Westliche Alliierte unterstützen Al-Kaida – Der Spiegel heuchelt Überraschung und Entsetzen

Heute kann man bei Spiegel-Online lesen, dass Saudi-Arabien im Jemen Al-Kaida und andere radikale islamistische Terrorgruppen unterstützt. Der Spiegel tut so, als sei das neu und heuchelt Entsetzen, dabei ist es altbekannt. Mehr noch: Auch die USA unterstützen die Terrorgruppen recht offen und auch das ist längst bekannt. Es wurde nur in Deutschland vom Mainstream unter dem Teppich gehalten.

Grund für den Artikel im Spiegel ist ein Bericht von CNN. Wenn CNN etwas berichtet, dann scheint der Spiegel sich genötigt zu fühlen, es aufzunehmen.

CNN berichtet, dass amerikanische Waffen von Saudi-Arabien und den Vereinigten Emiraten an Al-Kaida und andere Terrorgruppen weitergegeben werden. Das klingt im Spiegel so: „Die USA haben nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute zwischen 2011 und 2014 mehr als 2600 MRAPs an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) exportiert. Beide arabische Staaten verpflichteten sich gegenüber Washington, die importierten Rüstungsgüter nicht an Dritte weiterzugeben. Offensichtlich verstoßen die US-Allierten gegen diese Vereinbarung, in dem sie Fahrzeuge und Waffen an verbündete Milizen im Jemen weitergeben. Das Pentagon hat eine Untersuchung eingeleitet.

Das klingt gerade so, als seien die USA darüber überrascht. In Wirklichkeit sind sie es nicht, denn sie arbeiten selbst eng mit der Al-Kaida im Jemen zusammen, wie AP schon im August aufdeckte. Ich habe damals eine ausführliche Analyse darüber geschrieben, die durch die heutigen Berichte ein weiteres Mal bestätigt wird. Nur haben im August 2018 die Medien die Enthüllungen von AP nicht aufgenommen und nichts darüber berichtet, denn wer liest schon AP? Eine Meldung von CNN lässt sich nicht ganz so leicht unterdrücken, da musste heute wohl mal über das Thema berichtet werden.

Dass der Spiegel von den Enthüllungen AP nichts weiß, ist für mich eher unwahrscheinlich, denn er zeigt sich plötzlich sehr detailliert informiert über das, was da vorgeht: „Die Salafistentruppe gilt als Sammelbecken religiöser Eiferer, die mit Inbrunst gegen die schiitische Huthi-Miliz kämpfen. Und doch sind die „Giganten“ noch nicht einmal die radikalste Kampfgruppe, die von Saudi-Arabien und den Emiraten mit militärischer Ausrüstung Made in USA versorgt wird. Auch die „Abu-al-Abbas Brigaden“, die rund um die Stadt Taizz an Seiten der arabischen Koalition gegen die Huthis kämpft, ist seit Jahren im Besitz von MRAPs. Schon im November 2015 lieferten die VAE drei dieser Fahrzeuge an die „Abu-al-Abbas Brigaden“, die wenig später mit ihnen durch die Straßen von Taizz paradierten. (…) Der Anführer der Truppe, Adil Abduh Fari Uthman al-Dhubhani alias Abu al-Abbas, steht seit Oktober 2017 auf den Terrorlisten der USA und Saudi-Arabiens, weil er enge Verbindungen zur Terrororganisation „al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP) unterhalten soll. Das ändert offenbar aber nichts daran, dass ihn die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition weiter unterstützt. „Die Gruppe wurde zu einem Treffen nach Saudi-Arabien eingeladen“, sagte Radwan al-Hashidi, ein Sprecher der „Abu al-Abbas-Brigaden“ im November einem Team des Netzwerks Arab Reporters for Investigative Journalism. „Nichts hat sich geändert. Die finanzielle und militärische Unterstützung ist genauso wie vorher.“

Es bleibt offen, warum der Spiegel nicht die Frage stellt, ob es nur die arabischen Länder sind, die Waffen entgegen der angeblichen Absprachen liefern oder ob es nicht eher von den USA und dem Westen gewollt ist. Schließlich sind die USA in letzter Zeit sehr schnell dabei, jeden zu sanktionieren, der gegen die Regeln der USA verstößt. Nur hier ist davon keine Rede. Und das gleiche gilt für Syrien, wo die USA angeblich den IS und Al-Kaida-nahe Gruppen bekämpfen, aber wenn Russland und Assad gegen diese Terrorgruppen vorgehen wollen, wie seinerzeit in Aleppo oder Idlilb, dann gefällt das den USA gar nicht. Sie schieben dann humanitäre Gründe vor, die aber nicht galten, als die USA Mossul dem Erdboden gleichmachten, um Islamisten von dort zu vertreiben und die humanitären Gründe gelten auch nicht für Saudi-Arabien, wenn es im Jemen Bomben auf Zivilisten abwirft.

Es geht den USA also keineswegs um humanitäre Fragen, sondern um Macht- und Geopolitik. Und die alte (und dumme) Regel der USA „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ gilt immer noch. Wenn die USA Assad als Feind ausrufen, dann sind IS und Al-Kaida plötzlich Freunde der USA, weil sie gegen Assad kämpfen. Nur wird das nicht laut gesagt, diese Information könnte die westliche Öffentlichkeit ein wenig verunsichern. Gleiches gilt im Jemen: Nach einem von den Saudis organisierten Putsch erhoben sich Rebellen gegen die neuen Machthaber. Und diese Rebellen stehen dem Iran nahe, wieder ein Feind der USA, also unterstützen die USA im Kampf gegen diese Rebellen eben Al-Kaida und andere Islamisten. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Aber die „kritischen“ Medien in Deutschland nennen diese Dinge nicht beim Namen, dabei ist die Unterstützung der USA längst kein Geheimnis mehr. Putin hat schon 2014 öffentlich darauf hingewiesen und erklärt, wie diese US-Unterstützung für den IS in Syrien funktioniert hat. Nur berichtet wurde im Westen auch darüber nie.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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