Neue Telefonmitschnitte belegen: CIA und FBI haben Joe Bidens Korruption in der Ukraine gedeckt

In Kiew fand am Montag eine Pressekonferenz statt, bei der neue mit geschnittene Telefonate von Joe Biden und Poroschenko, sowie neue Kontoauszüge veröffentlicht wurden, die Zahlungen in Millionenhöhe an Joe Biden, bzw. seinen Sohn Hunter belegen. Auch das FBI hat Joe Biden benutzt, um seine Geschäfte und Komplizen in der Ukraine zu decken, wie er am Telefon offen sagte.

Wenn der ukrainische Abgeordnete Andrej Derkatsch eine Pressekonferenz gibt, lohnt es sich, genau zuzuhören, denn es geht um die Machenschaften von Joe Biden in der Ukraine. Die Geschichte ist für mich die derzeit interessanteste in der internationalen Politik und es ist ein Thriller, den sich kein Autor auszudenken gewagt hätte. Da die Geschichte sehr komplex ist, habe ich nach der letzten Pressekonferenz von Derkatsch vor einem Monat, bei der die ersten mit geschnittenen Telefonate zwischen Biden und Poroschenko veröffentlicht wurden, eine Zusammenfassung des Skandals geschrieben.

Wenn Sie den Fall nicht kennen, sollten Sie diese zuerst lesen, Sie finden sie hier. Sie können sich die Geschichte aber auch anhören, denn in einer Tacheles-Sendung haben Robert Stein und ich das Thema auch ausführlich behandelt. Den Link zur Sendung finden Sie hier, das Thema beginnt ab Minute 24.

In der Pressekonferenz am Montag haben Derkatsch und der ehemalige Staatsanwalt Kulik neue Details und neue Telefonate veröffentlicht. Darum soll es hier nun gehen. Die Pressekonferenz hat Derkatsch auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Hier können Sie sich die Pressekonferenz im Video anschauen, hier ist das Transkript auf Russisch und hier können Sie es auch auf Englisch lesen. Außerdem hat Derkatsch auf Google-Drive die Kontoauszüge, um die es geht, veröffentlicht, die können Sie hier einsehen.

Bevor wir zu den heutigen Neuigkeiten kommen, hier ein paar Informationen zum besseren Verständnis.

Was ist das NABU?

NABU ist das „Ukrainische Anti-Korruptionsbüro“. Das wurde auf Druck von Joe Biden 2015 gegründet, um der Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungsgewalt über Korruptionsfälle zu entziehen. Das NABU ist de facto der US-Botschaft in Kiew unterstellt und bekommt von dort seine Anweisungen. Das ist längst bekannt und wenn man in der Ukraine sicher gehen will, dass in einem Fall von Korruption nicht ermittelt wird, übergibt man einen Fall an das NABU. Das ist kein Scherz, in meiner Zusammenfassung des Falles können Sie im Detail nachlesen, wie das funktioniert und wer das NABU lenkt. Alles ist natürlich mit Quellen mit den Telefonaten des damaligen US-Vizepräsidenten Biden und des damaligen ukrainischen Präsidenten Poroschenko unterlegt, die diese Dinge recht offen am Telefon besprochen haben.

Das NABU spielt auch heute wieder eine wichtige Rolle, daher das als einleitende Information vorweg.

Was sind die Hintergründe des Skandals?

In aller Kürze: Joe Biden war in seiner Zeit als Vizepräsident der USA nach dem Maidan für die Ukraine zuständig. Und schon zwei Monate nach dem Maidan hat er seinem Sohn Hunter einen Job bei Burisma, einem ukrainischen Gaskonzern, besorgt. Gegen Burisma liefen mehrere Strafverfahren wegen Korruption und Geldwäsche. Der Eigentümer des Konzerns war vorher Umweltminister der Ukraine und hat seiner eigenen Firma in dieser Position die Förderrechte für ukrainisches Fracking-Gas zugeschanzt.

