US-Wahl: Clinton ruft dazu auf, eine Wahlniederlage nicht anzuerkennen, Pelosi ist gegen TV-Debatten

Traditionell gab es am Sonntagabend im russischen Fernsehen einen Wochenrückblick auf die politische Situation in den USA. Und ebenfalls traditionell haben die deutschen Medien ihren Lesern diese Woche wieder eine Menge Informationen verschwiegen.

In den deutschen Medien wird immer davor gewarnt, Trump könnte eine Niederlage bei den Wahlen nicht anerkennen. Die deutschen Medien spekulieren offen über einen Putsch durch Trump. Dass umgekehrt Hillary Clinton dazu aufgerufen hat, eine Wahlniederlage Joe Bidens nicht anzuerkennen, erfährt der deutsche Leser hingegen nicht. Ebenfalls verschweigen die deutschen „Qualitätsmedien“ ihren Lesern hartnäckig, dass sich nun ankündigt, was ich schon vermutet hatte: Die Demokraten haben Angst, Joe Biden zu den TV-Debatten mit Trump zu lassen, weil der offenbar demente Kandidat sich dort öffentlich blamieren dürfte. Nun hat Nancy Pelosi öffentlich gefordert, Biden solle nicht zu den Debatten fahren.

Da man von all dem in Deutschland nichts gehört hat, übersetze ich mal wieder den Wochenrückblick des russischen Fernsehens, der all das in Videomitschnitten aufzeigt, was man von den deutschen Medien nicht erfährt.

Beginn der Übersetzung:

Amerika und die ganze Welt erstarrten vor Vorfreude. Egal, wie sehr Bidens Mitarbeiter versuchen, ihn davon abzubringen, stimmte er TV-Debatten mit Trump zu, der sofort vorschlug, dass sein Gegner und er einen gemeinsamen Test auf Medikamente machen sollten – Biden war geradezu schmerzhaft instabil während seiner öffentlichen Auftritte. Biden hat noch nicht geantwortet. Dafür kaufte er die Domain mit dem Wahlkampf-Slogan von Trump „Keep America great!“ Wer jetzt auf diese Website geht, sieht eine Liste der nicht eingehaltenen Versprechen des aktuellen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es wurde viel unternommen, um die Stimmung vor den Debatten aufzuheizen.

Aus den USA berichtet unser Korrespondent.

An dem Abend, an dem über dem Washingtoner Denkmal ein Feuerwerk erstrahlt und Rufe „Vier weitere Jahre!“ zu hören sind, in Washington zu sein, ist für jeden Republikaner nicht nur eine Frage der Ehre, sondern für gewöhnliche Trump-Anhänger, und sogar für Senatoren, lebensgefährlich.

Von Rand Paul forderten wütende BLM-Anhänger, als er die Zeremonie verließ, den von Namen Breonna Taylor laut auszusprechen. Die schwarze Krankenschwester, die in Louisville erschossen wurde, wurde von den Radikalen in ihr George-Floyd-Pantheon aufgenommen. Der Senator schwieg, und er wurde fast von einem Fahrrad getroffen, das ein Polizisten, der ihn und seine Frau schützte, gerade noch abwehren konnte.

Ein weiterer hochrangiger Republikaner, Chris Eiger, wurde, als er mit seiner Frau nach Hause ging, ebenfalls von Maskierten bedrängt. Sie jagten ihr Opfer, schrien und filmten alles mit ihren Handys.

Ein Bus mit einer Delegation von Republikanern aus der Provinz wurde in der Hauptstadt angegriffen. Niemand hat kam ihnen zur Hilfe. Die Polizei hatte nur genug Kräfte, um Senator Rand Paul zu beschützen.

„Sie haben mich entdeckt, aber zum Glück schafften wir es, zur Polizei zu gelangen. Ohne sie hätten wir nicht überlebt. Die Menge hat uns eingekreist, die Leute riefen meinen Namen, bedrängten die Polizei und versuchten, zu mir durchzukommen. Es ist Zeit für uns aufzuwachen, auch auf den Straßen von Washington ist es jetzt nicht mehr sicher“, sagte Paul.

Wenn man für Biden stimmt, dann würde es diese Zustände nicht nur auf den Straßen von Washington oder anderen Städten, in denen die Bürgermeister Demokraten sind, geben. Ganz Amerika würde ins Chaos abgleiten, malte Trump die düstere Zukunft in seiner Rede auf dem 24. Parteitag an die Wand, der zum ersten Mal seit Roosevelts Zeiten auf dem südlichen Rasen des Weißen Hauses stattfand.

Wie Roosevelt ist auch Trump nicht abgeneigt, auch für eine dritte Amtszeit hier zu bleiben. Wie auch Roosevelt sieht er sich als Kriegspräsidenten. Und Kriegspräsidenten verlieren – so war es eben immer in der amerikanischen Geschichte – nie eine Wiederwahl.

„Trotz der Größe unseres Landes ist jetzt alles, was wir erreicht haben, in Gefahr. Dies ist die wichtigste Wahl in der Geschichte unseres Landes. Nie zuvor standen die Wähler vor einer klareren Wahl zwischen den Parteien – zwei Visionen, zwei Philosophien, zwei Agenden. Diese Wahl wird darüber entscheiden, ob wir den amerikanischen Traum bewahren oder zulassen, dass die sozialistische Agenda unser Schicksal zerstört. Diese Wahl wird darüber entscheiden, ob wir die amerikanische Lebensweise verteidigen oder zulassen werden, dass diese radikale Bewegung sie vollständig zerstört. Das wird nicht passieren!“, sagte Trump.

