Wie der Spiegel Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan verharmlost

Der Krieg in Afghanistan ist ein reines Fiasko und zu allem Überfluss töten die USA mit ihren Verbündeten mehr Zivilisten, als die bösen Taliban. Wäre es nicht so tragisch, dann wären die Versuche des Spiegel, das zu verschleiern, lustig. So aber so ist es nur peinlich.

Der Spiegel hat am Mittwoch über Zahlen der UNO über in Afghanistan getötete und verwundete Zivilisten berichtet. Die Versuche des Spiegel, um jeden Preis zu vermeiden, dass der Leser bemerkt, dass es die USA sind, die mehr Zivilisten töten, als jede andere Kriegspartei, sind bemerkenswert.

Es ist spannend zu analysieren, wie der Spiegel das anstellt. Er spricht von der „afghanischen Regierung und ihren Verbündeten“ anstatt von den „USA und ihren Marionetten in Kabul“. Letzteres wäre eine passendere Bezeichnung für die von den USA gestützten Männer in Kabul, die außer Kabul kaum noch Teile des Landes kontrollieren, aber vom Spiegel trotzdem als „afghanische Regierung“ bezeichnet werden.

So beginnt es schon bei der Überschrift im Spiegel: „Uno-Bericht – Afghanische Regierung und Verbündete töten mehr Zivilisten als die Taliban„. Danach beginnt der Artikel mit einem Bericht über einen aktuellen Anschlag der Taliban. Erst danach kann man lesen:

„Und doch waren die Taliban und andere Islamistengruppen laut einem Bericht der Uno-Unterstützungsmission in Afghanistan (Unama) im ersten Halbjahr 2019 nicht für die meisten getöteten Zivilisten in dem Land verantwortlich, sondern die afghanischen Truppen und ihre Verbündeten. Demnach sind in Afghanistan in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als 1300 Zivilisten getötet und rund 2400 weitere verletzt worden. Die Zahl ist damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 30 Prozent gesunken. Die Zahl der Zivilisten, die allein durch regierungstreue Truppen und ihre Verbündeten getötet wurden, ist allerdings um 31 Prozent gestiegen: auf 717 Todesfälle.“

Und auch über den Grund für den Anstieg der Opferzahlen durch die USA und ihre Unterstützer berichtet der Spiegel:

„Der Anstieg der Todesfälle durch Einsatzkräfte, die die afghanische Regierung unterstützen, geht laut dem Bericht vor allem auf Luftangriffe zurück. Dabei wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 363 Menschen getötet und 156 verletzt. Auffällig ist, dass die Zahl der Verletzten zurückging, während sich die Zahl der Todesopfer mehr als verdoppelt hat. Diese Entwicklung zeige den „tödlichen Charakter dieser Taktik“, heißt es in dem Bericht.“

Aber erst im fünften Absatz des Artikels werden die USA das erste Mal direkt erwähnt:

„Mehr als drei Viertel der Luftangriffe (83 Prozent) gehen laut dem Bericht auf Operationen der internationalen Streitkräfte zurück – und damit auf die USA“

Wir halten fest: Die USA töten in Afghanistan mehr Zivilisten, als jede andere Kriegspartei. Aber der Spiegel erwähnt das nicht in der Überschrift und die Buchstaben „USA“ sieht man erst im fünften Absatz.

Wie ist das, wenn in Syrien Menschen bei Angriffen sterben? Dann sieht die Überschrift im Spiegel zum Beispiel so aus: „Eskalation im syrischen Idlib – Kampfjets gegen Kornfelder – Assads verbrannte Erde

Das ist schon ein ganz anderer Tonfall, oder?

Und natürlich darf im Spiegel das Dementi der USA unmittelbar danach nicht fehlen:

„Die US-Armee wies die Angaben aus dem Bericht allerdings zurück. Der Sprecher der US-Truppen in Afghanistan, Sonny Leggett, zweifelte die „Methoden und Schlussfolgerungen“ der Uno-Mission an. Die US-Armee sei immer darum bemüht, Unbeteiligte zu schützen, und untersuche jeden Bericht über zivile Opfer.“

Das sind schöne Worte. Was aber fehlt, ist eine wichtige Frage: Was kommt eigentlich bei den Untersuchungen heraus?

