Das russische Fernsehen über die Situation in den USA: Requiem auf den amerikanischen Traum

Wieder einmal zeigen die Ereignisse in den USA deutlich auf, wie unterschiedlich deutsche und russische Medien berichten. Die aktuellen Zusammenstöße in Washington sind ein weiteres Beispiel dafür.

Während deutsche Medien von wenigen Tausend Trump-Anhängern berichten, die sich in Washington versammelt und dort randaliert haben sollen, zeigen die Bilder etwas anderes und das russische Fernsehen hat darüber berichtet. Während die Trump-Anhänger, die oft mit Kindern aus der Provinz nach Washington angereist sind, schockiert über die Gewalt von Antifa und BLM waren, waren diese gut vorbereitet, als sie die friedlichen Demonstranten angegriffen haben. Die Bilder sprechen eine eindeutige Sprache.

Aber die deutschen „Qualitätsmedien“ berichten einhellig, dass die BLM „weitgehend friedlich“ seien und Trumps Anhänger Chaos stiften würden. Daher empfehle ich, sich den Beitrag des russischen Fernsehens zusammen mit meiner Übersetzung anzuschauen, damit Sie sich ein Bild davon machen können.

Beginn der Übersetzung:

Die Teilnehmer einer friedlichen Kundgebung für Trump und gegen Wahlbetrug waren bereits auseinander gegangen, als sie plötzlich von Mitgliedern der Bewegungen „Antifa“ und BLM angegriffen wurden. Die Polizei, die vor dem Weißen Haus im Einsatz war, konnte die Schlägereien nicht stoppen, obwohl es viele Patrouillen auf den Straßen gab. BLM haben die Leute umringt und plötzlich von hinten geschlagen. (Anm. d. Übers.: Davon werden Bilder in dem Beitrag gezeigt)

Eine Zeit lang herrschte im Herzen Washingtons Anarchie. Fahnen wurden den Demonstranten aus den Händen gerissen. Trumps Gegner warteten offensichtlich auf die Dunkelheit und hatten sich vorbereitet – sie hatten Stöcke, Schilde und Messer dabei.

Hier ist eine weitere Szene, der zu einer Massenschlägerei eskalieren könnte. Auf der einen Seite die Antifa, auf der anderen Seite Trump-Anhänger. Die Trump-Anhänger werden mit Beleidigungen und Schlägen bombardiert. Die aus verschiedenen Staaten in ihre Hauptstadt gereisten Amerikaner sind es gewöhnt, in jedem Alter und auch mit Kindern zu Kundgebungen gehen und sind schockiert von dem, was hier passiert.

„Sie haben sich gezielt alte, wehrlose Menschen ausgesucht, die nicht für sich selbst einstehen können. Aber dann wurden die Leute von der „Antifa“ von Gruppen anderer Jungs, echten Patrioten, empfangen. Und die hatten viel Spaß“, sagt dieser Amerikaner.

Das waren bereits Mitglieder der rechtsextremen Pro-Trump-Gruppe „Proud Boys“, einer Organisation, die als extremistisch bezeichnet wird. Sie kamen nach Washington und waren auf diese Entwicklung vorbereitet. Sie trugen Helme, einige kugelsichere Westen. An der einen oder anderen Kreuzung kam es zu Schlägereien.

Unterschiedliche Gruppen von Trump-Anhängern gehen weiterhin durch die Straßen und zeigen, dass sie das Recht dazu haben, was ihnen vor allem in Washington, einer traditionell pro-demokratischen Stadt, besonders wichtig ist.

Am Morgen ging es friedlich los. Sie kamen aus dem ganzen Land in die Hauptstadt und versammelten sich auf dem Freiheitsplatz in der Nähe des Weißen Hauses. Es sah so aus, als ob der Wahlkampf in den Staaten noch andauert. Zehntausende von Donald-Trump-Anhängern kamen in die Innenstadt von Washington, um den amtierenden Präsidenten in diesem schwierigen, krisengeschüttelten Moment zu unterstützen, in dem er jeden Tag mit der Nachricht konfrontiert wird, dass seine Chancen auf eine Wiederwahl immer kleiner werden.

