Was ist Russlands Position zur Masernimpfung?

Am 8. Mai war die Frage der Masernimpfung ein Thema bei der wöchentlichen Pressekonferenz der Sprecherin des russischen Außenministeriums. Da ich immer wieder von Lesern nach der russischen Sicht auf das Thema Impfungen gefragt werde, habe ich diese offizielle russische Erklärung übersetzt und füge nach der Übersetzung noch eine Anmerkung hinzu.

Beginn der Übersetzung:

Die Situation der Masern-Erkrankungen in der Welt und auch in europäischen Ländern ist schon im dritten Jahr hintereinander unbefriedigend. Laut der Weltgesundheitsorganisation wurde in 2018 der höchste Wert des Jahrzehnts an Infizierten in Europa verzeichnet. Er war drei Mal so hoch, wie 2017 und 15 Mal höher, als 2016. Aktuell hat Europa 72 Todesfälle durch den Virus gemeldet. Gemäß den monatlichen Berichten der europäischen Länder per Stand 1. Februar 2019 haben sich von Januar bis Dezember 2018 mehr als 80.000 Menschen in 47 von 52 europäischen Staaten infiziert. Die höchsten Infektionszahlen wurden in der Ukraine, Serbien, Israel, Frankreich, Italien, Griechenland, Georgien, Albanien, Rumänien, Montenegro und Nordmazedonien registriert.

Gemäß der Statistik der Weltgesundheitsorganisation sind in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 weltweit über 110.000 Masern-Erkrankungen registriert worden. Der Virus wird sogar in Ländern festgestellt, in denen es früher gelungen war, diese Krankheit auszurotten. Allein vom 1. Januar bis zum 26. April 2019 wurden in 22 US-Bundesstaaten 704 Erkrankungen gemeldet, was weit mehr ist, als in den vergangenen 19 Jahren. Seit dem 10. April herrscht in New York aufgrund der Epidemie der Ausnahmezustand. Alarmierend ist die Situation in Ländern wie Madagaskar, wo von September 2018 bis April 2019 ca. 135.000 Erkrankungen und über 800 Todesfälle gemeldet wurden. Auf den Philippinen haben sich seit Jahresbeginn 2019 18.500 Menschen infiziert. Weitere Fälle gibt es in Finnland, Australien, Weißrussland und Algerien und sogar auf der Insel St. Lucia.

Der Hauptgrund für die Verbreitung der Infektionen ist die Kürzung von Programmen zur Immunisierung der Bevölkerung und auch die wachsende Zahl derer, die sich nicht impfen lassen.

Wir sprechen heute nicht grundlos darüber. Das russische Außenministerium bittet die Bürger Russlands, die ins Ausland reisen möchten, diese Informationen bei ihrer Reiseplanung zu berücksichtigen. Außerdem wird Bürgern, die in ihrem Leben noch nicht an Masern erkrankt sind und auch nicht geimpft sind, geraten, spätestens zwei Wochen vor Antritt einer Auslandsreise die nötige Impfung vornehmen zu lassen.

Ende der Übersetzung

In der Tat gibt es die Bewegung der Impfgegner in Russland praktisch nicht. In Russland wird nicht jede Bewegung aus dem Westen mitgemacht, die Russen haben ihren eigenen Kopf. Ich habe dazu beispielsweise schon einen Artikel zu der Frage geschrieben, wie in Russland über Greta Tunberg berichtet wird.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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