2015 zum Beispiel haben die USA ein Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen im afghanischen Kunduz bombardiert. Das machte damals sogar in Deutschland tagelang Schlagzeilen. Aber haben Sie etwas von dem Ergebnis der damals angekündigten Untersuchungen gehört?

Da muss man schon suchen, die Ergebnisse dieser Untersuchungen dürften den deutschen Medien zu peinlich sein, als dass sie groß darüber berichten. 2016 schrieb der österreichische Standard dazu:

„Das US-Militär hat nach dem tödlichen Angriff auf ein Krankenhaus in Kunduz in Afghanistan laut einem Bericht der „Los Angeles Times“ Disziplinarmaßnahmen gegen 16 Armeeangehörige verhängt. (…) Bei dem US-Angriff auf das Krankenhaus der Organisation Ärzte ohne Grenzen waren am 3. Oktober 24 Patienten und 18 Mitarbeiter getötet worden, die USA hatten schwere Fehler eingeräumt. Nun sei ein Offizier suspendiert und aus Afghanistan abkommandiert worden, hieß es in dem Bericht. Die anderen müssten sich Beratungs- und Schulungsmaßnahmen unterziehen.“

42 tote Zivilisten und noch mehr zivile Verletzte bei der Bombardierung eines Krankenhauses und alles, was in den USA geschieht ist, dass ein Offizier suspendiert wird und ein paar andere auf die Schulbank müssen. Aber niemand wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Es gab auch keine Gerichtsverhandlung. Noch nicht einmal wegen fahrlässiger Tötung.

Wenn man solche Ergebnisse sieht, dann kann man die Aussage der US-Armee über die Untersuchung von jedem „Bericht über zivile Opfer“ richtig einordnen. Aber der Spiegel lässt den Satz so stehen und kommentiert ihn nicht, indem er auf Ergebnisse früherer „Untersuchungen“ hinweist.

Die USA begehen Kriegsverbrechen und der Spiegel sieht seine Aufgabe offenbar ausschließlich darin, diese möglichst unter den Teppich zu kehren. Das ist heute der „Qualitätsjournalismus“ des ehemaligen Nachrichtenmagazins.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Die US-Luftwaffe „arbeitet“ nach dem Prinzip der 5 Ringe. Kriegsverbrechen sind damit vorprogrammiert.
    5 Ringe – Modell
    => http://www.schattenblick.de/infopool/politik/fakten/pfmil818.html
    => http://www.schattenblick.de/infopool/politik/fakten/pfmil818.html

    Und die Geschichte:
    im spanischen Bürgerkrieg und 2.Weltkrieg gültige deutsche Luftwaffendienstvorschrift L.Dv.16 von 1935 sagt zu Thema „unterschiedslose Bombardierung / Terrorangriffe“ folgendes:

    „Nr. 180 – Der Angriff auf Städte zum Zwecke des Terrors gegen die Bevölkerung ist abzulehnen.“

    Guernica

    Horst Boog schreibt in „Luftwaffe und unterschiedsloser Bombenkrieg bis 1942“ (Vorträge zur Militärgeschichte Bd 12; Luftkriegführung im 2.Weltkrieg, veröffentlicht 1993) folgendes (Seite 438):

    „… Hierzu trug vor allem der deutsche Luftangriff auf Guernica in Spanien am 26.April 1937 bei. Er war von der Intention nach ein Bombenangriff im Rahmen militärischer Gefechtsabscnnürung zur

    Verhinderung des Rückzuges republikaner Kräfte. Hierzu war eine Straßenbrücke mit ihren Zufahrten zu zerstören.

    Was unter den tatsächlichen Gefechtsbedingungen der Rauchentwicklung und der Bereitschaft der Bomberbesatzung, unter diesen Bedingungen „einfach mitten hein zu werfen“, entstand, wirkte wie ein Terrorangriff.“

    Man findet im Forum der Wehrmacht eine ähnliche Ansicht. Kein geplanter Terrorangriff, die Art der Durchführung führten dann aber dazu.

    Allerdings gibt es zu Guernica neuere wissenschaftliche Untersuchungen. So hat der spanische Luftwaffenoffizier Jesus Salas Larrazabal über 40 Jahre die Zerstörung von Guernica erforscht. Das Erste Buch zu diesem Thema veröffentlichte er 1981, das letzte, umfangreichste und quellengesätigte Werk 2011.

