BidenLeaks Teil 6: Joe Biden verhinderte 2016 US-Ermittlungen gegen Poroschenko

Am 16. Juli wurde ein Interview, dass ich mit Alexander Onischenko geführt habe, veröffentlicht. Da Herr Onischenko in dem Interview viele Namen und Details nennt, auf die wir aus Zeitgründen nicht näher eingehen konnten, werde ich nun jeden Tag die Details und Hintergründe zu den Themenblöcken liefern.

In der Viedeobeschreibung des Interviews sind die Themen aufgelistet, die wir besprechen. In den ersten fünf „Begleitartikeln“ zu dem Interview ging es um den Maidan, um die Machtkämpfe zwischen Poroschenko und Jazenjuk unmittelbar danach, um die Geschäftspraktiken von Poroschenko, darum, wie Joe Biden und George Soros in der Ukraine Milliarden an Schwarzgeld verdient haben und darum, wie es zum Streit zwischen Poroschenko und Onischenko gekommen ist. Heute will ich erzählen, wie Onischenko an die inzwischen in der Ukraine veröffentlichten Telefonmitschnitte und die Kontoauszüge gekommen ist.

Insider packt aus: Wie Biden und Soros in der Ukraine über 1,5 Mrd. erbeutet haben

Flucht nach London und Madrid

Nachdem Poroschenko versucht hat, heimlich Abgeordnete zu sammeln, um in einem Überraschungscoup die Immunität von Onischenko aufzuheben, um ihn durch Verhaftung daran zu hindern, sich an die Presse zu wenden, ist Onischenko am 3. Juli 2016 nach einer Warnung von Julia Timoschenko aus der Ukraine geflohen (siehe Teil 5).

Da Onischenko befürchtet hatte, dass Poroschenko eines Tages gegen ihn vorgehen würde, hatte er sich abgesichert. Dabei kam ihm Poroschenkos Geiz zu Hilfe, von dem er mehrmals in dem Interview berichtet. In der Ukraine war es üblich, dass die schlecht bezahlten Mitarbeiter der Präsidialverwaltung von den Präsidenten aus eigener Tasche zusätzliches Geld bekommen haben. Poroschenko hat denen jedoch nichts bezahlt und gleichzeitig vollen Einsatz von ihnen gefordert. Onischenko sagt in dem Interview, er habe diese dann „mit Geld ein bisschen unterstützt“, woraufhin sie ihm die belastenden Materialien haben zukommen lassen.

Die in der Ukraine veröffentlichten Telefonmitschnitte von Gesprächen zwischen Poroschenko und Biden und auch die Kontoauszüge, die die Geldflüsse zu Rosemont Seneca belegen, hatte Onischenko bei seiner Flucht aus der Ukraine dabei. An der New Yorker Firma Rosemont waren Hunter Biden, Sohn des damaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden, zusammen mit Christopher Heinz, dem Stiefsohn des damaligen US-Außenministers John Kerry, beteiligt. Weitere Partner der Firma waren Devon Archer, ehemaliger Wahlkampfmanager des damaligen US-Außenministers John Kerry und David J. Leiter, ehemaliger Stabschef im Senat von John

Dass Onischenko belastendes Material hatte, war in Geheimdienstkreisen damals bekannt, denn Poroschenko wusste davon und versuchte, Onischenko zu stoppen. Aber damals wusste niemand, was genau Onischenko dabei hatte.

So kam es zum ersten Kontakt zwischen Onischenko und den US-Strafverfolgern. In dem Interview spricht Onischenko von einem US-Geheimdienst, mit dem er einen Vertrag gemacht hat. Die Rede ist dabei von der Criminal Division des US-Department of Justice. Das Department of Justice, also das US-Justizministerium, gehört zu den Geheimdiensten der USA.

Joe Biden macht Druck auf US-Ermittler

Ein weiteres Treffen wurde dann in Madrid vereinbart. Die Ermittler waren so interessiert an dem, was Onischenko zu erzählen hatte, dass sie ihm eine Garantie gaben, er werde in Spanien sicher sein vor einem etwaigen Interpol-Haftbefehl, den Poroschenko in dieser Zeit gegen Onischenko zu erwirken versuchte.

