US-Botschaft in Moskau hisst LGBT-Flagge – Russischer Journalist reagiert mit Humor

In Moskau hat die US-Botschaft die LGBT-Flagge gehisst. Was wohl als Provokation gedacht war, hat in Russland für humorvolle Reaktion bei Journalisten gesorgt.

Da über das Thema Homosexuelle in Russland im Westen viele unwahre Vorurteile herumgeistern und von den „Qualitätsmedien“ befeuert werden, eines vorweg: In Russland gibt es ein Gesetz, dass „Propaganda“ für Homosexualität „vor Minderjährigen“ unter Strafe stellt. Verstöße dagegen sind eine Ordnungswidrigkeit (also wie Falschparken) und es drohen ca. 40 Euro Bußgeld. Wenn Firmen oder Organisationen dagegen verstoßen, sind die Bußgelder höher.

Mehr Einschränkungen gibt es in Russland nicht, Homosexuelle werden nicht diskriminiert oder gar bestraft. In jeder Stadt gibt es Gay-Clubs und so weiter. Der russische Staat (und die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft) will die traditionelle Familie fördern, in der Kinder geboren werden, die dann für zukünftige Generationen die Renten bezahlen und für die Alten sorgen können. In Deutschland wird zur Lösung des demografischen Problems auf Einwanderung gesetzt, Russland setzt auf eigene Kinder. Jeder kann entscheiden, was er besser findet, aber so ist die Situation in Russland.

Das bedeutet aber wie gesagt nicht, dass Homosexuelle benachteiligt werden, es gibt viele offen Homosexuelle und im russischen Showbusinnes sind viele bekennende Homosexuelle erfolgreich, die auch vom Staat ausgezeichnet werden, wie jeder andere Künstler auch.

Nun hat die US-Botschaft in Moskau an ihrer Fassade die LGBT-Flagge entrollt. Der Pressesprecher des Kreml wollte das nicht großartig kommentieren und sagte lediglich, dass Verstöße gegen oben genanntes Gesetz nicht akzeptabel seien.

Ich frage mich, ob die US-Botschaft in Saudi-Arabien, wo auf Homosexualität die Todesstrafe steht, auch die LGBT-Flagge hissen würde. Aber das ist ein anderes Thema.

Ein bekannter, russischer Journalist, der seit 2019 auch Abgeordneter im Parlament ist, hat die Aktion der US-Botschaft auf seinem Telegram-Kanal humorvoll kommentiert:

„Es scheint, das ist ein sogenanntes Coming-Out. Man kann nicht sagen, dass wir es nicht schon geahnt hätten.
Aber danke, Kollegen, für die Offenheit. Jetzt wissen wir wenigstens, dass wir uns in Euch nicht getäuscht haben.“

Apropos Telegram: Nachdem Telegram sich vor einigen Jahren geweigert hat, nach einem Bombenanschlag in der Petersburger U-Bahn mit mehreren Toten (übrigens nur zwei Kilometer von meiner Wohnung entfernt) die Chatverläufe der Terroristen herauszugeben, hat der russische Staat versucht, Telegram in Russland zu sperren. Das war zu keinem Zeitpunkt erfolgreich und auch russische Offizielle haben ihre Telegram-Kanäle weiterhin genutzt. Inzwischen ist Telegram in Russland wieder freigegeben.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

  1. Ich hoffe, dass das Ordnungsgeld für jeden Botschaftsmitarbeiter zutrifft denn als Vertreter/Mitarbeiter stehe ich persönlich hinter der Tat. Also ab mit dem Bußgeld für Jedermann, das Gesetz gilt für Alle gleichermaßen.
    Davon abgesehen zieht die Regenbogenfahne nicht mehr als Soros-Revolutions-Flagge.
    Von daher hat man sich nur einmal mehr lächerlich gemacht.

    https://www.nw.de/lifestyle/familie/21814751_Europakarte-Wo-die-Ehe-fuer-alle-erlaubt-ist-und-wo-nicht.html

    „Osteuropa gefährliches Pflaster für Schwule und Lesben
    Besonders bitter sieht es für Schwule und Lesben in Osteuropa aus: In Polen, der Ukraine, Moldawien, Weißrussland, Albanien und Litauen ist nicht nur die „Ehe für alle“ oder die eingetragene Partnerschaft verboten. Homosexualität wird auch in großen Teilen der Gesellschaft nicht akzeptiert, tabuisiert oder gar von der Regierung bekämpft. In vielen dieser Länder leben Homosexuelle aus Angst vor Übergriffen weiterhin versteckt.“

    Hängen in den Ländern auch Regenbögen am Botschaftsgebäude?