    Salas war Generalingenieur der spanischen Luftstreitkräfte. Er galt politisch als „Neo-Franquist“, sich aber mit seinen jahrzehntelangen Forschungen geschriebenen Hauptwerk über die Rolle der Luftstreitkräfte im Bürgerkrieg auch bei den Angehörigen der republikanischen Luftstreitkräfteden Ruf

    „erster unparteiischer Historiker“ (siehe bei Hagena S.59″primer historiador imparcial“) erworben, der sich bemüht, alle Beteiligten zu hören, bevor er urteilt.

    Verarbeitet findet sich sein Werk in „Jagdflieger Werner Mölders“ von Hermann Hagena.

    „Hauptverdienst von Salas aber ist: Der Ingenieur stützt sich in seiner Analyse des Geschehens auf … die physischen Spuren, die insbesondere die schweren 250 kg-Bomben hinterlassen haben, mit denen die Ju 52 Befehlsbomber der Luftwaffe bewaffnet waren.

    Die genaue Lage der durch sie verursachten großen Krater wurde von Oberst Juan Manuel Martinez Bande 1939 kartographisch festgehalten. Salas vergleicht die Lage der von Oberst Bande erfassten Krater mit dem in zahlreichen Quellen überlieferten Einsatzverlauf. Damit

    läßt sich Aufschluß über das Ziel des Angriffs, über die Hauptangriffsrichtungen (Pasadas) Ost-West und Nord-Süd sowie über die außerhalb der Pasadas liegenden Krater gewinnen.“

    Einsatzzweck laut dem Tagebuch von Richthofen:

    „Sofort K/88; VB/88 und Italiener auf Straße und Brücke … hart ostwärts Guernica. Dort muß zugemacht werden … soll endlich ein Erfolg gegen Personal und Material des Gegners herausspringen.“

    Ungeachtet der Zusammenfassung aller verfügbaren Bomberkräfte mißlang jedoch der Angriff auf die Brücke; sie blieb unzerstört. Als sich die deutschen Ju-52 Staffeln, die Hauptangriffskräfte der Legion Condor, gegen 18.00 Uhr in Flughöhren von über 1500 Metern nährten,

    lag Guernica mit seinem Vorort Renteria und der Oca-Brücke schon unter einer dichten, geschlossenen Rauchwolke. Der Rauch breitete sich über dem Stadtgebiet in südöstlicher Richtung aus. Die Bomben konnten daher nur unter der Verwendung eines vorher berechneten und auf der Karte eingezeichneten Abwurfpunktes ausgelöst werden.

    Bei diesem Verfahren konnte die Wirkung im Ziel mangels Bodensicht nicht beobachtet und der Abwurfpunkt daher nicht korrigiert werden; so waren Fehlwürfe die Folge. Bei der Kartographierung nach dem Krieg stellte sich heraus, daß die deutschen Ju52 zurechenbaren Krater in Anflugrichtung auf die Brücke ausnahmslos auf unbebautem, freien Feld liegen.

    Sie beginnen 350 Meter vor und enden wenige Meter nördlich der Brücke. Offensichtlich haben die übervorsichtigen Besatzungen sich bemüht, „kurz“ zu werfen; deshalb haben sie weder die Brücke noch das Straßenkreuz von Renteria getroffen.

    Aber wie erklären sich die großflächtigen Brände und die über dem gesamten Stadtgebiet und der Brücke liegenden Rauchwolke? Und wie sind die Schilderungen zahlreicher Zeugen zu bewerten, danach die Bombardierung von Guernica sich ohne Unterbrechung und mit zunehmender Intensität über drei Stunden hingezogen habe?

