Alle Jahre wieder: US-Geheimdienstbericht stellt „russische Wahleinmischung“ fest

In den USA wird dem Senat jedes Jahr ein Geheimdienstbericht vorgelegt. So auch dieses Jahr. Der Bericht sollte eigentlich den Titel „Und täglich grüßt das Murmeltier“ tragen.

Die westlichen Medien und Politiker reiten immer noch auf der Legende der russischen Wahleinmischung 2016 herum, obwohl es sie nie gegeben hat. Der Mueller-Report konnte sie nicht verifizieren und ein US-Gericht hat sogar eine Klage zu dem Thema wegen Substanzlosigkeit abgewiesen. Aber in den USA wird ein Sündenbock gebraucht, um von den selbstverschuldeten Problemen abzulenken. Und was bietet sich da besser an, als die „russische Karte zu spielen“?

Auf ihrer Pressekonferenz hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharova, den vierten US-Geheimdienstbericht in Folge, der die „russische Wahleinmischung“ zum Thema hatte, in ihrer gewohnt ironischen Art kommentiert. Ich habe die offizielle russische Erklärung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Es kann niemanden überraschen, dass die Senatoren, die in Washington sitzen, trotz der entsetzlichen Situation mit der Coronavirus-Pandemie in den Vereinigten Staaten, anstatt ihren Wählern zu helfen, Zeit finden, neue, saftige anti-russische Fakes zu produzieren. Sie haben vielleicht davon gehört, dass der Geheimdienstausschuss des US-Senats am 21. April den vierten Teil zum Thema der so genannten „Einmischung in die amerikanischen Wahlen“ vorgelegt hat. Die Senatoren verkündeten, dass sie die Methodik, mit der ihre Geheimdienste „destruktive Aktionen Moskaus“ ausgemacht haben, analysiert und insgesamt für gut befunden haben.

Was das für eine „Methodik“ ist, ist leider nicht nachvollziehbar, da 90 Prozent des Berichts geheim sind und von den Senatoren nicht eingesehen werden konnten. Natürlich gibt es keinerlei Beweise. Alles, was es gibt, sind schöne Phrasen, die bereits ins Bewusstsein der amerikanischen Wähler gehämmert wurden. Veröffentlicht wurden nur die Schlussfolgerungen, eine ist schöner als die andere. Insbesondere behaupten sie, dass die Vereinigten Staaten bei den Präsidentschaftswahlen 2016 einem „großen und aggressiven“ Einfluss Russlands ausgesetzt waren. Es wird auch gesagt, dass „die Russen sicherlich weiterhin die Situation destabilisieren werden.“

Das im vierten Jahr in Folge zu lesen ist traurig und lustig zugleich. Es ist offensichtlich, dass die paranoiden Unterstellungen, die durch keine einzige Tatsache gestützt werden, das Ergebnis des innenpolitischen Kampfes zwischen verschiedenen Kräften in den Vereinigten Staaten sind. Sie werfen Russland mit unglaublicher Beharrlichkeit ihr eigenes Versagen vor und versuchen, im Wahlkampf die anti-russische Kampagne zu entfesseln.

Ich bezweifle sehr, dass das wirklich irgendjemandem Vorteile bringen wird. Amerika hat heute andere Probleme. Wir wünschen ihnen aufrichtig und von ganzem Herzen, dass sie diese schwierige Zeit überwinden. Wir wünschen den Amerikanern auch, dass sie endlich aufwachen und erkennen, dass ihre aktuellen und vergangenen Probleme nicht von anderen verursacht werden. Bei ihren wirtschaftlichen, politischen und in allen anderen Schwierigkeiten müssen sie die Schuld bei sich selbst suchen. Wir hoffen aufrichtig, dass sich amerikanische Politiker aller Couleur und aller Parteizugehörigkeiten darauf besinnen, dass die Amerikaner jetzt andere Probleme haben und nicht an Russland denken, sondern darüber nachdenken, wie sie die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen überleben können.

Vor dem Hintergrund dieser erneuten Hysterie-Welle wird es immer schwieriger, einen produktiven, effektiven und konstruktiven Dialog mit den amerikanischen Partnern zu führen, auch um die wirklichen globalen Probleme zu lösen. Hoffen wir, dass die amerikanischen Senatoren doch noch die Sinnlosigkeit und Schädlichkeit dieser Aktivitäten erkennen werden.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Ich frage mich immer bei solchen Sachen, ob die Damen und Herren Senatoren diesen Unsinn selber glauben. Aber für die hiesigen Systemmedien ist damit die russische Einmischung erwiesen, auch wenn es dafür keinen einzigen Beleg gibt, bzw. die sich wie seinerzeit die Geschichten mit den Massenvernichtungswaffen im Irak nur ausgedacht haben. Wenn so etwas aus den USA kommt, ist das für die hiesigen Systemmedien erwiesen, es kann gar nicht anders sein, zumal sie sich ja hier direkt RT oder anti-spiegel.ru zu erwehren haben! Und wenn es in den Systemmedien steht, dann ist es auch für viele EU- und sonstige Abgeordnete der Systemparteien erwiesen. Und damit nimmt die weitere Verblödung in Politik, Medien und einem Teil der Öffentlichkeit weiter ihren Lauf! Regelmäßig stelle ich mir die Frage, wo das enden soll, aber ich weiß keine Antwort.

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