Berichte über Trumps Gesundheit: Von welcher wichtigen Aussage Trumps die Medien damit ablenken

US-Präsident Trump hat am 13. Juni eine Rede vor Absolventen in West Point gehalten. Über den wichtigen Inhalt der Rede wurde in Deutschland nicht berichtet, stattdessen wurden Fragen zu Trumps Gesundheit aufgeworfen. Damit Sie sich ein eigenes Bild machen können, schauen wir uns hier alles in Bild und Ton an.

In allen deutschen „Qualitätsmedien“ waren die Berichte weitgehend identisch, weshalb wir uns exemplarisch den Artikel im Spiegel anschauen. Unter der Überschrift „„Rutschige Rampe“ – Trump-Auftritt hinterlässt Fragen nach seiner Gesundheit“ hat der Spiegel in seiner Einleitung geschrieben:

„Bei seinem Besuch in der Militärakademie West Point ist US-Präsident Trump durch unsichere Bewegungen aufgefallen. Spekulationen über seine Gesundheit weist er zurück – und hat eine Erklärung parat.“

Der Spiegel thematisiert in seinem Artikel Fragen zur Gesundheit von Trump und führt dazu zwei Dinge an. Erstens zeigt er ein Video aus einen Tweet, wo zu sehen ist, dass Trump während seiner Rede einen Schluck Wasser trinken will, aber das Glas nicht mit der rechten Hand zum Mund führen kann, er nimmt dann die linke Hand zur Hilfe.

Das sieht in der Tat merkwürdig aus. Sowas ist aber auch mir vor kurzem erst passiert: Ich muss im Schlaf so unglücklich gelegen haben, dass ich morgens einen Arm kaum heben konnte, mein ganzer Rücken war völlig verspannt. Nach einer Massage war das Thema aber schon am Abend wieder erledigt.

Ich weiß nicht, was da mit Trump los war, aber der Spiegel verschweigt seinen Lesern eine Kleinigkeit: Die Feierlichkeiten zum Jahrgangsabschluss der West Point Absolventen, bei denen Trump gesprochen hat, haben über zwei Stunden gedauert. Trump hat fast die ganze Zeit auf der Bühne gestanden (nicht etwa gesessen). Hätte er ernsthafte Probleme mit seiner Gesundheit, wäre das kaum möglich gewesen. Hier sehen Sie die komplette Übertragung der Veranstaltung.

President Trump delivers commencement address at West Point academy | FULL

Nur nebenbei: Merkel kann nicht einmal zehn Minuten stehen, um bei Staatsempfängen die Nationalhymnen zu hören, ohne heftige Zitteranfälle zu bekommen. Protkollarisch gilt es als Affront, einer Nationalhymne nicht den gebotenen Respekt zu erweisen. In allen Ländern der Welt (Deutschland ist eine Ausnahme) ist es üblich, sich aus Respekt vor der Hymne zu erheben und sie stehend zu hören.

Über Merkels Zitteranfälle wurde in Deutschland nur kurz berichtet. Und dass Merkel nun Nationalhymnen nur noch im Sitzen abnimmt, wurde in deutschen Medien nur kurz erwähnt und danach vergessen.

Angela Merkel: Erneuter Zitteranfall
Bei der Hymne sitzt sie wieder | Kanzlerin Merkel zu Besuch in China

Das zweite Beispiel für Trumps angebliche gesundheitliche Probleme war für den Spiegel die Tatsache, dass er die Rampe, die auf die Bühne führte, nach der über zweistündigen Zeremonie langsam heruntergegangen ist:

„US-Präsident Donald Trump hat an seinem 74. Geburtstag mit Spekulationen über seinen Gesundheitszustand zu kämpfen. Auslöser waren Aufnahmen, wie Trump nach einer Rede an der Militärakademie West Point am Samstag nur äußerst zögerlich und offenbar mit Schwierigkeiten die Bühnenrampe heruntergeht.“

Dazu zeigte der Spiegel allerdings keinen „Videobeweis“, also tue ich es. Beachten Sie dabei, dass auch der Offizier neben Trump genauso konzentriert auf den Boden schaut, wie Trump, als er die Rampe heruntergeht. Und beachten Sie auch, dass Trump danach wieder völlig normal geht.

Trump appears to steady himself walking down West Point ramp

Trump begründete die Bilder auf der Rampe so, wie man auch im Spiegel-Artikel lesen konnte:

„Die Rampe von der Bühne herunter habe kein Geländer gehabt, sie sei „sehr lang und steil und vor allem sehr rutschig“ gewesen, twitterte er. „Das Letzte, was ich tun wollte, war zu fallen, damit die Fake News darüber lachen“, schrieb der Präsident, der die Medien regelmäßig als „Fake News“ beschimpft. Trump fügte hinzu, die letzten drei Meter der Rampe sei er sogar „gerannt“.“

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1272000237809414149

Jeder kann nun selbst entscheiden, wie er die Situation einschätzt.