    Mit dem deutschen Hauptangriff ist das nicht zu erklären: Oberleutnant von Beust, der als Staffelkapitän die zweite Ju 52 Staffel führte, nimmt in einem 40 Jahre später für das MGFA geschriebenen Bericht irrtümlich an, die erste Staffel unter von Knauer sei für die Rauchentwicklung verantwortlich gewesen. Bei einem

    Abstand von etwa 3 km zwischen den Staffeln und einer Marschgeschwindigkeit der Ju 52 von 200 km/h (also einer Flugzeit von nur einer Minute) ist das zeitlich wohl auszuschließen, vor allem aber auch: auch die Bomber der ersten Staffel (v.Knauer) haben mit ihren 250 kg Bomben nur freies Feld getroffen und dabei nur Staubfontänen (nach einer

    längeren Regenperiode) aufgeworfen. Die Brände müssen also deutlich früher begonnen haben. Ihre Intensität zeigt sich darin, daß sie erst am folgenden Tag mit aus Bilbao herangeführten Wehren gelöscht werden konnten. …“

    Laut Hagena schreibt Salas dazu auch folgendes:

    „Beabsichtigten die Führungsverantwortlichen von Francos Nordfront und der Legion Condor tatsächlich nur die Zerstörung der Brücke über die Oca und der Straßenkreuzung im Vorort Renteria, um die Regierungstruppen die Rückzugsroute nach Bilbao zu verlegen, oder sollten die deutschen und italienischen Einsatzbefehle verschleiern, daß die Wirklichkeit

    die mit Flüchtlingen und Besuchern überfüllte Stadt eines Terrorangriffs war, um den Widerstandswillen der Basken zu brechen?“

    Nach Salas zeigen die, den deutschen Fliegerkräfte zuortenbaren Bombentrichter, eindeutig auf ersters.

    Die erwähnten Brände in der Stadt wurden, laut Salas, durch kleinere Angriffe der spanischen Luftstreitkräfte verursacht.

    Im weiteren Verlauf des spanischen Bürgerkriegs wurden immer wieder Vorwürfe laut das Terrorangriffe stattfanden. Deshalb wurde vom Völkerbund eine Untersuchungskommission

    installiert. Mitglieder dieser Kommission waren ein RAF-Offizier und ein franz. Offizier der Artillerie, diese wurde im Dezember 1938 eingesetzt. Sie untersuchte erst

    Luftangriffe (wohl gemerkt nur Luftangriffe der Legion Condor, der spanischen nationalen und der italienischen Luftstreitkräfte, die Luftangriffe der republikanischen

    Fliegerkräfte wurden nicht untersucht) von Mai bis Dezember 1938, danach die im weiteren Kriegsverlauf anfallenden. Im Endeffekt rügte die Kommission einzelne Fehlwürde,

    erhob aber nicht den Vorwurf, daß die Nationalen Luftstreitkräfte (inkl. Verbündeten) einen Terrorbombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung geführt hätten.

    Warschau 24./25.09.1939

    „Einem Antrag v.Richthofens vom 22.September 1939 auf einen Terror- und Vernichtungsangriff auf Stadt und Bevölkerung von Warschau wurde nicht entsprochen. Jedoch kann nicht geleugnet werden daß die am 24.9.39 zur Vorbereitung

    der Erstürmung Warschaus einsetzenden und am 25.9. ihren Höhepunkt findenden Luftangriffe auf die Stadt Terrorcharakter hatten, da sie teilweise mit zum gezielten

    Bombenwurf ungeeigneten Transportflugzeugen Ju 52 ausgeführt wurden, wobei die Brandbomben, die etwa ein Siebtel (14%) der abgeworfenen Bombenmenge ausmachten, teilweise mit Kohlenschaufeln

    herausgeschaufelt werden mußten“. (Boog – Vorträge zur Militärgeschichte Bd 12; Luftkriegführung im 2.Weltkrieg Seite 447/448

    Allerdings schreibt Hr. Boog auf Seite 446 für diesen Kriegszeitraum 1940/41 das der Anteil der Brandbomben zwischen 4 und 10% bestand. Beim britischen Bombercommando war dieser Anteil schon bei 60%.

    Rotterdam 14.5.1940

    „Bei dem Angriff auf Rotterdam am 14.Mai 1940 handelte es sich um einen Bombenangriff gegen einen verteidigten Stadtteil im Gebiet der Erdfront, um dessen Verhinderung man sich auf deutscher Seite mit nur einem Teilerfolg bemüht hatte.