Hunter Biden hat offiziell 50.000 Dollar monatlich für seinen Job bekommen, in Kiew war er in all den Jahren ganze drei Mal. Außerdem hat die New Yorker Firma Rosemont Seneca, an der Hunter Biden beteiligt war, mindestens weitere 900.000 Dollar in 18 Monaten bekommen. Insgesamt hat Burisma an Biden und andere, hochrangige Leute aus dem Westen, die dort Posten bekommen haben, über 16 Millionen in den 18 Monaten ab Mai 2014 überwiesen.

Währenddessen setzte sich Biden Senior dafür ein, dass die Ermittlungen gegen Burisma eingestellt wurden, in der Ukraine hat er dafür gesorgt, dass der ermittelnde Generalstaatsanwalt Schokin gefeuert wird. Das hat Joe Biden 2018 sogar selbst öffentlich ganz stolz erzählt.

Joe Biden Admits to Getting Ukrainian Prosecutor who Investigated Son Fired

Hinzu kommt, dass Hunter für den Job in Kiew keinerlei Erfahrungen hatte, er kannte weder die Ukraine, noch das Gasgeschäft. Und er war zu der Zeit alkohol- und drogenabhängig, weil er den Tod seines Bruder nicht verwinden konnte.

Aber er war der Sohn des Vizepräsidenten.

Endlich mal eine Festnahme

In Kiew hat das NABU kürzlich ganz stolz gemeldet, dass es einen gewissen Andrej Kitsch festgenommen hat. Der soll versucht haben, Beamte mit 6 Millionen Dollar in bar zu bestechen, damit die Ermittlungen gegen Burisma eingestellt werden. Das wird gleich noch wichtig.

Aus bei der Pressekonferenz am Montag neu veröffentlichten Kontoauszügen geht hervor, dass die Bidens über die New Yorker Firma Rosemont Seneca, die Biden Junior und dem Stiefsohn des ehemaligen US-Außenministers John Kerry gehört, von Burisma drei Millionen Dollar für „Beratung“ von Burisma bekommen haben. Wofür das Geld war, ist offensichtlich: Für die Einstellung der Ermittlungen gegen Burisma, denn ansonsten hat Rosemont Seneca keine Beratung für Burisma geleistet.

Die Ermittlungen gegen Burisma wurden nämlich nach dem Austauch des Generalstaatsanwaltes Schokin gegen einen Herrn Luzenko tatsächlich eingestellt. Aber leider sind die Gesetzesverstöße von Burisma so offensichtlich, dass die Ermittlungen später – als Poroschenko nicht mehr Präsident war – wieder aufgenommen wurden. Daher nun die Festnahme von Andrej Kitsch, der die Ermittlungen mit einem Sack voll Bargeld beenden sollte.

Das Problem dabei: Nachdem Poroschenko abgewählt war, hat Luzenko die Seiten gewechselt und die von ihm selbst 2016 eingestellten Ermittlungen wieder aufgenommen. Aber er wurde letzten Sommer trotzdem (oder deshalb?) gefeuert und durch einen Herrn Rjaboschapka ersetzt. Und Rjaboschapka hat an seinem ersten Arbeitstag, am 2. September 2019, als erste Amtshandlung die Ermittlungen gegen Burisma per Dienstanweisung wieder eingestellt (die Dienstanweisung hat Derkatsch im November 2019 im Original veröffentlicht). Auf Fragen von Journalisten antwortete Rjaboschapka danach, es gäbe keinen „Fall Burisma“.

Rjaboschapka wurde bereits im Februar wieder gefeuert. Den Fall Burisma, den er nach den Veröffentlichungen von Derkatsch wieder eröffnen musste, hat er vor seiner Entlassung noch schnell an das NABU übergeben, wie Derkatsch bei seiner Pressekonferenz im Mai 2020 gezeigt hat, als er die ersten Telefonate von Biden und Poroschenko veröffentlicht hat.