Das Interesse rührte auch daher, dass in Spanien damals Ermittlungen gegen Poroschenko liefen. Die spanischen Behörden interessierten sich für Investitionen, die Poroschenko in Spanien getätigt hatte. Er hatte dort vor seiner Zeit als ukrainischer Präsident im großen Umfang Immobilien gekauft und es lag der Verdacht vor, dabei handele es sich um Schwarzgeld, das Poroschenko auf diese Weise waschen wollte. Im Gegenzug für eine Zusammenarbeit bei den Ermittlungen gegen Poroschenko gab Spanien Onischenko eine Aufenthaltsgenehmigung.

Nach einem weiteren Gespräch in Madrid flog der US-Staatsanwalt zurück nach Hause und ward nie wieder gesehen. Er war auch für Onischenko nicht mehr erreichbar. Heute wissen wir, dass Joe Biden offenbar seine Macht als US-Vizepräsident ausgenutzt hatte, um die Kontakte der US-Strafverfolger mit Onischenko zu beenden. Das geht aus inzwischen veröffentlichten Telefonaten zwischen Biden und Poroschenko hervor.

In diesem inzwischen veröffentlichten Telefonat zwischen Biden und Poroschenko aus dem Jahr 2016 kann man hören, wie nervös Poroschenko wegen Onischenkos Gesprächen mit den US-Ermittlern war. Er wollte alles darüber erfahren, was Onischenko mit dem FBI besprochen hat. Und als Biden ihm versicherte, dass das FBI nicht mehr mit Onischenko sprechen werde, war Poroschenko sichtlich erleichtert.

Übrigens zeigt die Tatsache, dass Onischenko auch in den Besitz von Telefonaten gekommen ist, die nach seiner Flucht aus der Ukraine stattgefunden haben, dass seine Informanten im Umkreis von Poroschenko ihn auch danach noch mit Unterlagen versorgt haben müssen. So zumindest ist meine Vermutung, gefragt habe ich ihn danach nicht.

Morgen wird es um die Minuten 69 bis 80 des Interviews und darum gehen, wie die 50 Millionen, die Slotschewsky, der Eigentümer von Burisma (der Firma, die Millionen an die Ney Yorker Firma Rosemont bezahlt hat), ursprünglich Poroschenko als Schutzgeld angeboten hat (siehe Teil 3), 2016 – laut Onischenko – in den Wahlkampf von Hillary Clinton geflossen sind.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. http://www.eu-infothek.com/fall-firtash-ein-urteil-gegen-die-us-justiz/

    „Die dortigen Behörden verfolgen den Ukrainer bereits seit Jahren und werfen ihm – ohne handfeste Argumente zu liefern – vor, in Indien bei einem Titan-Projekt, aus dem übrigens niemals etwas geworden ist, Bestechungsgelder gezahlt zu haben. Die Frage, die viele österreichische Bürger beschäftigt hat – was geht es die US-Justiz an, was ein ukrainischer Geschäftsmann in Indien macht ? – ist damit beantwortet: gar nichts.“

    Die Frage ist aktueller den je. Wir erleben es beinahe täglich das sich US Behörden weltweit einmischen.
    Man würde ja meinen, das so ein Haftbefehl 1. begründet ist, 2. ein Auslieferungsantrag begründet ist(Haftbefehl) und 3. in die richtige Gerichtsbarkeit fällt.

    “ Jedenfalls haben die US-Behörden zum optimalen Zeitpunkt justament in Wien, wo man großen „Gehorsam“ erwartet hat, zugeschlagen – und das Timing war schlichtweg perfekt: Obwohl der Haftbefehl samt Auslieferungsantrag bereits seit Juni 2013 vorgelegen ist, passierte Firtash bei fünf Wien-Aufenthalten nichts; erst im März vorigen Jahres wurde ihm die amerikanische Maschinerie aus Bespitzelungs- und Polizeiagenten endgültig zum Verhängnis. “

    Kommt einem doch bekannt vor, oder?

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