Was aber bemerkenswert ist, ist wie die „Qualitätsmedien“ nach Art der Regenbogenpresse darüber berichten. Das wäre in Ordnung, wenn sie über die gesundheitlichen Probleme aller Politiker gleich intensiv berichten würden. Trumps angebliche gesundheitlichen Probleme werden thematisiert, wobei den Lesern und Zuschauern aber nicht alles gezeigt wird. Es wird weggelassen, was nicht ins Bild passt.

Über Merkels Zittern, wenn sie nur ein paar Minuten stehen muss, wurde berichtet, aber sobald sie angefangen hat, Nationalhymnen im Sitzen abzunehmen, war das Thema wieder verschwunden. Was wäre wohl in den Medien los, wenn Trump keine fünf Minuten stehen könnte, ohne in unkontrolliertes Zittern zu verfallen?

Gleiches gilt für Joe Biden, den Wunschkandidaten der Medien als nächsten US-Präsidenten. Der Mann ist fast 78 und er hat so heftige Gedächtnisprobleme, dass er selbst bei öffentlichen Reden, wo er Texte nur ablesen muss, manchmal Probleme bekommt. Auf der Bühne hat er seine Schwester und seine Frau verwechselt. In Interviews redet er manchmal wirr. Die Medien stellen das aber als eine Art Marotte dar, Biden sei eben ein Meister der Fettnäpfchen – wie niedlich!

Worüber die Medien bei der Gelegenheit nicht berichtet haben

Kein Wort fand sich in den deutschen „Qualitätsmedien“ hingegen über den Inhalt der Rede von Trump. Es ist nichts revolutionär Neues, Trump hat das schon oft gesagt und jedes Mal haben die „Qualitätsmedien“ darüber möglichst nicht berichtet: Trump will die US-Kriege beenden, er will die US-Soldaten nach Hause holen, er will nicht „Weltpolizist“ sein.

Das ist das Gegenteil dessen, wofür die Transatlantiker stehen, deren Sichtweise die Narrative unserer „Qualitätsmedien“ bestimmt. Die „Qualitätsmedien“ wissen, dass die weltweiten Kriege, die der Westen als „humanitäre Militäreinsätze“ bezeichnet, in der Bevölkerung aller westlichen Länder nicht eben populär sind und das obwohl die Medien bei jeder Gelegenheit dafür werben.

Die „Qualitätsmedien“ könnten ja darüber, dass Trump diese Einsätze beenden und keine neuen mehr durchführen will, berichten und ihren Lesern dann erklären, warum das eine ganz dumme Idee ist. Aber selbst das tun sie nicht, zu groß scheint in den transatlantischen Redaktionen die Angst zu sein, dass die Menschen trotz all der negativen Berichterstattung über Trump Sympathie für seine Idee entwickeln könnten. Da verschweigen sie ihren Leser das lieber komplett.

Auch bei der Rede in West Point hat Trump das wieder deutlich gesagt. Sie finden es im Transkript der Rede bei Minute 19.58 und in dem langen Video über die Zeremonie ab Minute 54. Trump sagte zu den Absolventen der Militärakademie:

„Jeder von Ihnen beginnt seine Karriere in der Armee in einem entscheidenden Moment der amerikanischen Geschichte. Wir stellen die Grundprinzipien wieder her, dass die Aufgabe des amerikanischen Soldaten nicht darin besteht, fremde Nationen wieder aufzubauen, sondern unsere Nation vor fremden Feinden zu verteidigen und sie stark zu verteidigen. Wir beenden die Ära der endlosen Kriege. An ihre Stelle kommt ein erneuter, klarer Fokus auf die Verteidigung der vitalen Interessen Amerikas. Es ist nicht die Pflicht der US-Truppen, alte Konflikte in fernen Ländern, von denen viele Menschen noch niemals gehört haben, zu lösen. Wir sind nicht der Weltpolizist.
Aber wir lassen unsere Feinde wissen: Wenn unser Volk bedroht wird, werden wir niemals zögern zu handeln, und wenn wir kämpfen, werden wir von nun an nur noch um den Sieg kämpfen.“

Diese deutliche Anspielung auf den sogenannten „Krieg gegen den Terror“, in dem auch viele deutsche Soldaten gefallen sind, ist eindeutig: Der Krieg gegen den Terror wurde 2001 ausgerufen, aber es wurde kein konkretes Kriegsziel genannt. Der weltweite Terror ist seitdem gewachsen und hat auch Europa erreicht, von einem Sieg oder auch nur von einzelnen Erfolgen, kann keine Rede sein, im Gegenteil. Der Krieg soll offensichtlich unendlich andauern und die einzigen, die davon profitieren, sind die Rüstungsunternehmen. Jede verschossene Patrone oder Rakete und jede abgeworfene Bombe bedeutet die Bestellung einer neuen Bombe, Rakete oder Patrone. Der „Krieg gegen den Terror“ ist eine Maschine zum Gelddrucken für die Rüstungsindustrie.