    Nur eine der beiden angreifenden Bomberngruppen sah die roten Leuchtpatronen und drehte ab. Um den verteidigten Stadtteil genau zu treffen, flogen die Bombern in einer Höhe von nur etwa 750 m und setzten sich damit bewußt der gegnerischen

    Bodenabwehr aus. Es wurden nur Sprengbomben geworfen, die in den mit großen Mengen an Fetten gefüllten Lagerhäusern allerdings starke Brände hervorriefen.“

    Auch die strategischen Bombenangriffe auf Flugplätze / Flugzeugindustrie um Paris und den Hafen von Marseille zur Unterbindung des Nachschubs von Nordafrika am 2./3.Juni 1940 waren keine Terrorangriffe.

    Sie richteten sich gegen militärische Ziele, nicht gegen Wohngebiete. (Boog – Luftkriegführung im 2.Weltkrieg Seite 450)

    Es gab bei der deutschen Luftwaffenführung durchaus immer wieder Gedanken zum Terrorbombenkrieg überzugehen. Diese Gedanken wurde aber negativ bewertet. Nicht zuletzt wegen dem Wissen das Terrorangriffe

    längere Zeit benötigen würden bis sie wirken würden, wenn überhaupt.

    Coventry

    „Mit dem durch die britische Luftabwehr erzwungenen Übergang zu Massenangriffen bei Nacht auf Industrieziele in englischen Großstädten wie Belfast … Häfen im Südteil Englands nahm die deutsche Luftoffensive der Wirkung nach teilweiseden Charakter

    des unterschiedslosen Luftkrieges an, denn eine Unterscheidung der militärischen und industriellen Ziele von zivilen Wohngebieten war selbst in hellen Nächten und trotz Funk- und Koppelnavigation nur sehr begrenzt oder kaum

    möglich. Verluste der zivilen Einwohnerschaft wurden nun in verstärktem Maße in Kauf genommen.“

    Trotzdem

    „Aus der Sammlung der Weisungen und Befehle für den Angriff der Bomberverbände auf ziele in Engalnd vom August 1940 und Juni 1941 geht hervor, daß es bei diesem Angriff wie bei den anderen Angriffen, die Vergeltungsangriffe auf London ausgenommen

    um die Bekämpfung militärisch relevanter und industrieller Ziele ging. Die in den täglichen Lageberichten des Luftwaffenführungsstabs Ic enthaltenen Lagezusammenfassungen der Bomberoperationen bestätigen in der Nennung der Wirkung diesen Tatbestand.

    (Boog – Luftkriegführung im 2.Weltkrieg Seite 454 / 455)

    Worauf basierte die deutsche Luftkriegsvorschrift

    „… Durch die „Luftkriegsführung“ und andere ende der 30er Jahren erlassene operative Weisungen war Deutschland in der vorteilhaften Lagen, zu Beginn des Krieges 1939 über die umfassendsten und ausgewogensten Einsatzgrundsätze für seine Luftstreitkräfte

    zu verfügen.

    Gegenüber den Westmächten, deren Luftkriegskonzeptionen aus den 30Jahren vor allem auf unerprobten Theorien basierten, waren die Einsatzgrundsätze der Luftwaffe in einer systematischeren Weise entwickelt worden, d.h.

    durch ein Programm operativer Erprobungen von Vorstellungen in großangelegten Übungen.

    Die britische und amerikanische Luftdoktrin setzte vor allem auf den strategischen Bombenabwurf und vernachlässigte die anderen Aufgaben der Luftstreitkräfte, während die Doktrin der Luftwaffe umfassender undinnovativer war.“

    „James S.Corum: Stärken und Schwächen der Luftwaffe“

    RAF

    Weißt heißt „Air Policing – Air Control“ – wie wurde es durchgeführt?

    https://www.youtube.com/watch?v=2YYhpCngcsw#t=60m30s (ab 1h 26 sec)

    Die Kontinuität der Einsatzvorstellungen von den Einsätzen der RAF beim irakischen Aufstand 1920-22 und den Einsätzen des Bombercommand gegen Deutschland sei auf folgende Werke verwiesen:

    https://www.amazon.de/Personel…59898338&s=gateway&sr=8-8

    „Die Royal Air Force und der Luftkrieg 19221945. Personelle, kognitive und konzeptionelle Kontinuitäten und Entwicklungen“ von Martin Böhm

  2. An transatlantischen Militärschulen wird „strategisches Denken“ gelehrt. Und da wird der Zivilist zur „Manövriermasse“ und zum „Kollateralschaden“.

