Insider der Maidan-Organisatoren veröffentlicht neue Anschuldigungen gegen Poroschenko

Seit Wochen veröffentlicht Dawyd Żwanija, ein ehemaliger Poroschenko-Vertrauter, Videos, in denen er nicht nur Poroschenko schwerer Verbrechen beschuldigt, sondern auch seine eigene Beteiligung daran offen zugibt. Er bittet die Staatsanwaltschaft in der Ukraine, ihn vorzuladen – auch als Angeklagten -, damit er aussagen kann. Reaktionen gibt es bisher keine, nun hat er ein weiteres Video mit neuen Details veröffentlicht.

Über die Videos von Dawyd Żwanija habe ich schon mehrmals berichtet. Er war während des Maidan die rechte Hand von Poroschenko und für die Schutzarbeit zuständig. Die beiden haben sich später wegen einer Million Dollar Schmiergeld, die Dawyd Żwanija unterschlagen hatte, zerstritten. Die Million war Teil einer Summe von sechs Millionen, mit der Onischenko sich einen sicheren Listenplatz für die nach dem Maidan anstehende Parlamentswahl sichern wollte.

Nun warnt Żwanija seit Wochen öffentlich auf YouTube vor Poroschenko und dessen Machenschaften, wobei er sich ausdrücklich nicht nur als Zeuge, sondern auch als Angeklagter zur Verfügung stellt, damit in der Ukraine endlich gegen Poroschenko ermittelt wird. Heute hat er ein neues Video veröffentlicht, das ich übersetzt habe. Wundern Sie sich nicht über die Anrede „Wladimir Aleksandrovitsch“, auf Russisch spricht man Menschen in der förmlichen Anrede per Sie mit Vorname und Vatersname an, nicht mit dem Nachnamen.

Открытое обращение к президенту Украины Владимиру Зеленскому

Beginn de Übersetzung:

Guten Tag, Freunde! Das heutige Video von mir ist ein offener Appell an den Präsidenten der Ukraine, Wladimir Selensky.

Vladimir Aleksandrovitsch! Ich weiß nicht, ob Sie meine vorherigen Videos gesehen haben. Vielleicht wurde ihnen davon erzählt, vielleicht werden die Informationen vor ihnen verborgen. Ich habe bereits mehrere Geständnisse über Verbrechen abgelegt, die ich zusammen mit Petro Poroschenko, Alexander Turtschinow und anderen Mitgliedern der kriminellen Organisation begangen habe. Aber diese Geständnisse werden von einem Mitglied Ihres Teams ignoriert, von der Generalstaatsanwältin der Ukraine, Irina Venediktova. Sie tut so, als ob nichts passiert wäre. Ich zeichnen diesen Appell auf, um zu Ihnen sagen, dass eine solche Position ein Fehler ist. Nicht nur im Hinblick auf die Gerechtigkeit, sondern auch im Hinblick auf die Interessen des Landes und Ihre persönlichen Interessen.

Während Venediktova schwieg, begannen meine Warnungen einzutreffen: Petro Poroschenko begann, die Situation im Land zu erschüttern. Herr Präsident, Ihr innerster Kreis wurde bereits offen beschuldigt, für den Kreml zu arbeiten. Jetzt schießen sie sich auf Sie ein und ich kenne diese Leute, ich selbst habe sie auf Bitten Poroschenkos für einige Zeit finanziert. Sie beschuldigen Sie und Ihr Team des Verrats. Dann werden sie die Leute auf die Straße bringen und Sie werden nicht wissen, was Sie tun sollen.

Petro Poroschenko ist ein Meister der Schaffung von Krisen und Provokationen, er ist der beste Spezialist dafür in der Ukraine. Ich habe schon erzählt, wie er auf dem Maidan sehr geschickt verschiedene Situationen inszeniert hat.

Um sein Ziel zu erreichen, schreckte Poroschenko vor nichts zurück. Um den Hass der Menschen auf Janukowitsch zu schüren, waren es Poroschenko und Turtschinow, die eine Reihe von Aktivisten zusammenschlagen und entführen ließen. Von Poroschenkos Seite hat Witali Yarema diese Aktionen koordiniert.

Am 25. Dezember 2013 ließ er Tatjana Chernovol zusammenschlagen. Das wurde gemacht, damit es um den Maidan nicht still wird, damit die Menschen nicht das Interesse verlieren und die Proteste einstellen.

Aus dem gleichen Grund wurden Igor Luzenko und Juri Verbitsky am 21. Januar 2014 entführt. Im Januar war die Situation bereits sehr aufgeheizt und es wurde beschlossen, sie zu töten. Für Igor Luzenko endete alles nur deshalb gut, weil sein Stiefvater Stelmakh der ehemalige Chef der Nationalbank ist, der sich denken konnte, wer hinter der Entführung steckte, und der alle Oppositionsführer anrief und für seinen Stiefsohn eintrat. Poroschenko gab dann persönlich das Kommando, ihn gehen zu lassen – er hatte gewisse Verpflichtungen gegenüber Stelmakh. Für Verbitsky setzte sich niemand ein, er wurde für Poroschenkos Ambitionen geopfert.

Zur gleichen Zeit wurde, um die Wirkung zu verstärken, die so genannte Entführung von Dmitri Bulatow organisiert. In diesem Fall gab es jedoch keine Entführung. Bulatow arbeitete für Poroschenko. Bulatow, ein von Poroschenko angeheuerter Verbrecher, steckte das Geld ein, das einfache Ukrainer für den Automaidan gespendet hatten. Aber darüber hinaus stimmte Bulatow für Geld zu, um an der Inszenierung seiner eigenen Entführung teilzunehmen. Das war einfach nur eine PR-Kampagne.

Herr Präsident, ich erinnere Sie daran, damit Sie verstehen, mit was für einem Menschen Sie es gerade zu tun haben. Und damit Sie Einfluss auf die Generalstaatsanwältin Irina Venediktov nehmen, die den Tätigkeiten dieser kriminellen Organisation ein Ende setzen muss.

Poroschenko wird um der persönlichen Macht willen vor nichts Halt machen. Er wird das Land zerstören, nur um sich auf Ihren Stuhl zu setzen.

Vladimir Aleksandrovitsch, warten Sie nicht darauf – handeln Sie. Ich bin bereit, Ihnen zu helfen – ich bin bereit, auszusagen.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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