Ich finde, diese Aussage Trumps sollte man nicht verschweigen. Man kann sie diskutieren, man kann den „Krieg gegen den Terror gut finden“ und man kann Trumps Idee schlecht finden. Aber man sollte es den Lesern und Zuschauern nicht verschweigen. Wenn wir in einer Demokratie leben, sollte es darüber eine gesellschaftliche Diskussion geben.

Die „Qualitätsmedien“ ziehen es jedoch vor, diese Aussagen von Trump zu verschweigen und die gesellschaftliche Diskussion darüber damit zu verhindern. Warum wohl?

Ich sage es immer wieder: „Lügenpresse“ ist kein schlimmer Vorwurf, denn die Leser können eine Lüge erkennen. „Lückenpresse“ ist wirklich gefährlich, denn wenn die Leser etwas gar nicht wissen, können sie darüber auch nicht sprechen und keine kritischen Fragen stellen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Vielleicht liege ich da falsch, aber ich sehe das total anders:

    Trump sagte:

    „Wir legen unser Interesse auf die Verteidigung der ‚lebenswichtigen Interessen‘ der Vereinigten Staaten…

    … aber unsere Feinde sollten wissen, wenn wir bedroht werden, werden wir nie zögern zu handeln…“

    Meiner Meinung nach heißt das übersetzt:

    Wir werden alles unternehmen, um unser teures LNG-Gas nach Europa zu schicken und Nordstream-2 (billigeres Gas) mit allen Mitteln zu sanktionieren. Die Leute in Europa sollen dann weniger Geld haben, um ihren Kühlschrank aufzufüllen… und verhungern !!!

    Klar, um militärische Angriffe auf die USA geht es nicht – dies wäre ja auch ein vollkommener Unsinn !

  2. Sehr gut, der Vergleich mit Merkel und deren Berichterstattung zeigen deutlichst wie die Medien uns zu manipulieren versuchen.
    Selbst ich hatte die Zitteranfälle von Merkel nicht mehr auf dem Schirm…mangels Berichterstattung.

  3. >>>Wir stellen die Grundprinzipien wieder her, dass die Aufgabe des amerikanischen Soldaten nicht darin besteht, fremde Nationen wieder aufzubauen, sondern unsere Nation vor fremden Feinden zu verteidigen und sie stark zu verteidigen. <<<

    Naja, fast, Herr Trump….

    Richtig wäre es doch so:
    Wir stellen die Grundprinzipien wieder her, dass die Aufgabe des amerikanischen Soldaten nicht darin besteht, fremde Nationen zu zerstören und zu unterwerfen, um sie dann wieder aufzubauen, sondern unsere Nation vor fremden Feinden zu verteidigen und sie stark zu verteidigen.

    Und zu Merkel…
    Wer die Deutsche Nationalflagge nimmt und sie mit einem angewidertem Gesicht in die Ecke wirft (2013 nach Wahlsieg), der steht auch zu deutschen Nationalhymne nicht auf.
    Merkel ist Staatsfeind Nummer 1.

    Aber die Menschen in Deutschland wählen die wieder und immer wieder …
    Sie hat mittlerweile so viel Schaden angerichtet, dass dieser nicht mehr beseitigt werden kann. Ihre antideutsche Saat ist aufgegangen.
    Den Römern haben unsere Vorfahren im Jahr 9 gezeigt, dass Invasoren auf germanischem Gebiet nichts zu suchen haben. Bis hier hin und nicht weiter. Der Rhein und die Donau waren die Grenze.
    Doch wenn der Feind aus dem Inneren kommt … Ich bin einfach nur noch traurig und bedaure die Kinder.
    Warum hasst diese Frau Deutschland nur so? Warum lässt das deutsche Volk dies zu?
    Der erste Schritt wäre, den 7 Parteien im Bundestag keine Stimme mehr zu geben.
    Aber nein … Die Verblödung und Gehirnwäsche der letzten 75 Jahre hat Wirkung.
    Mitte der 1930er Jahre gingen noch 60% der Nobelpreise nach Deutschland.
    Wieviel sind es heute? Null?

  4. Ich kann da nichts eindeutiges erkennen. Aber vielleicht bin ich ja zu pessimistisch (geworden).
    Ich kann da jetzt auch nicht was hoffnungsfrohes herauslesen. Mittlerweile traue ich Trump nicht mehr weiter, als ich ihn werfen kann. Was ist mit seiner Kuba- und Venezuela-Politik , was soll das? Und so richtig Klartext spricht er selten, er hält das immer so, dass man alles rein- oder rausinterpretieren kann. Das ist immer so schwammig.

    Dass amerik. Soldaten andere Länder wieder aufbauen, das wär mir auch neu, sie vernichten doch eher mal zuerst. Die Verteidigung der vitalen Interessen Amerikas? Als da wäre das Interesse an fremdem Öl? Und wer bedroht Amerika und was wird als Bedrohung gewertet? Und wie wird man sich dann wehren? Mit Bomben auf Spatzen schießen? Da ist wieder alles und Nichts gesagt. Finde ich.

    Ansonsten wieder mal ein Lob für diese Spitzenseite und ihre interessanten Beiträge.

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