Auf den Transparenten stand: „Ich habe gesehen, wie Tote wählen“ und „Hört auf zu stehlen.“ Doch anders als bei den Kundgebungen, bei denen sich Biden-Anhänger versammeln, gab es keine Inschriften und Zeichnungen, die den Gegner persönlich beleidigt hätten. Das Maximum waren satirische Plakate und Selbstironie.

Ein Rede von Trump vor den Anhängern war nicht geplant, aber sie haben sich trotzdem getroffen, als die Autokolonne des Präsidenten die Residenz verließ und durch die jubelnde Menge fuhr.

Danach haben sie Trump nach gerufen: „Vier weitere Jahre.“ Er fuhr eine weitere Runde Golf spielen. Dieses Spiel ist das genaue Gegenteil von Politik, es basiert nur auf Ehrlichkeit. Die Spieler geben Verstöße zu und bestrafen sich selbst durch Freistöße, weil es beim Golf keinen Schiedsrichter gibt. Aber im Falle des amerikanischen Wahlsystems ruht alle Hoffnung nur auf Richtern. Das Vertrauen von Millionen von Wählern in die offiziellen Ergebnisse wurde untergraben und Trumps Anwälte klagen in Schlüsselstaaten.

„Dies ist eigentlich eine gefährliche Situation für die Demokraten. Weil sie kurz davor stehen, erwischt zu werden und es bewiesen werden könnte, dass sie einen massiven Betrug durchgeführt haben. Und wenn sich das bewahrheiten sollte, wäre es eine größere Krise als Watergate“, sagte Charles Bausman, Chefredakteur von Russia Insider.

Die Republikaner sprechen von ungeheuerlichen Verstößen. Wenn man sich die Aufnahmen von Project Veritas anschaut, fragt man sich, wer dieser Mann ist. Es stellte sich heraus, dass es der Postbote Hopkins ist. Er brachte schlechte Nachrichten darüber, wie für Biden abgestimmt wurde. Die Anweisung, sagt Postbote Hopkins, kam von oben: „Ich hörte, wie er sagte, er habe es verbockt. Zuerst habe ich nicht verstanden, worum es geht. Aber es ging darum, dass eine Menge Briefe den Stempel vom 4. November bekommen haben, dabei sollten sie den Stempel vom 3. November bekommen.“

Es gibt auch andere Fälle. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McInani, hat 234 Seiten mit Zeugenaussagen, die ihrer Meinung nach von weit verbreitetem Verstößen in Michigan sprechen, wo Trump zuerst geführt hat und dann von Biden überholt wurde.

„Dies ist nur ein County in Michigan. Zeugen sagten, da gab es ein Paket, in dem 60 Prozent der Stimmzettel die gleiche Unterschrift hatten, 50 Stimmzettel wurden mehrmals durch die Auszählungsmaschine geleitet. Eine Frau sagte, ihr Sohn sei gestorben, und jemand habe für ihn gewählt und so weiter“, sagte Kayleigh McInani.

Fox News fand tote Seelen in drei Bundesstaaten – Georgia, Nevada und Pennsylvania. Sogar ihre Namen und Fotos wurden gefunden. Bisher gab es mindestens 25 solcher Fälle.

„Sie sind tot, aber sie haben gewählt. Die Frage ist: Wie haben sie das gemacht? Wie genau haben Sie Ihre Stimme abgegeben? Die kurze Antwort ist: Mit der Post. Und in diesem Jahr haben wir diese Option allgemein zugänglich gemacht. In gewisser Weise ist diese Geschichte sogar inspirierend. Der Triumph der Wahl über den Tod“, sagte Fox-News-Moderator Tucker Carlson.

