Kleiner Teaser beim Anti-Spiegel: Putins erste Interviews nach der „Corona-Pause“

Artikel, in denen ich Interviews mit und Reden von Wladimir Putin übersetze, sind auf dem Anti-Spiegel sehr beliebt. Daher will ich hier ein wenig „teasern“, denn demnächst werde ich dazu wieder einiges veröffentlichen. Und Sie dürfen sicher sein, dass es sehr interessant wird.

Die Corona-Einschränkungen haben auch Putin betroffen, der seine Residenz in der Nähe von Moskau seit Wochen nicht verlassen hat und alle Sitzungen per Videokonferenz abhält. Daher gab es auch keine interessanten Auftritte von Putin, über man hätte berichten können.

Bekanntermaßen stellt Putin sich bei vielen Gelegenheiten im Jahr auf Podiumsdiskussionen stundenlang den Fragen von (auch westlichen) Journalisten. Das ist immer sehr interessant, aber davon werden wir dieses Jahr nicht viel sehen, denn die wichtigsten Konferenzen, bei denen diese Podiumsdiskussionen normalerweise stattfinden, wurden in diesem Jahr abgesagt.

Nach der langen Corona-Pause erscheinen nun ein langes Interview und eine Reportage, für die Putin ausführlich interviewt wurde und das russische Fernsehen hat bereits Ausschnitte veröffentlicht. Ich will diese Ausschnitte hier nicht übersetzen, weil ich weder das Interview noch die Reportage gesehen habe und ich mir vorher auch den Kontext anschauen will, aus dem die Ausschnitte kommen.

Aber so viel schon vorweg: Es dürfte sehr interessant werden, wie schon die Themen der ersten Ausschnitte gezeigt haben. Putin hat sich zum Beispiel zu neuen, russischen Waffensystemen geäußert, die derzeit entwickelt werden. Der Spiegel fühlte sich aufgrund der kurzen Ausschnitte bereits genötigt, einen ziemlich unsinnigen Artikel zu veröffentlichen, der nicht nur die Fakten wegließ, sondern die Leser auch noch mit ziemlich abstrusen Verdrehungen von Fakten beliefert hat. Dazu werde ich sicher einen eigenen Artikel schreiben, wenn das Interview veröffentlicht ist, damit Sie vergleichen können, was Putin gesagt und was der Spiegel daraus fabriziert hat.

Auch um die Änderungen der russischen Verfassung ging es, über die westliche Medien viel Unsinn schreiben. Putin wurde von dem Journalisten dabei auch danach gefragt, ob er ein Diktator sei. Wenig überraschend hat Putin das natürlich zurückgewiesen, aber seine weiteren Ausführungen waren interessant und nachdenkenswert. Sobald das Interview veröffentlicht ist, werde ich es zum Anlass nehmen, ausführlich über die geplanten Verfassungsänderungen in Russland, die deutsche Berichterstattung darüber und über Putins Aussagen dazu zu berichten, damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann.

Ein weiteres Thema ist ein Artikel über den Beginn des Zweiten Weltkriegs, den Putin schreiben wollte. Den hat Putin schon Ende Dezember angekündigt. Der Grund ist die neue Tendenz im Westen, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs umzuschreiben. Seit einigen Jahren mehren sich im Westen Stimmen, die Deutschland und Russland eine gleich große Schuld am Beginn des Krieges geben. Für Russland, das über 25 Millionen Menschen in dem Krieg verloren hat, ist das ein Schlag ins Gesicht.

Putin hat darauf hin angeordnet, viele bis dahin geheime Archive freizugeben, damit Historiker Zugriff auf Original-Akten und Dokumente aus der Zeit haben. Und er hat angekündigt, selbst die Dokumente zu sichten und einen eigenen Artikel darüber zu schreiben. Der ist – laut Kreml-Sprecher – fertig und ich bin gespannt, was darin zu lesen sein wird.

Besonders interessant wird wohl auch die Reportage, die demnächst erscheint. Die Älteren unter uns werden sich noch an den Jugoslawienkrieg erinnern. Damals hat Russland die Welt (und vor allem den Westen) überrascht, als die Nato-Truppen bei der Besetzung des Kosovo plötzlich feststellen mussten, dass die russische Armee den wichtigsten Flugplatz bereits besetzt hatte, was die Nato-Planungen damals doch sehr gestört hat.

Die kleine Episode ist weitgehend folgenlos geblieben, aber nun hat Russland für die Reportage ehemals geheime Unterlagen der Operation freigegeben und das russische Fernsehen hat die Beteiligten interviewt. Was mir gar nicht bewusst war: Putin war damals sowohl Geheimdienstchef, als auch Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates, er hatte also direkt damit zu tun und war wohl derjenige, an den die Militärs mit ihrer Idee herangetreten sind und er hat sie gewähren lassen, ohne es groß im Kreml zu melden, aus dem damals alle Informationen direkt in den Westen durchgesickert sind.

Auf die Details bin ich gespannt, jedenfalls wurde auch Putin für die Reportage über diese Episode des Jugoslawienkrieges interviewt. Die am Sonntag im russischen Fernsehen gezeigten Ausschnitte der Reportage fand ich sehr interessant, weshalb ich über die Reportage sicher einen eigenen Artikel schreiben werde.

Die Reportage und das Interview sollen demnächst erscheinen, vermutlich ab nächster Woche werde ich die Teile, die ich interessant finde, übersetzen und die oben angekündigten Artikel schreiben.

Wer vorher schon Originalzitate von Putin zu allem möglichen Themen lesen will, der sollte in der Suchfunktion des Anti-Spiegel das Wort „Putin“ oder „O-Ton“ eingeben und dann finden Sie ungezählte Übersetzungen dessen, was Putin wirklich zu den verschiedensten Themen gesagt hat. Außerdem empfehle ich in diesem Zusammenhang – natürlich ganz uneigennützig – mein Buch über Putin, das etwa zur Hälfte aus ausführlichen Zitaten von Putin zu allen aktuellen Themen der Weltpolitik besteht. Diese Dinge sollte man kennen, bevor man sich ein Urteil bildet und Putin gut oder schlecht findet. Hier geht´s zur Buchbeschreibung.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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