  2. Im Gegenteil.
    Ignorieren, Einfach Ignorieren.
    Welches Kind weiß schon, daß der Regenbogen homosexuell, weiblich/männlich oder transgender ist.
    Im Deutschen ist er jedenfalls eindeutig „männlich“, und das „typisch männliche Imponiergehabe“ hat dafür gesorgt, daß sich das in der Natur oft als doch recht eindeutiges Merkmal erweist.

    (Nun gut, deutsche Kinder wissen das wahrscheinlich nicht mehr.
    Deshalb studieren die auch lieber so etwas Politologie, Soziologie, , Literatur, Genderwissenschaften, Journalistik, etc., etc. oder „irgendwas mit Medien“.
    Die können auch nichts anderes mehr.
    Zuzüglich ein wenig „öffentliches Recht“ und natürlich etwas mit irgendeiner ganz coolen englischen Bezeichnung – in England, besser noch in Amäärikaa – ist der Einstieg und Aufstieg in die bzw. in der „Politik“ nahezu garantiert.)

  3. “ Der Pressesprecher des Kreml wollte das nicht großartig kommentieren und sagte lediglich, dass Verstöße gegen oben genanntes Gesetz nicht akzeptabel seien.“

    Ich verstehe es noch nicht ganz,
    ist das Hissen dieser Flagge schon Homo-Propaganda die unter dieses russische Gesetz fällt oder ist so eine Flagge noch legal in Russland?

    Wenn es legal ist, dann würde ich das nicht mal unbedingt als Provokation werten, denn die Russen sind ja, wie die Anti-Spiegel-Leser wissen, ehr tolerant und lassen sich von so einer Kleinigkeit bestimmt nicht provozieren.
    Bei einer illegales Aktion wäre die Situation schon anders.
    DANN sollte man sich aber auch fragen ob das tatsächlich bereits Homo-Propaganda ist.

    1. https://www.n-tv.de/politik/US-Botschaft-polarisiert-mit-Gay-Pride-Fahne-article21871401.html

      Auch in Russland kann jeder Leben wie er will. Was er in seinen 4 Wänden macht interessiert keinen. Sie werden aber weder eine eingetragene Partnerschaft haben noch eine Ehe haben.
      In dem Vielvölkerstaat ist diese Haltung nicht sonderlich oder sonst was, es ist eher zwingend. Denn die Ehe zwischen Mann und Frau ist als gemeinsamer Nenner und Grundkonsens über alle Religionen zu sehen.

      Wenn es nach BK Merkel ginge gäbe es die sogenannte eingetragene Partnerschaft auch in Deutschland nicht.

      Es ist allgemein schon erstaunlich wie es sein kann das sich ein Thema wie Dieses so in den Mittelpunkt rückt. Schaut euch den Globus an. Alle islamisch geprägten Länder stellen Homosexualität unter Strafe, die wahlweise vom Strick bis Steinigung reicht.

      Würde da die US Botschaft mit den gleichen Argumenten „LGBTI-Rechte sind Menschenrechte“ die Fahne hissen? Würde sie es in Polen tun?

      Aber in Russland da darf natürlich, nein da darf es eben im öffentlichen Raum auch nicht sein und darum geht es, um den öffentlichen Raum.

      Mir persönlich ist es egal, leben und leben lassen aber ich bin Teil einer Gemeinschaft und respektiere die Meinung der Mehrheit.

      Wir werden mit dem Fortschreiten der Missionierung eher ein Zurück als ein Fortschritt beobachten auch in Deutschland. Mehr Christen, mehr Moslime mehr LGBTQ ? Ganz sicher nicht.
      Sollen doch die Christen der Welt mal zu ihrem Oberhirten rennen und ihm klar machen das die Ablehnung ein Menschenrechtsverstoß darstellt denn wir wissen ja „LGBTI-Rechte sind Menschenrechte“ .

      1. Mit diesem Genderunsinn wird lediglich von wichtigen Dingen abgelenkt. Offensichtlich hat man im Westen keine Themen, mit denen man die eigene Überlegenheit über „homophobe“ „Diktaturen“ und „Autokratien“ wie Russland thematisieren kann, so dass dieser Quatsch herhalten muss! Leider verfängt auch dieser Unsinn, wie ich im Bekanntenkreis feststellen musste.

        Die „überparteiliche“ Plattform abgeordnetenwatch.de z.B. akzeptiert RT nicht als Quellenangabe, weil RT „homophob“ und „rassistisch“ berichte. Meine mehrfachen Aufforderungen, dies doch mal zu erläutern oder Beispiele dafür zu nennen, blieben allerdings bis heute unbeantwortet.

  4. Dann sollte Russland an seiner Botschaft in Warshington eine Black Lives Matter-Flagge hissen, oder zumindest ein Plakat mit „Nieder mit Rassismus!“. Bin gespannt, wie die US-Regierung und die Medien reagieren würden.

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