Entlarvender Video-Beitrag aus Syrien im Spiegel: Welche „Freiheit“ der Spiegel für das Land propagiert

Der Spiegel wollte mit einem Video-Beitrag aus Syrien sein übliches Narrativ bestätigen, wie böse Assad und die Russen sind. Das geht bei genauer Betrachtung allerdings gründlich nach hinten los.

Wir lernen in den „Qualitätsmedien“, dass Assad böse ist und zusammen mit den Russen die Menschen unterdrückt. Die „gemäßigten Rebellen“ hingegen seien demnach eine „demokratische Opposition“ und müssen unterstützt werden. Die Gegenthese lautet, dass die „gemäßigten Rebellen“ keineswegs gemäßigt oder demokratisch sind. Es sind radikale Islamisten von Al-Qaida-Ablegern, die in Idlib, der letzten von den „Rebellen“ kontrollierten Provinz, herrschen.

Die Gegenthese entspricht der Wahrheit, wie Kenner der Materie auch in den Mainstream-Medien lesen können, wenn die Namen der Organisationen genannt werden, die in Idlib herrschen. Es sind tatsächlich und unbestritten Al-Qaida-Ableger, die sich heute zum Beispiel Hay’at Tahrir al-Sham nennen, nachdem sie vorher als Nusra-Front bekannt waren. Das ist leicht überprüfbar und es steht auch so in den Artikeln der Mainstream-Medien, nur dass die Medien, wenn sie die Namen erwähnen, ihren Lesern nicht mitteilen, über wen sie so lobend berichten.

Nun hat der Spiegel einen Video-Beitrag aus der syrischen Stadt Atarib veröffentlicht. Die Stadt liegt im von den Terroristen kontrollierten Gebiet, nur knapp zehn Kilometer von der Frontlinie entfernt. Die Stadt ist weitgehend zerstört, natürlich waren das laut Spiegel die Syrer und die Russen mit ihren Luftangriffen. Darum soll es hier aber nicht gehen.

Der Spiegel zeigt ein Video vom Fastenbrechen, dem wichtigsten Fest im Islam und das Video soll zeigen, wie die Menschen trotz der Zerstörungen endlich wieder friedlich ihr Fest feiern können, weil sie ja nicht unter dem bösen Assad-Regime leben müssen. Das Video hat nur einen Schönheitsfehler: Es zeigt, dass das Gebiet von Islamisten beherrscht wird, die die Frauen unterdrücken. Auf dem ganzen Video ist keine einzige Frau zu sehen, Frauen dürfen dort nicht mitfeiern. Stattdessen sitzen dort – wie sowohl Aufnahmen in der Totale, als auch Nahaufnahmen zeigen – dutzende Männer, lediglich ein kleines Mädchen ist kurz zu sehen.

Ist das die „Freiheit“, die der Spiegel und der Westen für Syrien fordern? Eine Freiheit wie in Afghanistan, wo Frauen zu Hause eingesperrt sind?

Warum hat der Spiegel nie Videos aus den Teilen Syrien gezeigt, wo Assad die Kontrolle hat? Zur Erinnerung: Syrien war vor dem Krieg der einzige Staat im Nahen Osten, in dem die Religionen friedlich und gleichberechtigt zusammengelebt haben. Es gab christliche, jüdische und muslimische Stadtviertel und die Menschen haben untereinander geheiratet, zusammen gefeiert und gelebt. Das hat der Krieg, haben die „gemäßigten Rebellen“, die unsere Medien so loben, versucht zu zerstören.

Nachdem die syrische Stadt Aleppo befreit war, wurde dort wieder Weihnachten gefeiert. Das war dem Spiegel und anderen Medien aber keinen Bericht wert. Dabei ist es entlarvend, wenn man das Video des Spiegel aus Atarib mit dem Video von RT-Deutsch von 2019 aus Aleppo vergleicht. In Aleppo, unter dem bösen Assad, haben die syrische Christen Weihnachten feiern können und auch Frauen waren viele zu sehen, weil die unter Assad die gleichen Rechte haben, wie Männer.

Die Frage ist, warum dem Spiegel ein Bericht über das moslimische Fastenbrechen im Al-Qaida-Gebiet so wichtig ist, dass er ihn veröffentlicht. Und warum ist dem Spiegel ein Bericht über Weihnachten im Assad-Gebiet keinen Bericht wert?

Man sollte sich wirklich die Frage stellen, welche Freiheit unsere Politiker und Medien für Syrien propagieren…

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Es scheint so eine Art Staatsräson in den hiesigen „Qualitätsmedien“ zu sein, offen zu lügen und die Unwahrheit zu verbreiten. Wenn einer ausschert, ziehen die anderen über ihn her und zerfleischen ihn, ich weiß es nicht! Man ist ja wirklich fast geneigt, die handeln auf Anordnung, denn keiner von denen stellt die eigenen Narrative und die der Politik in Frage.
    Ich habe es heute wieder beim Staatssender MDR gesehen, wie dort manipuliert und desinformiert wird. Die haben doch tatsächlich am 19.9.18 einen Bericht über die Pressekonferenz der russischen Armee erstellt, als dort die Daten zu der BuK-Rakete veröffentlicht wurde, mit der lt. Darstellung des JIT MH17 abgeschossen wurde. Aber bei RT sieht man die Details, also die veröffentlichten Originalunterlagen zu Herstellungsort, -datum und Stationierungsort, Datum und Einheit. Beim MDR nicht. Dort wird dann noch darauf verwiesen, dass die Ukraine protestiert hat.
    Legt man den Bericht von RT und vom MDR nebeneinander, sieht man, dass der „Staatssender“ RT korrekt und detailliert berichtet, der „Qualitätssender“ MDR unterschlägt die Details!
    Ein guter Journalist würde doch jetzt mal der Frage nachgehen, wo ist denn die Rakete geblieben. Wenn die dort stationiert wurde, müssen doch Aufzeichnungen vorhanden sein, wo die geblieben ist! Aber beim MDR wird danach nicht gefragt. Stattdessen wird dann ausführlich vom Prozessbeginn und der Räuberpistole von Bellingcat berichtet!

  2. Genau diese Beobachtung habe ich auch schon bei dem preisgekrönten Propagandafilm „Die letzten Männer von Aleppo“ gemacht!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_letzten_M%C3%A4nner_von_Aleppo

    In dem ganzen Film tritt nicht eine einzige Frau als Person auf! Man sieht die „heldenhaften“ Weißhelme, ein paar Kinder, die auf Kommando sagen müssen, wie toll die Weißhelme sind („Erzähl mal, wie ich dich gerettet habe!“), aber keine einzige Mutter, Tante eines der Kinder oder gar die Ehefrau eines Weißhelmes. Die einzige Szene, in der auch Frauen (natürlich voll verschleiert) zu sehen sind, spielt auf einem Spielplatz. Aber auch da sind sie nur Staffage eines „spontanen Festes“, auf dem vor allem Weißhelme und Kinder auf den Geräten herumturnen.

    Es ist wirklich mit Händen zu greifen, daß hier nur Lug und Trug unters Volk gebracht wird. Aber niemand will es sehen…

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