Die Merkwürdigkeiten der Verhaftung von Kitsch

Nun hat also der Chef des NABU, Artem Sytnik, am 13. Juni vor der Presse verkündet, er habe Kitsch bei dem Versuch verhaftet, sechs Millionen Dollar Schmiergeld für die Einstellung des Verfahrens gegen Burisma zu bezahlen. Das klingt fast so, als würde das NABU nun endlich seine Arbeit machen.

Aber bevor Rjaboschapka den Fall an das NABU übergeben hat, sind die Namen der Familie Biden und die Firma Rosemont Seneca auf wundersame aus den Akten verschwunden. Außerdem geht aus Unterlagen der Staatsanwaltschaft vom letzten Jahr hervor, dass der Eigentümer von Burisma, ein Oligarch namens Slotschevsky, 50 Millionen Dollar für die Einstellung des Verfahrens bereitgestellt hatte. Die Staatsanwaltschaft war dabei, eine Scheinfirma zu gründen, um Slotschevsky eine Falle zu stellen. Die 50 Millionen sollten auf Konten der Scheinfirma überwiesen werden, so wollte man die Bestechung auf frischer Tat nachweisen.

Dann aber kam Rjaboschapka ins Amt und der Fall wurde eingestellt und aus der Gründung der Scheinfirma wurde nichts. Als dann aber der Fall wieder aufgenommen war, wurden nur noch 6 Millionen Dollar für die Einstellung der Ermittlungen geboten.

Wo sind die restlichen 44 Millionen gelandet? Die Ermittlungsakten wurden von allen Verbindungen mit den Bidens gesäubert und von dem Fall ist nichts übrig geblieben, außer einem kleinen Fall von Korruption in der Ukraine. Die Vermutung liegt nahe, dass der Fall mit einem Ablenkungsmanöver geschlossen werden sollte: Man bestraft Burisma für Kleinigkeiten, die Öffentlichkeit sieht, dass endlich etwas geschehen ist und der Staub legt sich. Kitsch wäre ein (vielleicht sogar großzügig entschädigtes) Bauernopfer und die 44 Millionen wurden bereits – an wen auch immer – für die Säuberung der Akten bezahlt.

Das ist Spekulation, aber die veröffentlichten Dokumente deuten in die Richtung, denn alle Kontoauszüge, die Überweisungen an die Bidens belegen, sind aus der Akte verschwunden.

Das läuft in der Ukraine so, wie das ständige Einstellen und Wiedereröffnen des Falls Burisma in den Jahren 2016 bis 2020 zeigt. Die Beweise sind alle öffentlich bekannt, aber der Fall wurde immer wieder eingestellt und dann auf öffentlichen Druck wieder eröffnet. Nur geschehen ist nichts, außer dass Akten bewegt wurden.

All das, was ich hier berichtet habe, haben Derkatsch und Kulik auf ihrer Pressekonferenz mit Dokumenten belegt, deren Echtheit nicht bestritten wird. Sie können all das in den oben verlinkten Facebook-Veröffentlichungen von Derkatsch selbst anschauen.

Wie Biden die Ukraine nach dem Maidan regiert hat

Auch darüber habe ich in der Zusammenfassung schon ausführlich berichtet (lesen Sie es hier bei Bedarf nach), daher beschränke ich mich hier auf die neuen Informationen.

Am Montag wurde ein weiteres Telefonat veröffentlicht, in dem man hören kann, wie Poroschenko bei Biden um grünes Licht für die Ernennung des neuen Generalstaatsanwaltes Luzenko bittet. Er bittet „um ein Signal“, weil die Ukraine ohne ein Okay von Biden nicht einmal einen eigenen Generalstaatsanwalt ernennen konnte. Kein Wunder, ging es doch dabei um Bidens Geschäfte mit Burisma und den Wunsch Bidens, die Ermittlungen einzustellen. Da musste Poroschenko schon auf ein Okay von Biden für den neuen Generalstaatsanwalt warten.

