Völlig anders als in Deutschland: Wie in Russland über die Unruhen in den USA berichtet wird

In Deutschland wird in den „Qualitätsmedien“ von Demonstrationen gegen Rassismus berichtet und die Medien kritisieren Trump, wenn er – auch gegen den Willen der Bürgermeister – föderale Ordnungshüter schickt. Das russische Fernsehen zeigt ungeschönt, was in den USA vor sich geht. Ob die Redakteure deutscher Medien auch gegen zusätzliche Ordnungshüter wären, wenn das bei ihnen vor der Tür passieren würde?

Was in den USA abläuft, muss man als „amerikanischen Maidan“ bezeichnen. Also als den Versuch, bestimmter Gruppen, gewaltsam die Regierung zu stürzen. Die Finanziers und Organisatoren sind sogar die gleichen, wie beim Maidan. Und auch die Mittel sind identisch. Nur ist der Maßstab größer, denn was sich in Kiew auf einen Platz beschränkt hat, passiert in den USA im ganzen Land.

Bemerkenswert ist dabei, dass die deutschen „Qualitätsmedien“ die Ausschreitungen der „Partyszene“ in Deutschland kritisieren, aber bei viel heftigeren, tödlicheren und länger andauernden Unruhen in den USA gegen den sind, der diese Zustände beenden will.

Ich habe – als Kontrastprogramm zur deutschen Berichterstattung – einen Bericht des russischen Fernsehens zu dem Thema übersetzt. Mit meiner Übersetzung sollte der Bericht auch ohne Russischkenntnisse verständlich sein.

Beginn der Übersetzung:

Polizei kann Massenproteste in den USA nicht kontrollieren, Trump ist unzufrieden

Portland, Chicago, Seattle – Die USA sind in Massenproteste gefangen. Die Antirassismus-Aktivisten sind gegen die Sicherheitskräfte, die Donald Trump in die Städte des Landes geschickt hat, um die Ordnung wiederherzustellen. Demonstranten organisieren Pogrome und Brandstiftungen, greifen Polizisten und sogar einander an.

Die Proteste in Seattle gingen fast sofort über das hinaus, was man „friedlich“ nennen kann. Demonstranten setzten Gebäude in Brand, lösten Explosionen in der Nähe einer Polizeiwache aus und schlugen Fenster ein. Und die Polizisten selbst bewarfen sie mit Steinen, Flaschen, und Sprengkörpern.

Mehrere Polizisten wurden bereits mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die gewalttätigsten Demonstranten werden festgenommen. Die Polizei nennt das, was vorgeht, einen Aufstand (Hier ist der im Beitrag gezeigte Tweet der Polizei, es gab aber in der Nacht noch eine ganze Reihe anderer Tweets, das Zitat ist eine korrekte Zusammenfassung der Meldungen der Polizei aus der Nacht, wie man hier sehen kann).

„Wegen der anhaltenden Sachbeschädigungen und Bedrohungen der öffentlichen Sicherheit im Zusammenhang mit diesem Vorfall erklärt die Polizei von Seattle das zum Aufstand. Es wurden Massenverhaftungen durchgeführt. Polizisten arbeiten weiter daran, die Menge zu zerstreuen.“

Noch heftiger sind die Zusammenstöße in Portland. Dort wird sowohl gegen Rassismus, als auch gegen die Entscheidung von Präsident Trump protestiert, die Ordnung mit zusätzlichen föderalen Kräften wiederherzustellen. Die Demonstranten zerstören alles, was ihnen in den Weg kommt. Gleichzeitig gibt es auch untereinander Konflikte. Mindestens eine Person wurde mit Stichwunden ins Krankenhaus gebracht.

Und in Louisville schießen Demonstranten aufeinander. Drei Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei kam es zu Zusammenstößen zwischen Mitgliedern einer radikalen bewaffneten Gruppe. Die Ordnungshüter waren gezwungen, Barrikaden zu errichten, um die Demonstranten zu trennen und in kleinere Gruppen aufzuteilen.

In Chicago sind die Demonstranten gegen die Sicherheitskräfte, die Trump dorthin geschickt hat, was die Situation nur noch verschlimmert hat. Auf den Straßen gibt es Schießereien und Plünderungen.

In Minneapolis, wo die Black Lives Matter-Bewegung begann, wurde die Finanzierung der lokalen Polizei nach dem Tod von George Floyd stark gekürzt. Aber die Bewohner der Stadt sagen, dass die Unruhen inakzeptabel sind, und haben bereits begonnen, eigene Patrouillen zu organisieren, um die Verbrechen zu bekämpfen. Die Freiwilligen sagen, das sei kein Ersatz für die Polizei, es sei eine Ergänzung. Sie errichten Barrikaden, um Leute von außerhalb der Stadt daran zu hindern, Nachts in die Stadt zu gelangen.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Da ich kein russisch kann habe ich einfach mal die Bilder auf mich wirken lassen.
    Es haut mich nicht um, sorry. Das meiste sieht recht friedlich aus und da wo es etwas heftiger abgeht fehlt der komplette Kontext, um irgendwie das Ausmaß abschätzen zu können, so z.B. die Szene mit dem ausgebrannten Haus.
    Damit will ich noch nicht mal sagen, dass das Berichtete nicht stimmt, sondern nur, dass ich ihm misstraue. In sofern: Nette andere Perspektive, weitergebracht im Sinne von Erkenntnisgewinn hat es mich aber nicht.

