Wie reagieren die Staaten außerhalb der westlichen Welt auf den Vorfall im Golf von Oman?

Der gestrige Angriff auf zwei Tanker im Golf von Oman hat international hohe Wellen geschlagen, daher wollen wir mal einen Blick auf die internationalen Reaktionen werfen.

Die USA beschuldigen den Iran, die Tanker angegriffen zu haben, jedoch sprechen die präsentierten „Beweise“ eine andere Sprache. Das hindert aber die deutschen Medien nicht daran, die US-Meinung weitgehend nachzuplappern. Aber wie reagiert die Welt außerhalb des Einflussbereiches der westlichen Medien auf den Vorfall?

Die russischen Medien machen sich über die „Beweise“ der USA lustig, bei Expertenrunden im Fernsehen herrscht Sarkasmus vor und es wird darauf hingewiesen, dass die USA jeden Krieg der letzten hundert Jahre mit Lügen begonnen haben. Ein Experte zählte die Beispiele der Reihe nach auf und begann mit dem in Havanna von den USA gesprengten US-Kriegsschiff USS Maine, was die USA 1898 als Vorwand für den Krieg gegen Spanien nahmen. Er sprach auch über die Lusitania, ein Passagierschiff, dessen Versenkung einer der Vorwände für den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg war. Auch die in Deutschland wenig bekannte Tatsache, dass die USA von dem Angriff auf Pearl Harbour vorher wussten und ihn geschehen ließen, um einen Vorwand für den Eintritt in den Zweiten Weltkrieg zu haben, zählte er auf. Dann kam er über den Vorfall im Golf von Tomkin, die Brutkastenlüge und das weiße Pulver von Colin Powell bis in unsere Tage.

Danach kam dann nur noch die rhetorische Frage, wer den USA glauben würde, wenn nun wieder ein ähnlicher Vorfall als Vorwand für einen neuen Krieg herhalten muss? In Russland glaubt der US-Version niemand, man ist sicher, dass dieser Vorfall, der den USA nützt, dem Iran aber schadet, kaum vom Iran provoziert wurde.

Derzeit findet in Bischkek das Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit statt, in der neben China, Indien, Russland und Pakistan auch die asiatischen ehemaligen Republiken der Sowjetunion organisiert sind. Der Iran hat dort Beobachterstatus, weshalb auch der iranische Präsident dort ist. Bei seinem Gespräch mit Putin hat der russische Präsident die besonderen Beziehungen zum Iran herausgestrichen, Kritik wegen der US-Vorwürfe gab es nicht, sondern Solidarität wegen des Bruchs des Atomabkommens durch die USA.

Auch der chinesische Präsident scheint den USA kein Wort zu glauben. In Bischkek sagte er heute über das chinesische Verhältnis zum Iran:

„Unabhängig von den Veränderungen der internationalen und regionalen politischen Lage ist China entschlossen, gemeinsam mit dem Iran Anstrengungen zu unternehmen, um die weitere stabile Entwicklung der chinesisch-iranischen Beziehungen als strategische Partnerschaft voranzutreiben.“

Der iranische Präsident sagte in Bischkek:

„Die US-Regierung hat in den letzten zwei Jahren alle internationalen Regeln gebrochen und realisiert ihre aggressive Politik mit Hilfe von finanziellen und militärischen Mitteln, was eine ernsthafte Gefahr für die Region und die Welt darstellt.“

Man kann also kaum davon sprechen, dass der Iran international isoliert ist, auf dem Treffen in Bischkek bekommt er Unterstützung von allen Seiten.

Und auch aus anderen Teilen der Welt hört man wenig über Unterstützung für die Politik der USA. Selbst in Europa sind die US-Vasallen erstaunlich zurückhaltend. Sogar der deutsche Außenminister Heiko Maas zeigte sich heute in Oslo nicht überzeugt und bezeichnete das von den USA als Beweis vorgelegte Video als „nicht ausreichend für eine für eine abschließende Beurteilung„.

Da der deutsche Außenminister Maas als treuer Diener der USA, den USA niemals eine Lüge vorwerfen wurde, dürfte das wohl die diplomatische Version von „die USA fabrizieren da etwas“ sein.