Und die Geschäfte haben sich für Biden und seinen Sohn gelohnt. Derkatsch sagte auf der Pressekonferenz am Montag unter Verweis auf die von ihm auf Google-Drive veröffentlichten Kontoauszüge:

„Nach unseren Informationen hat die Familie Biden über drei Millionen Dollar erhalten.“

Was ist Revers-Gas?

Eines der wichtigsten innenpolitischen Themen in der Ukraine sind die Preise für Gas. Die waren vor dem Maidan subventioniert. Der IWF hat im Gegenzug für Kredite die Abschaffung der Subventionen gefordert. Poroschenko ist dem auf Druck von Biden nachgekommen, wie schon die im Mai veröffentlichten Telefonate gezeigt haben.

Für die Ukrainer ist das eine Katastrophe, denn nach dem Maidan haben sich die Reallöhne halbiert und liegen nun im Schnitt bei 150 Euro monatlich. Aber durch die Abschaffung der Subventionen haben sich die Wohnnebenkosten verfielfacht und liegen nun auf deutschem Niveau. Viele Ukrainer müssen sich daher im Winter entscheiden, ob sie essen oder heizen wollen. Daher ist das eines der wichtigsten Themen in dem Land.

Die Ukraine war unter Poroschenko sehr stolz darauf, kein russisches Gas mehr, sondern „europäisches“ Gas, zu kaufen. Derkatsch hat das in der Pressekonferenz am Montag so erklärt:

„Russisches Gas wird durch die Ukraine geleitet und geht in der Pipeline eineinhalb Kilometer auf das Gebiet der Slowakei, dann wird es umgeleitet und geht zurück in die Ukraine, nun aber als „europäisches“ Gas.
Wie wurde es europäisch?
In der Slowakei wurde Gas mit Hilfe von Dokumenten von Scheinfirmen, die unseren Helden nahe stehen, aufgesaugt. Sie haben ihren Verdienst, 50 Euro pro tausend Kubikmeter, aufgeschlagen.
Und was für ein Erfolg! Die Ukraine erhält nun europäisches Gas, das nach Freiheit und demokratischen Werten duftet.
Nochmal: Das „europäische“ Gas, das alle Bürger der Ukraine heldenhaft im Rahmen der Energieunabhängigkeit von Russland kaufen, ist das gleiche russische Gas, das um den Verdienst der Hochsteins, Kobolews und Bidens verteuert wurde.
So haben diese Jungs ohne Anstrengungen 1,5 Milliarden Dollar verdient.“

Die 1,5 Milliarden sind noch eine bescheidene Schätzung, es gibt Expertenschätzungen, die von größeren Summen ausgehen, aber Derkatsch hat die „bescheidene“ Zahl genannt. Dieser Prozess, wie russisches Gas „europäisiert“ wird ist längst bekannt, man spricht dabei von „Revers-Gas“.

Wer sind Hochstein und Kobolew?

Kobolew ist der Chef des ukrainischen staatlichen Gasversorgers Neftegas, dessen Millionengehalt in der Ukraine ebenfalls ein großes Thema, ist vor allem, nachdem die Presse Bilder von seiner Villa in den USA gezeigt hat, in der Kobolews Mutter ein sorgenfreies Leben führt. Kobolew ist außerdem mit Soros verbunden, denn auf der Pressekonferenz wurden auch Belege über Dienstreisen von Kobolew nach London veröffentlicht. Grund der Reise laut den Dokumenten: Treffen mit George Soros.

Amos Hochstein ist Aufsichtsrat bei Neftegas und ein Kumpel von Joe Biden. Die Gesetzesgrundlage für die Aufsichtsräte wurde in der Ukraine nach dem Maidan geschaffen und danach zogen lauter Freunde von Biden und Soros in die Aufsichtsräte von ukrainischen Staatsbetrieben ein. Der Initiator des Gesetzes über die Aufsichtsräte war der damalige ukrainische Wirtschaftsminister, der übrigens nicht einmal Ukrainer war, sondern aus Litauen kam und der in den USA studiert hatte: Aivaras Abromavičius.

