Offizielle Ermittlungsakten über Todesschüsse vom Maidan: Es wurde zuerst auf Polizisten geschossen

In der Ukraine sind Ermittlungsakten an die Presse durchgesickert, in denen festgestellt wird, dass bei den Todesschüssen vom Maidan zuerst auf die Polizisten geschossen wurde. Das stellt die offizielle Geschichte des Maidan und des Machtwechsels 2014 auf den Kopf.

Das Narrativ, der damalige ukrainische Präsident Janukowitsch habe zuerst auf die Demonstranten schießen lassen, was dann zu den Todesschüssen vom Maidan mit ca. 100 Toten geführt hat, hält sich hartnäckig. Wer sich jedoch mit den Vorfällen vom 20. Februar 2014 in Kiew beschäftigt hat, der weiß, dass die Geschichte nicht stimmt, obwohl die westlichen – und noch mehr die ukrainischen – Medien diese Geschichte seit sechs Jahren erzählen.

In meinem Buch „Ukraine Krise 2014“ habe ich auch die Ereignisse des Maidan genau untersucht. Die Recherchen für das Buch habe ich bereits wenige Monate nach dem Maidan begonnen. Dass es erst vor einem Jahr erschienen ist, liegt daran, dass ich lange keinen Verleger für das Buch finden konnte.

Bei der Recherche über die Todesschüsse von Maidan standen mir im Internet noch die Newsticker der ukrainischen Medien von jenem Morgen des 20. Februar zur Verfügung, die live über die Ereignisse berichtet haben. Die Chronologie der Ereignisse rund um die Todesschüsse war also für jeden offen zugänglich, der die nötigen Sprachkenntnisse mitbrachte.

Und die Chronologie war eindeutig: In der Nacht vor den tragischen Ereignissen wurde auf dem Maidan der Befehl ausgegeben, am nächsten Morgen das Regierungsviertel zu stürmen. Das wurde schon am Vorabend verkündet. Und das geschah auch, als am frühen Morgen des 20. Februar die ukrainischen Sicherheitskräfte, die das Regierungsviertel schützen sollten, zeitgleich von zwei Seiten angegriffen wurden. Die Angreifer des Maidan waren dabei mit Jagdgewehren bewaffnet. Keine zwanzig Minuten später kamen die ersten Meldungen, dass Polizisten beschossen worden seien, dass es Tote unter den Polizisten gegeben hatte und dass die Polizei in Panik vor den angreifenden Maidan-Kämpfern floh.

Die Polizisten – das muss man wissen – waren nicht bewaffnet. Erst über eine Stunde später gab der Innenminister den Befehl, die Polizisten bewaffnen zu lassen, damit sie sich gegen die Angriffe zur Wehr setzen konnten. Zu diesem Zeitpunkt – als die Polizei gerade erst bewaffnet wurde – gab es aber bereits erschossene Demonstranten und es gab Meldungen, dass aus dem Hotel Ukraina, in dem sich das Hauptquartier des Maidan befand, auf beide Seiten geschossen wurde. Videos von dem Tag zeigten, wie Demonstranten in den Rücken geschossen wurde. In ihrem Rücken war das Hotel Ukraine, die Polizei, die der Todesschüsse beschuldigt wurde, war vor ihnen.

Ich will nicht auf alle Details eingehen, wer Interesse hat, kann hier eine Leseprobe aus meinem Buch „Ukraine Krise 2014“ finden, in der es um die Todesschüsse vom Maidan geht.

In über 30 Berichten über die Lage der Menschenrechte in der Ukraine hat das UNHCR seitdem die ukrainische Regierung kritisiert, dass sie die Todesschüsse nicht aufklärt. Die hat tatsächlich jede Aufklärung verhindert und hat sogar als eine der ersten Amtshandlungen nach dem Putsch vom 23. Februar ein Gesetz erlassen, das allen Unterstützern des Maidan Amnestie und Straffreiheit garantierte. Man kann aber ein Verbrechen nicht aufklären, wenn man den Tätern Straffreiheit gegeben hat.

Die Vertuschungen gingen so weit, dass sogar die Alleebäume vor dem Hotel Ukraina gefällt wurden, weil sich dort Einschusslöcher befanden, die in Richtung des Hotels Ukraine zeigten. Diese, für jeden noch wochenlang sichtbaren, Beweise wurden von der Regierung dann entfernt.

Vor einer Woche haben die Ermittler gefordert, dass die Amnestie aufgehoben werden müsse, weil sie die Ermittlungsarbeiten unmöglich macht. Und heute hat das ukrainische Portal „Strana“ Unterlagen der Staatsanwaltschaft veröffentlicht, die ebenfalls belegen, dass es der Maidan war, der die Lage am 20. Februar mit Schüssen auf Polizisten eskaliert hat.