    1. Ergänzung zu dem „setzten Gebäude in Brand“: Kann es sein, dass es um dieses EINE Gebäude geht:

      https://apnews.com/c9149f66e43442eb04df4932932b7bcb

      „Earlier, protesters in Seattle broke through a fence where a youth detention facility was being built, with some people setting a fire and damaging a portable trailer, authorities said.“

      Das ist dann nicht irgendwie ein Gebäude, sondern eine Jugendhaftanstalt und auch kein fertiges Gebäude, sondern eine Baustelle. Das ist eigentlich 1zu1 die gleiche Technik, die auch bei uns in der Breite der Medien immer wieder verwendet wird: Es wird ausgelassen, verkürzt und mit Begrifflichkeiten gespielt, nur damit das alles am Ende ins eigene Narrativ passt.

      Und dass die Baustelle einer Jugendhaftanstalt Ziel von solchen Aktionen werden kann, ist durchaus naheliegend, wenn man sich das amerikanische Justizsystem anschaut.

      Herr Röper, sie zerlegen solche Methoden bei unseren deutschen Medien immer wieder angemessen gut, aber in Sachen russischer Medien scheinen sie mir dann doch etwas blind in Sachen kritischer Blick zu sein.
      Ich weiß es ist zunächt einmal nur eien Übersetzung, aber sie haben sich jetzt ja auch schon mehrfach entsprechend positioniert.
      Und mal ganz allgemeine: Dass im Hintergrund evtl. ein von den Demokraten gestricktes finanzielles Netz die Orga liefert, heißt nicht, dass die Motive der Protestierenden und meinetwegen auch Randalierenden nicht durch tatsächlichen Rassismus begründet sind. Offenkundig geht durch die amerikanische Gesellschaft ein verdammt tiefer Riß und der ist ganz sicher nicht neu und erst durch Black lives matters etnstanden. Dennoch ist es natürlich richtig und wichtig solche Netzwerke im Hintergrund aufzudecken.

      1. https://www.spiegel.de/panorama/proteste-in-usa-mann-in-austin-erschossen-ausschreitungen-in-seattle-a-f9c5b609-1f93-4122-b2f9-b49c6ee7aeb0

        „Der Nachrichtenagentur AFP zufolge wurden vor einem Jugendgefängnis Bauwagen angezündet, Sicherheitskräfte setzten Blendgranaten und Pfefferspray ein. Die Polizei gab am späten Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter die Festnahme von 45 Menschen bekannt.“

        https://www.focus.de/politik/ausland/usa/drei-maenner-angeschossen-fordern-gerechtigkeit-schwarze-buergerwehr-marschiert-mit-gewehren-durch-us-stadt_id_12249964.html

        „Drei Demonstranten wurden beim Inspizieren der Waffen versehentlich von einem Mitglied angeschossen, so ein Sprecher der Gruppierung gegenüber „ABC News“. Alle drei Personen seien nach Angaben der Polizei nicht lebensbedrohlich verletzt. Bei der Demo am Samstag erschienen auch rechtsextreme Gegenprotestierende der Gruppierung „Drei Prozent“, die ebenfalls bewaffnet waren.“

        Das sind Beispiele aus unseren Medien zum Thema USA.

          1. Ich habe diese beiden Beiträge genommen damit man versteht wo Grenzen sind.
            Welche Außenwirkung will man damit erzielen?

            Ich finde das US Recht in vielerlei Hinsicht fragwürdig.
            Nehmen wie die Drogenbekämpfung und die Folgen.
            Eine Folge wird da in dem Beitrag gezeigt. Haftanstalten in Privathand. Über Jahrzehnte hat sich weder der eine noch der andere Präsident daran gestört oder das Drogenproblem (Nachfrage) bekämpft. Monate warten auf einen Platz und dann hatte man wirklich Glück nicht vorher verreckt zu sein. Die Wähler wollten die Leute nicht sehen also wurden sie weggesperrt.
            Und nun soll die Polizei allein die Schuld tragen?
            Auch einen Bauwagen anzuzünden ist eine Straftat daran sollte man denken. Ebenso wie Scheiben einschlagen oder sonst etwas.

            Der andere Beitrag ist schon ein Zacken schärfer. Was denkst du fühlen Bürger die sich an Recht und Gesetz halten wenn sie das sehen?
            Minute 1-2

            https://www.facebook.com/ImHiram/videos/295346775139805/

            „15. Dez. 2014 … Von den 2,2 Millionen aus dem Irak und Afghanistan zurückgekehrten US-Soldaten leiden mehr als 650 000 an PTBS“

            „24. Juli 2015 … New York – Viele US-Veteranen leiden auch 40 Jahre nach Ende des Vietnamkriegs unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS),“

            „Jeden Tag nehmen sich 20 US-Kriegsveteranen das Leben | NZZ“

            Ein Bild, Brandgeruch, Geräusche und schon legt sich ein Schalter um. Und was dann?