In der Folge wurden in ukrainischen Staatsbetrieben Aufsichtsräte installiert, deren Liste sich wie ein Who-Is-Who der Transatlantiker und „Sorosianer“ (wie die Anhänger von Soros in der Ukraine genannt werden) liest. Diese Aufsichtsräte gaben den Staatsbetrieben die Richtung vor und bekamen dafür von den staatlichen Betrieben hohe Gehälter. Praktisch für Biden, Soros und andere US-Thinktanks: Sie mussten ihre Leute nicht einmal selbst bezahlen, das tat nun der ukrainische Staat über seine Betriebe.

In diesem Telefonat zwischen Poroschenko und Biden vom 16. Dezember 2016 fordert Biden von Poroschenko, dass man das Management von Neftegas in Ruhe lassen solle, auch wenn der Premierminister der Ukraine darüber nicht glücklich sei. Die Beschwerde von Kobolew hat Hochstein an Biden übermittelt (Zitat: „Ich habe das von Amos“), wie man in diesem Telefonat hören kann. Und Poroschenko verspricht, sich darum zu kümmern.

Derkatsch sagte dazu am Montag wörtlich:

„Wie wir auf der Pressekonferenz am 21. November 2019 gesagt haben, kümmert sich Hochstein für Biden um Neftegas.
Hochstein sitzt immer noch Aufsichtsrat von Neftegaz, dem führenden Energie-Unternehmen der Ukraine, dem größten Steuerzahler, das den ukrainischen Bürgern gehört, und überwacht die gleichen Super-Einkommenskonstrukte des sogenannten Revers von russischem Gas als europäisches Gas von unabhängigen Lieferanten in die Ukraine.
Und gerade erst hat sich der Internationale Währungsfonds für eine noch größere Unabhängigkeit des Neftegaz-Aufsichtsrats vom Staat eingesetzt.“

Man muss sich das einmal vorstellen: Der IWF fordert, dass der Aufsichtsrat eines staatlichen Unternehmens vom Staat unabhängig sein soll. Für alle, die es nicht wissen: Der Aufsichtsrat einer Firma hat die Aufgabe, das Management einer Firma im Namen der Eigentümer zu kontrollieren, es zu beaufsichtigen. Und nun soll der Aufsichtsrat unabhängig vom Eigentümer sein? Wem ist er dann verpflichtet?

Das ist so abstrus, dass sich das kein Autor von Polit-Thrillern ausdenken würde.

Wie gesagt sind diese Geschichten in der Ukraine bekannt und die Generalstaatsanwalt ermittelt wegen der Betrügereien mit dem Revers-Gas. Aber auch diese Ermittlungen sind vor kurzem an das NABU gegangen, wo die Akten wohl beerdigt oder gesäubert werden.

Für wen arbeitet der IWF in der Ukraine?

Die Frage ist berechtigt, denn der IWF setzt sich – wie gesehen – nicht etwa für den ukrainischen Staat, sondern für mehr Unabhängigkeit von Leuten ein, die Biden, Soros und andere aus den USA in ukrainischen Staatsfirmen platziert haben, die nun mit Hilfe von Konstrukten wie Revers-Gas Milliardensummen an undurchsichtige Scheinfirmen bezahlen.

Wo geht das Geld hin? Wer verdient Milliarden daran, durch eine Unterschrift russisches Gas in europäisches Gas zu verwandeln und es dadurch um 50 Euro pro 1.000 Kubikmeter zu verteuern?

Schon am 14. April 2016 fand ein Gespräch zwischen Biden und Poroschenko statt, in dem man klar hören kann, wie Biden von Poroschenko fordert, gegen die Forderungen des IWF gegen alle Widerstände durchzudrücken.

