Faktenfreies Trump-Bashing im Spiegel Teil 2: Die Kunst, die Tatsachen zu verdrehen

Im zweiten Teil über das faktenfreie Trump-Bashing des Spiegel geht es um die US-Wahlen selbst, die in dieser Nacht anstehende erste TV-Debatte und darum, wie der Spiegel bei diesen Themen die Tatsachen einfach ins Gegenteil verkehrt.

Wie auch im ersten Teil dieser Miniserie schicke es wieder gleich vorweg (sollten Sie den ersten Teil schon gelesen haben, überspringen Sie die ersten zwei Absätze und lesen direkt bei der ersten Überschrift weiter): Ich bin kein Trump-Fan und es geht nicht darum, Trump zu verteidigen. Ich stehe der Politik Trumps sehr kritisch gegenüber, als Beispiele seien seine Politik gegenüber Nord Stream 2, dem Iran oder Venezuela genannt, aber die Liste ließe sich fortsetzen. Trump ignoriert das Völkerrecht und versucht seinen Willen auf dem internationalen Parkett mit dem Faustrecht durchzusetzen, also mit dem „Recht des Stärkeren.“ Allerdings folgt er dabei nur der „normalen“ US-Politik, denn egal, ob Bush, Obama, Clinton, Reagan oder wer auch immer – das Völkerrecht hat noch keinen US-Präsidenten sonderlich interessiert.

Mir geht es um faire Berichterstattung und darum, wie die „Qualitätsmedien“ auf Trump wegen Dingen einprügeln, die ungerechtfertigt sind. Sie machen direkte Wahlpropaganda für den korrupten, aber inzwischen dementen Joe Biden. Dabei gäbe es ja Themen, bei denen man Trump völlig zu Recht kritisieren könnte, nur könnte der deutsche Leser dann ja bemerken, dass sich alle US-Präsidenten – inklusive eines möglichen Präsidenten Biden – bei diesen Themen gar nichts nehmen und die Leser könnten über die US-Politik generell nachdenken. Und das soll offensichtlich verhindert werden.

Ist Joe Biden gedopt?

Der erste der zwei Spiegel-Artikel, die ich hier behandeln will, trägt die Überschrift „Endspurt im US-Wahlkampf – Biden-Team reagiert spöttisch auf Trumps Forderung nach Dopingtest“ und beginnt so:

„Der US-Wahlkampf geht unter die Gürtellinie: Präsident Donald Trump hat seinen Rivalen Joe Biden wiederholt aufgefordert, sich auf aufputschende Medikamente testen zu lassen. Attacken wie diese versuchen die Demokraten eigentlich zu ignorieren, doch diesmal handelte sich Trump eine spöttische Antwort ein.“

In dem Artikel tut der Spiegel etwas interessantes, denn anstatt auf die – zugegebenermaßen ungewöhnliche – Forderung Trumps und ihre Hintergründe einzugehen, betätigt er sich wieder einmal als Sprachrohr des Biden-Teams und berichtet darüber, wie es Trumps Forderung ins Lächerliche zieht. Dabei hätte ich als Journalist in einem solchen Fall nur eine einzige Frage, aber dazu kommen wir gleich.

Der Hintergrund dessen, was die Demokraten ins Lächerliche ziehen, ist, dass Bidens Demenz sich kaum mehr verheimlichen lässt. Er vergisst bei öffentlichen Auftritten schon mal, in welcher Stadt er gerade ist und sein Team hat nicht einmal den Vorwurf klar dementiert, er lese bei Interviews Antworten auf vorher eingereichte Fragen vom Zettel ab. Der Vorwurf ist nicht unbegründet, denn es gibt aktuelle Interviews von Biden, in denen er schon mal stockt und sagt, er habe die Zeile verloren.