Das waren für Maas schon sehr deutliche Worte, aber mehr darf man auch nicht erwarten, wie die Bundespressekonferenz gestern gezeigt hat. Obwohl die USA das Atomabkommen gebrochen haben und der Iran sich immer noch daran hält, hat sich das deutsche Außenministerium zu keinem kritischen Wort gegenüber den USA verleiten lassen, obwohl mehrere Journalisten direkt gefragt haben, warum Deutschland den vertragstreuen Iran kritisiert und nicht die vertragsbrüchigen USA. Die Vasallentreue Deutschlands gegenüber den USA ist weiterhin intakt.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Da sind ein paar Schweizer in den heiligen Krieg nach Syrien gezogen. Auch Deutsche, Franzosen und viele andere aus allen möglichen Ländern sind losgegangen. Männer und Frauen. Aber das war nicht die Schweiz, Deutschland Frankreich usw. Das waren ein paar zumeist junge Leute die irgendwelchen boshaften Ideologien zum Opfer gefallen sind. Es ist nicht Palästina, der Iran usw. Das müsste im 21. Jahrhundert doch endlich differenzierter berichtet werden. Dass die offiziellen Regierungen nicht immer und alles unter Kontrolle haben können! Jeden einzelnen von Millionen Bürgern. Wenn der Iranische Präsident sagt der Iran war es nicht, dann muss man halt zuerst die Schiffsbesatzung finden und die verhören. So läuft das doch ab und nicht mit einen ganzen Staat beschuldigen. Es geht immer mehr bergab mit uns.

    1. Über die Schiffsbesatzungen kann man bei Sputnik News z.B. etwas finden. Ich habe jetzt keine Lust nochmals nachzuschauen, auf einem Schiff bestand die Besatzung zu 50 % aus Russen. Aufgenommen wurden die Besatzungen durch iranische Schiffe. Schon vor diesem Hintergrund werden die US-Behauptungen ad absurdum geführt! Berichtet die Tagesschau (jedenfalls gestern) nicht drüber! Die wiederholen nur den Unsinn, der von US-Seite behauptet wird!

  2. Das was die Nachrichten erzählen kann ja dennoch richtig sein. Dass es sich um Haftminen handelte. Die Sprengwirkung kann im übrigen sehr gering sein, ganz bewusst, damit kein grosser Schaden entsteht. Ich denke auf diesen Tankern, Trawlern, Containerschiffen sind die Besatzungen nicht zwangsläufig allesamt Zuckerpüppchen. Das alles sind Menschen. Und da läuft alles mögliche ab, auch Dinge die nicht immer legal sind wie Drogenhandel usw. Das würde diese Angriffe auch erklären. Man sollte nicht immer alles und jedes „boshaften Regierungen“ unterjubeln wollen. Und falls es sich um Haftminen handelte; eine Militärische Haftmiene versagt nicht. Davon können wir mit Sicherheit ausgehen. Eine selbstgebastelte schon eher. Und die wurde halt wieder mitgenommen. Der Kapitän muss nicht mal von illegalen Machenschaften und Kleinkriegen unter Kriminellen wissen und das ganze landet dann bei der Presse. Egal, mir geht es in diese Tweed einzig nur darum, dass unsere Medien nicht immer ganzen Ländern für etwas die Schuld geben – das ist unverantwortlich! Sie sollten sich ihre eigene Gedanken machen. Aber alle schreiben das selbe. Und das ist vieleicht mit ein Grund warum die grossen Zeitungen und Medienhäuser an Leserschaft verlieren.

    (Die Torpedoangriffe, den Gefechtskopf kann man übrigens entfernen, wurden aber noch nicht erklärt).

    1. @apied: Die Sie offenbar etwas von Haftminen etc. verstehen, können Sie mir sicher auch erklären, welchen Sinn es hat, eine Haftmine über der Wasserlinie anzubringen und wie diese Haftminen angebracht wurden, ohne dass die Besatzung der Schiffe etwas davon gemerkt hat.

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