Hierzu muss man wissen, dass auch diese im Telefonat erwähnten US-Milliarden, die Biden Poroschenko im Gegenzug für die IWF-Gesetze verspricht, an Staatsfirmen in der Ukraine gegangen sind, vor allem in die Rüstung. Und da hatte Poroschenko die Hände drauf. Wie sich im Wahlkampf vor etwas über einem Jahr gezeigt hat, hat Poroschenko altes Militärgerät über Scheinfirmen als neu deklariert und über die Staatsfirmen an das ukrainische Militär verkauft, das die Rechnungen mit den Milliarden aus den USA bezahlt hat. An den US-Milliarden für die Ukraine hatte Poroschenko also ein sehr persönliches Interesse.

Hier ein weiterer Ausschnitt aus dem (oder einem anderen Telefonat) vom gleichen Tag. Biden fordert sehr deutlich und unmissverständlich, dass Poroschenko den Premierminister antreiben soll, endlich die Bedingungen des IWF zu erfüllen.

Woher kommen die mit geschnittenen Telefonate?

Das ist inzwischen bekannt. Die rechte Hand von Poroschenko war von 2014 bis 2016 Alexander Onischenko. Die beiden haben sich 2016 zerstritten, Onischenko ist nach Europa geflohen, Poroschenko forderte seine Auslieferung, aber ein deutsches Gericht hat den ukrainischen Haftbefehl als politische Verfolgung eingestuft und so lebt Onischenko seitdem in Europa.

Als es im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump in den USA darum ging, ob Trump Schmutz gegen Biden gesucht hat, wurde Onischenko wichtig. Biden wollte zeigen, dass er eine saubere Weste hat und Trump zu Unrecht Schmutz über ihn sucht. Trump hingegen wollte beweisen, das Biden korrupt ist.

Onischenko sollte Anfang Dezember 2019 in den USA live im Fernsehen auftreten und die Telefonate von Biden und Poroschenko veröffentlichen. Das hatten Onischenko und Trumps Anwalt Giuliani abgesprochen. Für Bidens Ambitionen auf das Präsidentenamt und für das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wäre das das Ende gewesen.

Aber wie es der Zufall wollte, wurde Onischenko zwei Tage vor dem geplanten Abflug in die USA von der deutschen Polizei verhaftet und für die maximal mögliche Zeit (ein halbes Jahr) in deutsche Untersuchungshaft gesteckt. Ohne Gerichtsverfahren. Damit war Onischenko beim Amtsenthebungsverfahren gegen Trump aus dem Spiel genommen.

So etwas geht tatsächlich in Deutschland. Die Details zu dem Fall Onischenko finden Sie hier.

Wie wichtig Onischenko seit dem Streit mit Poroschenko für Biden und Poroschenko war, kann man an diesem Telefonat vom 25. Oktober 2016 sehen. In der zweiten Hälfte des Mitschnitts kann man hören, wie Poroschenko sich bei Biden für die Hilfe der CIA beim Vorgehen gegen Onischenko bedankt.

Mit Russland hatte Onischenko, wie wir wissen, nichts zu tun, denn er ist nach Europa geflohen, nicht nach Russland, auch wenn Poroschenko hier einen Zusammenhang mit Russland hergestellt hat.

Aber Onischenko hatte für Poroschenko viel Drecksarbeit gemacht: Er hat Abgeordnete bestochen, an den Gasgeschäften mitgewirkt und so weiter. Mit seinem Wissen stellte er eine Gefahr für Poroschenko dar. Allerdings hat sich Onischenko danach bis Ende 2019 ruhig verhalten. Der Grund dürfte darin liegen, dass die USA nicht mit ihm reden wollten.

Onischenko hatte versucht, sein Wissen an das FBI weiterzugeben, aber das FBI wollte nicht mit ihm reden. In diesem Gespräch bedankt sich Poroschenko bei Biden dafür, dass dieser das FBI an die kurze Leine genommen hat. Offensichtlich standen nicht nur die Strafverfolgungsbehörden der Ukraine unter der Kontrolle von Biden, sondern auch das FBI.