Daher ist Trumps Forderung, beide Kandidaten sollten sich vor der Debatte einem Medikamententest unterziehen, durchaus nachvollziehbar. Mehr noch, im Vorwege der Verhandlungen über die TV-Debatten hat das Biden-Team alle 30 Minuten Pausen verlangt, was vom Trump-Team aber mit dem Hinweis zurückgewiesen wurde, der Kandidat Trump könne problemlos auch 90 Minuten am Stück ohne Pause sprechen. Im Gegenzug hat das Biden-Team die Forderung des Trump-Teams unbeantwortet gelassen, beide Kandidaten vor der Debatte auf versteckte Kopfhörer zu untersuchen, über die ihnen Antworten vorgesagt werden können, wie Foxbusiness in mehreren Artikeln berichtete.

Der Spiegel berichtete darüber jedoch nicht, sondern zitierte die Reaktion der Demokraten auf Trumps Forderung nach einem Medikamententest:

„“Wenn der Präsident denkt, dass er seine Argumente am besten mit Urin vorbringen kann, soll er sich keinen Zwang antun“, sagte Wahlkampfmanagerin Kate Bedingfield dem Nachrichtenportal „Politico“. Biden wolle bei der anstehenden Debatte mit Worten antworten.“

Als Journalist hätte man – anstatt einfach nur die Demokraten zu zitieren – nur eine Frage stellen müssen: Wenn Biden nichts zu verbergen hat, warum macht er dann nicht den Test und warum lässt er sich nicht auf einen verborgenen Kopfhörer untersuchen? Am besten Life direkt vor der Debatte, damit er die Vorwürfe Trumps zur besten Sendezeit entkräften kann?

Aber der Spiegel betreibt ja keinen Journalismus, sondern Wahlwerbung für Biden, da passt diese einfache Frage nicht ins Konzept.

Stattdessen bleibt der Spiegel sich in seiner Rolle als Wahlkampfhelfer für Biden treu und zitiert weiter die Demokraten zu dem Thema, mit dem sie bei der Debatte punkten wollen:

„Trump habe die Chance verschwendet, den Tod von 200.000 Amerikanern infolge der Corona-Epidemie in den USA zu verhindern, sagte Bedingfield – und verwendete dabei mit Blick auf Trumps unzureichendes Krisenmanagement die Formulierung „pissed away“, was übersetzt so viel wie „vergeuden“ bedeutet.“

Und als Sahnehäubchen schloss der Spiegel-Artikel mir der weltbewegenden Neuigkeit, dass ein „Hollywoodstar“ namens Dwayne Johnson Biden unterstütze. Das hat zwar mit dem Thema des Artikels nichts mehr zu tun, aber es klingt ja immer gut, wenn Stars einen Politiker unterstützen.

Wer betrügt bei der US-Wahl?

Der andere Spiegel-Artikel, den ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte, trägt die Überschrift „US-Präsidentschaftswahl 2020 – Betrug mit Ankündigung“ und die Einleitung klingt so:

„Donald Trump rechnet offenbar nicht mehr mit einem Sieg im November. Er will trotzdem an der Macht bleiben. Die Chancen, dass er damit durchkommt, stehen nicht schlecht.“

Dem Spiegel-Leser soll also mal wieder suggeriert werden, dass Trump bei der Wahl betrügt. Das ist interessant, denn es dürfte genau anders herum sein. Ich habe über das Thema Briefwahl in der USA schon oft berichtet und auch darüber, dass es die Demokraten sind, die ganz offen dazu aufrufen, einen etwaigen Wahlsieg Trumps nicht anzuerkennen. Nur erfährt man das in den deutschen „Qualitätsmedien“ nicht.

