Artikel des russischen Fernsehens: „Der neue, europäische, akademische Faschismus“

In Russland gibt es keine Political Correctness, was man sich in Deutschland nur schwer vorstellen kann. Im Gegenteil wird dieses Phänomen, das im Westen um sich greift, in Russland als Einschränkung der Meinungsfreiheit kritisiert.

Auf der Seite des russischen Fernsehens ist am Dienstag ein Artikel erschienen, der sich mit dem Phänomen der politischen Korrektheit beschäftigt und an Beispielen aufzeigt, wie die Political Correctness im Westen die Meinungsfreiheit einschränkt. Den Artikel fand ich interessant, denn in Deutschland wäre so ein Artikel inzwischen undenkbar, was die These des Artikels bestätigt: Die Political Correctness hat den freien Austausch von Meinungen im Westen bereits eingeschränkt. Und der Prozess verstärkt sich noch.

Daher habe ich diesen Artikel mit der Überschrift „Der neue, europäische, akademische Faschismus„, wie auch andere Beiträge des russischen Fernsehens, die Sie hier finden, übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Westliche Universitäten sind zu Orten der Angst und des intellektuellen Terrors geworden. Das Bildungssystem wird zunehmend durch ideologischen Fundamentalismus und den Versuch untergraben, nicht nur zu bestimmen, welche Maßnahmen ergriffen werden können, sondern auch, welche Worte man sagen darf und welche Gedanken man denken darf.

Soziale Medien halfen offiziell, das Denunziantentum wiederzubeleben. Jetzt müssen alle Multikulturalismus, Islam, Einwanderung und postkolonialer Schuld huldigen. In dieser neuen Inquisition darf Dissens nicht zugelassen werden – er muss bestraft werden!

Die Meinungsfreiheit in Frankreich ist zunehmend gefährdet. Wenn Ihre persönliche Meinung mit der offiziellen Sichtweise übereinstimmt, haben Sie nichts zu befürchten. Wenn Ihre Ideen damit in Konflikt geraten, werden Sie geächtet. Pädagogen, politische Führer, die Medien und der Mob werden versuchen, Sie zu zerstören, so wie sie Giordano Bruno im Jahr 1600 zerstört haben.

„Neuer akademischer Faschismus“, nannte Natascha Poloni, TV-Moderatorin und Redakteurin der französischen Wochenzeitung Marianne, das Phänomen. „Kleine radikale Gruppen schaffen eine Atmosphäre des Terrors, um ihre Meinungen durchzusetzen und Gegner zum Schweigen zu bringen. Sie profitieren von politischen und medialen Kreisen, weil sie behaupten, Gutes zu verkörpern. Wer wagt es, sie herauszufordern?“, sagt sie.

Und es gibt bereits Menschen, die Ansichten haben, die manche für politisch inkorrekt halten, auch wenn sie tatsächlich wahr sind, und die in den letzten Jahren von der Gesellschaft isoliert wurden:

  • Mohamed Sifaui. Der französisch-algerische Journalist Mohamed Sifaui musste 1999 nach Drohungen von Islamisten aus Nordafrika fliehen. Heute lebt er in Frankreich unter Polizeischutz. Sein Kurs zur Radikalisierung wurde kürzlich an der Sorbonne abgesagt. Sifaui macht „Druck von islamischen Verbänden und linken Bündnissen“ für die Absage verantwortlich. Sein Kurs richtete sich an Polizisten, Gendarmen und Beamte, die nach der Ermordung von vier Polizisten in einer Pariser Polizeistation unter Druck standen. Der Mord wurde von ihrem zum Islam konvertierten Kollegen Mikael Harpon begangen. Darüber hinaus hielt die libanesische Terrorgruppe Hisbollah an der Sorbonne eine Konferenz ab. Die Studenten forderten jedoch, die Inszenierung der Tragödie von Espina abzusagen, die von Schauspielern in schwarzen Masken aufgeführt werden sollte. Die Studenten behaupteten, es handele sich um „Afrophobie, Kolonialismus und Rassismus“.
  • Alan Finkelkraut. Im vergangenen Frühjahr hielt der Philosoph, der unter dem Schutz der Polizei und der französischen Agentur für innere Sicherheit DGSI handelte, einen Vortrag an der Universität für Politikforschung in Paris. Finkelkraut habe nun „Angst, das Haus zu verlassen“.
  • Erik Semmour. Der französische Journalist Erik Semmur wurde von Islamisten bei einer öffentlichen Kundgebung in Paris kürzlich als „böses Monster“, als „Virus“ und „Bastard“ bezeichnet.
  • Sophie Koinyar. In einem Artikel in Le Point prangerte die prominente Journalistin Sophie Koinyar das „schreckliche Schweigen über den Widerstand gegen die Politcal Correctness“ an und schrieb über Konformismus, der „das Schweigen zu Stille macht. Wir wissen, wohin diese Kompromisse führen.“
  • Stephane Charbonnier. Der ehemalige Herausgeber des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo, Philippe Val, spricht von „den Gebieten des Wortes, die vom Terror besetzt sind“. Charb, Vals Nachfolger bei Charlie Hebdo, bezahlte mit seinem Leben. Am 7. Januar 2015 wurden er und 11 seiner Kollegen von zwei Brüdern getötet, die „Allahu Akbar“ riefen.
  • Maryam Namazi. Maryam Namazi, eine iranische Journalistin und Dissidentin, die nach England gezogen ist, darf an einigen Universitäten nicht sprechen, weil ihre Prinzipien der Verteidigung der Meinungsfreiheit und des Anti-Scharia-Diskurses islamische Studenten beleidigen könnten.
  • Thilo Sarrazin, ehemaliger Chef der Deutschen Zentralbank und Einwanderungskritiker, musste 2010 nach der Veröffentlichung seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ von seinem Führungsamt bei der deutschen Zentralbank zurücktreten. Wegen seines neuen Buches „Feindliche Übernahme“, das diesen Sommer erscheinen soll, muss er sich nun vor Gericht verantworten.

Gleichzeitig investieren islamistische Regime weiterhin riesige Summen in diese Universitäten. Untersuchungen von Jonas Bergan Dredge und Martin Lestra, veröffentlicht im „Middle Law Law and Governance Journal“, zeigten, dass von 1997 bis 2007 Organisationen vom Persischen Golf mindestens 70 Millionen Pfund an britische akademische Institutionen überwiesen haben.

Eine Reihe französischer Intellektueller, darunter viele muslimische Denker, haben diesen „intellektuellen Terrorismus“ kritisiert. Das erinnert daran, wie sie schrieben, „was der Stalinismus den aufgeklärtesten europäischen Intellektuellen angetan hat“.

„Unsere kulturellen, akademischen und wissenschaftlichen Institutionen stehen unter Beschuss und es werden unter dem Deckmantel der Verurteilung „kolonialer“ Diskriminierung versuchen, die Meinungsfreiheit und die von der Aufklärung geerbten Prinzipien der Universalität zu untergraben.“

Der Schutz der Meinungsfreiheit und die Möglichkeit offener Gespräche, die derzeit in Europa unter Druck sind, sind die Grundlage des europäischen Zivillebens. Ohne freie Meinungsäußerung gibt es keine Verbreitung von Ideen, Wissen und Fortschritt. Die Grundprinzipien der liberalen Gesellschaft wurden untergraben.

Die Vereinigten Staaten verfassten 1776 die Unabhängigkeitserklärung und befreiten sich vom repressiven England und waren sich des Primats der freien Meinungsäußerung sehr wohl bewusst. 1783 sagte George Washington zu seinen Armeeoffizieren: „Die Redefreiheit kann uns genommen werden und dann werden wir, dumm und still wie Schafe, zur Schlachtbank geführt.“

In den Vereinigten Staaten ist es üblich geworden, Gastreden abzusagen oder gegen sie zu protestieren, wenn eine Handvoll Aktivisten sie für inakzeptabel halten. Leider ist die gleiche Art von Zensur jetzt in ganz Europa zu sehen. Minderheiten fordern „sichere Plätze“. Aber diejenigen, die wirklich Sicherheit brauchen, sind diejenigen, die mit der vorherrschenden Orthodoxie nicht einverstanden sind.

Die Europäische Universität, die zum Zentrum des offenen Pluralismus, der Debatte und der Forschung werden sollte, ist stattdessen zu einem Paradies für intellektuellen Sektierertum und Terror geworden. Dieser neue Radikalismus wird nicht nur die politische Korrektheit stärken, sondern auch die Unterordnung unter den Zwang stärken.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Die Gedanken sind frei,
    wer kann sie erraten,
    sie fliehen vorbei,
    wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen,
    kein Jäger erschießen.
    Es bleibet dabei:
    Die Gedanken sind frei.