Erst eine gute Stunde, nachdem das erste Mal auf Polizisten geschossen wurde und es die ersten Toten gab, begannen auch Schüsse auf die Maidan-Kämpfer abgefeuert zu werden. Vermutlich von den eigenen Leuten im Hotel Ukraina, denn die Polizei hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Gewehre ausgehändigt bekommen.

Der Sinn einer solchen Aktion ist einfach: Die Regierung hatte keinerlei Interesse an einer Verschärfung der Lage, die war auch so schon angespannt genug. Die Regierung konnte dabei nur verlieren.

Die Maidan-Organisatoren und ihre Hintermänner hatten hingegen ein großes Interesse an einer Eskalation, denn wenn man die Polizei beschuldigen kann, sie hätte Dutzende Demonstranten erschossen, dann sind die Chancen groß, dass die Regierung unter dem zunehmenden Druck aus dem In- und Ausland zurücktritt. Und so ist es am 23. Februar ja auch gekommen: Janukowitsch hat nachgegeben und wurde dann, als er schon allen Forderungen zugestimmt hatte, trotzdem noch weggeputscht.

Offensichtlich haben die Organisatoren des Maidan nicht nur den Tod ihrer „Gegner“ bei der Polizei gewollt, sondern auch den Tod ihre eigenen Anhänger. Deren Tod war nötig für die Machtübernahme. In einem Gipfel des Zynismus hat die Maidan-Regierung die Opfer ihrer eigenen Taten danach in der ukrainischen Propaganda als Märtyrer aufbauen lassen, die für das Vaterland und seine Freiheit ihr Leben gegeben hätten. Es wurde sogar ein schöner Name ausgedacht: Die 100 Toten werden in der Ukraine offiziell als die „Himmlischen Hundert“ oder „Himmlische Hundertschaft“ bezeichnet.

Aber von all den Dingen konnte man in Deutschland fast nichts erfahren, obwohl es den Medien aus den Livetickern der ukrainischen und russischen Nachrichtenagenturen von Anfang an bekannt war. Und auch darüber, dass die Ermittler erstens die Aufhebung der Amnestie fordern und zweitens wissen, dass die Schießerei vom Maidan begonnen wurde, wird in Deutschland auch nicht berichtet. Dabei war auch das heute in den einschlägigen Nachrichtenagenturen zu lesen.

„Qualitätsmedien“ eben…


Wenn Sie sich für die Ukraine nach dem Maidan und für die Ereignisse des Jahres 2014 interessieren, als der Maidan stattfand, als die Krim zu Russland wechselte und als der Bürgerkrieg losgetreten wurde, sollten Sie sich die Beschreibung zu meinem Buch einmal ansehen, in dem ich diese Ereignisse detailliert auf ca. 670 Seiten genau beschreibe. In diesen Ereignissen liegt der Grund, warum wir heute wieder von einem neuen Kalten Krieg sprechen. Obwohl es um das Jahr 2014 geht, sind diese Ereignisse als Grund für die heutige politische Situation also hochaktuell, denn wer die heutige Situation verstehen will, muss ihre Ursachen kennen.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. https://multipolar-magazin.de/artikel/maidan-historiker-auf-linie

    https://www.ardmediathek.de/daserste/player/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTc2ZGM1N2M0LTI0OTAtMTFlNS1hOWE3LTUyMjFhZjBjMmJiNQ/todesschuesse-in-kiew-wer-ist-fuer-das-blutbad-vom-maidan-verantwortlich

    “ „Unverantwortliche Blogger und ein Onlinereporter“ hätten „Gerüchte“ verbreitet, wonach Angestellte der Firma Academi in der Ukraine im Einsatz seien. Das sei falsch und nichts mehr als ein „sensationalistischer Versuch, eine Hysterie zu kreieren“. So äußerte sich der US-Militärdienstleister, ehemals unter dem Namen Blackwater zu unrühmlicher Bekanntheit gelangt, am 17. März“

    Dementi Nr.1

    Am 24.4. teilt die BR mit das sie keine Erkenntnisse zu Söldnern hat.

    http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/18/18035.pdf
    (Seite 62 linke Spalte)

    Weiter unten teilt die BR mit das sie am 29.4.14 vom Nachrichtendienst unterrichtet wurde. Erkenntnisse stammen von US Diensten.

    Am 11.5.14 berichten dann deutsche Medien zu den Vorgängen.

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-400-us-soeldner-von-academi-kaempfen-gegen-separatisten-a-968745.html

    Dementi 2 dann am 15.5.14

    https://www.academi.com/news_room/press_releases/94

    Ist die Anwesenheit dieser Söldner in der Ukraine zeitlich so nah an den Schüssen eine VT wenn man die Möglichkeit einer Verstrickung nicht ausschließt?

    https://www.n-tv.de/politik/Kaempfen-US-Soeldner-in-der-Ukraine-article12808976.html

    Das verlinkte Video stammt vom 3.3. 14

    https://www.youtube.com/watch?v=y4Zz1Wp-2IQ

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