Hillary Clinton: "Joe Biden should not concede under any circumstances”

Das Problem, auf das die deutschen Leser nun anscheinend langsam vorbereitet werden sollen, ist die Tatsache, dass wir in der Wahlnacht kein Wahlergebnis haben dürften, worauf ich hier schon vor einer knappen Woche und in Tacheles-Sendungen auch schon vorher hingewiesen habe. Der Grund liegt in der Briefwahl, die Trump seit Monaten kritisiert, denn in der Wahlnacht werden nicht alle Briefwahlzettel eingegangen sein und die Auszählung dürfte sich in die Länge ziehen. Im Spiegel klingt das so:

„Doch die wirkliche Gefahr lauert anderswo. Es kann Wochen dauern, bis alle Stimmen ausgezählt sind und das Ergebnis feststeht. So lange wird Trump nicht warten.“

Trump ist seit Monaten gegen das pauschale Verschicken von Briefwahlunterlagen und es sind die Demokraten, die dafür sind und es wird in von Demokraten regierten Staaten getan. Die deutschen „Qualitätsmedien“ haben seit Monaten behauptet, für Trumps Behauptungen, die Briefwahl werde Probleme bereiten und lade zur Wahlfälschung geradezu ein, gebe es keinerlei Belege. Ich habe das mehrmals widerlegt, nun kann man es auch im Spiegel zwischen den Zeilen lesen:

„Die Auszählung aller Stimmen kann lange dauern. Bei den Vorwahlen in New York in diesem Jahr standen die Sieger erst nach einem Monat fest.“

Was der Spiegel verschweigt ist, dass es bei den genannten Vorwahlen in New York im Grunde nur noch einen Kandidaten gab: Joe Biden. Aber selbst unter so eindeutigen Umständen hat die Auszählung über einen Monat gedauert. Nun soll dieses offensichtlich nicht funktionierende System landesweit bei einer knappen Präsidentschaftswahl angewendet werden. Und zwar auf Initiative der Demokraten und gegen Trumps ausdrücklichen Protest.

Aber der Spiegel stellt es nun so dar, als sei das alles Trumps Schuld. Die Demokraten setzen auf ein Wahlsystem, das Chaos bei der Auszählung garantiert, aber für das Chaos wird Trump die Schuld gegeben. Das ist dreist, aber der Spiegel spielt das Spiel der Demokraten mit:

„Er hat einen Plan B: Er wird sich schon vorher zum Sieger erklären – und das könnte funktionieren. Die Coronakrise und das chaotische amerikanische Wahlsystem spielen Trump in die Hände. (…) Seine Attacken gelten vor allem der Briefwahl. Wegen der Coronakrise wird eine Rekordzahl an Bürgern per Brief abstimmen. Der massive Betrug dabei werde „eine Schande für unser Land sein“, behauptet Trump.“

Zur Erinnerung: Mit der normalen Briefwahl, bei der jemand zum Amt geht und mitteilt, er könne am Wahltag nicht in seinem Wahllokal abstimmen und daher Briefwahl beantragt, hat Trump kein Problem. Es geht hier um etwas anderes: Von den Demokratien regierte Staaten verschicken die Briefwahlunterlagen pauschal an alle Wähler. Da aber die Wahllisten in den USA fehlerhaft sind und es kein Meldewesen wie in Deutschland gibt, weiß niemand, wer die Briefwahlunterlagen bekommt, wer sie ausfüllt und in die Briefkästen steckt. Und man weiß auch nicht, ob nicht ein Wähler zweimal – einmal per Post und einmal im Wahllokal – abstimmt. Diesen Unterschied zwischen der normalen Briefwahl und den pauschal verschickten Briefwahlunterlagen hat der Spiegel seinen Lesern aber nie erklärt.

Das Ergebnis ist vorhersehbar: Die Wähler von Joe Biden werden in großer Zahl per Briefwahl abstimmen, die Wähler von Trump hingegen am Wahltag im Wahllokal. Damit dürfte Trump am Wahltag bei der Auszählung mehr oder weniger klar vorne liegen und danach beginnt das Chaos der Auszählung der Briefwahlunterlagen. Wer sich an das Chaos bei der US-Wahl 2000 erinnert, als in Florida Wahlzettel wochenlang geprüft werden mussten, der kann sich ungefähr vorstellen, was nun auf uns zukommt: Das gleiche Chaos, nur eben landesweit und nicht bloß in Florida.