    Ich denke, was ich will,
    und was mich beglücket,
    doch alles in der Still,
    und wie es sich schicket.
    Mein Wunsch und Begehren
    kann niemand verwehren,
    es bleibet dabei:
    die Gedanken sind frei.

    Ich liebe den Wein,
    mein Mädchen vor allen,
    sie tut mir allein
    am besten gefallen.
    Ich bin nicht alleine
    bei meinem Glas Weine,
    mein Mädchen dabei:
    die Gedanken sind frei.

    Und sperrt man mich ein
    im finsteren Kerker,
    das alles sind rein
    vergebliche Werke;
    denn meine Gedanken
    zerreißen die Schranken
    und Mauern entzwei:
    die Gedanken sind frei.

    Drum will ich auf immer
    den Sorgen entsagen
    und will mich auch nimmer
    mit Grillen mehr plagen.
    Man kann ja im Herzen
    stets lachen und scherzen
    und denken dabei:
    die Gedanken sind frei.

  2. „Weder Israels, noch Deutschlands Abrutschen in den Faschismus war zufällig“
    „Faschismus, Deutschland und Israel“
    Von Jochen Mitschka
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26546 (1)
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26570 (2)
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26587 (3)
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26609 (4)

    Das sollte man wirklich lesen.
    Da bekommt der Satz, „Houston, wir haben ein Problem.“, ein völlig neue Bedeutung:

    “ Ein Artikel in Haaretz vom 6. Juni 2019 mit dem Titel „Weder Israels, noch Deutschlands Abrutschen in den Faschismus war zufällig“ erklärt, dass weder das Abrutschen Israels in den Faschismus noch das Deutschlands im so genannten Nationalsozialismus aus Versehen passiert wäre. Nun wird immer wieder behauptet, jeder Vergleich zwischen der Entstehung des Faschismus in Deutschland und der Entwicklung in Israel wäre Antisemitismus. In Australien hatte dies im Prinzip den Ausschlag für die Entlassung von Professor Tim Anderson gegeben. In Deutschland wird jede Diskussion darüber sofort mit der Antisemitismuskeule abgewürgt.
    Nun wird diese Behauptung durch eine offizielle israelische wissenschaftliche Analyse, welche in diesem Artikel dargelegt wird, widerlegt.

    Der Autor Yoav Rinon ist außerordentlicher Professor für vergleichende Literatur und der Klassik an der Hebräischen Universität von Jerusalem. Der Artikel basiert auf einem Forschungsprojekt mit dem Namen „Fragen der Identität“, das vom israelischen Wissenschaftsrat finanziert worden war.
    …“

  3. Diesen „sanften“ Faschismus beschreibt der bekannte Buch- und Filmemacher Egmont R. Koch bereits 1988(!) zornig in seinem Buch „Im Kopf ein Paradies; auf dem Weg zu einem sanften Faschismus“ (ISBN 3-548-34433-X).
    Ein lesenswertes Buch, das heute aktueller denn je ist!

  4. Ich weiß ja nicht, was der Faschismus mit den Nazis zu tun hat, geschweige warum der Faschismus im Nationalsozialismus mit dem im heutigen Isreal gleich sein „könnte“.

    In dem Beitrag geht es um den wahren Faschismus und seiner korrekten Einordnung
    Ich mag wiki nicht, aber dafür reichts:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus

    Was in dem Artikel angesprochen wird, würde ich als „kleine (rote) Terrorzellen“ bezeichnen und dabei sollte es auch in den Kommentaren gehen.
    Wenn schon jemand den Vergleich zu den Nazis braucht, dann wäre die „Reichs-Kristallnacht“ dazu hilfreich. Denn in den meisten Städten und Dörfer fand diese mittels „kleiner-brauner-Terroszellen“ statt.
    Wird nur nicht gern kommuniziert!
    Die „Braunen“ gingen meist -wie heute die Linken- dabei vor.
    Vermummt und zündeten oder verwüsteten Judengeschäfte und Synagogen.
    Die Antifa zündet Autos an und verwüstet die Geschäfte „der Andersdenkenden“.

    Im Übrigen nannte man die SS auch „Die Beefsteaks“.
    „Außen braun, innen rot!“

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