    Mein Höhepunkt „geistiger Tieffliegerei“ war ein Youtube-Vortrag eines deutschen Generals Domröse, an Menschenverachtung und Dummheit kaum zu überbieten.

    Diese „oberwichtige US-Dumpfbacke“, welche aber eine deutsche Uniform trägt, bringt es in ihrer mit kaum verständlichen Anglizismen gespickten Rede auf den Punkt: „Der Soldat ist nicht zum Denken da, er soll Befehle ausführen“.

    Für alle, die das noch nicht gesehen haben, bei YOUTUBE eingeben:

    Mutiger deutscher General muss Deutschland vor Russenangriff mit nur 4 Panzern verteidigen!

    Hier ist der „eliten-hörige Unterbau“, welcher dringend in die Klapse oder mal in eine Diskussions-Runde mit General Harald Kujath oder Willy Wimmer gehört.

  3. Wenn all die Verbrechen bekannt wären, für die Manning, Snowden u.a. ihr sicheres Leben aufgaben würden wohl Andere vor Angst zittern und nicht die verblendeten Truppen auf den Schlachtfeldern der Welt.
    Sind sie aber nicht weil das Gewissen eben manchmal stärker ist all jede Form von Drill. Der Unterschied zwischen früheren und heutigen Kriegen ist die Schnelligkeit und sehr oft fotografischer Beweise.

    Der Schnelligkeit des Schwarms von i-net Nutzern setz man nun Zensur, Verbote, Verleumdung bis hin zur direkten Überwachung alles entgegen was der „Rechtsstaat“ zu bieten hat. Im Drang die Deutungshoheit nicht zu verlieren ist den Tätern jedes Mittel recht. „Weisshelme“, „Cäsar“, „Integrity Initiative“, „UN-Manipulation“, „Beweisfälschungen“ u.v.m.

    Und doch gibt es immer wieder Menschen die mutig den Finger in die Wunde legen.

    https://exposefacts.org

  4. Noch ein Zusatz zum Thema Kriegsverbrechen

    Begingen US-Soldaten Kriegsverbrechen? Stand: 15.03.2019

    https://www.tagesschau.de/ausland/strafgerichtshof-vorwuerfe-us-truppen-101.html

    Allein die Fragestellung verhöhnt die Opfer. Aber was mich an der Sache noch mehr ärgert ist die zur Schau gestellte Dummheit.

    Inzwischen weis doch wohl jeder das die NATO Staaten diesbezüglich Immunität in Ausübung ihrer „Pflicht“ genießen.

    https://www.sueddeutsche.de/politik/internationaler-strafgerichtshof-usa-setzen-immunitaet-fuer-eigene-soldaten-durch-1.752317

    https://www.handelsblatt.com/politik/international/internationaler-gerichtshof-usa-ziehen-diplomatische-konsequenzen-aus-schlappe-vor-uno-gericht/23146618.html?ticket=ST-910781-nHDcYPMAhaTCH3D9ceBy-ap5

    https://www.freitag.de/autoren/gela/kriegsverbrechen-die-nato-geniesst-immunitaet

    „Die Immunität widerspräche dem Anspruch, seine Rechte vor einem Gericht einfordern zu können, wie es beispielsweise der sechste Artikel der Europäischen Menschenrechtskonvention oder andere internationale Menschenrechtsabkommen vorsehen.“
    „Doch das Brüsseler Berufungsgericht entschied, dass die Immunität der Zielsetzung der Nato angemessen sei. Sie erlaube einer internationalen Organisation, ihre Ziele zu erreichen. “

    „Eine Gleichsetzung von UNO, dem Garanten der internationalen Rechtsordnung, und einer begrenzten Militärallianz wie der Nato, die nach dem Völkerrecht sogar rechtswidrig sein könnte, sei daher in einer gerichtlichen Entscheidung völlig ungerechtfertigt.
    Wenn die Nato unter völlige Straffreiheit fällt und nicht für begangene Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden kann, ist dies mehr als gefährlich. Warum sollte dann die Nato das Völkerrecht respektieren?

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