            Trauen wir dann um die nächsten Toten?

            https://www.spiegel.de/politik/ausland/amoklaeufer-bales-litt-offenbar-unter-posttraumatischem-stress-a-822232.html

            Protest klares ja aber nicht so!
            Und dann beklagt sich jemand bei FB weil Reporter die Leute bei Straftaten filmen.
            Und nun verhilft ausgerechnet Bellingcat dabei Polizisten eine Straftat nachzuweisen. Das ist schon mehr als lächerlich.

            Einen Polizisten versuchen den Schädel mit Steine zu zertrümmern oder ihn als Lebendfackel zu missbrauchen ist durch nichts zu rechtfertigen genau wie das was man Floyd angetan hat.

            Ich mag Trump auch nicht aber jetzt immer so zu tun was wären die Demokraten anders stimmt eben nicht. Auch in diesen Bundesstaaten macht die Polizei nichts besser.

            1. Es geht mir nicht darum etwas runterzuspielen, sondern darum sauber zu berichten. Wenn in einem Beitrag gesagt wird dass Gebäude angezündet werden, dann klingt das für mich erstmal nach Mob, der willkürlich überall Terror verbreitet.

              Den Bauwagen auf einer Baustelle für eine Jugenhaftanstalt anzuzünden ist keine Bagatelle, aber in dem Zusammenhang der Proteste eben ein gerichtetes Ziel und eben nicht rein willkürlich ausgewählt.
              Im Kern geht es mir nicht darum, dass andere das nicht als schlimme Straftat bewerten sollen, sondern darum, dass man mir sauber die Fakten mitteilt und ICH dann die Tat für mich einordnen kann. Alles andere ist positiv ausgedrückt Bevormundung und negativ ausgedrückt Manipulation. So funktioniert für mich keine ehrliche Berichterstattung, ob im deutschen oder im russischen Fernsehen ist mir da vollkommen egal.

              Und ob Republikaner oder Demokraten ist mir sowas von latte. Das macht am Ende dabei, was an Politik hinten rausfällt, eh nur einen symbolischen Unterschied.

      2. Yossarian: „Dass im Hintergrund evtl. ein von den Demokraten gestricktes finanzielles Netz die Orga liefert, heißt nicht, dass die Motive der Protestierenden und meinetwegen auch Randalierenden nicht durch tatsächlichen Rassismus begründet sind.“

        Sicher haben die meisten Protestierenden Rassismus als Motiv, die „Randalierenden“ jedoch, die organisiert die Proteste gekapert haben, nehmen jedes Motiv, das gerade angesagt ist, ihnen geht es nur um Zersetzung. Wer mit Helm, Schild, Pyrotechnik und Brandbeschleuniger loszieht, will nicht protestieren, sondern Krieg führen. Bei Andy Ngo auf Twitter wird es deutlich.

        https://twitter.com/MrAndyNgo

  2. Und eines ist sicher, wenn deutsche System-Medien über irgendwas ausgiebig berichten, dann ist nicht gewollt die Bürger zu informieren, sondern man möchte denen ein Bild implantieren. Die Berichte über die Partyszene interpretiere ich so, dass man den eher „rechten“ Bürgern ein Stöckchen hinhält. Da soll er reinbeißen. Um die Ausländerfeindlichkeit ist es ja was still geworden. Und meditierende und friedliche Demonstranten sind für die da oben nicht gut zu gebrauchen. Wenn die „rechten“ das Stöckchen brav gegriffen haben werden wohl die „linken“ nach geschickt mit ihrem Stöckchen wo „böser rechter“ drauf steht.
    Drum nicht spalten und aufhetzen lassen. Nur die oben sind der Feind, sonst niemand.

  3. Bis jetzt sehe ich in den U.S.A. kein Problem, was uns „beunruhigen“ sollte.
    Es hat dort, wohl in den 60igen, die „Rassenunruhen“ gegeben, da ist, wenn ich mich recht erinnere, sogar die Nationalgarde marschiert.
    Es hat gegen Ende der 60ige und/ oder Anfang der 70iger das Theater im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg gegeben, da war auch richtig was los.
    Ich sehe dort keine politische Kraft, die deren Grundproblem erkennen und angehen könnte.

    Ich erinnere mich noch gut an eine „klitzekleine“ Meldung, nachdem „Katrina“ New Orleans geflutet hatte.
    Da war ja auch die „Spendenbereitschaft“ der Highest Society Hollywoods „in aller Munde“.
    Und die sollen doch tatsächlich darüber „erschrocken“ gewesen sein, in welch bitterer Armut ihr eigenes Volk da zum Teil lebte.
    Nun, der „Schreck“ ist offensichtlich ziemlich schnell auf dem einen oder anderen Bankett mittels der üblichen Lobpreisungen der „Freiheit“ und einiger edlerer Getränke betäubt und „hinuntergespült“ worden.

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