Venezuela: Wie unterschiedlich deutsche und russische Medien berichten

Die Lage in Venezuela ist immer noch angespannt und noch immer ist nicht klar, wer den Machtkampf im Land gewinnt. Das Militär hat sich nicht eindeutig positioniert, auch wenn es bisher wohl zum amtierenden Präsidenten Maduro hält. Auch das Angebot einer Amnestie, das der Oppositionsführer Guaido abgegeben hat, hat daran bisher nichts geändert.

Gestern hat zwar das EU-Parlament Guaido als Präsidenten anerkannt, aber das ist nur eine symbolische Entscheidung, denn Auswirkungen auf die Politik der EU hat das nicht. Die EU-Außenminister konnten sich bei einem Treffen nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Die meisten Westeuopäischen Länder wollen Guaido anerkennen, wenn Maduro keine Neuwahlen ausruft, während die Osteuropäischen Länder zwar mit der Opposition sympathisieren, aber eine offizielle Anerkennung bisher ablehnen. Die EU hat also keine geneinsame Linie.

Die USA stehen hinter Guaido und machen Druck. Sie versuchen, Maduro durch neue Sanktionen von Einkommensquellen abzuschneiden und diese Einkommen der Opposition zukommen zu lassen. Auch wird sehr offen mit einem militärischen Eingreifen der USA gedroht.

Man müsste nun meinen, dass es das Beste wäre, wenn sich Opposition und Regierung an einen Tisch setzen und verhandeln. Alles andere ist für das arme Land und seine Bevölkerung verheerend, ganz abgesehen davon, dass im schlimmsten Fall sogar ein Bürgerkrieg droht. Während Maduro bereit zu Gesprächen ist, lehnt Guaido diese rundheraus ab. Wie sehr Guaido dabei auf die Hilfe der USA hofft, kam in einem Interview mit CNN zu Tage, denn Guaido sprach sich zwar gegen ein militärisches Eingreifen der USA aus, schloss es aber auch nicht aus. Diesem Mann, das muss man deutlich sagen, ist die Macht so wichtig, dass er sie notfalls auch durch einen Krieg der USA gegen Venezuela ergreifen will. Aber wie edel und demokratisch können die Motive eines Mannes sein, der auch vor einem Krieg gegen das eigene Volk nicht zurückschreckt?

Bei diesem Thema ist besonders interessant, wie es in der Presse präsentiert wird. Im Spiegel lautet die Überschrift „Machtkampf in Venezuela – „Maduro ist ein Diktator“ – Guaidó will nicht mit Staatschef verhandeln„. Der Spiegel setzt also den Akzent auf den „bösen Diktator“ Maduro. Das soll beim Leser Verständnis für einen Mann wecken, der Verhandlungen ablehnt und sogar vor einem US-Krieg gegen das eigene Land nicht zurückschreckt. In Russland titelt die Nachrichtenagentur TASS hingegen zu dem Thema: „Guaido schließt die Möglichkeit einer militärischen Intervention der USA nicht aus„. Die russische Überschrift ist in meinen Augen weit näher an der Wahrheit, aber dazu kann jeder seine eigene Meinung haben.

In dem Artikel veröffentlichte die TASS auch noch eine Karte, die zeigt, wie es um die internationale Unterstützung der Konfliktparteien steht. Die Länder im dunleren Blauton haben Guaido als Präsidenten anerkannt, die hellblauen Länder haben angekündigt, ihn nach dem 3. Februar anzuerkennen, wenn bis dahin keine Neuwahlen ausgerufen werden. Die orangenen Länder stehen hinter Maduro und die roten Länder unterstützen zwar die Opposition, jedoch ohne Guaido als Präsidenten anzuerkennen.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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