Wir beobachten nun die Versuche der „Qualitätsmedien“ und der Demokraten, die Schuld umzudrehen: Das durch die pauschale Briefwahl von den Demokraten verursachte Chaos soll Trump angehängt werden, der seit Monaten gegen die Pläne der Demokraten protestiert. Und wenn die Medien Trump nun vorwerfen, er versuche die Wahl zu delegitimieren, dann ist es in Wahrheit genau umgekehrt: Trump hat vor dem, was nun kommen wird, gewarnt, die Demokraten haben es trotzdem durchgezogen und die Medien haben monatelang erklärt, Trump habe keine Belege für seine Warnungen.

Nun aber, wo sich Trumps Befürchtungen als wahr erweisen, wird kurzerhand ihm die Schuld dafür gegeben. Hut ab vor so viel Dreistigkeit!

Mit diesen zwei Spiegel-Artikel, die aufzeigen, mit welchen Mitteln die „Qualitätsmedien“ arbeiten, endet diese zweiteilige Miniserie auch schon. Jetzt bin ich gespannt, wie die erste TV-Debatte verläuft, die heute Nacht ansteht. Ich werde heute lange wach bleiben, sie mir live anschauen und morgen über meine Eindrücke berichten.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Amerika macht sich aber schon ein wenig lächerlich wenn sie bei 350 Millionenen Bürgern nur diese beiden Kandidaten als mögliche Präsidenten sieht.

    Und gegebenenfalls, Biden gewinnt die Wahlen was ich zwar nicht glaube und auch nicht hoffe, wehr ist dann für die Demokraten der im Hintergrund agierende Präsident, Biden ist ja anscheinend nicht in der Lage dazu.

      1. Das sagt man so, Nein, ich sehe es nicht ganz so negativ. Trump macht so ziemlich was er will. Wir können ganz schnell den Jop, die Wohnung oder den Freundeskreis wechseln, den Charakter ändern braucht hingegen jahrelanges arbeiten an sich. Ich denke so ist es auch im Großen. Wie jedes Land ist die USA über lange Strecken gewachsen, zu dem geworden was sie heute sind. Das kann man nicht so schnell ändern. Darum heißt es dann schnell, die Machthaber sind alle gleich, oder es sind nur Galionsfiguren, die Fäden ziehen andere. Der oder die Präsidenten arbeiten am Charakter der jeweiligen Länder, im guten oder schlechten. Aber alleine sind sie natürlich nicht, sie werden von allen Seiten eingeengt und Forderungen werden an sie herangetragen. Geheimdienst Militär Wirtschaft Umwelt usw. Und sie werden gezwungen auf Gegebenheiten zu zureagieren. Sonst heisst es der Mann ist unentschlossen usw. Das ist eigentlich immer eine Gratwanderung. Und ich tendiere eigentlich eher zu sagen Hut ab, auch wenn mir die Politik oft nicht gefällt.

        1. Im Großen und Ganzen machen wohl alle Präsidenten was sie wollen. Es gibt aber sicher so einiges, woran niemand rühren darf. Geld regiert die Welt, davon bin ich überzeugt.

          Trump mag ich zwar auch nicht, aber er ist mir lieber als irgendein Demokrat.

  2. Zitat: „Aber der Spiegel betreibt ja keinen Journalismus, sondern Wahlwerbung für Biden“.

    Wir sind zwar der 51. Staat, aber wählen dürfen wir nicht, insofern verstehe ich dieses Zitat auch nicht. Das die Ami’s blöd sind, ist ja nix neues, aber ich glaube nicht, dass ein in D. lebender US-Amerikaner sich durch den Spiegel in seiner Wahl beeinflussen lässt.

    Mir geht das Ergebnis letztlich am Ar… vorbei, denn es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.
    Die Fäden ziehen eh andere…

    Was hatte die Welt für Hoffnungen in Obama gesetzt und heraus kam auch nur Mist. Kein vernünftiges Krankensystem, Guantanamo wurde nicht geschlossen und friedlicher wurde es auch nicht auf der Welt. Das so eine Lusche noch den Friedensnobelpreis bekommen hat, setzt dem ganzen die Krone auf.

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