Korruptionäre garantieren einander Straffreitheit

Mancher mag sich noch an Arsenij Jazenjuk erinnern. Der Mann wurde nach dem Maidan Premierminister in der Ukraine, musste aber schon zwei Jahre später nach einer Regierungskrise zurücktreten. Über diesen Rücktritt erfahren wir in den Gesprächen zwischen Biden und Poroschenko auch etwas Neues.

Dass Jazenkjuk ebenfalls hochgradig korrupt war, ist in der Ukraine ein offenes Geheimnis. Es gab sogar Fotos von einer Party, auf der Jazenjuk angeblich seine erste Milliarde gefeiert haben soll. Das sind zwar nur unbestätigte Gerüchte, aber die neuen Telefonate lassen es durchaus möglich erscheinen.

In diesem Telefonat erzählt Biden Poroschenko von Jazenjuks Sorgen: Sollte er zurücktreten würde er seine Immunität verlieren und er mache sich große Sorgen, ob er danach mit Strafverfahren rechnen müsse. Poroschenko garantiert Jazenjuk daraufhin Straffreiheit.

Wenn Jazenjuk nichts verbrochen hat, wovor hatte er dann so große Angst? Und warum hat er sich mit der Frage an den US-Vizepräsidenten mit der Bitte um Hilfe gewandt und nicht an den ukrainischen Präsidenten? Ganz einfach: Biden hat die Ukraine regiert, alle anderen waren Marionetten.

Das geht auch aus diesem Gespräch eindeutig hervor. Vor einem Besuch von Jazenjuk in Washington fragt er, welche Anweisungen er nach Poroschenkos Meinung Jazenjuk geben solle. Das zeigt, dass sowohl der Premierminister, als auch der Präsident der Ukraine sich ihre Anweisungen von Biden geholt haben.

Wie man hören kann, geht das so weit, dass Poroschenko sogar darum bittet, was Jazenjuk mit seinem Innenminister besprechen soll. In welchem Land der Welt – außer der Ukraine – ist es denkbar, dass der Präsident einen ausländischen Politiker bittet, den eigenen Ministern Anweisungen zu geben?

Was sonst noch veröffentlicht wurde

Ich habe hier nur einen groben Abriss der über eine Stunde dauernden Pressekonferenz von Andrej Derkatsch geben können und ich habe auch nicht über alle veröffentlichten Telefonate berichtet. Bei Interesse (Englischkenntnisse vorausgesetzt) können Sie das komplette Transkript der Pressekonferenz auf Englisch lesen und auch alle Telefonate und sonstigen Dokumente sind dort veröffentlicht. Es ging am Montag noch um einige andere Themen.

Derkatsch hat es zu Beginn seines langen Fazits auf der Pressekonferenz unter anderem so ausgedrückt:

„Einmischung in die Angelegenheiten und die Arbeit privater Unternehmen, Druck auf die Medien, Nutzung von Nachrichtendiensten, des eigenen und ausländischer, zur Lösung von persönlichen und Korruptionsproblemen. Die Sicherung politischer und illegaler geschäftlicher Interessen.
So sieht die internationale Korruption aus, in die die Ukraine mit Hilfe eines Kurators in der Person des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten bis in die Wurzeln eingeweicht wurde.
Petr Poroschenko beklagte, dass wir nur einen Teil der mit geschnittenen Telefonate veröffentlicht haben. Für die Veröffentlichung von Hunderten von Stunden bräuchten wir einen eigenen Fernsehsender, den wir – im Gegensatz zu Petr Poroschenko – nicht haben. Und stellen Sie sich vor, wenn es auch Aufzeichnungen auf Georgisch gibt, wie schwierig es ist, sie zu übersetzen.“

Das war ein ziemlich deutlicher Hinweis auf Saakaschwili. Der ehemalige georgische Präsident war ein Freund von Poroschenko, hat von Poroschenko die ukrainische Staatsbürgerschaft erhalten und wichtige Ämter inne gehabt, bis auch die beiden sich wegen Korruption zerstritten haben. Man darf gespannt sein, was genau Derkatsch mit dieser Andeutung auf Gespräche auf „Georgisch“ gemeint hat.