Die Demokraten bestehen darauf, dass es keine so massenhaften Verstöße gab, dass sie den Ausgang der Wahl beeinflussen könnten. Und die örtlichen Gerichte stellen sich zunehmend auf ihre Seite. So wurde dem Trump-Team beispielsweise die Ernennung eines unabhängigen Auditors in Detroit verweigert. Und in Arizona wurde die Klage mangels Erfolgsaussichten zurückgezogen.

Die Zeit des Präsidenten für Klagen nimmt immer weiter ab, in acht Tagen sollen die offiziellen Ergebnisse der Abstimmung in den entscheidenden Staaten Pennsylvania, Michigan und Georgia bekannt gegeben werden. In Georgia wurde aufgrund von Bidens kleinem Vorsprung von 14.000 Stimmen beschlossen, die Stimmzettel manuell zu zählen. Früher jedoch haben Neuauszählungen in den USA immer nur Abweichungen von ein paar hundert Stimmen ergeben. Vielleicht ist das der Grund, warum der Präsident das auf Twitter als Zeitverschwendung bezeichnet und einen Stopp der Neuauszählung gefordert hat, solange die Unterschriften nicht überprüft worden sind. Doch als Trump im Rosengarten des Weißen Hauses sprach, ließ er zum ersten Mal den Gedanken zu, dass er verloren habe, als er sagte, es sei nicht klar, welche Administration demnächst die Entscheidung über einen Lockdown trifft.

Nicht nur in seiner Rhetorik wurde eine Veränderung bemerkt, sondern auch im Erscheinen des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Wenn seine Haare vor etwas mehr als einer Woche wie üblich einen Goldschimmer hatten, scheint Trump nun über Nacht ergraut zu sein. Social-Media-Nutzer sahen darin ein wichtiges Zeichen dafür, dass er Bidens Sieg anerkenne und sagten, Trump habe bei sich selbst angefangen und zugegeben, dass er sich die Haare färbt.

Hochrangige Demokraten haben unterdessen ihre eigenen Ideen. Trotz des Scheiterns des „russischen Dossiers“ und des Amtsenthebungsverfahrens versuchen sie noch, alle zu überzeugen, dass Trump ein Agent Moskaus ist. Nur, so sagen sie jetzt, kein langjähriger, sondern ein zukünftiger. Nach dem Motto, er verlässt das Weiße Haus und verrät alle amerikanischen Geheimnisse an Russland.

„Ich mache mir Sorgen darüber, was er in den verbleibenden 70 Tagen im Weißen Haus tun könnte. Wird er militärisch tätig werden? Wird er Informationen weitergeben, die unsere nationalen Sicherheitsinteressen bedrohen?“, fragte der ehemalige CIA-Direktor John Brennan.

Trump-Wähler, die sich in der Hauptstadt versammelt hatten, kamen zum den Obersten Gerichtshof. Sie hoffen, dass Trump das auch noch tun wird und dass die Richter diesem scheinbar endlosen Wahlkampf ein Ende setzen werden. Aber natürlich wird die Hälfte des Landes, wie auch immer es ausgehen mag, unzufrieden sein.

In der Nacht sind Trump-Anhänger zum Weißen Haus gekommen, um den Zaun um das Weiße Haus von Transparenten zu säubern und BLM-Plakate zu zertrampeln. Aufnahmen von Schlägereien und gegenseitigen Beleidigungen verbreiten sich in sozialen Netzwerken und werden offenbar zu einem neuen Treibstoff für Aggression und Konfrontation.

