nicht die Manöver. Venezuela oder Cuba sind schon lange befreundete Staaten. Da ist also nichts verwerfliches dran. Was natürlich aber den Demokratiekriegern nicht passt. Immerhin denken die USA laut über eine Seeblockade nach. Solche Planspiele beunruhigen den Wertewesten nicht, nur 2 oder 3 Schiffe aus Russland gefährden gleich den Frieden in der Region. Das kennen wir ja schon.

      1. Es ist mir schon klar wie das gemeint ist, nur finde ich den Freundschaftsbegriff generell wenn es um Beziehungen zwischen Staaten geht etwas schwierig. Staaten können gemeinsame Interessen haben, aber Freundschaften verorte ich dann doch eher zwischen Menschen.

    2. Ich komme aus Kiel, Sie sind anscheinend aus dem „Binnenland“. Solche Besuche sind ganz normal und zur Kieler Woche kommen sogar dutzende Kriegsschiffe aus aller Welt. In den 1990ern waren sogar jedes Jahr russische Kriegsschiffe dort.
      Das hat nichts mit militärischer Unterstützung zu tun. Es sind Freundschaftsbesuche, es gibt ein bisschen Programm für die Matrosen auf Landgang und in der Regel wird dabei auch Proviant für die Schiffe aufgefüllt etc.

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