Weiter sagte Derkatsch in seinem Fazit:

„Da die Fakten der internationalen Korruption unter Beteiligung von Spitzenpolitikern der Ukraine und der Vereinigten Staaten immer mehr werden, initiieren wir die Schaffung einer groß angelegten Antikorruptionsplattform, deren Aufgabe es sein wird, diese Tatsachen zu untersuchen, um die strategischen Beziehungen der beiden Partnerstaaten – der Ukraine und der Vereinigten Staaten – zu wahren.“

Das war ein klarer Wink in Richtung Trump. Derkatsch hatte bereits früher Kontakt zu Trumps Anwalt Giuliani und man darf sicher sein, dass Giuliani den Inhalt der Pressekonferenz entweder schon vorher kannte, oder aber zumindest von ihr gewusst hat und sie wohl mit einem Dolmetscher vor dem Bildschirm verfolgt hat.

Aber es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss diese Informationen über Joe Biden im US-Wahlkampf haben werden, denn die USA sind ja nun – welch glücklicher Zufall für Joe Biden – mit den Rassenunruhen beschäftigt und wahrscheinlich interessieren sich derzeit nur wenige Amerikaner für abgehörte Telefonate von Biden aus einem Land, von dem in den USA niemand weiß, wo es überhaupt liegt.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Tja, Oligarchen unter sich. Wahrscheinlich sieht es im ganzen Westen ähnlich aus. Das was man mitbekommt lässt mich das jedenfalls stark vermuten.
    Ein System im Niedergang. Leider werden wie immer wir normalen Menschen am Ende die großen Verlierer sein. :/

  2. Guten Tag, mit wirklich vielen Blogs in Verbindung, muß man sagen dieser ist einer der Besten.
    Letztendlich sind wir alle nur Zuschauer denen tatsächlicher Einblick fehlt.
    Es fehlen einfach handfeste Gerichtsurteile, die auf dem fußen was hier berichtet wird.
    Die erstellten Zusammenhänge mit wirklichen Personen kann sich allerdings keiner einfach so als Behauptungen in seinen Blog schreiben, daß ist zu gefährlich und zwar von allen Seiten aus.
    Das Alter schenkt mir Geduld und beobachten war immer ein Steckenpferd aber es drückt vehement ein Wunsch an die Oberfläche: Bitte laß es gelingen, laß die Wahrheit und Menschlichkeit obsiegen, und ich möchte es noch erleben. Ich, wir, die so wunderbare Zeiten hatten, gute Arbeit, gutes Geld gute Freunde. Auf der linken Seite gab es nur wenig, so wie auf der rechten Seite.
    Diese Berichte über die Korruption in der Welt der Gates, Soros, Bidens, Poroschenkos, Merkels, bis hinab zum dreckigen Verräter unter den Arbeitern und Angestellten sollen uns zum Sieg verhelfen.
    Doch liebe Freunde ohne Kampf wird es nicht gehen, die Beispiele für offene und akzeptierte Gewalt häufen sich. Neben der Tastatur sollte etwas praktisches stehen, daß müßt ihr alle begreifen sonst werdet ihr alle elendig sterben. Als Sklaven für die Mohs oder als Versuchskaninchen für die Nuklearmedizin oder sonst was… -Vergeßt nie das satanische grinsen von Clinton oder Soros…

  3. Jedes Land hat die Regierung, die es verdient. Das Wissen um Korruption, Lüge und Betrug bringt nichts, wenn am Wahltag wieder bei den Etablierten das Kreutz gemacht wird. Es wird immer davon ausgegangen, es kann nicht schlimmer werden. Um dann festzustellen, es wird schlimmer.
    Der Gedanke, die Bevölkerung muss doch von diesem Pack irgendwann genug haben, wird ein Wunschtraum bleiben. Selsbt in einem Land wie die Ukraine hat die Bevölkerung längst resigniert.

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