Die Demokraten schäumten währenddessen vor Wut. Der Hintergrund von Bidens Auftritt sah eher aus, wie ein Chase Center-Supermarkt, während Trump vor einigen der wichtigsten Symbole Amerikas sprach. Von liberalen TV-Sendern, die jedes Bild sorgsam auswählen, wurde Trump für der Tatsache angegriffen, dass seine Gäste die soziale Distanz nicht beachteten und dass einige von ihnen keine Masken trugen. Und zwar ältere Menschen. In den Vereinigten Staaten gibt es unterdessen bereits 180.000 Todesfälle durch COVID-19.

Seine Gegner gingen auch auf Trumps Frauen los, deren Ehrgeuz -laut seinen Gegnern – überzogen ist und die sich gegenseitig eindeutig nicht mögen. Das Netz diskutierte den Blickwechsel zwischen First Lady Melania und Trumps Tochter Ivanka bei dem Auftritt.

Ivanka eröffnete den Hauptabend der Convention. Melania trat am zweiten Tag auf. Trumps Frau appellierte an das weibliche Publikum, aber drang nicht durch. Sie wurde allein für ihr Militär farbiges Khaki-Kleid und ihren slawischen Akzent angegriffen. Late-Night-Shows parodierten den Auftritt genüsslich.

Melania würde vielleicht nicht so heftig angegriffen, wäre da nicht die Restaurierung des Rosengartens, die die First Lady ein paar Wochen vor der Convention beschlossen hat. Sie selbst hat gesagt, dass sie diesem wichtigen Teil des Weißen Hauses, wo ausländische Gäste empfangen und Pressekonferenzen organisiert werden oder offizielle Zeremonien zur Begnadigung von Truthähnen stattfinden, das Aussehen zurückgeben will, das es unter John F. Kennedy hatte. Aber einige Kritiker erinnerte das neue Aussehen des Rosengartens an einen Friedhof oder einen Parkplatz.

Dafür haben einige Republikaner Fragen zur Staatsbürgerschaft. Es war Kamala Harris, nicht Biden, die geschickt wurde, um auf Trumps Rede zu antworten. Biden war währenddessen wieder irgendwo in seinem Keller. Diese anhaltende Untätigkeit hilft dem Kandidaten der Demokraten offensichtlich nicht. Die Taktik, überhaupt nichts zu tun und Trump machen zu lassen, ist immer weniger erfolgreich.

Trump hat in letzter Zeit in nationalen Umfragen den Abstand zu Biden verringert. Und in einigen Swing States sind ihre Umfragewerte fast gleich hoch. Die Amerikaner vertrauen dem amtierenden Präsidenten bei den Themen Wirtschaft und Verbrechensbekämpfung. Der Kandidat der Demokraten – sind sie sicher – wird besser mit der Coronavirus-Pandemie und den Rassenfragen fertig.

Am besten können die Wähler die Argumente beider Kandidaten während der TV-Debatten bewerten. Die erste Runde ist in einem Monat, am 29. September, geplant, aber einflussreiche Demokraten verschweigen nicht, dass sie Angst haben, Biden zu Trump gehen zu lassen.

„Sagen Sie es nicht Joe Biden, aber ich glaube nicht, dass es überhaupt eine Debatte geben sollte. Ich glaube nicht, dass der Präsident der Vereinigten Staaten dem gerecht wird, was jeder Bürgen mit Wahrheit, Beweisen, Informationen und Fakten in Verbindung bringt. Ich würde kein Gespräch mit ihm legitimieren, geschweige denn Debatten vor den Wahlen“, sagte Nancy Pelosi, Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses. (Anm. d. Übers.: Ich vermute schon lange, dass die Demokraten versuchen werden, die TV-Debatten zu verhindern, damit die Demenz von Biden nicht live im Fernsehen zu sehen sein wird. Dies ist die erste offizielle Aussage einer führenden Demokratin in diese Richtung, das Thema TV-Debatten sollte man im Auge behalten)

Die Hauptsache ist, dass er sich nicht auf Dopingtests einlässt. Donald Trump fordert bereits die Transparenz eines solchen Experiments. Der US-Präsident schlug vor, dass sowohl er als auch sein Rivale vor dem persönlichen Gespräch einen Test auf Medikamente machen sollten.

Trump erinnerte an Bidens Debatte mit Bernie Sanders am 15. März, die der Wendepunkt für den gesamten Vorwahlkampf der Demokraten war: „Er war nicht gerade Winston Churchill, aber es war eine normale, langweilige Debatte. Wissen Sie, da ist nichts Erstaunliches passiert. Und wir werden ihn zu einem Medikamententest auffordern, weil das für ihn unmöglich ist, das kann er nicht machen. Ich weiß nicht, wie er in seinen Debatten zuerst so inkompetent und dann plötzlich so normal gegen Bernie gewesen sein konnte.“

Sanders wurde dann, trotz seiner Popularität bei den Wählern, von der Partei wieder ins Abseits gerückt. Das Establishment setzte auf Biden. Genau wie damals vor vier Jahren, als damit der Weg für die Nominierung für Hillary Clinton geebnet wurde. Als Erfahrene gibt sie jetzt Ratschläge, wie man Trump nicht bei den Wahlen besiegt, sondern bei der Auszählung

„Joe Biden sollte eine Niederlage unter keinen Umständen eingestehen, denn die Auszählung wird lange dauern, ich glaube letztlich, dass er gewinnen wird, aber nur, wenn wir keinen Zoll zurückweichen“, sagte Clinton.

Als Profi für Farbrevolutionen weiß Clinton, wovon sie spricht. Schließlich bedeutet keinen Zoll zurückzuweichen in solchen Fällen, dass auf öffentlichen Plätzen nicht einmal ein Apfel zwischen den Demonstranten zu Boden fallen könnte. Wann man diese Plätze Maidan zu nennen beginnt, ist nur eine technische Frage.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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