Was in Washington geschehen ist, hat einmal mehr gezeigt, wie groß die Spaltung der Gesellschaft ist. Vereinigung und Versöhnung nach der Amtseinführung, wovon Joe Biden spricht, scheinen ein weiterer amerikanischer Traum zu werden. Und vielleicht ein schon unrealistischer.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. Auch wenn ich – so wie Thomas – nicht glaube, daß die Unruhen gänzlich aufhören werden, wenn Biden am 2. Januar in Weiße Haus einzieht, so werden doch Attacken auf einzelne Bürger zunehmen, hinter denen man Trump-Anhänger vermutet. So wie sich bei uns seit vierzig Jahren niemand traut, einen „Pro-Kernkraft-Aufkleber“ auf seinen PKW zu kleben, werden dann auch in den großen, mehrheitlich demokratischen Regionen die Trump-Anhänger richtig eingeschüchtert werden. Das Anzünden von PKWs kennt man auch bei uns und die Angriffe auf Wehrlose – siehe Andreas Ziegler, der mit seinem „Zentrum Automobil“ die absolute Macht des DGB angriff – nehmen täglich zu.

    Den wenig an Geschichte interessierten Amerikanern kann man nur die Beschäftigung mit den Greuel der russischen Revolution oder unseren Freikorps-Kämpfen empfehlen, die z.T. gegen kommunistische Umsturzversuche gerichtet waren. Liebknecht und Luxemburg waren keineswegs die demokratischen Helden, als die sie uns heute verkauft werden. Und genauso wenig die politische Rechte zimperlich war, hatte der Spartakusbund „Schwarz-Rot-Gold“ im Blick – dessen Zentralorgan „Die Rote Fahne“ ist online verfügbar –, sondern Hammer und Sichel auf seiner Fahne!

  2. Ich frage mich manchmal, ob ein Bürgerkrieg nicht auch ein reinigender Prozess sein könnte. Seht doch, was wir in D tun. Wir akzeptieren die Verwurstung ohne jeden Widerstand und sind auch noch stolz darauf. Ist das besser?

    1. Nun ja, Bürgerkrieg anfangen ist leicht, das wissen die Amerikaner noch aus den 1850/60er Jahren. Ich denke dabei an die Vorgeschichte – Hollywood-verfilmt mit Errol Flynn und Ronald Reagan sowie ‚Bösewicht‘ Raymond Massey unter dem Titel “Santa Fe Trail” („Land der Gottlosen“), auf ok.ru in akzeptabler Qualität verfügbar. Auch die wirtschaftliche Übernahme des Südens – z.B. als “The Undefeated” („Die Unbesiegten“) mit John Wayne und Rock Hudson verfilmt bzw. „Rio Lobo“ (Wayne), beide ebenfalls verfügbar –verlief in ruppiger Art.

      Das Wichtigste ist – und da können wir mehrfach(1933, 1945, 1989) mitreden –, sich VORHER die Frage zu beantworten, wie man im Falle eines Obsiegens im Konflikt die streitenden Parteien wieder zusammenführen will, ohne all zu viele Narben zu hinterlassen. Ich kann den Zorn von Vera Lengsfeld und Hubertus Knabe sehr gut verstehen, aber alle SED-Mitglieder auszugrenzen, kann auch die die Lösung sein. Zumal wir daran denken sollten, daß die Integration der alten NSDAP-Mitglieder (in der BRD, DDR wie Österreich – hier noch das Austrofaschismus-Problem) in die neuen Parteien nicht nur dem Mangel an Verwaltungskräften geschuldet war, sondern auch durch die potentielle Erpreßbarkeit auch eine besondere Form der Loyalität zu folge hatte – auch hier ein Filmtipp: „Rosen für den Staatsanwalt“ mit Martin Held.

      1. HerrerasaurusRex „… aber alle SED-Mitglieder auszugrenzen, kann auch die die Lösung sein.“

        Ausgrenzung kann in einer Demokratie überhaupt keine Lösung sein, solange sich der Auszugrenzende keiner asozialen oder strafbaren Handlung schuldig gemacht hat. ?

  3. SIE lassen sich auch nichts neues Einfallen, das war schon ihre Taktik, die SIE , zB. der Sturmabteilung (SA) antrainiert hatten.
    Alle IHRE Terror und Schläger Truppen, arbeiten nach der selben Blaupause, ob in Kiew, Minsk, Berlin, Washington, Bangkok, Hongkong, Afrika, usw usw usw

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